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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2019

Ungewöhnlich

Betula Krummnagel und der Fluch des fröhlichen Sargtischlers
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Betula verbringt die Ferien bei ihrem Großvater, der eine Tischlerei betreibt. Durch Zufall erfährt sie, dass sie eine Großtante hat, zu der der Großvater aber den Kontakt abgebrochen hat. Da Großtante ...

Betula verbringt die Ferien bei ihrem Großvater, der eine Tischlerei betreibt. Durch Zufall erfährt sie, dass sie eine Großtante hat, zu der der Großvater aber den Kontakt abgebrochen hat. Da Großtante Martha mittlerweile in der Nähe im Altersheim lebt, besucht Betula sie und erfährt nicht nur nach und nach etwas über den Familienfluch, sondern hört auf einmal auch die Holzwürmer sprechen.

Der Roman für Zehn- bis Dreizehnjährige wirkt etwas altbacken, das könnte auf die Zielgruppe abschreckend wirken. Schon als Erwachsene fand ich den Roman außerdem manchmal etwas verwirrend, möglicherweise haben aber Kinder damit weniger Probleme. Ein großes Manko scheinen mir die Charaktere, die alle nicht sehr sympathisch wirken. Vor allem Tante Martha hätten ein paar sympathische Züge nicht geschadet. Am liebsten ist mir neben der Protagonistin die häkelnde Nachbarin. Über den Großvater hätte ich gerne mehr erfahren.

Laut Autorin soll der Roman in den 70ern spielen, wirklich klar wird das aber nicht, und scheint mir für heutige Kinder auch unnötig zu sein.

Ein Highlight des Romans sind ganz klar die Holzwürmer, die alle individuell gestaltet sind und Humor ins Spiel bringen. Mit ihnen werden Eltern und Kinder Spaß haben, und ein bisschen über diese Wesen lernen kann man nebenbei auch.

Leider kann ich nichts über die Illustrationen sagen, die wohl im Print vorhanden sind, in dem Ebook, das ich gelesen habe, aber fehlten. Wenn sie ähnlich dem Cover sind, könnten sie dem Roman gut tun.

Insgesamt ist die Geschichte nicht schlecht, die Idee gefällt mir, sie ist nur etwas verworren erzählt, und es mangelt ihr an sympathischen Charakteren. Von mir gibt es 3 Sterne und die Empfehlung, erst einmal in den Roman hineinzuschauen, er wird sicher dem ein oder anderen gefallen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Hat etwas, wirkt aber auch aufgesetzt und überzeichnet

Blutige Küste. Ostfrieslandkrimi
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Jesper Martens hat nichts übrig für Bauunternehmer Alexander Rombach. Nicht nur, dass der unbedingt das Haus von Jespers Mutter kaufen will, um dort eine riesige Hotelanlage zu bauen, er hat ihm auch noch ...

Jesper Martens hat nichts übrig für Bauunternehmer Alexander Rombach. Nicht nur, dass der unbedingt das Haus von Jespers Mutter kaufen will, um dort eine riesige Hotelanlage zu bauen, er hat ihm auch noch seine Frau Kerstin ausgespannt. Als Kerstin durch Messerstiche schwer verletzt wird, steht Jesper schnell unter Verdacht, doch Ricarda Albers, die Freundin Kommissar Joost Kramers glaubt nicht so recht an seine Schuld, und ermittelt selbst.

Puh, der Roman hat es mir nicht leicht gemacht. Sehr schnell kam mir die ganze Handlung und auch das Verhalten der Charaktere sehr aufgesetzt und oft überzeichnet vor. Nahezu jedes Handeln ist unvernünftig, wenig durchdacht oder regelrecht böse.

Leider konnte ich weder für Jesper und seine Frau, noch für Ricarda und Joost Sympathie aufbringen, was ein bisschen schade ist. Ganz schlimm sind die Antagonisten, die sind wirklich nur böse, vor allem das Denken und Handeln des Hauptantagonisten ist einfach nur schrecklich und wirkt dazu nicht echt.

Es hat auch gedauert, bis mir einer der Charaktere sympathisch war, gelungen ist das eigentlich nur bei zweien: Gerda Martens, Jespers Mutter, die sich nicht unterkriegen lässt und sehr patent wirkt, und Hinnerk Tammen, Gerdas Nachbar und Eigenbrötler, der aber das Herz am rechten Fleck hat, Plattdüütsch spricht und Mut zeigt. Es sind auch diese beiden, die mir gut gezeichnet erscheinen, alle anderen bleiben sehr an der Oberfläche.

Und dennoch hat der Roman etwas – wollte ich ihn zunächst am liebsten wieder aus der Hand legen, hat er mich dann doch irgendwie gefesselt und ich wollte wissen, wie es weitergeht, auch wenn ich immer wieder den Kopf schütteln musste. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, so dass der Leser immer gut informiert ist. Eine Auflösung in dem Sinne gibt es nicht, denn, wer der Täter ist, ist zumindest für den Leser, nie unklar. Ein paar spannende Momente gab es für mich, aber eher wenige.

Tja, mir ist immer noch nicht so recht klar, ob ich den Roman mag oder nicht, es ist wohl irgendwo dazwischen. Weitere Romane der Reihe werde ich sicher nicht lesen. Wer gerne Kriminalromane liest, die an der Nordseeküste spielen, wird bessere finden. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Leider hatte ich nicht das Gefühl, Michael Ende näher gekommen zu sein

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
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Michael Ende dürfte jedem, der gerne liest, ein Begriff sein. Seine Bücher sind weltbekannt und zum Teil auch verfilmt worden. Charlotte Roth hat eine Romanbiografie über ihn geschrieben, die bereits vor ...

Michael Ende dürfte jedem, der gerne liest, ein Begriff sein. Seine Bücher sind weltbekannt und zum Teil auch verfilmt worden. Charlotte Roth hat eine Romanbiografie über ihn geschrieben, die bereits vor seiner Geburt mit dem Kennenlernen seiner Eltern beginnt und mit seinem Tod endet.

Da es sich um einen Roman handelt, und nicht um eine „echte“ Biografie, fehlen Quellenangaben, Bilder, Bibliografie und ähnliches. Die einzelnen Kapitel wirken wie einzelne Szenen im Leben des Autors, die man nicht immer zeitlich einordnen kann, da es in der Regel keine Daten, und selten einmal wenigstens eine Jahreszahl gibt.

Im Nachwort macht Roman Hocke, der auch im Roman eine Rolle spielt, sehr deutlich, dass es sich um einen Roman handelt, und daher nicht unbedingt alles tatsächlich so stattgefunden hat, manches verändert wurde und man daher nicht alles für bare Münze halten darf, dass er und die Autorin es aber für wichtig erachtet hatten, diesen Weg zu nehmen, um auch das Innenleben der Akteure darstellen zu können. Gut, er kannte Michael Ende über lange Zeit persönlich und hat auch mit ihm gearbeitet, man kann wohl davon ausgehen, dass am Bild des Autors und der Menschen um ihn, vieles stimmig ist.

Auch Charlotte Roth schreibt in ihren Anmerkungen, dass manches fiktiv ist. Leider sind diese sehr knapp formuliert, ich hätte mir gerade von der Autorin ein etwas ausführlicheres Statement gewünscht.

Ich hatte meine Probleme mit dem Erzählstil und fand ihn sehr anstrengend zu lesen, Charlotte Roth, von der ich bisher noch nichts gelesen habe, erzählt sehr ausschweifend und wenig unterhaltsam, oft langweilig. Ich habe nach etwa 40 % des Ebooks eine längere Pause eingelegt, danach ging es besser, vor allem, weil bei etwa 50 % das bekannte literarische Schaffen einsetzte, Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer werden geboren – meine Lieblingsgeschichte Michael Endes. Die zweite Hälfte habe ich daher relativ schnell gelesen, obwohl es auch hier immer wieder Szenen gab, die meinen Lesefluss verlangsamten.

Was habe ich mitgenommen? Leider hat mich dieser Roman ein wenig desillusioniert. Michael Ende war für mich immer ein großer Fantast mit einer überschäumenden Phantasie, der erste Fantasyautor, den ich als (kindlicher) Leser kennen lernte. Womöglich durch ihn wurde meine Liebe zu diesem Genre begründet. Im Roman lernte ich einen Michael Ende kennen, der sich schwer tat, als Mensch und als Autor, sein Leben wirkt auf mich oft deprimierend. Er, aber auch seine Bücher, werden ein Stück weit entmystifiziert – für mich sehr schade. Sehr interessant dagegen sind die Hintergründe seiner Werke, sehr stark zu sehen bei „Die unendliche Geschichte“, aber auch bei „Momo“.

Dieses Jahr hätte Michael Ende seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert. Wer weiß, welche Bücher er noch geschrieben hätte, hätte der Krebs seinem Leben nicht ein vorzeitiges Ende bereitet. Ich finde es gut, wenn nun auf vielfältige Weise an ihn gedacht wird. Ich habe z. B. große Lust bekommen, wieder einmal Jim Knopf zu lesen.

Leider habe ich nicht das Gefühl, als sei mir Michael Ende durch den Roman näher gekommen, im Gegenteil, aber das ist ganz persönlich zu werten. Vielleicht lese ich irgendwann einmal eine „richtige“ Biografie, bis dahin widme ich mich aber lieber seinen Werken. Wer sich für den Autor interessiert oder Charlotte Roths Romane mag, wird diese Romanbiografie vielleicht anders werten als ich. Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Eher nichts für mich

Kalte Schuld
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Durch Zufall werden in einem alten Schuppen Körperteile gefunden – wie sich herausstellt gehören sie zu einer Frau, die vor vier Jahren verschwand. Die Polizei sucht im Bekanntenkreis der Toten nach einem ...

Durch Zufall werden in einem alten Schuppen Körperteile gefunden – wie sich herausstellt gehören sie zu einer Frau, die vor vier Jahren verschwand. Die Polizei sucht im Bekanntenkreis der Toten nach einem Motiv.

Über die Reihe um Mara Billinsky hatte ich bereits einiges gehört, und so habe ich die Gelegenheit ergriffen, diesen Kurzroman zu lesen, um zu entscheiden, ob ich mehr von ihr lesen möchte. Die Kommissarin ist auf den ersten Blick interessant, da sie offenbar Gothic ist, etwas das nicht auf Anhieb zu diesem Beruf zu passen scheint. Außer, dass hin und wieder erwähnt wird, dass sie sich als Außenseiterin sieht, wird das in diesem Roman aber nicht weiter thematisiert.Neben ihrer optischen Besonderheit, ist sie auch sonst sehr unangepasst, so dass ihr Kollege sie hin und wieder zügeln muss, und dabei oft wenig erfolgreich ist.

Ich mag auch bei Thrillern, wenn sie zeigen, dass die Ermittler ein Privatleben haben, außerdem mag ich es, mitzuraten und vor allem die Möglichkeit zu erhalten, dies zu tun. Beides habe ich hier leider nicht bekommen. Privates der Ermittler erfährt man nicht, was schade ist, denn wie gesagt, Mara scheint ein interessanter Charakter zu sein und auch in einem Kurzroman hätte es Gelegenheiten gegeben. Und das Mitraten war ganz schnell vorbei, denn ich hatte den Täter bereits bei seinem ersten Auftauchen außerhalb des Prologs enttarnt, wozu leider auch der Prolog beitrug, auf den man besser verzichtet hätte. Die Auflösung ist recht klischeehaft, aber okay.

Was ich nicht mag, ist, wenn vor allem auf Action Wert gelegt wird. Action gibt es hier leider zu viel, mehrere Verfolgungsjagden und Schießereien, für mich hebt das nicht die Spannung sondern eher die Langeweile. Ansonsten ist das Ganze ein 08/15-Thriller, der mich nicht animiert, weitere Bände der Reihe zu lesen.

Leider ist der Roman nichts für mich, dafür steht die Action zu sehr im Vordergrund. Wer das mag, ist hier wahrscheinlich gut aufgehoben. Ich vergebe gerade noch 3 Sterne, in erster Linie wegen der recht interessanten Protagonistin.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Hat mich noch nicht überzeugt, aber neugierig gemacht

Ophelia Scale - Wie alles begann
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2130: Eine Welt, die sich auf Befehl des Königs von der Technik abgekehrt hat – für Ophelia Scale ein Horror, denn ihr optimiertes Gehirn funktioniert nun nicht mehr wie gewohnt. Und sie ist nicht die ...

2130: Eine Welt, die sich auf Befehl des Königs von der Technik abgekehrt hat – für Ophelia Scale ein Horror, denn ihr optimiertes Gehirn funktioniert nun nicht mehr wie gewohnt. Und sie ist nicht die einzige, die die neue Welt nicht mag, es formiert sich Widerstand.

Die Kurzgeschichte erzählt die Vorgeschichte zur Trilogie um Ophelia Scale. Sie lässt sich gut lesen, allerdings konnte sie mich noch nicht wirklich fesseln. Ich persönlich finde es gar nicht so schlimm, dass auf Technik verzichtet wird, was ich hier über die vorher genutzte Technik lese, klingt nicht sehr vorteilhaft, und so kann ich Ophelias Denken nicht nachvollziehen, wenn sie z. B. Kinder bedauert, die auf einem Spielplatz spielen. Andererseits ist Ophelia auch noch sehr jung, 14 Jahre alt. Ich bin schon etwas neugierig geworden auf die Trilogie, die mir vielleicht besser vermitteln kann, dass eine interessante und spannende Geschichte dahinter steckt.

Überzeugt hat mich das Prequel noch nicht, aber neugierig gemacht.