Profilbild von coffee2go

coffee2go

Lesejury Star
offline

coffee2go ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit coffee2go über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2020

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Geteilt durch zwei
0

Meine Meinung zum Buch:
Nadja ist als Charakter facettenreich und sehr authentisch beschrieben. Man merkt ihr an, dass sie in ihrem Leben ständig auf der Suche ist, dass ihr etwas fehlt, aber sie nicht ...

Meine Meinung zum Buch:
Nadja ist als Charakter facettenreich und sehr authentisch beschrieben. Man merkt ihr an, dass sie in ihrem Leben ständig auf der Suche ist, dass ihr etwas fehlt, aber sie nicht genau benennen kann, warum sie sich so fühlt. Dass sie adoptiert wurde, war ja kein Geheimnis, dass sie eine Zwillingsschwester hat, allerdings lange Zeit schon. Ich finde es verständlich, dass Nadja ihre Zwillingsschwester kennenlernen möchte und so ergibt ein Schritt den nächsten. Die Erzählungen über ihre Mutter haben mich sehr berührt, sie war damals noch so jung und unbeholfen und wurde mit ihrem Schicksal alleine gelassen.
Mir haben die unterschiedlichen Erzählperspektiven sehr gut gefallen – so hat man teilweise auch ein und dasselbe Erlebnis aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten können. Gut erkennbar wurde dadurch auch, dass die beiden Zwillingsschwestern einige Gemeinsamkeiten haben, aber dass sie eben auch sehr viele Unterschiede aufweisen, sowie von den jeweiligen Familien geprägt wurden, in denen sie aufgewachsen sind.
Ohne zu viel zu verraten, der Schluss hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Ich hätte mir eine andere Wende gewünscht oder zumindest, dass nicht alles so glatt läuft, wie es der Fall war. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es mit viel Gefühl und sehr facettenreich geschrieben wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2020

solider Krimi ohne ländliche Idylle

Eiskalte Hölle
0

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch punktet mit den detaillierten Beschreibungen der Landschaft, die man sich als LeserIn bildlich vorstellen kann, auch wenn man noch nie dort war. Das normalerweise idyllische ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch punktet mit den detaillierten Beschreibungen der Landschaft, die man sich als LeserIn bildlich vorstellen kann, auch wenn man noch nie dort war. Das normalerweise idyllische Bergleben ist aber in diesem Fall alles andere als idyllisch. Die Stimmung wirkt gedrückt, die Vergangenheit wird totgeschwiegen und verdrängt und unangenehme Sachen werden nicht gerne angesprochen. Fremden gegenüber hegt die Dorfgemeinschaft sowieso einen Groll und es werden keine Informationen weitergegeben. Dementsprechend schwierig gestalten sich auch die Ermittlungen zu den aktuellen Mordfällen. Umso spannender dafür ist es, mit zu fiebern und zu erraten, wer als Täter in Frage kommen könnte und wo sich die Ermittler vielleicht irren könnten. Teresa hat mir als Charakter nicht so gut gefallen, ihre unfreundliche Art neuen Mitarbeitern gegenüber und das Vertuschen ihrer gesundheitlichen Probleme, konnten mich nicht von ihr überzeugen. Ich bin gespannt, wie lange sie ihre Arbeit unter diesen Umständen noch nachgehen kann, ohne dass jemand von ihrem Geheimnis erfährt. Die Aufklärung des Falles am Ende war wiederum sehr spannend, wenn auch keine allzu große Überraschung für mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2020

märchenhafte Leseempfehlung

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
0

Meine Meinung zum Buch:
„Rapunzel, mein“ ist das zweite Buch, das ich von Lars Schütz gelesen habe und ich bin weiterhin ein großer Fan des Autors. Mir gefällt hier vor allem die Kombination aus Krimi ...

Meine Meinung zum Buch:
„Rapunzel, mein“ ist das zweite Buch, das ich von Lars Schütz gelesen habe und ich bin weiterhin ein großer Fan des Autors. Mir gefällt hier vor allem die Kombination aus Krimi und Märchen, es werden immer wieder Parallelen zur Märchenwelt gezogen. Zweitens finde ich es sehr gelungen, dass Rabea selbst vorbelastet und durch das Verschwinden ihrer kleinen Schwester befangen ist und dadurch unüberlegte Alleingänge unternimmt, denn erst so ist richtig Spannung aufgekommen. Gerade weil sie so impulsiv handelt und dadurch viele Fehler macht, wurde der Fall zwar nicht schneller aufgeklärt, aber dafür ausführlicher und intensiver. Grall ist mir in diesem Teil ein wenig zu kurz gekommen, ich hoffe, dass er im nächsten Teil wieder voll und ganz zurückkehrt und eine größere, bedeutendere Rolle bekommt. Überrascht war ich vor allem vom Ende des Buches, das ich so nicht erwartet hätte. Ich möchte aber auch nicht zu viel verraten und euch den Spaß am Lesen verderben, also kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 13.11.2019

brutal, grausam, normal, klischeehaft - von allem ein wenig

Blood Orange - Was sie nicht wissen
0

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe das Buch in kürzester Zeit ausgelesen, das Genre und der Schreibstil der Autorin gefallen mir sehr. Die Autorin arbeitet mit visuellen Beschreibungen (zB das Bild mit der ...

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe das Buch in kürzester Zeit ausgelesen, das Genre und der Schreibstil der Autorin gefallen mir sehr. Die Autorin arbeitet mit visuellen Beschreibungen (zB das Bild mit der Blutorange, das wiederholt vorkommt) und schreibt ansonsten sehr direkt und klar, was auch gut zu Alison als Rechtsanwältin passt. Die Charaktere waren mir zu Beginn alle unsympathisch, mit der Zeit habe ich Alison ein wenig verstehen können. So stark wie sie sich allerdings in wenigen Monaten verändert hat und nun ein komplett anderes Leben führt, das war mir schon wieder zu viel des Guten, sodass es nicht ganz glaubwürdig und schaffbar schein. Für mich war die Vorbereitung auf den Prozess sehr interessant und dies hätte gerne noch ausführlicher dargestellt werden können. Das Ende und somit die Auflösung war für mich ein wenig vorhersehbar, auch wie die Fäden am Schluss zusammenfinden, aber im Großen und Ganzen habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Mein Fazit:
Der Thriller ist brutal, grausam, normal, klischeehaft – von allem ein wenig und für ein Debüt ziemlich komplex und ausgefeilt. Ich würde gerne noch weitere Bücher der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 07.11.2019

solide und realitätsnah

Wisting und der Tag der Vermissten
0

Meine Meinung zum Buch:
An diesem Buch haben mir die beiden Charaktere Wisting, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, aber trotzdem dranbleibt, wenn er an einer Sache interessiert ist und seine Tochter, ...

Meine Meinung zum Buch:
An diesem Buch haben mir die beiden Charaktere Wisting, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, aber trotzdem dranbleibt, wenn er an einer Sache interessiert ist und seine Tochter, die als Journalistin nach ihrer Karenzzeit wieder ihren Einstieg ins Berufsleben macht und in ihrer Art frischer und emotionaler an die Sache herangeht. Beide sind sehr authentisch und liebenswürdig beschrieben und auch der Cold Case, der Wisting nicht loslässt, ist realitätsnah und spannend dargestellt. Interessant finde ich, dass Wisting einen Verdächtigen, der mit damaligen Mitteln noch nicht überführt werden konnte, bei dem er über Jahre ein eigenartiges Gefühl hatte, als seinen Freund bezeichnet und eine mehr oder weniger intensive Freundschaft zu ihm pflegt. Zusätzlich spannend fand ich das mysteriöse „Katharina-Rätsel“, das über Jahre noch niemand lösen konnte und das nun auch einen Sinn bekommt. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, solide, bürokratisch und zäh – wie in der Realität manchmal eben auch, man braucht Geduld und Feingefühl um ans Ziel zu kommen.
Der Abschluss des Buches war traurig und dramatisch, aber auch schon so vorherzusehen und dadurch keine allzu große Überraschung mehr für mich. Trotzdem fand ich das Buch spannend, realitätsbezogen und überzeugend aufgrund der Charaktere.

Mein Fazit:
Das Buch überzeugt aufgrund seiner authentischen Charaktere und einer soliden Ermittlungsarbeit sowie journalistischem Ehrgeiz und macht Lust auf die Vorgänger-Bücher, die ich leider noch nicht kenne.