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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2021

Nicht mein Fall

Big Sky Country
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August wächst auf einer Farm in Michigan auf. Das Farmleben gefällt ihm, er ist zufrieden mit sich und seinem Leben. Doch zwischen den Eltern läuft es nicht mehr so gut, der Vater fängt irgendwann ein ...

August wächst auf einer Farm in Michigan auf. Das Farmleben gefällt ihm, er ist zufrieden mit sich und seinem Leben. Doch zwischen den Eltern läuft es nicht mehr so gut, der Vater fängt irgendwann ein Verhältnis mit der Farmhelferin an und seine Mutter lässt sich scheiden. Die Mutter ist sehr esoterisch eingestellt und zieht schließlich mit ihrem Sohn nach Montana, weil sie Brad Pitt toll findet und seine Filme oft dort spielen und er dann sicherlich auch dort lebt. August vermisst das Landleben und fasst nur langsam Fuß in der neuen Umgebung.

August wird langsam älter, schließt die Schule ab und wird schließlich wieder Farmarbeiter, entgegen dem Wunsch seiner Mutter. Er hat seltsame Freunde, trinkt viel, spielt Football und lässt sich treiben inmitten der anderen. Die Handlung schwankt zwischen langweilig und ärgerlich. Langweilig wenn August von seinem Alltag erzählt, der hauptsächlich aus Farmarbeit, Schule und wieder Farmarbeit besteht. Es ist ein recht unspektakuläres Leben, nichts daran ist falsch, aber es ist eben auch nicht sonderlich interessant darüber zu lesen. Ärgerlich, wenn schamlos über Juden, Ausländer, Homosexuelle etc und Frauen hergezogen wird. Letzteres äußert sich im besten Fall als aufschneiderisches Machogehabe das die körperlichen Vorzüge einiger Frauen anpreist (wenn auch auf äußerst billige Art) und im schlimmsten Fall wird dann ein betrunkenes und wehrloses Mädchen auf der Party reihum herumgereicht und jeder darf mal ran, in Gedenken an den an der Front verstorbenen Kameraden. Verfeinert wird das ganze noch mit ein bisschen jugendliche Tierquälerei um das Taschengeld auszubessern und diversen Jagdausflügen an denen sich ergötzt wird. Das mag auf einer Farm so üblich sein aber braucht es das wirklich in einem Roman?

Leider empfand ich auch die Sprache als nichts Besonderes. Sie ist klar und flüssig zu lesen, irgendwie schlicht und hat es leider nicht geschafft, mich für August und sein Leben zu begeistern. Vielleicht bin ich die falsche Zielgruppe für dieses Buch oder ich hatte einfach falsche Erwartungen. Ich hätte mir mehr August und weniger Farmarbeit gewünscht, denn von seinen Gefühlen und Gedanken und was es für ihn heißt so aufzuwachsen und seine ersten guten und schlechten Erfahrungen zu machen, erfuhr ich nur wenig. August, seine Freunde, sein Leben blieben mir unverständlich und die Schönheit des Landes suchte ich vergeblich. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass eine große Entwicklung stattfindet. Die manchmal anklingende Kritik an amerikanischer Politik, Krieg und Handlung anderer hat es da auch nicht mehr rausgerissen.

Insgesamt bleibt zu wenig, die Geschichte ist zu austauschbar und muss für mein Empfinden nicht in Buchform festgehalten werden. Sie ist größtenteils belanglos und für mich uninteressant. Ich verstehe leider nicht, was der Autor damit bezwecken, was er mir als Leser vermitteln möchte.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Leider nicht "Schöner als Überall"

Schöner als überall
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Martin und Noah sind schon seit frühester Kindheit Freunde und Martin würde alles für Noah tun. Deswegen begleitet er ihn auch, als Noah mitten in der Nacht vor seiner Tür steht um einen Speer verschwinden ...

Martin und Noah sind schon seit frühester Kindheit Freunde und Martin würde alles für Noah tun. Deswegen begleitet er ihn auch, als Noah mitten in der Nacht vor seiner Tür steht um einen Speer verschwinden zu lassen, den Noah in einer durchfeierten Nacht von der Athene auf dem Münchener Königsplatz abgebrochen hat. Ihr Weg führt sie zurück in die Heimat, ein kleiner provinzieller Ort. Auch Mugo, Martins große Jugendliebe ist wieder zurück und lässt ihn sich erinnern an vergangene Zeiten.

So toll der Klappentext ist, so nichtssagend ist leider die tatsächliche Story. "Schöner als Überall" lässt mich wütend zurück. Wütend auf die Figuren, sei es Neben- oder Hauptcharaktere. Martin, Noah und Mugo sind sehr unterschiedlich aber alle rundum unsympathisch. Noah ist ein furchtbar ich-bezogener Charakter, egoistisch, er denkt, alles dreht sich nur um ihn, er will gefallen und verliert darüber die Wahrnehmung seiner Umgebung, er will immer im Mittelpunkt stehen und sieht nicht, wie es den Menschen um ihn herum geht. Mugo, die Rebellische, die gescheitert ist und nun zurück kehren musste zu ihrer Mutter. Sie war schon immer gegen alles, gegen die Provinz und die Menschen dort, gegen Regeln allgemein, sie will ausbrechen und ihre Meinung durchsetzen. Und schließlich Martin, ein schwacher Charakter, der sich nur durch die Werte anderer definieren kann, erst klammert er sich an Noah, dann an Mugo, übernimmt deren Gedanken und hat nichts eigenes. Sie halten sich alle für wichtig und suhlen sich dabei doch nur in Belanglosigkeiten. Und am Ende wissen plötzlich alle, was sie wollen und wie ihre Zukunft aussieht, haben Frieden geschlossen mit ihrem Dasein - wohl kaum.

Leider war auch der Schreibstil und die Sprache für mich nichts besonderes. Alles wird aus der Perspektive von Martin erzählt und klingt dabei wie eine Aneinanderreihung seiner Gedanken und Gefühle, nichts sticht heraus, alles ist ein Mischmasch aus Gedanken, Gefühlen und Gesprächsfetzen. Die Gespräche werden nicht wörtlich dargestellt sondern nur mit er sagte, sie sagte, ich sagte, was auf Dauer sehr ermüdend war. Auch konnte ich bis zum Schluss nicht erkennen, wo der Sinn in diesem Buch lag und was die Autorin damit aussagen oder bezwecken wollte.

Alles in allem ist "Schöner als Überall" deswegen für mich nur ein Sammelsurium aus unbedeutenden und langweiligen Momenten.

Veröffentlicht am 31.12.2018

durchweg langweiliger Kriminalfall

Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel
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Inhalt: Paris 1761: Ein Polizeibeamter wird der Korruption verdächtigt, woraufhin der junge Komissar Nicolas Le Floch den Fall untersucht. Während des Karnevals verschwindet besagter Polizist und Nicolas ...

Inhalt: Paris 1761: Ein Polizeibeamter wird der Korruption verdächtigt, woraufhin der junge Komissar Nicolas Le Floch den Fall untersucht. Während des Karnevals verschwindet besagter Polizist und Nicolas muss Nachforschungen anstellen, die ihn immer weiter in die Abgründe Paris bringt.
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Meinung: Leider hat mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Der Verlag beschreibt das Buch mit "rasanten Plots, geheimnisvolle Charaktere, detailgenaue atmosphärische Beschreibungen". Von allfem konnte ich nichts feststellen. Die zugegebenermaßen sehr detailreiche Beschreibung hat das Buch furchtbar langatmig gemacht. Die Charaktere blieben oberflächlich und keiner konnte mich überzeugen. Genausowenig die Handlung, die Geschichte war bis zu Seite 200 so langweilig, dass ich das Buch dann abgebrochen hab. Obwohl einiges passiert ist bis dahin, kam es mir vor, als wäre eigentlich gar nichts passiert. Auch die titelgebenden Weißmäntel sind noch nicht aufgetaucht bis S. 200, was ich doch etwas seltsam finde.
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Fazut: Die guten Meinungen zu der Reihe um den jungen Polizisten Nicolas Le Floch kann ich demnach nicht nachvollziehen. Für mich ist es durchgängig sehr langweilig gewesen der Handlung zu folgen, da sie einfach nicht in Fahrt kam.