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Veröffentlicht am 21.07.2020

Freunde, die das Böse beenden

Die Wälder
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Klappentext:
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor ...

Klappentext:
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte...
Meine Meinung:
Ich habe mich im Vorfeld sehr auf dieses Buch gefreut. Der Klappentext und das Cover versprechen dem Leser einen schrecklichen, spannenden Thriller. Allein das Cover sticht absolut hervor. Der schwarze Wald mit dem roten Weg, welchen man als Blut interpretieren kann, passt sehr gut zu dem Buch. Es ist einfach ein Eyecatcher, genauso wie der Klappentext. Bei dem, was der Klappentext über das Buch aussagt, schlägt das Herz eines Thrillerfans schneller. Der äußere Eindruck ist passend und definitiv anziehend.
Was den Inhalt angeht, wird der Leser nicht enttäuscht. Von Anfang an hatte ich einen leichten „Es“-Vibe. Die Geschichte spielt in der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Charaktere, die in der Vergangenheit Freunde waren, kommen zusammen, um das Böse zu bekämpfen, welches ihre Kindheit zerstört hat. Es ist die ganze Zeit die Rede von einer gewissen Nacht. Der Leser erfährt allerdings erst spät, was in der Nacht geschehen ist. Das Ereignis, welches die Freunde für immer verbindet. Und genau dieser Fakt hat mir gut gefallen. Zu sehen, wie sich die einzelnen Charaktere entwickelt haben und trotzdem nach vielen Jahren noch eine Bindung zueinander haben. Es gab viele Momente, in denen ich lachen musste. Die Charaktere haben selbst in den dunkelsten Situationen einen leichten Charme mitgebracht. Zum Ende hin habe ich sogar einige Tränen verloren. Die Autorin hat es geschafft, mein Herz zu brechen.
Was einem guten Thriller nicht fehlen darf, ist Spannung. Und die war von Anfang bis zum Ende da. Ich hätte tatsächlich einen anderen Ablauf der Geschehnisse erwartet, aber die Autorin hat mich überrascht. Es kamen immer wieder neue Details ans Licht, welche die Geschichte durcheinandergebracht haben. Bis zum Ende war mir nicht bewusst, wie das Buch ausgeht. Einige Details waren etwas abgefahren und herbeigeführt. Sie würden im echten Leben nicht so passieren, aber das hat mich nicht gestört. Es hat mir gefallen, weil es das Buch zu etwas Besonderem gemacht.
Es gibt eine Sache, die mich etwas gestört und enttäuscht hat. Als ich den Klappentet gelesen habe, dachte ich zuerst an etwas Übernatürliches mit einem Funken Magie und vielleicht Hexen. Ich habe gehofft, dass es in die Richtung geht. Leider war dies nicht der Fall. Das Böse geht nicht von dem Wald an sich aus, sondern von einem Lebewesen. Und dies finde ich wirklich sehr schade. Die Wälder an sich haben wenig mit dem Bösen zu tun. Das hat mich enttäuscht. Aber abgesehen von dem Kritikpunkt habe ich den Thriller wirklich genossen.
Fazit:
Gemeinsam mit den Protagonisten durfte ich einige spannende Stunden in den Wäldern rund um das Dorf verbringen. Auch, wenn wir nicht das Böse gejagt haben, welches ich erwartet habe, wurde ich immer wieder überrascht und habe bis zur letzten Sekunde gezittert. Melanie Raabe konnte mich mit „Die Wälder“ überzeugen und ich kann es jedem Thrillerfan nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2020

Authentisch, schockierend und real.

Auf einer Skala von 1 bis 10
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Zusammenfassung:
Die Jugendliche Tamar sitzt in der geschlossenen Jugendpsychiatrie Lime Grove, nachdem sich die Ereignisse in ihrem Leben überschlagen haben. Ihre Freundin Iris ist tot. Tamar verlor die ...

Zusammenfassung:
Die Jugendliche Tamar sitzt in der geschlossenen Jugendpsychiatrie Lime Grove, nachdem sich die Ereignisse in ihrem Leben überschlagen haben. Ihre Freundin Iris ist tot. Tamar verlor die Kontrolle über ihr eigenes Leben. Allerdings kann Tamar darüber nicht reden. In Lime Grove trifft Tamar auf weitere Jugendliche, die ebenfalls mit psychischen Krankheiten zu kämpfen haben. Schnell freundet sie sich mit den Anderen an, wodurch der Alltag in der Jugendpsychiatrie für sie leichter wird. Aber das Monster in ihrem Kopf lässt Tamar nicht los. Es versucht sie weiter zu brechen und Tamar kämpft gegen ihre psychische Krankheit an.
Meine Meinung:
Als ich das erste Mal von „Auf einer Skala von 1 bis 10“ von Ceylan Scott erfahren habe, ist es sofort auf meine Wunschliste gewandert. Ich bin ein großer Fan von Büchern, in denen psychische Krankheiten sensibilisiert und thematisiert werden. Als ich es dann das erste Mal in einer Buchhandlung gesehen habe, musste ich sofort zugreifen. Nun bin ich dazu gekommen es zu lesen und habe es an einem einzigen Abend verschlungen. So großartig wie es war, so schnell war es dann auch wieder vorbei.
Ich möchte kurz einwerfen, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist. Es werden Szenen beschrieben, in denen es um Selbstverletzung, versuchten Suizid und Wutausbrüche geht. Dies sollte dem Leser bewusst sein.
Nach einem vielversprechenden Prolog wird der Leser in die Geschichte hineingeworfen und befindet sich mit Tamar zusammen in Lime Grove wieder. Es gibt keine überflüssige, sanfte Einführung, was ich für sehr passend halte. Der Leser wird nämlich von Anfang an mit der Persönlichkeitsstörung von Tamar konfrontiert und mit dem, was sie durchgemacht hat. Dadurch, dass die Kapitel in Vorher und Jetzt unterteilt werden, setzen sich im Laufe der Geschichte die Puzzleteile zusammen. Erst gegen Ende der Geschichte erkennt der Leser, was wirklich passiert ist. Damit bringt die Erzählung Spannung mit sich.
Tamar war mir von Anfang an sympathisch. Sie verkörpert eine schlaue Jugendliche, die ganz genau weiß, was sie tut. Obwohl sie in eine Jugendpsychiatrie kommt, lässt sie sich davon nicht einschüchtern und versucht weiterhin sie selbst zu sein. Durch die Einblicke in die Vergangenheit lernt man Tamar besser kennen und beginnt sie zu verstehen. Im Bezug auf ihre psychische Krankheit wirkt sie allerdings etwas flach. In einigen Passagen wirkt sie wie ein gewöhnliches Mädchen und im nächsten Moment erleidet sie einen Rückfall. Dies ist nicht der Faktor, der mich gestört hat. Mir hat der Tiefgang gefehlt. Mit tieferen Gedankengängen und inneren Monologen wäre dieser Roman noch besser gewesen. Dazu muss man erwähnen, dass es sich dabei um ein Jugendbuch handelt, weshalb man nicht allzu viel erwarten kann.
Erst im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass dieses berührende Buch ein Debüt einer 20-jährigen Autorin ist. Damit hätte ich niemals gerechnet. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Aufgrund der hervorragenden Umsetzung der Protagonistin. wird diese einem sofort sympathisch. Sie wirkt authentisch, was auf den guten Schreibstil der Autorin zurückzuführen ist. Ich kann nur sagen, dass mich das Buch gefesselt und nicht mehr losgelassen hat.
Fazit:
Ceylan Scott zeigt in ihrem Debütroman, wie heimtückisch psychische Erkrankungen sein können. Das Buch überzeugt mit einer authentischen Protagonistin, die gegen ihr inneres Monster ankämpft, und einer Geschichte, die den Leser geschockt zurücklässt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Bücher über psychische Krankheiten liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2020

"Wie es ist, zu sterben" - Eine ausschweifende, berührende Geschichte

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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„Eine kurze Geschichte vom Fallen“ hat mich überrascht – sowohl positiv als auch negativ. Im großen Ganzen handelt es sich bei dem Buch um eine Erzählung von Joe Hammond, welcher von seinem Leben erzählt. ...

„Eine kurze Geschichte vom Fallen“ hat mich überrascht – sowohl positiv als auch negativ. Im großen Ganzen handelt es sich bei dem Buch um eine Erzählung von Joe Hammond, welcher von seinem Leben erzählt. Dadurch, dass es sich in dem Buch um ihn dreht, lernt der Leser Hammond wirklich kennen. Er erzählt viel aus seinem Leben. Von seiner Kindheit, über die Entwicklung seiner Söhne bis zu seinem Tod. Seine Krankheit verliert öfters an Präsenz und rutscht manchmal in den Hintergrund. Dadurch wirkt es in manchen Stellen eher wie eine Biografie und nicht, wie eine Geschichte über seine Krankheit.
Mir hat der Pepp gefehlt. Die Anzahl der Dialoge kann ich an einer Hand abzählen, wodurch das Buch manchmal etwas prüde wurde. Außerdem hatte ich Probleme mit dem Schreibstil des Autoren. Er benutzt eine riesige Ansammlung von Metaphern und schweift öfters aus. Damit bin ich nicht ganz so gut zurechtgekommen. Allerdings handelt es sich dabei um meinen persönlichen Geschmack, welcher leider nicht getroffen wurde.
Aber abgesehen von dem Schreibstil konnte mich die Geschichte überzeugen. Mir gefällt die Idee, dass der Autor seine Geschichte in unterschiedliche kleine Geschichten -auch Kapitel genannt- aufgeteilt hat. Jedes Kapitel hat etwas Eigenes für sich und trotzdem bauen sie aufeinander auf. Es hat einen Eindruck hinterlassen, da man durch die ganzen Erzählungen aus seiner Kindheit erkennen konnte, was für ein Mensch Joe Hammond geworden ist. Man fühlt sich ihm dadurch näher.
Während es in der Mitte des Buches Seiten gab, die sich sehr gezogen haben, wurde es auf den letzten Seiten intensiver. Ich musste öfters schlucken und die Stimmung wurde immer gedrückter. (Leichter Spoiler!) Auch wenn das Buch mit einer sanften Szene endet, weiß der Leser, dass dies trotz dessen das Ende von Joe Hammond ist.
Gerade, weil es eine reale Geschichte ist, macht es das Buch um einiges emotionaler. Zwischendurch habe ich immer wieder Artikel zu Joe Hammond durchgelesen und mir kurze Reportagen angesehen. Erst da wird einem wirklich bewusst, dass es nicht nur ein Buch ist, sondern eine wahre Geschichte.
Fazit:
Trotz kleinen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil hat mich „Eine kurze Geschichte vom Fallen“ sehr berührt. Es zeigt einem, dass selbst die kleinsten Dinge im Leben eine Bedeutung haben und nicht vergessen werden sollten. Genieße jeden Augenblick, denn das Leben ist vergänglich.

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein zeitloser Roman, der Lust auf Liebe entfacht

Vernunft und Gefühl
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Klappentext:
Zwei ungleiche Schwestern auf der Suche nach der Liebe.
Die eine ist voller Lebenslust und Temperament, die andere beherrscht und vernünftig. Marianne Dashwood ist das genaue Gegenteil ihrer ...

Klappentext:
Zwei ungleiche Schwestern auf der Suche nach der Liebe.
Die eine ist voller Lebenslust und Temperament, die andere beherrscht und vernünftig. Marianne Dashwood ist das genaue Gegenteil ihrer älteren Schwester Elinor, und so stürzt sie sich nach dem Tod ihres Vaters kopflos in eine Romanze mit dem begehrten Frauenschwarm John Willoughby – und wird bitter enttäuscht. Doch als auch Elinor entdeckt, dass sie von dem Mann ihres Herzens hintergangen wurde, müssen die Schwestern lernen, dass sie den Weg der Liebe nur mit Unterstützung der jeweils anderen finden können…
Meine Meinung:
Mit „Vernunft und Gefühl“ habe ich nun mein erstes Werk von Jane Austen gelesen und meine Erwartungen wurden erfüllt. Es war genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Leider hat sich das Lesen ziemlich in die Länge gezogen, sodass ich einen Monat für diesen Roman gebraucht habe, was ich sehr schade finde, da es sich dabei um ein wirklich großartiges Buch handelt.
Jane Austen konnte mich mit ihrem Schreibstil auf jeden Fall abholen. Anfangs hatte ich Bedenken, ob ich mit ihrem Schreibstil zurechtkomme, da es sich um eine sehr alte Geschichte von vor über 200 Jahren handelt. Allerdings wurde ich eines Besseren belehrt. Ihr Roman lässt sich wirklich gut lesen. Oftmals hatte ich flüssige Leseabschnitte, wo mich die altertümliche Sprache nicht gestört hat. Etwas, was mir besonders aufgefallen ist, ist die außergewöhnliche Balance zwischen Dialogen und Beschriebenem. Manchmal strecken sich Dialoge über einige Seiten und hin und wieder wird nur kurz erwähnt, dass über bestimmte Sachen geredet wird. Dadurch schafft es die Autorin eine Geschichte zu erzählen, die sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt.
Was bei „Vernunft und Gefühl“ sehr im Vordergrund steht, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Es gibt keine krassen Skandale, die überdramatisiert werden. Das Leben der damaligen Zeit wird brillant wiedergegeben. Es ist schön mit anzusehen, wie zwei Schwestern sich in unglückliche Schwärmereien stürzen, dann enttäuscht werden und von der jeweilig anderen aufgebaut werden. Denn dieses Buch zeigt, wie Herzschmerz wirklich ist. Als Leser leidet man mit den beiden Schwestern mit, verflucht einige Charaktere und schließt sie in sein Herz. Zum Ende hin sind nochmal einige Dinge passiert, die man nicht vorhersehen konnte, wodurch es noch ein paar Wow-Effekte gegeben hat. Auch die Nebencharaktere, wie Edward Ferrars, Colonel Brandon und Lucy Steele konnte mich überzeugen.
Den einzigen Minuspunkt, den ich dem Buch geben kann, bezieht sich auf die Lesedauer und das ständige Ausdehnen von Erzählungen. Dies ist allerdings Geschmackssache.
Fazit:
Marianne und Elinor symbolisieren zwei starke unabhängige Frauen, die sich von der Liebe nicht unterkriegen lassen sollten. Solche Frauenbilder sollten heute genauso präsent sein, wie früher. Jane Austen hat einen zeitlosen Roman geschrieben, der einem Mut macht, dass das Glück auf jeden von uns wartet.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Skandalös, angsteinflößend, bedrohlich. Cordyceps novus packt jeden!

Cold Storage - Es tötet
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Klappentext:
1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde ...

Klappentext:
1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde zu vernichten. Ein derart tödlicher Organismus muss studiert werden, und so sichern sie kurz zuvor eine Probe, die sie in eine Hochsicherheitseinrichtung in die USA bringen.
2019: Die Nachtwache im unterirdischen Selfstorage-Lagerkomplex wird für Teacake und Naomi sehr viel spannender, als plötzlich ein leises Piepen beginnt. Die beiden entschließen sich, nach der Ursache zu suchen, und ahnen nicht, dass sie bald einem Wesen gegenüberstehen werden, dass die gesamte Menschheit ausrotten könnte...

Meine Meinung:
Ich hatte große Erwartungen an das Buch, da ich vorher herausgefunden habe, dass der Autor David Koepp ebenfalls Drehbuchautor ist, und schon große Filme wie Jurassic Park und Spider-Man geschrieben hat. Dieser gewisse Charme eines Drehbuchautors hat man ihm an manchmal Stellen im Buch etwas angemerkt. Aber darauf kommen wir später noch zu sprechen.
Der erste Teil des Buches handelt von Roberto und Trini, die als US-Agenten nach Australien geschickt werden, um sich dort diesem Killerpilz namens Cordyceps novus anzunehmen und die Situation in Kiwirkurra zu analysieren. Dort wird ihnen schnell bewusst, wie gefährlich der Pilz wirklich ist. Leider kapiert der Leser dies auch sehr schnell. Jegliche Handlungsart und die Verbreitung des Pilzes wird schnell offenbart. Dadurch kommt es im Verlauf der Geschichte zu keinen Überraschungen, was ich etwas schade finde. Es wäre, meiner Meinung nach, spannender gewesen, wenn der Leser erst nach und nach herausfinden würde, was es mit diesem Pilz auf sich hat. Denn dadurch, dass es keine Überraschungsmomente gab, haben mir die Charakterzüge eines Thrillers total gefehlt. Allerdings finde ich es gut, dass Trini und Roberto nicht nur „in der Vorgeschichte damals“ eine Rolle gespielt haben, sondern auch in der Gegenwart, in 2019, auftreten.
Im zweiten Teil des Thrillers stoßen Teacake und Naomi auf ein mysteriöses Piepen und folgen diesem, welches sich zu dem größten Abenteuer ihres Lebens entwickelt. Zwischendurch kommen noch einige Nebencharaktere mit hinzu, welche der Geschichte ganz gut tun. Allerdings hat Koepp sich sehr viel Mühe damit gegeben, den einzelnen Charakteren eine komplexe Hintergrundgeschichte hinzu zufügen. Dies empfinde ich als überflüssig. Seitenlang wird über Familien und deren Geschichten berichtet, welche im Nachhinein kein Einfluss auf die Geschehnisse haben. Beispielsweise hat der Hausbau von Roberto nichts mit dem Pilz zu tun. Dadurch wurde es hin und wieder etwas eintönig und langweilig.
Allerdings hat Koepp es zum Ende hin geschafft, wieder neue Spannung aufzubauen. Während sich die Geschehnisse zuspitzen und der Leser am zweifeln ist, wie das wohl enden wird, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Viele Dinge passieren rasant an unterschiedlichen Standorten, wodurch es einem dann doch etwas in den Fingern kribbelt. Einen sehr großen Pluspunkt gebe ich dieser Geschichte dafür, dass ich nicht wusste, welcher Charakter am Ende überlebt, und welcher nicht. Diese nicht vorhandene Vorhersehbarkeit hat mir richtig gut gefallen. An der Stelle kam auch wieder der Filmcharakter hervor. Ich könnte mir dieses Buch sehr gut als Blockbuster auf der Leinwand vorstellen.
Einen weiteren Punkt Abzug muss ich der erzählten Zeit geben. Die ganzen Geschehnisse im zweiten Teil geschahen in einer einzigen Nacht und das war mir etwas zu wenig. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die Geschichte um Cordyceps novus etwas länger ereignet hätte, beispielsweise über ein paar Tage verteilt.

Fazit:
Da es sich um einen Debütroman handelt, muss ich sagen, dass David Koepp hier ein kleines Meisterwerk erschaffen hat. Auch wenn es sich dabei nicht um einen Thriller handelt, packt die Geschichte den Leser und verschafft ihm einige Stunden voller Schrecken und Staunen. Ein Buch, welches man gut im Herbst lesen kann. David Koepp konnte mich mit diesem Buch von sich als Autor überzeugen.