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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2020

liest sich sehr gut

Die Galerie am Potsdamer Platz (ungekürzt)
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Das Buch hält das, was die Leseprobe versprochen hat. In der Handlung sind gekonnt geschichtliche, menschliche, ein wenig künstlerische Aspekte und Einblicke in das Flair einer Weltstadt verwoben. Die ...

Das Buch hält das, was die Leseprobe versprochen hat. In der Handlung sind gekonnt geschichtliche, menschliche, ein wenig künstlerische Aspekte und Einblicke in das Flair einer Weltstadt verwoben. Die junge Alice, die versucht, ihre angesehene, reiche Familie - dabei insbesondere die hartherzige Großmutter - kennenzulernen, ist als Person genau so interessant wie ihr späterer Freund John. Alice`s Mutter wurde verstoßen, weil sie einen Künstler liebte. Lebenslang konnte die Patriarchin, Frau Helena Waldmann, ihrer Tochter dies nicht verzeihen. Wie tief diese Wunde reicht, erfährt Alice schmerzlich. Die Auflösung dieses Familiengeheimnisses ist verblüffend! Doch auch für ihre beiden Söhne und die Schweigertochter findet Fr. Waldmann kein gutes, geschweige denn liebes Wort. Umso erfreulicher ist, dass Alice von ihren Onkeln und deren Familie gerne aufgenommen wird. Als Kunststudentin kann sie sich bei der Wiedereröffnung der Familiengalerie am Potsdamer Platz hilfreich mit einbringen. Sie erobert sich sozusagen ihren Platz in der Familie der Mutter.
Die Autorin beschreibt ebenfalls das Milieu der Künstlerszene im damaligen Berlin, welches später durch die Nationalsozialisten als abartig bezeichnet wird. Ich möchte nichts vorwegnehmen. Der Leser soll sich überraschen lassen.
Ebenfalls anschaulich wurden die im totalen Aufbruch befindlichen politischen Strömungen im Schmelztiegel Berlin angesprochen und neben dem persönlichen Werdegang von Alice kurz aufgearbeitet. Hier wird der Person John (der Freund von Alice) ein besonderer Stellenwert zugeordnet. Er spricht sich absolut gegen den Nationalsozialismus aus und gerät in dessen Fokus. John wird festgenommen und (warum ist nicht erläutert) brutalen Vernehmungen ausgesetzt. John ist eine interessante Persönlichkeit innerhalb des Romans. Er bleibt bis zum Schluss geheimnisvoll. Er ist der verschlossene Typ. Die Liebe zwischen ihm und Alice wird auf eine harte Probe gestellt. Doch am Schluss finden beide sich wieder. Ich muss sagen, das war eine Überraschung für mich.
Oft musste ich schmunzeln. Die Protagonisten sind ständig damit beschäftigt, sich eine Zigarette anzuzünden und diese genüsslich, hektisch, zum Nachdenken usw. zu inhalieren. Ja, ja?! Es war damals eben eine andere Zeit.
Das äußere Erscheinungsbild des Romans ist sehr, sehr schön. Farblich ansprechend, mit einem kleinen künstlerischen Hauch kann ich für meinen Geschmack nur die Note 1 mit Sternchen vergeben. Wenn hier noch zwei weitere Romane der Autorin folgen werden, kann der Leser nur gespannt sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2019

einfach klasse

Die Letzten ihrer Art
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Der Roman hat genau das abgeliefert, was ich mir erhofft hatte. Wir gehen mit unserer Umwelt so sorglos und fahrlässig um, dass es frevlerisch ist. Wozu brauchen wir Insekten? Die belästigen uns Menschen ...

Der Roman hat genau das abgeliefert, was ich mir erhofft hatte. Wir gehen mit unserer Umwelt so sorglos und fahrlässig um, dass es frevlerisch ist. Wozu brauchen wir Insekten? Die belästigen uns Menschen nur zum Beispiel beim Sonnenbaden - weg damit. Wozu brauchen wir Fische? Doch nur um uns Menschen zu ernähren! Wer muss schon auf Fangquoten u. ä. achten? Was zählt ist nur der Gewinn! Wenn sie weg sind, suchen wir uns etwas Anderes. Wer braucht schon Kräuter? Die verschandeln nur unsere fein angelegten Zierrasen. Weg damit! Und so könnte man seitenweise weiter machen. Was sind wir nur für Lebewesen? Wir maßen uns an, die ganze Erde müsse nur für uns existieren. Ich bin immer wieder froh, wenn Protestbewegungen die Gedankenlosigkeit anprangern. Nur wenn Großkonzerne, riesige Industrieländer usw. nicht mitziehen und sich hinter einem US-Präsidenten Trump verstecken, sich die Hände über dessen Ignoranz reiben, bleibt nicht viel Hoffnung. Der Roman greift diese Probleme auf. So wie beschrieben könnte es wirklich in 50 bis 100 Jahren auf unserer Erde sein. Es ist Zeit, etwas zu unternehmen.
Ganz begeistert war ich, als ich gelesen habe, dass die Autorin speziell die Przewalski Wildpferde angesprochen hat. Ich weiß, dass mit viel Liebe im Leipziger Zoo eine Herde aufgebaut wurde und auch heute besteht. Ich freue mich auf den Roman, den ich mir sicher kaufen werde.

Veröffentlicht am 17.11.2019

exquisit

Leas Spuren
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Ich möchte Frau Storks nur sagen: Dieser Roman ist exquisit. Eine solche Geschichte zu entwickeln, darauf muss man erst kommen. Mir hat sehr gut gefallen, wie sie Menschen aus unserer Zeit mit jungen Leuten ...

Ich möchte Frau Storks nur sagen: Dieser Roman ist exquisit. Eine solche Geschichte zu entwickeln, darauf muss man erst kommen. Mir hat sehr gut gefallen, wie sie Menschen aus unserer Zeit mit jungen Leuten aus der Vergangenheit in Verbindung bringt. Aktuell müssen sich eine deutsche Frau und ein französischer Mann mit dem Leben zweier junger Menschen in der Zeit des 2. Weltkrieges auseinandersetzen. Dies vor allem um ein Erbe antreten zu können, von dem beide nicht einmal wussten, dass hier etwas zum Erben existiert. Dass der Großvater (Franzose) und die Großtante (Deutsche) damals eine Beziehung hatten ist wohl eindeutig. Wie und warum die damals jungen Leute ihr Zusammensein gestaltet haben, wird der Roman zeigen. Das Buch ist wirklich ausnehmend interessant und lesenswert.

Veröffentlicht am 02.11.2019

gefällt mir sehr gut

Show me the Stars
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Ich glaube, ich würde, wäre ich an Livs Stelle, vor Freude aus dem Häuschen sein. Einen solchen Job für eine längere Zeit zu haben, muss doch einfach traumhaft sein. Noch dazu mit einem solch netten, gut ...

Ich glaube, ich würde, wäre ich an Livs Stelle, vor Freude aus dem Häuschen sein. Einen solchen Job für eine längere Zeit zu haben, muss doch einfach traumhaft sein. Noch dazu mit einem solch netten, gut aussehenden Herrn zur hilfreichen Unterstützung, falls doch Problemchen auftreten, an der Seite. Was kann sich Frau mehr wünschen. Doch nicht nur die Geschichte macht Spaß, nein auch der Stil von Frau Mohn macht Leselust! Ich finde den Roman schick. Er ist für gemütliche Lesestunden genau die richtige Lektüre. Anspruchsvollen Lesern, die tiefsinnige Literatur lieben, sollten (so glaube jedenfalls ich) doch lieber Abstand halten.

Veröffentlicht am 17.10.2019

so leben Vampire

Bis ans Ende der Ewigkeit
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Für meinen Geschmack liegt hier ein wirklich schöner Vampir- /Liebesroman vor. Mir hat die Beschreibung der Vorbereitung der Umwandlung einer Warmblüterin in eine Vampirin absolut gut gefallen. Die Vampire ...

Für meinen Geschmack liegt hier ein wirklich schöner Vampir- /Liebesroman vor. Mir hat die Beschreibung der Vorbereitung der Umwandlung einer Warmblüterin in eine Vampirin absolut gut gefallen. Die Vampire sind hier nicht die blutrünstigen Bösewichte, die alle Menschen terrorisieren. Sie werden als Gruppe von Lebewesen dargestellt, die ihre arteigenen Probleme haben und mit diesen leben müssen. Ja: "Leben müssen" ist der richtige Ausdruck. Allerdings ist dieses Leben bekanntlich unendlich lang. Um es ganz einfach zu sagen, der Roman gefällt mir sehr gut. Er hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Übrigens ist, für meinen Geschmack jedenfalls, das Cover absolut geschmackvoll.