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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2019

Weihnachtszauber erster Klasse

Weihnachten mit Astrid Lindgren
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Keine andere konnte so in Kinderherzen blicken wie Astrid Lindgren! Im Buch „Weihnachten mit Astrid Lindgren“ sind alle schönen Weihnachtsgeschichten von ihr zusammen getragen. Es ist wie eine Art Kompendium. ...

Keine andere konnte so in Kinderherzen blicken wie Astrid Lindgren! Im Buch „Weihnachten mit Astrid Lindgren“ sind alle schönen Weihnachtsgeschichten von ihr zusammen getragen. Es ist wie eine Art Kompendium. Wir treffen hier Wichtel Tomte, Pipi mit ihrem Weihnachtsbaum auf dem Kopf, Michel und die große Küsserei und viele andere Geschichten rund um Weihnachten. In diesem Buch stecken alle wundervollen Charaktere die man aus Lindgrens Phantasie kennen muss. Sie hatte schon immer einen gewissen Zauber beim schreiben inne, aber hier, in diesen Weihnachtsgeschichten, da steckt ihr ganzes Herzblut.
Dieses Buch ist eine der größten Bereicherungen in der Weihnachtsbuchwelt. Egal ob für Kinder oder Erwachsene, hier darf jeder wieder in seine eigene kleine Bullerbü-Welt eintauchen und träumen. Dieses Buch glänzt aber nicht nur mit den Geschichten, sondern auch mit den wunderschönen Zeichnungen. Diese unterstreichen die Geschichten wunderbar, ohne das sie ihnen dabei die Show stehlen. Ein Highlight ist, das die Geschichten von unterschiedlichen Künstlern interpretiert wurden und somit jede Geschichte immer wieder neu zu lesen ist. Gerade für kleine Kinder zum vorlesen auch bestens geeignet!
Zur Haptik und Optik: auch hier kann es nicht besser sein! Der Buchrücken ist in Leinen gebunden. Durch die goldene und vertiefte Überschrift, wirkt das Buch wie ein edler Schatz. Die Seitenstärke ist bestens gewählt und das blättern und suchen fällt leicht.
Bei diesem Buch würde ich gern 1000 Sterne vergeben. Es ist ein Schatz der selbst Erwachsene wieder zu Kindern werden lässt. Danke Astrid Lindgren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2019

Graue Bienen

Graue Bienen
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Sergej liebt seine Bienen. Er züchtet sie in einer Region die vom krieg beherrscht wird. Der Donbass ist Treffpunkt und Kampfplatz von ukrainischen Kämpfern und prorussischen Separatisten. Aber Sergej ...

Sergej liebt seine Bienen. Er züchtet sie in einer Region die vom krieg beherrscht wird. Der Donbass ist Treffpunkt und Kampfplatz von ukrainischen Kämpfern und prorussischen Separatisten. Aber Sergej hat nur eines im Sinn - sich aus allem rauszuhalten. Ihn interessieren seine Bienen, nicht der Krieg und dafür unternimmt er alles....auch eine Umsiedlung seiner Geschöpfe.

Andrej Kurkow hat einen extrem atmosphärischen, ruhigen und tiefgründigen Roman verfasst. „Graue Bienen“ nimmt einen als Leser komplett ein. Kurkows Schreibstil ist rein und klar. Er lässt Protagonist Sergej erzählen und wir können sehr tief in seine Gedankenwelt eintauchen. Sergej ist keineswegs ein Mensch, der die Vogel-Strauß-Politik betriebt. Er will sich nicht verstecken, er bekommt schon alles genau um sich herum mit aber er will seine kostbare Zeit einfach nicht damit vergeuden. Er möchte das seine Bienen leben können und unternimmt besondere Wege dafür. Kurkows Roman hat mich komplett verzaubert. Er beschreibt eine politische Situation die komplett aus dem Leben gegriffen ist und einen Erzähler, der mehr Gefühl hat, als man sich nur vorstellen kann. So eine Mischung in einen Roman unterzubringen, ist nicht einfach aber Kurkow hat es perfekt geschafft! Da bekommen selbst Grenzsoldaten eine gewisse Menschlichkeit verpasst und mit Sätzen wie „...damit nicht auch noch der Honig nach Krieg schmeckt...“ hat sich Kurkow irgendwie unsterblich gemacht. Seine Art zu erzählen, egal ob über Bienen oder über Menschen, ist einmalig und besonders. Ebenso die daraus zu schließenden Verbindungen/Assoziationen sind einfach nur bemerkenswert.

Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 03.12.2019

Kathrinchen 3.0

Kathrinchen Zimtstern und die wundersame Weihnachtspost
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Kathrinchen Zimtstern erlebt in ihrem dritten Buch wieder so einiges mit ihren Freunden. Da kann ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt schonmal komplett aus den Fugen geraten! Aber Kathrinchen macht solche ...

Kathrinchen Zimtstern erlebt in ihrem dritten Buch wieder so einiges mit ihren Freunden. Da kann ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt schonmal komplett aus den Fugen geraten! Aber Kathrinchen macht solche Abenteuer nicht allein! Ihre Freunde sind dabei und müssen Weihnachten wieder zu dem machen, was es eigentlich ist. Eine schwierige Aufgabe! Aber wer, wenn nicht Kathrinchen und Co. Bekommen das wieder. In vierundzwanzig kleinen Geschichten nimmt sie uns wieder mit auf eine ganz zauberhafte Reise.

Bastian Backstein hat nun seine Trilogie komplett gemacht. Was anfangs eine kleine Spielerei war, hat nun mittlerweile drei Bücher, ein Musical und ganz viele treue Leserherzen in groß und klein gewonnen. In diesem „Adventskalender-Buch“ tauchen wir Leser wieder in eine ganz andere Welt ab. Kathrinchen darf immer neues erleben und somit überrascht uns Autor Backstein immer wieder. Das schöne ist, man liest es einfach gern und ist gespannt was als nächstes passiert. Hier brauch es keine Übertreibungen und keinen Kitsch - alle wirkt perfekt für sich und hat einen sehr guten roten Faden, der, wie eine Dampflok von einem Bahnhof zum anderen fährt. Backstein kann auch aus vermeintlich bösen Hexen, ganz liebenswerte Geschöpfe zaubern und kleine Wichtel richtig fiese erscheinen lassen.
Ich mochte wieder jede Seite und habe es genossen. Kathrinchen ist fester Bestandteil bei unserer Vorweihnachtszeit und darf bei keinem Abend am Kamin fehlen. Sie ist einfach zu liebenswert, genau wie ihre Freunde.
Bastian Backstein hat einfach ein Händchen, Menschen ein Lächeln, mit seinen Geschichten, ins Gesicht zu zaubern!
Hoffentlich kommt da noch mehr!

Veröffentlicht am 18.11.2019

Das Leben ist zum leben da

Wir waren eine gute Erfindung
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!ein Buchhighlight 2019!

Salomon und Sarah sind eine Einheit. Als Sarah stirbt, bricht für Salomon eine Welt auseinander, aber dennoch geht das Leben weiter. Auch somit die Familienfeste. Nun ist es an ...

!ein Buchhighlight 2019!

Salomon und Sarah sind eine Einheit. Als Sarah stirbt, bricht für Salomon eine Welt auseinander, aber dennoch geht das Leben weiter. Auch somit die Familienfeste. Nun ist es an ihm sie alle an einen Tisch zu bringen und die Trauer ein wenig bei Seite zu schieben. Das Sederfest soll nun Anlass genug bieten auch mal wieder zu lachen und mit den lieben Menschen in seinem Leben zusammen zu sein. Es wird gesungen, gelacht, gewitzt und geherzt. Aber das alles ohne Sarah und ihre Wärme und vor allem ohne ihre große Kunst alles zusammenzuhalten....

Joachim Schnerf hat ein wahres Meisterwerk in der Literaturwelt geschaffen! Dieses Buch ist so besonders und einmalig! Ich habe so selten eine so poesiehafte Erzählung lesen dürfen wie diese! Hier dringen Tränen vor Freude und Trauer nah beieinander heran aber auch Witz, lachen und eine gewisse Trübsinnigkeit begleiten die Geschichte um Salomon und Sarah. Er hat als einziger seiner Familie Auschwitz überlebt, und was macht der gute Mann?! Er reißt Witz darüber wie es nur einer kann der es erlebt hat. Schwärzer geht Humor kaum. Aber genau das alles so zu erzählen, das man nicht mit den ständigen düsteren Bildern konfrontiert wird, ist wirklich magisch. Schnerf nimmt uns als Leser ganz besonders ein. Er wählt seine tiefgründigen Worte, Sätze mit ganz viel Bedacht und verletzt somit niemanden. Er beschreibt auf eine ganz andere, aber dennoch sehr gefühlvolle Art wie das Leben sich gestaltet, wie man es lebt und wie man trauert. Figur Salomon ist ihm dabei hervorragend gelungen, aber auch alle anderen Charaktere (hier bleibt kein Auge trocken vor lachen!). Ein weiteres Highlight ist die Berührung mit einer anderen Kultur. Das Judentum wird hier in ein sehr feinfühliges Licht gestellt.
Das man so eine Geschichte so „verpacken“ kann, ist eigentlich kaum zu glauben. Seine Figuren heben nicht ab, sind auch bis zu einem gewissen Punkt recht unnahbar, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Es liest sich sehr außergewöhnlich und grenzt schon fast ein wenig an Ungeheuerlichkeit wenn man mit Salomon mitlacht....aber das Leben ist doch viel zu kurz um nicht auch über die dunkelsten Dinge die man erlebt hat zu lachen. Vielleicht aus Schutz vor sich selbst oder aus Verzweiflung...Salomon gibt jedem Leser unzählige Rätsel damit auf und jeder wird eine andere Theorie finden. Die Geschichte mit der Familienzusammenführung ist Schnerf jedenfalls perfekt gelungen!

Dieses Buch ist so großartig! Ich bin sehr schwer beeindruckt! Aber Vorsicht!: die Geschichte hallt unheimlich nach!

Veröffentlicht am 18.11.2019

Eine schöne Geschichte und dazu ein Glas Riesling

Rieslingsommer
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Luisa und ihre Tochter Amelie müssen raus aus ihrem Zuhause. Die Überlegung fällt Luisa nicht leicht, aber sie geht wieder in ihr altes Zuhause, einem wunderschönen Weingut ihrer Familie, zurück. Die Ankunft ...

Luisa und ihre Tochter Amelie müssen raus aus ihrem Zuhause. Die Überlegung fällt Luisa nicht leicht, aber sie geht wieder in ihr altes Zuhause, einem wunderschönen Weingut ihrer Familie, zurück. Die Ankunft dort, wird nicht von allen Familienmitgliedern toleriert. Streit bahnt sich an. Besonders mit ihrer Schwetser Bianca. Das Weingut hat die besten Jahre hinter sich und Luisa und selbst Amelie können das nicht verstehen. Der Drang etwas zu verändern ist da....und der Name „Schwanthaler“ steht doch im Rheingau für besondere Rieslinge!
Nach einer besonderen Entdeckung wandelt sich das Blatt auf eine Weise, die selbst Uroma Lisbeth nicht für möglich gehalten hätte...

Heike Wanner holt mit „Rieslingsommer“ den warmen Hauch des Sommers wieder zurück. Die Geschichte um Luisa und Amelie ist einfach nur rührend und liebenswert. Ich mochte beide Figuren sofort und dadurch entstand beim lesen ein richtiger Sog. Die Story ist simpel, kommt ohne große Gefühle aus und alle beteiligten Charaktere dürfen wunderbar einen gewissen Raum einnehmen, ohne das es dabei überlaufen wirkt. Man wird in dieser Story keine großen Gefühle antreffen, dafür liest sich diese Geschichte zu schnell. Aber es tut auch manchmal ganz gut, etwas zu lesen, wo man nicht viel darüber nachdenken muss. Auch das können nur wenigen Autoren, ohne sich dabei zu verzetteln. Heike Wanner hat es aber geschafft, ob bewusst oder unbewusst - egal! Man ahnt auch als Leser wie es mit Schäfer Jörn oder auch Amelie und Jonathan weiter geht, aber auch das ist nicht dramatisch. Im Gegenteil. Die Geschichte plätschert sehr flüssig dahin und fügt sich in allen Strängen harmonisch ein. Der liebenswerteste Charakter in diesem Buch ist, in meinen Augen, Uroma Lisbeth. Sie ist der heimliche Star der Geschichte! Ihre Entdeckung des Internets, ihr Humor und ihre Feinfühligkeit haben mein Herz erwärmt. So eine Uroma wünscht sich doch jeder!
Wanner zeigt, dass vier Generation unter einem Dach nicht immer harmonieren aber es auch lernen sich wieder zu vertrauen und zu vertragen - eigentlich doch ein schöner Tenor für eine Geschichte.
Das Cover ist selbstredend und einfach nur wunderschön. Es passt sehr gut, genau so wie der Titel des Buches, zur gesamten Geschichte. Nur eines verleitet zum ablenken beim lesen: die Lust auf ein Glas wunderbaren trockenen und kühlen Riesling! Dieses Buch macht so Lust darauf und hat den Zauber rund um das schöne Rheingau ganz besonders eingefangen.

Ich mochte die Geschichte sehr und kann sie nur empfehlen, wenn man mal etwas leichtes und unaufgeregtes lesen möchte! Die Geschichte erhält von mir eine klare Leseempfehlung!