Just do it!
Dieses Buch ist so quirlig und bewegt wie die Autorin. Tabea Opplinger wächst als Missionarskind in Papua-Neuguinea auf. Danach lebt und arbeitet sie zwanzig Jahr in ihrer Heimat, der Schweiz, und seit ...
Dieses Buch ist so quirlig und bewegt wie die Autorin. Tabea Opplinger wächst als Missionarskind in Papua-Neuguinea auf. Danach lebt und arbeitet sie zwanzig Jahr in ihrer Heimat, der Schweiz, und seit 2014 lebt sie mit ihrer Familie in Tel Aviv, Israel.
Das Unrecht auf dieser Welt, dass sie am meisten bewegt, ist die moderne Sklaverei. Seit einer Begegnung mit einer Prostituierten in der Schweiz, ist es ihr ein Herzensanliegen diesen geknechteten Frauen zu helfen. Sie macht nicht erst einen großen, detaillierten Plan, sie beginnt einfach mit der Idee und den Fähigkeiten, die sie hat. Sie bietet den müden Frau Massagen an. Dabei kommt sie mit ihnen ins Gespräch und erfährt, dass die Frauen nicht freiwillig im Rotlichtviertel arbeiten. Oft wurden sie mit falschen Versprechungen gelockt, und in vielen Fällen sehen sie keinen anderen Weg ihre Familie zu versorgen als mit dieser verhassten Arbeit.
Zusammen mit ihrer Familie zieht die hübsche, sportliche Frau nach Israel. Dort baut sie gemeinsam mit anderen eine Organisation auf, die ehemaligen Prostituierten die Möglichkeit bietet mit einer würdevollen Arbeit Geld zu verdienen. Aus alten Segeln und anderen gebrauchten Materialien werden Taschen genäht.
Dieses Buch ist nicht in erster Linie ein Bericht über das soziale Projekt der Autorin. Wie eine bunte Pinnwand oder ein zerfleddertes Notizbuch sind darin viele inspirierende Gedanken versammelt, die Tabea ihren Lesern weitergeben möchte. Dabei erzählt sie viel von ihrer Beziehung zu Gott, was ihr in ihrem Alltag, ihrer Familie und ihrer Ehe wichtig ist. Der Leser wird aufgefordert nicht auf einen fertigen Plan zu warten, sondern den einen Schritt zu gehen, der klar ist. Immer wieder betont sie, Gehorsam ist Gottes Liebessprache.
„Es wird höchste Zeit, dass wir endlich kapieren, dass Gott nicht darauf wartet, dass wir einen Fehler machen. Er wartet darauf, dass wir Risiken eingehen, damit Er mit einsteigen kann. Gehorsam bedeutet, Gottes Liebessprache zu sprechen. Es bedeutet, unser eigenes begrenztes Denken loszulassen und mit Seinen grenzenlosen Möglichkeiten zu rechnen.“
Sehr offen erzählt sie von ihren eigenen Schwierigkeiten beim Einleben in einem fremden Land und beim Aufbau einer Wohltätigkeitsfirma. Die Beschreibung des Buchs könnte jedoch falsche Erwartungen wecken. Der Leser erfährt wenig Konkretes über die Rettungsarbeit unter den Sexarbeitern oder über ihre Geschichten. Das Gelesene reicht auch nicht, um sich ein Bild ihrer Firma „KitePride“ zu machen. Im Mittelpunkt stehen hilfreiche Impulse für ein Leben mit Gott, und die Aufforderung aktiv zu werden für Menschen, die in Not sind.
Fazit: So bunt wie das Leben der Autorin, ist diese Sammlung von guten und inspirierenden Gedanken, die dem Leser Mut macht sich aktiv gegen Ungerechtigkeiten einzusetzen. Empfehlenswert für Menschen, die ihre Träume in die Tat umsetzen wollen, um Stückchen für Stückchen die Welt zu verändern.