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Veröffentlicht am 18.11.2019

Back to the roots

Archiv der verlorenen Kinder
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Mutter, Vater uns zwei Kinder wollen sich auf die Reise machen. Es soll eine besondere Reise werden, nämliche in die Heimat der Apachen. Eine Reise zu den eigentlichen Wurzeln...
Gleichzeitig reisen tausende ...

Mutter, Vater uns zwei Kinder wollen sich auf die Reise machen. Es soll eine besondere Reise werden, nämliche in die Heimat der Apachen. Eine Reise zu den eigentlichen Wurzeln...
Gleichzeitig reisen tausende Kinder aus Zentralamerika aus. Nur bekleidet mit dem was sie tragen und einem kleinen Rucksack voller Leben, reisen sie gen Norden. Ihr Führer ist ein Coyote. Er macht ihnen nicht nur Angst, er ist der Schrecken in Menschengestalt. Die Kinder begeben sich auf diese Reise um endlich ihre Eltern in den USA wieder zu sehen...die andere Reise zu den Wurzeln....

Man merkt schon an meiner kurzen Inhaltswiedergabe, dass dieser Roman ein straffes Thema hat. Valeria Luiselli beschreibt eine Reise und eine Reise. Nur die letztere ist eine Flucht. Dennoch verfolgen beide Parts das selbe Ziel: back to the roots - zurück zu den Wurzeln. Luiselli greift ein sehr aktuelles Thema auf. Überall in den Medien wird über solche „Wanderungen“ berichtet. Nur über die Strapazen und die dazu gehörigen Ängste/Folge, berichten die Medien nie oder mehr als selten....es passt eben nicht so ganz ins Bild. Umso grotesker ist die Geschichte der Familie zu den Apachen...es scheint ein makaberer Vergleich aber es passt irgendwie....wenn auch sehr sehr weit hergeholt. Das Leben beider gerät aus den Fugen, nur so verdammt anders, das es Parts gibt, die man zwei Mal lesen muss. Die Wechsel sind Luiselli recht gut gelungen. Trotzdem gelingt ihr der Tiefgang der Geschichte nur sehr müßig. Man muss schon sehr genau zwischen den Zeilen lesen, aber das fällt oft schwer. Ihr Schreibstil, das mag vielleicht auch an der Übersetzung liegen, ist recht steif und kühl. Es passt zwar auf gewisser Art zur Geschichte, ist aber dennoch zu wenig. Das dieser Roman sehr vielschichtig und vielseitig ist, merkt mit Sicherheit jetzt jeder Leser. Dennoch hat er mich nicht ganz überzeugt.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Unsterblich sein

Das Volk der Bäume
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Gibt es ein Mittel gegen die Sterblichkeit? Endlich unendlich leben? Dr. Norton Perina scheint das Mittel auf der Insel Ivu‘ivu gefunden zu haben....Schildkröten sollen der Schlüssel zum Glück sein. Aber ...

Gibt es ein Mittel gegen die Sterblichkeit? Endlich unendlich leben? Dr. Norton Perina scheint das Mittel auf der Insel Ivu‘ivu gefunden zu haben....Schildkröten sollen der Schlüssel zum Glück sein. Aber diese Entdeckung bringt nicht nur Ruhm für Perina mit sich, sondern auch die extrem Zerstörung und Kolonisierung der Insel und deren Bewohner...und die dunkle Seite des Forschers ans Licht.

Wer Hanya Yanagiharas Buch „Ein wenig Leben“ gelesen hat, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Man kennt ihren Stil bereits und weiß, das sie sehr speziell ist. Nur hier, muss ich gestehen, ist es mir ein wenig zu speziell. Die Geschichte um Perina ist interessant aber zieht sich zum Teil sehr in die Länge. Wiederum ist die Beschreibung zur Zerstörung der Insel wirklich Gänsehaut-einflössend. Yanagihara beschreibt hier ein soooo wichtiges Thema das nicht nur heute aktuell ist, sondern schon immer von großer Bedeutung war: Umweltschutz.
Einige Konversationen, Gespräche waren wirklich schwer zu verstehen bzw. nachzuvollziehen aber, und das liebt man an der Autorin, sie fesselt den Leser auf eine ganz bestimmte Art. Ich bin hier wirklich sehr zwiegespalten. Die Geschichte ist gut und interessant aber haut mich auch nicht so vom Hocker wie „Ein wenig Leben“. Klar ist aber auch, das Yanagihara mit „Ein wenig Leben“ einen mehr als riesigen Schritt in der Literatur gemacht hat....da sei ihr dieser kurze Ausrutscher verziehen...Aber ich gebe dem Buch definitiv noch eine Chance und werde es nochmal lesen. Mal sehen was dann dabei rauskommt

Veröffentlicht am 18.09.2019

Querbeet

Querbeet
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Bewertung 3,5 Sterne

Der eigene Garten ist jedermanns Paradies. Im Buch „Querbeet“ hat Bruno P. Kremer alles wichtige zusammen gesammelt was man zum Thema Garten wissen sollte - ein Sammelsurium eben. ...

Bewertung 3,5 Sterne

Der eigene Garten ist jedermanns Paradies. Im Buch „Querbeet“ hat Bruno P. Kremer alles wichtige zusammen gesammelt was man zum Thema Garten wissen sollte - ein Sammelsurium eben. Neben Gartenpflanzen, Tieren, Praxis und einigen Weisheiten geht er eben auf das Gartenleben detailliert ein. Das Buch ist an sich ein kleiner Lückenfüller an grauen Tagen an denen man nicht im geliebten Garten wurschteln kann. Es enthält viele Analysen, Zusammenfassungen etc. aber wer hier auf der Suche nach Neuem ist, wird hier enttäuscht und der Gärtner in einem ist immer eher auf der Suche nach Neuem und nicht nach Dingen die er vielleicht eh schon kennt. Hier geht es um das Bestehende und nicht um das Neue. Ich fand das Buch ganz nett aber es war auch kein großer Hit. Ein Highlight im Buch sind die wunderschönen Zeichnungen. Das ist für jeden Buchliebhaber immer etwas besonderes aber im Großen und Ganzen ist dieses Buch kein Buchhighlight.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Freundschaft für immer

Alles richtig gemacht
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Die DDR geht langsam ihrem Ende entgegen und Daniel und Thomas wollen ihr Leben in die Hand nehmen. Sie lebten einst in Rostock und sind dort aufgewachsen, zur Schule gegangen und auch da hat ihre Freundschaft ...

Die DDR geht langsam ihrem Ende entgegen und Daniel und Thomas wollen ihr Leben in die Hand nehmen. Sie lebten einst in Rostock und sind dort aufgewachsen, zur Schule gegangen und auch da hat ihre Freundschaft begonnen. Nun gehen sie nach Berlin....Die beiden sind sehr unterschiedlich aber wenn es darauf ankommt ist der eine für den anderen da. Auch viele Jahre später treffen sie sich und erzählen aus ihrem bisherigen Leben.

Gregor Sander ist der Autor des Buches „Alles richtig gemacht“. Mit seinen beiden Protagonisten erleben wir einen wirklich bewegenden Tripp. Sanders lässt aus Sicht von „Thomas Piepenburg“, dem Vernünftigeren von beiden, die Story erzählen. Das Leben der beiden ist geprägt von einem Land das zerrüttet ist und bald zerbricht, von Schule, Schlägereien, erster Liebe, Drogenkonsum....dem puren Leben eben. Verstörend fand ich beim lesen die emotionslose Erzählweise. Hier kommt nichts aber auch gar nichts an Gefühlen rüber, außer als Thomas eine Erektion bekommt und sieht wie Daniel damals blutig zusammengeschlagen wurde - das war es aber auch. Die beiden Protas wirken dadurch unnahbar, wollen keine Hilfe annehmen oder können es nicht, versinken in Selbstmitleid, müssen immer wieder auf die Schnauze fallen um dann daraus zu lernen. Des weiteren ist hier die DDR sehr detailliert beschrieben. Da ich selbst im Osten aufgewachsen bin, gab es hier keine Überraschungen für mich und ich konnte den Strängen gut folgen, aber andere Leser die eben nicht dort geboren/aufgewachsen sind, wird es mit Sicherheit schnell langweilig diese Zeilen zu lesen. Sanders verliert sich manchmal in seinen Erzählungen und verzettelt sich zusehends. Ab dem letzten Drittel des Buches wird es dann endlich interessant und die Fäden laufen zusammen...aber eben recht tröge. Generell sind mir hier zu viele Längen eingebaut, die die gesamte Geschichte, die unheimlich ruhig ist, in die selbige ziehen. Weshalb ist das so? Und schwupp zum Ende wird es interessant und es soll der Satz „Alles richtig gemacht“ irgendwie eingeordnet werden...schwer zu beantworten bzw. zu beurteilen. Dieses Buch hat nichts in mir ausgelöst, das ich es mit großem Genuss gelesen hätte oder ähnliches. Die Story ist ganz nett...mehr aber auch nicht.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Der Frühling kommt

Frühling mit den Landfrauen
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Wer auf dem Land wohnt, kommt um die Landfrauen nicht herum. Und gerade in der Küche sollen sie wahre Meisterinnen sein.

Im Buch „Frühling mit den Landfrauen“ geht es eben um den solchen. Die Landfrauen ...

Wer auf dem Land wohnt, kommt um die Landfrauen nicht herum. Und gerade in der Küche sollen sie wahre Meisterinnen sein.

Im Buch „Frühling mit den Landfrauen“ geht es eben um den solchen. Die Landfrauen sind hier die bekannten Gesichter aus dem TV von „Land & Lecker“ und der „Landfrauenküche“. In diesem Buch geben sie uns tolle Rezepte mit auf dem Weg, den Frühling frischer zu gestalten. Das gelingt ihnen auch super gut aber es gibt hier und da Rezepte die entweder Produkte fordern, die man so nicht im Haus hat und erst mühsam besorgen muss oder aber auch Anleitungen die teilweise sehr umständlich sind und das Kochen zum echten Aufwand erscheinen lassen. Ich habe einige Rezepte nachgekocht aber mir die Rezepte hier und da doch vereinfacht. Gerade die Landfrauen sollten doch wissen, das man nie genug Zeit hat....da brauch man auch keine Rezepte die ewig dauern. Da muss ich gestehen, macht es den Eindruck, das die Damen nicht ganz sie selbst sind. Hier fehlt mir die Bodenständigkeit bzw. das glaubhafte kochen... Das Buch ist aber an sich sehr hübsch aufgemacht. Neben Rezepten gibt es noch Basteltipps oder Ratschläge. Alle Texte wirken flüssig formuliert.

Ein nettes Kochbuch mit flotten Rezepten für den Frühling aber es hat Schwächen die nicht nötig gewesen wären.