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Veröffentlicht am 15.09.2016

Was wäre, wenn ein großer Asteroid auf die Erde zurasen würde...?

We All Looked Up
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Als der Asteroid Ardor geradewegs auf die Erde zusteuert, sind sich Wissenschaftler sicher, es besteht eine 66,6% Chance für die Auslöschung der Erde. Aber was tun, wenn das Ende so nah bevorstehen könnte? ...

Als der Asteroid Ardor geradewegs auf die Erde zusteuert, sind sich Wissenschaftler sicher, es besteht eine 66,6% Chance für die Auslöschung der Erde. Aber was tun, wenn das Ende so nah bevorstehen könnte? Die vier Teenager Eliza, Andy, Anita und Peter bleiben durch Ardor möglicherweise nur noch 10 Wochen von ihrem Leben. Was ist überhaupt von Bedeutung? Wer will ich sein und wie lebe ich mein Leben? Zum ersten Mal in ihrem Leben brechen sie aus ihren „Schubladen“ aus und kümmern sich nicht darum, was von ihnen erwartet wird.

Das Buch ist gegliedert in 10 Teile, in denen auf die Ankunft Ardors runtergezählt wird. Jeder Teil beinhaltet jeweils ein Kapitel aus den verschiedenen Sichten der vier Jugendlichen. Die Perspektivwechsel sind interessant und ermöglichen dem Leser sich in die einzelnen Hauptpersonen reinzuversetzen. Niemand ist in echt so, wie er von den anderen Charakteren gesehen wird. Jeder Mensch hat seine Geschichte und was hinter einer Person steht ist oft so viel mehr als man auf den ersten Blick sieht. Obwohl das Buch teilweise flach geschrieben ist, hat es stellenweise auch wieder sehr poetische Züge. Man beginnt selbst über sein Leben zu reflektieren und sich zu fragen, was man selbst machen würde und ob man sich nichts vorzuwerfen hätte, wenn die Welt morgen endet. Neben diesen existenziellen Fragen, die aufgeworfen werden, ist die Handlung leider eintönig und etwas langweilig. Die Einzelschicksale der Protagonisten ziehen sich ewig lang über die Seiten, obwohl man schon in den ersten Kapiteln absehen kann, was geschehen wird. Die apokalyptische Endzeitstimmung, die sich durch das Buch zieht, ist aufregend zu lesen und es ist extrem spannend zu beobachten, wie sich die Gesellschaft verändert. Der Autor, Tommy Wallach, ist außerdem Sänger und Songwriter. Zu seinem ersten Roman „We all looked up“ hat er selbst ein gleichnamiges Album aufgenommen, mit Liedern zum Buch, aber auch aus dem Buch. Die Idee finde ich ziemlich cool, da einige Charaktere in der Geschichte selbst Lieder komponieren und singen. Das Album zum Buch rundet das Bild nochmal ab, da man die Möglichkeit hat, die Songs wirklich zu hören, über die man vorher nur gelesen hat. Die Filmrechte wurden sogar noch vor dem Erscheinen des Buches an Paramount Pictures übertragen. Auch wenn mir nicht bekannt ist, ob schon konkrete Pläne zur Verfilmung anstehen, bin ich trotzdem schon gespannt auf die Umsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschende Wendungen und ein langgehütetes Familiengeheimnis

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Auf Black Rabbit Hall hat Zeit keine Bedeutung. Amber Alton verbringt jedes Jahr die Ferien mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern auf dem riesigen Familienanwesen in Cornwall. Bei einem weiteren ...

Auf Black Rabbit Hall hat Zeit keine Bedeutung. Amber Alton verbringt jedes Jahr die Ferien mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern auf dem riesigen Familienanwesen in Cornwall. Bei einem weiteren Aufenthalt auf Black Rabbit Hall im Jahr 1968, geschieht etwas Schreckliches, wodurch das Familienglück für immer überschattet wird. Amber und ihr Zwillingsbruder Toby entfernen sich daraufhin voneinander, obwohl sie sonst immer unzertrennlich waren. Zusätzlich kommt eine besitzergreifende Fremde in das Leben der bereits angeschlagenen Familie und eine verbotene Liebe entsteht.
Ungefähr 30 Jahre später ist Lorna mit ihrem Verlobten Jon auf der Suche nach einer passenden Hochzeits-Location. Sie finden Black Rabbit Hall und Lorna ist sofort begeistert. Irgendetwas an dem Haus lässt sie nicht los. Als sie dann noch zufällig auf die in einen Baum eingeritzten Namen der Alton-Kinder stößt, ist ihre Neugierde geweckt. Sie beginnt die verschlungene Geschichte von Black Rabbit Hall aufzudecken und muss sich dabei ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Als allererstes ist mir dieses wunderschöne Cover aufgefallen, mit der verschlungenen Schrift und den Gold-Applikationen. Hat man das Buch in Gebunden vor sich, kann man den milchig-trüben, leicht durchlässigen Umschlag abnehmen und man hat nur noch das Bild von dem Anwesen auf dem Cover, was eine sehr schöne Idee ist. Anfangs war eher schwer in die Geschichte reinzufinden und die Verhältnisse zwischen den Charakteren zu erschließen. Aber nach einer gewissen Einlese-Zeit fängt man an, relativ gut durchzublicken. Es hat mir sehr gut gefallen, dass das Buch zu zwei unterschiedlichen Zeiten spielt und man als Leser ständig hin und her springt. Auch, dass die Schriftart sich ändert, je nachdem in welcher Zeit man gerade liest war gestalterisch sehr schön. Der Schreibstil ist nüchtern und ungeschönt aber trotzdem sehr präzise, durch die teils bildliche Sprache. Die Geschichte wird sehr spannend durch die kleinen Cliffhanger, am Ende jedes Kapitels, die einen dazu bringen, das Buch nicht weglegen zu können. Es war außerdem praktisch unmöglich vorauszusagen, was als nächstes passieren könnte. Es gibt so viele unerwartete Wendungen in der Geschichte, die das Buch bis zur letzten Seite spannend machen.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne geheimnisvolle, aber nicht allzu gruselige Romane liest. In „Black Rabbit Hall“ ist für jeden etwas dabei: Liebe, Hass, dramatische Unglücke, Familienkrisen und natürlich ganz viel Spannung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein schwarzes Loch droht die Erde zu verschlingen!

Erde
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Die Geschichte spielt in der Zukunft, genauer: im Jahr 2038. Durch ein Missgeschick eines Wissenschaftlers ist ein winzig kleines Schwarzes Loch in den Erdkern vorgedrungen. Die Gefahr besteht, dass es ...

Die Geschichte spielt in der Zukunft, genauer: im Jahr 2038. Durch ein Missgeschick eines Wissenschaftlers ist ein winzig kleines Schwarzes Loch in den Erdkern vorgedrungen. Die Gefahr besteht, dass es die Erde in den nächsten zwei Jahren vollständig verschlungen haben wird. Die Wissenschaftler sind sich uneinig darüber, ob ein Rettungsversuch der Erde unternommen werden soll, oder ob die Menschheit ausgelöscht werden sollte, um dem Universum eine neue Chance zu geben. Auch sonst geht es der Erde nicht gut. Der Treibhauseffekt ist so weit fortgeschritten, dass ein Großteil des Planeten Wüste ist. Es herrscht Wasserknappheit, die Nahrung-Ressourcen sind erschöpft und eine starke Überbevölkerung hat sich entwickelt. Kann die Erde überhaupt noch gerettet werden?
Der Leser wird direkt am Anfang mitten in die Geschichte geworfen und wird erst einmal mit Informationen praktisch überschüttet. Dazu kommen noch sehr viele physikalische Begriffe und Grundideen, die man als Physik-Laie überhaupt nicht zuordnen oder verstehen kann. Das Problem mit dem Physik-Verständnis zieht sich leider durch das gesamte Buch. Es werden zwar immer mal wieder Ideen und Konzepte ausführlicher erklärt und auch mit Bilder veranschaulicht, aber im Großen und Ganzen ist es doch eher schwer, wirklich alles zu verstehen, wenn man keine Vorkenntnisse besitzt. Jedes Kapitel wir abgeschlossen, durch verschiedene eingefügte Medien, so zum Beispiel Radio-Beiträge oder Artikel aus Zeitschriften und Büchern. Einerseits lockern diese Beiträge die Geschichte auf, aber andererseits kann man sie auch oft nicht ganz dem Kontext zuordnen. Viele Artikel beschäftigen sich mit dem Zustand der Erde und ihren Bewohnern. Der Autor zeigt auf, was passieren könnte, wenn wir weiterhin mit der Erde umgehen, wie es momentan der Fall ist. Dieser Appell zum Umweltschutz ist eine der wichtigsten Botschaften, die man aus dem Buch ziehen kann. Auch die Beiträge zu der Evolution, die immer mal wieder in Artikelform am Ende des Kapitels auftauchen, waren sehr interessant und lehrreich. Man wird anfangs auch mit sehr vielen verschiedenen Handlungssträngen und Personen konfrontiert, wodurch man leicht den Überblick verliert. Im Laufe der Geschichte verflechten sich diese Handlungsstränge aber immer mehr und es entsteht ein großes Gesamtbild. Der Autor, David Brin, ist als Physik-Professor und NASA-Berater tätig und ich könnte mir vorstellen, dass er nach seinen Verhältnissen das Buch super verständlich und vereinfacht geschrieben hat, in Hinsicht auf die Physik. Aber leider konnte zumindest ich ihm nicht sehr einfach folgen. In den USA haben seine Bücher bereits zahlreiche Preise erhalten.
Ich empfehle das Buch jedem, der auf jeden Fall schon Vorkenntnisse im Bereich der Physik besitzt und sich dafür interessiert stark wissenschaftliche Geschichten zu lesen. Es ist sehr gut vorstellbar, dass es ein ganz anderes und viel besseres Lese-Erlebnis ist, wenn man nicht ganz so ahnungslos wie ich, durch die Geschichte stolpert.