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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2019

Unheimliche Morde

Die perfekte Strafe
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Warum wird ein schönes junges Mädchen in einer eiskalte Winternacht auf einen Berg gelockt, betäubt und ohne Kleidung dort zum Sterben zurückgelassen? Trauer um sie macht ihre Schwester kaputt. Die herzensgute ...

Warum wird ein schönes junges Mädchen in einer eiskalte Winternacht auf einen Berg gelockt, betäubt und ohne Kleidung dort zum Sterben zurückgelassen? Trauer um sie macht ihre Schwester kaputt. Die herzensgute Vorsitzende eines karitativen Vereins stirbt an einer Vergiftung nach der Einnahme von Diätpillen. Stehen diese Tode in irgendeinem Zusammenhang? DCI Ava Turner möchte das aufklären, ermittelt dazu aber noch auf eigene Faust, warum ihr pensionierter Chef Selbstmord begangen hat. Spielt das versteckte Geld in seinem Haus eine Rolle dabei? Auch das organisierte Verbrechen hat ein Wörtchen mitzureden. Niemandem kann man trauen, was für ein Sumpf. Machtbesessene Vorgesetzte sind nicht hilfreich. Trotzdem engagieren sich Turner, Callanach, Lively und andere nach Kräften. Nicht immer mit legalen Mitteln. Und der Erfolg lässt auf sich warten.

Helen Fields hat es wieder geschafft. Ein packender, aber auch deprimierender Thriller liegt vor. Viele Personen, viel Handlung, viel Gewalt. Brisante Themen werden angesprochen, menschliche Abgründe beleuchtet. Spannend zu lesen, aber ein schales Gefühl bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.11.2019

Der Mensch ist böse

Der Mensch ist böse
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Ein streitbarer Titel. Ist das so? Mitunter leider ja. Wie es in einzelnen Fällen dazu kam, dass Menschen böse sind, wird an Fallbeispielen anschaulich beschrieben. Dabei ist das Böse-Sein mannigfaltig. ...

Ein streitbarer Titel. Ist das so? Mitunter leider ja. Wie es in einzelnen Fällen dazu kam, dass Menschen böse sind, wird an Fallbeispielen anschaulich beschrieben. Dabei ist das Böse-Sein mannigfaltig. Vorangestellt ist eine Einführung des Criminal Profilers Mark T. Hofmann. Über Psychopathen schreibt er: „Nur die Versager morden, die Cleveren gehen eher in die Wirtschaft.“ Interessant.
Zu den einzelnen Kapiteln: aufsehenerregende Vorfälle werden beleuchtet. Einleitende Erklärungen vermitteln Fakten, historische und gegenwärtige Kriminalfälle werden beschrieben, ein Fazit folgt jeweils.
Durchaus spannend, informativ und ausführlich recherchiert vermittelt Julian Hannes alias Jarow Hintergründe zum Fall des Teufels von Chicago, zu Maddie McCann, erklärt, was Tigereltern auslösen können, wie Geisterschiffe zu erklären sind und vieles mehr. Faktenkapitel, Statistiken und aktuelle Bezüge runden ab.
Interessant und sachlich, wenn auch mitunter etwas zu ausführlich, um Unterhaltungslektüre zu sein, ist dieses Buch aus dem Gräfe und Unzer Verlag zu empfehlen.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Rachegedanken

Racheteufel
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Ermittler Torsten Demski ist besessen von seinem Beruf. Ungewöhnliche Herangehensweisen bringen Erfolge, beschwören aber auch gefährliche Situationen herauf. Und im persönlichen Bereich? Zwei Frauen sind ...

Ermittler Torsten Demski ist besessen von seinem Beruf. Ungewöhnliche Herangehensweisen bringen Erfolge, beschwören aber auch gefährliche Situationen herauf. Und im persönlichen Bereich? Zwei Frauen sind schwanger von ihm, die eine seine Ehefrau, die andere, durch seine Schuld im Koma liegend, wird nicht überleben. Das nehmen ihm die Kollegen offensichtlich übel, auch seine Alleingänge sind nicht beliebt. Und jetzt das: eine Art Racheengel bringt auf brutale Weise einige Kriminelle, die sich vor einer Verurteilung drücken konnten, um.
Insiderwissen deutet auf einen Täter aus den eigenen Reihen hin.
Demski ermittelt wieder einmal auf eigene Faust. Jeder seiner Kollegen kommt ihm verdächtig vor.
Macho-Typ Demski setzt sich hartnäckig, engagiert und rücksichtslos für seinen Job ein. Freundschaften zählen nicht mehr, auch seiner schwangeren Frau ist er keine Hilfe.
Er gerät in Verdacht, der Racheengel zu sein; weitere Morde geschehen in schneller Folge und irgendwie schafft es Autor Christian Boochs, dass der Gedanke aufblitzt: „Geschieht den Verbrechern recht“. Jeweils nur kurz, aber immerhin.
Die Spannung steigt, man fühlt Demskis verzweifeltes Verlangen, den Racheteufel aufzuspüren.
Sehr geschickt, die Gedanken der Entführten, die sich ihrer Situation bewusst werden, einzuflechten. Das schafft eine dramatische Atmosphäre, macht den Thrill lebendig.
Insgesamt gut zu lesen, ein solider Thriller aus dem Hause Knaur.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein perfider Plan

In the Dark - Keiner weiß, wer sie sind
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Wenn Handwerker in einem maroden Keller eine eingesperrte und entkräftete junge Frau mit ihrem zweijährigen Sohn finden, ist etwas Schreckliches vorausgegangen. Der alte, an Alzheimer erkrankte Besitzer ...

Wenn Handwerker in einem maroden Keller eine eingesperrte und entkräftete junge Frau mit ihrem zweijährigen Sohn finden, ist etwas Schreckliches vorausgegangen. Der alte, an Alzheimer erkrankte Besitzer bestreitet jedes Wissen dazu. DI Adam Fawley ermittelt in viele Richtungen. Ist der betreuende Sozialarbeiter in die Angelegenheit verwickelt? Oder ein entfernter Verwandter, der die Chance auf Reichtum wittert? Gab es nicht schon eine in dieser Gegend verschwundene Frau? Allerdings wurde deren Sohn gefunden. Hat vielleicht deren Ehemann.....?
Fawley und sein Team sind nicht unfehlbar, aber hartnäckig. Unwahrscheinliches, Unerwartetes tritt zu Tage. Den Ermittlern hilft, dass sie aus gelesenen Büchern wertvolle Hinweise ableiten können.
Sehr fesselnd, sehr raffiniert konstruiert. Schade, dass die Charaktere etwas blass bleiben, nur das Böse wirkt lebendig. Lange wird gerätselt, glaubhafte, aber falsche Hinweise sorgen für Verwirrung. Unterhaltsam zu lesen.
Spannendes von Cara Hunter aus dem Aufbau Verlag.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Träume, exotische Wesen und wundersame Reiche

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Es gab einmal eine ferne Stadt, in der zahme Hirsche durch die Straßen promenierten, die lange Haare der Damen von Vögeln gestützt wurden, Torten für Jedermann in offenen Fenstern bereitstanden und viel ...

Es gab einmal eine ferne Stadt, in der zahme Hirsche durch die Straßen promenierten, die lange Haare der Damen von Vögeln gestützt wurden, Torten für Jedermann in offenen Fenstern bereitstanden und viel Wundersames mehr - das erzählte ein alternder Mönch dem Kriegswaisen Laszlo. Besessen von dieser Idee, suchte er Beweise für die Existenz dieser Zauberwelt und trug unermüdlich Wissensschnipsel zusammen. Gutmütigkeit brachte ihn dazu, seine Erkenntnisse mit dem Königssohn zu teilen. Ob das klug war?
Laini Taylor hat eine märchenhafte Geschichte, in der es nur so wimmelt von unbekannten Erscheinungen und Wesen, von unerklärlichen Phänomenen und Magie, gestaltet. Laszlo kämpft für seinen Traum, der Leser fiebert mit. Und es gibt nicht nur eine verwunschene Stadt mit einem großen Problem, sondern noch eine ganz andere Welt.
Spannend wird es, wenn es um Laszlo geht, seine Reise. Ein weiterer Erzählstrang wirkt verworren, die Vielzahl neu kreierter Worte ist ermüdend. Schade, entwickelt sich doch eine absolut ausbaufähige Geschichte mit viel Potenzial. Aber es gibt ja eine Fortsetzung.
Ein phantasievoller Roman aus dem Bastei Lübbe Verlag, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von U. Raimer-Nolte.