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Veröffentlicht am 27.11.2019

nur was für eingeschworene Einhornfans

Graciella will ein Einhorn sein
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Das kleine Nashornmädchen Graciella ist es leid ein Nashorn zu sein. Sie möchte Einhorn werden. Aber Mama ist dagegen. Das passt Graciella so gar nicht und sie wird richtig wütend und holt sich das Horn ...

Das kleine Nashornmädchen Graciella ist es leid ein Nashorn zu sein. Sie möchte Einhorn werden. Aber Mama ist dagegen. Das passt Graciella so gar nicht und sie wird richtig wütend und holt sich das Horn selbst von der Wäscheleine. Oh weh, dabei reisst sie gleich die Leine durch und alles landet auf ihr. Ob das wohl Ärger geben wird?

Man muss schon ein wirklicher Einhornliebhaber sein, um das Buch zu mögen. Das Cover spricht sicherlich alle Mädchen im Alter ab 3 Jahren an. Es ist herrlich rosa und hat ein Nashorn mit einem Kuscheltiereinhorn drauf.
Viel Text hat es nicht, denn das kleine Einhorn ist nicht bereit viel zu sprechen und auch Mutter Einhorn schüttelt lieber den Kopf um Nein zu sagen.
Die Ausbrüche, die dann folgen finde ich nicht so toll. Ein Tobsuchtsanfall, bei dem das kleine Nashorn noch die Wäscheleine runter reißt, mit all der Wäsche und sich dann damit gegen die frisch gestrichene Hauswand legt. Unrhig läuft es zum Weiher, da es sich darüber wohl schon im Klaren ist, das es etwas Verbotenes getan hat. Als es sich im Wasser spiegelnd sieht fühlt sie sich aber auch als rosa Einhorn und zeigt dem Jäger, das er geliebt wird und macht aus seiner Flinte ein Herz.

Ich fand das Buch nicht so toll und auch meine Kindergartenkinder haben nicht noch wirklich viele Fragen dazu gestellt. Sie haben die Geschichte sicherlich genau so wenig kapiert wie ich.
Sorry, da gibt es in meinen Augen leider nur wenige Sterne, denn so einen Wüterich, der daraus keine Konsequenzen ziehen muss will ich nicht im Bücherregal stehen haben.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Regen,Regen,Regen

Ein großer Tag, an dem fast nichts passierte
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Das Kind erlebt mit seiner Mutter einen Urlaub im Ferienhaus, wie es das schon von früher kennt. Gleiches Haus, gleiches Wetter. Regen. Die Mutter schreibt den ganzen Tag und das Kind liegt auf dem Sofa ...

Das Kind erlebt mit seiner Mutter einen Urlaub im Ferienhaus, wie es das schon von früher kennt. Gleiches Haus, gleiches Wetter. Regen. Die Mutter schreibt den ganzen Tag und das Kind liegt auf dem Sofa und tötet Marsmännchen mit dem Nintendo. Langeweile pur.
Dann hält es das Kind nicht länger aus und es macht sich, mit Regenjacke und Spiel bewaffnet, auf den Weg raus in den Regen. Am Fluss passiert dann das Unabänderbare. Das Spiel fällt ihm aus der Jackentasche in den Fluss. Horror. Was soll es nun den ganzen Tag, die ganze Woche, das ganze Leben lang tun ?

Welche Mutter kennt das nicht. Da ist man in Urlaub und das Kind liegt nur mit dem Nintendo rum. Hätte es auch zu Hause machen können. In diesem Buch ergeht es der Mutter zunächst nicht anders. Das Kind träumt aber auch davon was sein Vater ihm hätte alles draußen zeigen können. Warum der Vater nicht dabei ist wird aber im ganzen Buch nicht erklärt. Das ist schade, das diese Frage offen bleibt. Hätte mich interessiert.
Ich kann mich aber auch gut in das Kind hineinversetzen. Was soll man alleine denn alles machen, wenn die Mutter im Urlaub auch nur arbeitet und schreibt und es draußen regnet.
Wie gut, dass das Kind dann aber doch die Initiative ergreift und sich auf den Weg nach draußen macht. Ein Anfang ist gemacht. Ich denke aber die ganzen Dinge die es dann wahrnimmt oder gefunden hat, hätte es auch gefunden, wenn nicht der Supergau passiert wäre und das Nintendo in den Fluss gefallen wäre. Es war ja schon draußen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder,wenn sie es geschafft haben raus zu gehen auf jeden Fall immer etwas entdecken oder sich die Zeit gut vertreiben können, auch ohne solch einen herben Verlust.
Die Bilder sind ziemlich düster, auch noch als es bei dem Kind besser läuft und die Langeweile längst verschwunden ist. Das finde ich nicht so glücklich gewählt. Ein Buch das für mich nicht so ganz rund ist und noch ein paar Fragen offen lässt.
Ich würde es mir nicht kaufen.

Veröffentlicht am 06.09.2019

gerade noch rechtzeitig die Reißleine gezogen

Die Prinzessin in der Tüte
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Ein wilder Drache zerstörte alles was Prinzessin Lissy gehörte. Ihr schönen Kleider, ihr Schloss und er entführte den Prinzen , den sie heiraten wollte.
So machte sie sich, bekleidet nur mit einer Tüte, ...

Ein wilder Drache zerstörte alles was Prinzessin Lissy gehörte. Ihr schönen Kleider, ihr Schloss und er entführte den Prinzen , den sie heiraten wollte.
So machte sie sich, bekleidet nur mit einer Tüte, die heil geblieben war, auf den Weg den Prinzen zu befreien. Dabei ging sie listig vor und forderte den Drachen zu Aufgaben, die ihn mit der Zeit so erschöpften, dass er tief einschlief. Ob es ihr dann wohl gelingen konnte ihren Prinzen wieder zu befreien?

Dieses Buch ist aus dem amerikanischen. Wie viele Bücher dieser Art sind die Bilder auch eher Comiczeichnungen. Sie sind sehr einfach gehalten, mit wenigen schmückenden Details.
Die Geschichte ist recht flach. Prinzessin verliert alles, ist schlau und will sich alles zurück holen. Prinz ist oberflächlich und mit Stammesdünkel, was die Prinzessin dann aber doch noch rechtzeitig merkt und die Reißleine zieht. Für Erwachsene amüsant, aber für Kinder nicht so recht greifbar. Ich hatte mir vom Cover her mehr versprochen.

Veröffentlicht am 30.08.2019

kurz und knapp und mit Auszeichnung

Ente, Tod und Tulpe
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Das Buch Ente, Tod und Tulpe handelt von einer Ente und vom Tod und irgendwo auch von einer Tulpe.
Die Ente wird von einer Gestalt verfolgt,die sich, nach genauerem Nachfragen, als der Tod heraustellt.
Nun ...

Das Buch Ente, Tod und Tulpe handelt von einer Ente und vom Tod und irgendwo auch von einer Tulpe.
Die Ente wird von einer Gestalt verfolgt,die sich, nach genauerem Nachfragen, als der Tod heraustellt.
Nun will die Ente wissen, ob sie bald sterben wird und wie es dann sein wird. Sie verbringen noch mehrer Tage miteinander.

Das Buch hat dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Mich hat aber weder die Geschichte ,noch die Bilder angesprochen.
Nach Durchsicht der Geschichte musste ich nochmals durchblättern, da mir die Tulpe, die im Titel auftaucht nicht so recht bewusst war.
Beim ersten Durchsehen erkenne ich , dass sie am Ende neben der toten Ente liegt, der Tod trägt sie im Mund, als er die tote Ente zum Fluss trägt und legt sie ihr dann auf den Bauch.
Beim zweiten Durchsehen, als ich nochmal nachsehen will, wie der Tod nun genau ausschaut erkenne ich, dass er die Tulpe schon von Anfang an hinter dem Rücken hält.
Mir ist der Tod, als Mensch mit kariertem Rock und kariertem Mantel sowie Totenkopf zu gruselig dargestellt. Mein Blick ging ehrlich gesagt immer nur auf das Detail des Totenkopfs, was ich auch für Kinder nicht ansprechend sondern eher gruselig, halloweenig, finde.

Einmal klettert die Ente mit dem Tod auf einen Baum, was mir äußerst suspekt erscheint. Ich habe noch nie eine Ente auf einem Baum gesehen, geschweige denn, dass sie dort hin geklettert wäre. Mit was,bitte?
Und dann stirbt die Ente ,und was macht der Tod. Er trägt die Ente zum großen Fluss und blickt ihr nach bis sie nicht mehr zu sehen ist.
Ich versuche mich immer mal wieder mit Bilderbüchern, die den deutschen Jugendliteraturpreis erhalten haben, aber irgendwie bin ich noch nicht reif genug dafür. Die tieferen Beweggründe, warum man solch einem Buch einen Preis verleiht bleiben mir wohl auch weiterhin verborgen.
Für Kindergartenkinder würde ich das Buch auf keinen Fall empfehlen.


Veröffentlicht am 28.02.2021

Cover und Klappentext sprachen mich sehr an

Die Saphirtochter
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Die Saphirtochter spielt in Ceylon, Anfang des letzten Jahrhunderts.
Die kinderlos gebliebene Louisa ist unglücklich. Wie gerne hätte sie ein Kind. Ihr Mann Elliot und sie versuchten es mehrmals, aber ...

Die Saphirtochter spielt in Ceylon, Anfang des letzten Jahrhunderts.
Die kinderlos gebliebene Louisa ist unglücklich. Wie gerne hätte sie ein Kind. Ihr Mann Elliot und sie versuchten es mehrmals, aber leider kam es immer wieder zu Fehlgeburten und einer Todgeburt.
Louisa sucht eine neue Aufgabe und hofft diese im Betreiben eines Kaufhauses, gemeinsam mit ihrem Mann, zu finden.

Elliot ist ein Spieler und schon gleich zu Beginn der Geschichte, die sehr ausschmückend erzählt wird, wird dem Leser klar, das das Idyll irgendwann ein bedrohliches Ende nehmen wird.
Die Hinweise auf Elliots Lebensart, das häufige Fernbleiben, der Alkohol, der Ausraster und immer die leidige Geldfrage, lassen den Leser, vor der Protagonistin, deutlich erkennen, dass hier etwas schief läuft. Louisa will dies aber wohl nicht wahrhaben, oder ist einfach zu blauäugig um zu sehen, dass sie in eine Katastrophe schliddert.
Als Elliot nach ca. einem Viertel des Buches bei einem Autounfall ums Leben kommt trifft Louisa das Leben mit voller Härte. Hatte sie früher gedacht, dass ihre Kinderlosigkeit ihr größtes Problem sei, so merkt sie nun das sie viel größere Probleme hat.

Nachdem ich davon las das Elliot gestorben war, dachte ich nun wird sich alles klären, was mir bisher im Laufe des Lesens noch unklar blieb. Allerdings zog die Aufklärung immer weitere Kreise. So kamen noch viele Dinge dazu, die vorher noch nicht angedeutet wurden.
Viele Passagen des Buches befassen sich sehr ausführlich mit der Beschreibung der Landschaft und des Umfeldes. Die wirklich wichtigen,weiterbringenden Informationen kommen aber nur kurz angeschnitten und in großen Abschnitten wiederkehrend hervor.
So dass man gar nicht weiß mit was Louisa sich denn nun beschäftigt. Sucht sie herauszufinden was es mit der fremden Frau auf sich hat? Wird sie das Kaufhaus auch ohne Elliot in die Tat umsetzen können?
Hat er sich wirklich gut um seine Firma gekümmert?
War sein Tod ein Unfall, ein Selbstmord oder Mord?
Wer wollte alles etwas von Elliot und wie ist sie in deren Schuld?
Fragen über Fragen, die nicht strukturiert angegangen werden, oder adäquat in die Geschichte eingebaut wurden.

Erst nach dem Lesen habe ich mich mit den Rezensionen der anderen Leser befasst. Das hätte ich besser vorher getan, dann hätte ich mich von dem ansprechenden Cover und dem Klappentext nicht blenden lassen. Schade. Meinen Geschmack hat das Buch leider so gar nicht getroffen.

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