Bizarre Morde in Aix-en-Provence
Die Mirabeau-MordeDer Münchener KHK Stefan Eltjen soll an der Aufklärung eines unklaren Todesfall einer jungen deutschen Studenten mitwirken und wird wegen seiner Sprachkenntnisse nach Aix-en-Provence entsendet. Eltjen ...
Der Münchener KHK Stefan Eltjen soll an der Aufklärung eines unklaren Todesfall einer jungen deutschen Studenten mitwirken und wird wegen seiner Sprachkenntnisse nach Aix-en-Provence entsendet. Eltjen denkt an einen Routinefall und sieht sich schon ein paar Tage Urlaub machen. Wie weg vom nervigen Chef ließe es sich gut entspannen. Doch daraus wird leider nichts, denn die tote Studentin ist Teil einer Mordserie, deren Opfer besonders bizarr drapiert sind und eine verschlüsselte Botschaft verbreiten.
Eltjen bleibt weiterhin im Team von Commissaire Dubarry. Um dem Täter auf die Spur zu kommen, muss tief in der Vergangenheit von Aix-en-Provence gewühlt werden.
Es dauert recht lange, bis die Spur zum Täter zeigt. Die Auflösung ist nicht gänzlich überraschend, auch wenn sich der Autor sehr viel Mühe gegeben hat, die Spuren des Täters zu verschleieren.
Meine Meinung:
Die Idee, eines Serienmörders, der die Ermittler mit historischen Sprüchen an der Nase herum führt, hat mir sehr gut gefallen. Der Leser erfährt einiges über Honoré Gabriel Victor de Riqueti, Comte de Mirabeau, eine schillernde Persönlichkeit der Aufklärung, nach der Cours Mirabeau in Aix-en-Provence benannt.
Nicht so toll hat mir die Figur des KHK Stefan Eltjen gefallen. Er wirkt auf mich oberlehrerhaft, der den Eindruck vermittelt, auf seine französischen Kollegen und Gastgeber herabzusehen. Dazu kommt, dass der Leser wenig von ihm weiß. Familie? Single? Hobbys? Man erfährt rein gar nichts über ihn. Nun ja, er scheint kein Kostverächter zu sein, denn er bandelt sofort mit Alis, der französischen Ermittlerin an. Nun ja, das macht ihn mir nicht ganz so sympathisch.
Über Alis erfährt der Leser ein wenig mehr, vor allem weil sie einen unheimlich belesenen und historisch interessierten Großvater hat, der die kryptischen Botschaften des Mörders zu lesen vermag.
Sehr interessant habe ich die historischen Einlässe über die Gerichtsbarkeit im Mittelalter gefunden. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, über die Grausamkeit, mit der damals Recht gesprochen worden ist, lesen zu wollen.
Der abschätzige Umgangston mit dem die beiden Jungpolizisten konfrontiert sind, man nennt sie nicht beim Namen sondern nur A1 und A2, ist gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig.
Die beiden Nizza-Krimis des Autors haben mir besser gefallen.
Fazit:
Ein nicht uninteressanter Provence-Krimi, dem ich Aufgrund der Charakterschwächen der Hauptpersonen diesmal nur 3 Sterne vergeben.