Profilbild von Vivi_2084

Vivi_2084

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Vivi_2084 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Vivi_2084 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2019

Ausgezeichneter Schreibstil trifft spannende Handlung

Die perfekte Strafe
1

Zum Inhalt:

Nach dem Fund einer Frauenleiche gehen die Ermittler von Tod durch Unterkühlung aus. Weitere Hinweise und Erkenntnisse bringen die Nachforschungen in eine andere Richtung – Mord.
Nur wenige ...

Zum Inhalt:

Nach dem Fund einer Frauenleiche gehen die Ermittler von Tod durch Unterkühlung aus. Weitere Hinweise und Erkenntnisse bringen die Nachforschungen in eine andere Richtung – Mord.
Nur wenige Zeit später gibt es einen weiteren Todesfall, zu dem es bis zu diesem Zeitpunkt allerdings keine Verbindungen gibt.
Als hätten die Protagonisten nicht mit genügend ungeklärten Fällen zu kämpfen, folgt unvermittelt ein weiterer Schicksalsschlag. Allerdings trifft es diesmal einen aus ihren Reihen. Und nichts ist so wie es scheint.
Möge die Jagd beginnen.


Meine Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte ist spannend und emotional. Der Leser wird direkt abgeholt und auch im späteren Verlauf nicht zurückgelassen.
Mit den Kapiteln wechselt auch die Perspektive. Dies erlaubt dem Leser die Handlungen und Gedanken aller Figuren nachzuvollziehen und zusätzliche Abwechslung zu bieten.
Immer mal wieder ein Cliffhanger an der richtigen Stelle und man wird an die Geschichte gebunden. Mir hat es sehr gut gefallen, die verschiedenen Charaktere auf diese Weise erkunden zu können und mitzurätseln wie sich die Fragmente verbinden lassen.
Auch wird nicht nur ein Handlungsstrang verfolgt, sondern direkt zwei Hauptstränge und einige kleinere Nebenstränge.
Es gibt tiefere Einblicke in die Psyche der Protagonisten, die einer Achterbahnfahrt gleichkommen.
Die Charaktere sind realistisch und sympathisch. Als Beispiel wird DI Callanach jedes Mal ein Stückchen lebendiger, nachdem er, überflutet mit Emotionen, auf seine Muttersprache zurückgreift.
Autorin Helen Fields demonstriert auch im dritten Teil dieser Reihe ihren vitalen Erzählstil, der ein Lesen ohne bildliche Darstellungen im Kopf unmöglich macht.
Schlafmangel, weil man das Buch nicht beiseite legen könnte, sind vorprogrammiert aber auch gern gesehen.
Wer in diese Geschichte einsteigen möchte, ohne die Vorgängerbände zu kennen, kann unbesorgt bleiben – das Buch ist in sich schlüssig und kann ohne jegliche Vorkenntnisse problemlos gelesen werden.
Obwohl die Autorin immer wieder ihr Können demonstriert, lässt die Handlung zu Beginn des letzten Drittel leider etwas ab. Es wirkt, als wären ihr die Seiten ausgegangen und sie hatte versucht, durch Kürzung die gewaltige Masse dieser Geschichte noch irgendwie unterzubringen. Dadurch leidet der Erzählstil und die emotionale Ebene etwas.
Zum Glück wendet sich das Blatt in den letzten Kapiteln wieder. Obgleich es auch hier an einer ausführlichen Formulierung mangelt sind die wichtigen Gesichtspunkte gedeckt.
Das Ende lässt auf einen zukünftigen vierten Teil schließen, auf den ich mich ehrlich freue.

Fazit:

Trotz der Kritik ein solides Buch, das ich weiterempfehle. Spannend, ergreifend und emotional mitnehmend. Platz nach oben, den die Autorin in ihrem nächsten Buch ausnutzen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 05.02.2020

Ein Gefälle zum Schwung holen

Heartbreaker
1

„Da neunundneunzig Prozent von allem, was aus deinem Mund kommt, mit der Firma zu tun hat, sollte dich die Tatsache, dass ich das meiste von dem, was du sagst, ignoriere, nicht weiter schockieren. Außerdem ...

„Da neunundneunzig Prozent von allem, was aus deinem Mund kommt, mit der Firma zu tun hat, sollte dich die Tatsache, dass ich das meiste von dem, was du sagst, ignoriere, nicht weiter schockieren. Außerdem dachte ich, die Anzeige wäre ziemlich lustig.“
Lautet die Erklärung Hudson´s, als sein Bruder ihn auf die Anzeige zu einer Stellung als persönlichen Puffer aufmerksam macht.

Der erfolgreiche Unternehmer Sawyer Carlyle leidet zunehmendst darunter, dass seine Familie versucht, ihn weg von seinem Schreibtisch und mehr in das „normale“ Leben zu drängen. Und was hilft da besser als eine Freundin?
Damit jegliche Verkuppelungsversuche im Sande verlaufen, stellt Sawyer Clover Lee als persönlichen Puffer ein.
Besiegelt wird dieses Übereinkommen mit einem Vertrag – dessen Grenzen die Beiden schnell austesten und das gefährliche Gebiet dahinter erkunden.

Schnell wird man vom Humor der Autorin gefesselt und findet sich inmitten einiger Referenzen wieder. Avery Flynn fesselt den Leser mit der etwas anderen Liebesgeschichte und überrascht ihn immer wieder.
Die Charaktere starten schön ausgearbeitet und ausdrucksstark. Jeder hat die Gelegenheit, bestimmte Personen besonders in sein Herz zu schließen und sich in ihnen wiederzuerkennen.
Überraschenderweise überstürzt das Buch sich nicht direkt in der Handlung und baut etappenweise Beziehungen und Emotionen auf – zumindest zu Beginn.

Der Wendepunkt kommt nach etwa einem Drittel des Buches, wenn die Protagonisten sich nur noch im Kreis drehen. Emotionen gehen verloren und die Verbindung der Beiden wird durch überflüssige und unglaubwürdige erotische Szenen zerstört. Sobald die Handlung Spannung aufbaut und in eine interessante Richtung geht, wird der Moment durch Sex unterbrochen und anschließend nicht weiter verfolgt.
Leider konnte das Buch seinen einzigartigen Handlungsstrang nicht bis an das Ende verfolgen und ist stattdessen auf die Klischeeschiene abgerutscht.
Die Charaktere waren vorhersehbar, Persönlichkeitszüge sind verwischt und erloschen und es kamen mehr und mehr klassische Probleme an die Oberhand.

Der Anfang ist sehr gut gelungen, das Ende hat leider nachgelassen.


Sehr positiv ist der Schreibstil, der sich flüssig und locker lesen lässt. Man steigt leicht wieder in das Buch ein und merkt stellenweise gar nicht, wie die Zeit um einen herum vergeht.
Beschreibungen sind gut gelungen und nur selten wirkten sie nicht angemessen.

Mein Fazit ist, dass das Buch sehr viel Potenzial hat, das leider nicht gänzlich genutzt wurde. Der Einstieg ist besonders und unfassbar gut – das Ende leider klischeehaft und verwaschen.
Blieben die Protagonisten sich treu, wären sie erfrischend und eindrucksvoll.
Wen diese Tatsache nicht sonderlich stört, hat hier ein wirklich fantastisches Buch gefunden. Für Alle, die jedoch etwas suchen, das sich selbst bis zum Schluss treu bleibt und nicht auf halber Strecke nachlässt, könnte es vielleicht beim nächsten Teil versuchen, der vielversprechend klingt.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 07.01.2020

Viel untergegangenes Potenzial

Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht
1

Thaisa Moore ist auf das Dechiffrieren von alten Manuskripten sowie Mythologien und lang vergessene Sprachen spezialisiert, ein großer Vorteil, wie sie schnell feststellt. Nach einem prägnanten Aufeinandertreffen ...

Thaisa Moore ist auf das Dechiffrieren von alten Manuskripten sowie Mythologien und lang vergessene Sprachen spezialisiert, ein großer Vorteil, wie sie schnell feststellt. Nach einem prägnanten Aufeinandertreffen mit Archer Andras, der nicht bis zur Öffnung des Antiquitätengeschäftes in dem Thaisa jobbt, warten kann, wird sie nach und nach in dessen magische Welt gezogen. Ihr scheinbar Seelenverwandter ist nicht nur Anführer der Schattendrachen, sondern steht auch im Konflikt mit seinem Bruder. Noch bevor sie die Gelegenheit hat, das ganze Ausmaß ihrer neuen Partnerschaft zu verstehen, gerät sie zwischen die Fronten und die Gemüter erhitzen sich.

Der zweite Band der Dragon Hunter Diaries Reihe hält einige Überraschungen und interessante Charaktere bereit.
Das Cover gliedert sich gut an den Vorgänger an und passt ausgezeichnet zum Inhalt.
Obwohl nicht wirklich Vorwissen von Nöten war, um den Kern der Geschichte zu verstehen, war es als Quereinsteiger schwer hinterherzukommen und mangelnde Erklärungen haben das nicht vereinfacht.
Während sich bei unserer Heroine nach und nach die Puzzleteile an ihren Platz gefügt haben, saß ich häufig mit noch mehr Fragezeichen da. Leider wurden zu wenig Fragmente bereitgestellt, um mitfiebern zu können.

Unsere Protagonisten sind durchaus interessant, Nebencharaktere toppen das allerdings deutlich. Jeder scheint seine Geheimnisse zu haben und es war ein spannender und äußerst überraschender Vorgang, diesen auf die Schliche zu kommen.

Interessante Geschichte und vielschichtige Charaktere wurden jedoch durch mangelnde Umsetzung zu nieder gemacht. Formulierungen und Beschreibungen ließen stellenweise stark zu wünschen übrig. Obwohl dies natürlich Geschmackssache ist, bewegte es sich in einem Rahmen, der den meisten Lesern einen unglücklichen Blick in die Gesichter treiben würde.
Man bekommt den Eindruck, dass zwei Autoren dieses Buch geschrieben haben.
Katie MacAlister´s humorvoller Schreibstil lässt sich wiederfinden. Schade nur, dass er zum Teil unangebracht und übertrieben wirkt.

Einem Großteil der Leserschaft – mich eingeschlossen – ist ebenfalls aufgefallen, dass es wirkte, als seien Kapitel herausgeschnitten worden. Die Geschichte wirkte lückenhaft und hat damit für Verwirrung gesorgt. Zudem konnten sich die Charaktere so nicht richtig entfalten und ihre Beziehungen zueinander wirkten unglaubwürdig und überstürzt.
Eine Auftrennung in zwei Bücher mit ausreichend Zeit und Platz zur Entfaltung hätte dem Band gut getan.

Positiv lässt sich anmerken, dass, trotz der holpernden Geschichte und den unausgereiften Charakteren, sich das Buch gut und fließend hat lesen lassen. Es war ein spannender Ausflug in ein anderes Leben, dass viel Potenzial bietet.

Nach dem, was ich von anderen gelesen habe, ist es der erste Band durchaus wert, gelesen zu werden. Diesen hier würde ich jedoch nur für größere Fans der Autorin empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere