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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein zeitloser Klassiker

Der Herr der Ringe
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Wer kennt die Geschichte des Hobbits Frodo heute nicht mehr, der loszieht, um einen Ring zu vernichten und dabei auf Freund und Feind trifft und so manches Abenteuer erlebt.

Tolkiens Welt ist einzigartig! ...

Wer kennt die Geschichte des Hobbits Frodo heute nicht mehr, der loszieht, um einen Ring zu vernichten und dabei auf Freund und Feind trifft und so manches Abenteuer erlebt.

Tolkiens Welt ist einzigartig! Sein Genie birgt aber für den Leser auch Nachteile: Von Mittelerde hatte Tolkien eine ganz bestimmte Vorstellung, und an dieser Vorstellung lässt er den Leser detailliert teilhaben. Hier entstehen aber viele Längen. So sind manchmal über Seiten hinweg nur Landschaften beschrieben, durch die die Gefährten ziehen. Auch bei der Schilderung mancher Figuren ist man sich nicht sicher, ob man sie mag oder nicht, wie beispielsweise der ewige Tom Bombadil (diese Ambivalenz zeigt sich meiner Meinung auch darin, dass er im Film nicht auftaucht. Hier war man sich wohl nicht ganz sicher, wie man eine solche Figur darstellen kann und soll). So entstehen beim Lesen dann doch einige Längen.

Der Epos liest sich wie ein Reiseroman oder Roadtrip, wie Fantasy und wie Kriegsliteratur. Auch an Liedern fehlt es nicht. Man muss sich schon hineinlesen in den Schreibstil, doch wenn man sich einmal an ihn gewöhnt hat, fesselt er und lässt diese fantastische Welt nachempfinden. Auch die behandelten Themen suchen ihresgleichen und spiegeln sich vor allem natürlich in den liebevoll gezeichneten Figuren wieder: Ehre, Freundschaft, Liebe, Verrat und das Göttliche sind nur einige der Themen.

Wer sich besonders für die Welt interessiert, kann sich in Der kleine Hobbit oder dem Simarilion weiter in der Welt vertiefen. Dies macht es allerdings für Leser, die ein Buch einfach nur lesen wollen, zum Teil etwas schwierig. So versteht man manche Sachverhalte nur dann, wenn man das Große Ganze kennt. Doch liest man über diese Sachen hinweg und stört sich nicht daran, bleibt der Charme der GEschichte erhalten.

Zusammenfassend ist Der Herr der Ringe ein Meister unter den Fantasy-Epen. Mir ist kein anderes Werk bekannt, das so großartig, liebevoll und voll Hingabe gestaltet ist! Zwar gibt es einige Längen, doch stören sie nicht weiter, wenn man sowieso Gefallen an Der Herr der Ringe hat.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Absolut nichts für schwache Nerven

Schattenschrei
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Endlich gibt es Verdächtige für den Mord an diversen Mitgliedern der Gesellschaft, die grausam ermordet worden waren. Jeanette Kihlberg tut alles, um die beiden Frauen zu fassen zu bekommen. Auf die Untertsützung ...

Endlich gibt es Verdächtige für den Mord an diversen Mitgliedern der Gesellschaft, die grausam ermordet worden waren. Jeanette Kihlberg tut alles, um die beiden Frauen zu fassen zu bekommen. Auf die Untertsützung von Sofia Zetterlung kann sie dabei leider kaum noch zählen, denn diese ist vollkommen mit sich selbst und Victoria Bergmann beschäftigt...

Die ersten beiden Teile der Reihe haben mir leider weniger gut gefallen. Auch hier findet sich ein recht nüchterner und fast dokumentarischer Schreibstil, was sehr gewöhnungsbedürftig ist. Das Thema geht vor allem in diesem letzten Band der Reihe absolut unter die Haut und ist nichts für schwache Nerven: Kindesmissbrauch. Kaum auszudenken, dass die hier geschilderten Fälle wirklich tagtäglich geschehen...

Jeanette wird mir auch hier nicht sympatisch. Doch nach wie vor ist Sofia ein sehr faszinierender Charakter, der für mich den Reiz des Buches und der ganzen Reihe ausmacht!! Ihre Gedankengänge und ihr Lebensweg sind sehr lesenswert und erzeugen eine wahnsinnige Spannung. Vor allem gegen Ende nimmt die Handlung dann noch einmal richtig Fahrt auf und überrascht den Leser mit einigen Wendungen.

Dieses Buch hat mir aus der Reihe mit Abstand am allerbesten gefallen!! Es hatte immer noch gewisse Längen, doch war es trotzdem spannend und zog in seinen Bann!

Veröffentlicht am 02.07.2019

Das Ende macht dann doch alles gut...

Fifty Shades of Grey - Befreite Lust
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Christian und Ana verbringen ihre Flitterwochen auf einer Rundreise durch Europa. Zwar wird hier schon klar, dass Christian sich keinesfalls geändert hat: Er ist weiterhin kontrollsüchtig, eifersüchtig ...

Christian und Ana verbringen ihre Flitterwochen auf einer Rundreise durch Europa. Zwar wird hier schon klar, dass Christian sich keinesfalls geändert hat: Er ist weiterhin kontrollsüchtig, eifersüchtig und auf der steten Suche nach der Erfüllung im Schlafzimmer... oder auf dem Autositz... oder im Fahrstuhl... oder... Zurück im Alltag wird beiden schnell klar, dass diese Charakterzüge die Beziehung oft gefährden - genauso wie Anas leichtlebige Art. Das Glück droht zu zerbrechen...

Nachdem ich die ersten beiden Teile sehr klischeehaft fand, hat mir dieser dritte Teil alles in allem ganz gut gefallen. Ana lernt langsam, auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten und diese durchzusetzen. Sie Zwar spickt immer noch ständig ihre innere Göttin hervor und auch ihre Lippen müssen inzwischen ziemlich malträtiert sein, aber in diesem Buch gewinnt sie doch etwas mehr von einem runden, nachvollziehbaren Charakter. Christian bleibt nach wie vor recht undurchsichtig, doch entsteht dies wahrscheinlich vor allem durch die Ich-Erzählerperspektive Anas.
Die Handlung fand ich in diesem dritten Band auch ganz nett konsturiert! Man fiebert tatsächlich ein bisschen mit und fragt sich, wie sich die verschiedenen Konflikte wohl auflösen werden.
Ein besonderes Highlight bietet für mich der Abschluss der Reihe, über den hier natürlich nicht mehr verraten wird - der war allerdings sehr berührend und meiner Meinung nach auch authentisch! Auch das Kapitel, das das Kennenlernen der beiden aus Christians Perspektive schildert, finde ich sehr sehr gelungen und unterhaltsam!

Alles in allem immer noch keine Reihe, die mich vom Hocker haut, dieser dritte Band aber ist sehr nett und auf jeden Fall ein gelungener Abschluss!

Veröffentlicht am 17.04.2019

Verstörend

Krähenmädchen
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In Stockholm werden mehrere Jungen qualvoll verstümmelt aufgefunden. Die Komissarin Jeanette Kihlberg bittet die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe bei der Suche nach dem Möder. Sofia allerdings ist ...

In Stockholm werden mehrere Jungen qualvoll verstümmelt aufgefunden. Die Komissarin Jeanette Kihlberg bittet die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe bei der Suche nach dem Möder. Sofia allerdings ist gedanklich konzertriert auf eine ihrer Patientinnen, die unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidet - Victoria Bergman. Angestrengt versucht sie, die Patientin emotional zu erreichen - und sieht dabei bald dem blanken Horror ins Gesicht...

Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Durch die ersten Seiten musste ich mich sehr quälen, der Schreibstil hat mir zunächst gar nicht zugesagt. Er ist sehr emotionslos und sehr knapp, nicht richtig erzählend sondern mehr protokollarisch. Es scheint auch keine richtige zusammenhängende Handlung aufzukommen. Die Komissarin Jeanette wirkt außerdem sehr unsympatisch, man kann dabei zusehen, wie ihre Ehe zerbricht und sie scheint nichts dagegen zu tun. Alles sehr unbefriedigend für den Leser. Daneben aber stehen die Berichte Viktorias, die von den Misshandlungen durch ihren Vater berichten. Sie haben mich dazu angetrieben, weiterzulesen, und letztendlich hat es sich gelohnt. Der Erzählstil bleibt weiterhin gewöhnungsbedürftig und auch die Handlung um die toten Jungen bleibt nebensächlich. Im Zentrum steht mehr und mehr Viktoria und wie Sofia ihr versucht zu helfen. Und die private Beziehung, die sich zwischen Sofia und Jeanette entwickelt. Das alles entwirrt sich nach und nach und lässt den Leser atemlos zurück - was ohne diesen protokoll-artigen Erzählstil sicher anders wäre!!
Ich bin immer noch nicht zu hundert Prozent überzeugt von diesem gewöhnungsbedürftigen Krimi, habe mir aber die beiden Nachfolgebände besorgt, denn ich möchte nun unbedingt wissen, wie es mit Viktoria weitergeht!!

Veröffentlicht am 07.12.2018

Packender Thriller a la Fitzek

Der Insasse
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Till Berkhoff muss das Schlimmste durchleben, was einem Vater passieren kann. Sein Sohn Max verschwand vor einem Jahr spurlos. Die Tat wird einem Serientäter zugeschrieben, der kurz nach Max' Verschwinden ...

Till Berkhoff muss das Schlimmste durchleben, was einem Vater passieren kann. Sein Sohn Max verschwand vor einem Jahr spurlos. Die Tat wird einem Serientäter zugeschrieben, der kurz nach Max' Verschwinden gefasst wurde und der nun schweigt. Als die Suche nach Max eingestellt werden soll, sieht Till nur noch einen Ausweg: Er muss sich in den Hochsicherheistrakt der Psychiatrie einweisen lassen und selbst mit dem Täter sprechen, um herauszufinden, was seinem Sohn geschehen ist...

Der Thriller packt wie gewohnt von der ersten Seite an! Mit dem Serienmörder Guido Tramnitz hat Fitzek eine für ihn recht untypisch grausame und brutalen´ Figur geschaffen, die er jedoch gut darstellt und wundervoll mit Till interagieren lässt. So fliegen die Seiten nur dahin und man ist getrieben von der Frage: Was ist dem kleinen Max zugestoßen? Lebt er womöglich sogar noch?

Leider konnte mich die Auflösung nicht ganz überzeugen. Sie war für meinen Geschmack doch etwas inszeniert, auch wenn die restliche Handlung rückblickend dadurch an Genialität gewinnt.
Nicht Fitzeks bestes Ende, aber seine Leser werden alles finden, was sie gewohnt sind: Spannung, Action, eine absolut fesselnde Handlung mit authentischen Figuren, Fragen über Fragen und am Ende eine überraschende Auflösung!