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Tamina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2019

Mein Jahreshighlight

A Head Full of Ghosts – Ein Exorzismus
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Cover: Es ist düster und ich mag dieses dunkle Grün einfach.

Klappentext: A Head Full of Ghosts schildert auf mehreren Zeit- und Personenebenen die Erlebnisse der 14-jährigen Marjorie. Als sie Anzeichen ...

Cover: Es ist düster und ich mag dieses dunkle Grün einfach.

Klappentext: A Head Full of Ghosts schildert auf mehreren Zeit- und Personenebenen die Erlebnisse der 14-jährigen Marjorie. Als sie Anzeichen einer Geisteskrankheit zeigt, gipfelt die Hilflosigkeit ihrer Familie und der Ärzte in einem Exorzismus, der als Show live im TV ausgeschlachtet wird. Jahre später gibt Merry, die jüngere Schwester von Marjorie, ein Interview und spricht über die tragischen und unheimlichen Geschehnisse, die seither zur urbanen Legende wurden.

Fazit: Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Das Buch besteht aus drei Ebene, einmal die der 8-jährigen Merry, einer reflektierenden Erwachsenen Merry und die der analytischen Horror-Bloggerin. Die drei Ebenen ergänzen sich optimal und da es keine fließenden Übergänge sind sondern eher Schnitte ist es auch nicht sonderlich schwierig sie auseinanderzuhalten. Dem Autor ist es gelungen, dass sich die Geschichte sehr „wahr“ anfühlt. Sie ist erschreckend und detailgetreu. Richtiger Grusel entsteht nicht, doch eine gewisse Faszination und ein beklemmendes Gefühl sind da. Ich habe mich, wie auch Merry, gefragt, ob sie wirklich psychisch krank ist oder vielleicht doch besessen ist (es handelt sich ja immer noch um einen fiktiven Roman, auch wenn er sich „wahr“ beim lesen anfühlt). Der Schreibstil ist generell etwas klinisch und distanziert gehalten, worüber ich froh war, weil es zu der Gesichte sehr gut passt. Besonders gelungen war, dass ich als Leser gewisse Informationen an Stellen erhalten habe, in denen ich damit nicht gerechnet habe. Wichtige Sätze kamen oft in Momenten in denen durch den Text überhaupt keine Spannung aufgebaut wurde und ich nur da saß und dachte: Das haben die jetzt aber nicht ernsthaft im Nebensatz verraten. Ich fand das extrem gut, da es überraschend war und ich mag es, wenn Bücher nicht vorhersehbar sind. Von mir gibt das Buch 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 04.12.2019

Magie und Jazz

Schwarzer Mond über Soho
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Cover: Das Cover ist im selben Stil wie sein Vorgänger und ist in Blau gehalten.

Klappentext: Constable Peter Grant ist ein ganz normaler Londoner Bobby. Die Abteilung, in der er arbeitet, ist allerdings ...

Cover: Das Cover ist im selben Stil wie sein Vorgänger und ist in Blau gehalten.

Klappentext: Constable Peter Grant ist ein ganz normaler Londoner Bobby. Die Abteilung, in der er arbeitet, ist allerdings alles andere als normal: Ihr Spezialgebiet ist – die Magie. Eines Abends wird Peter zu einer Leiche eines Jazzmusikers gerufen und findet heraus, dass in den Jazzclubs in Soho, im Herzen Londons, verdächtig viele Musiker eines unerwarteten Todes sterben. Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Oder wie soll man es sonst nennen, wenn eine Leiche unüberhörbar und mit viel Swing Body and Soul spielt?

Fazit: Nachdem ich den ersten Band so toll fand habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und leichtgängig. Man fühlt sich regelrecht in die Jazzszene und die „alten“ Zeiten zurückversetzt. Peter hat hinsichtlich der Ermittlungen mehr Freiheiten, da sowohl Lesley als auch Nightingale aufgrund der Ereignisse im Ersten Band beeinträchtigt sind. Bei den Ermittlungen wird ihm von der Freundin eines Opfers ziemlich der Kopf verdreht. Neben dem Fall der Jazzmusiker entdecken er auch eine andere Bedrohung, die wohl in den folgenden Bändern noch eine Rolle spielen wird. Daher bin ich sehr froh den dritten Band bereits hier zu haben. Daher gibt es 5 Sterne von mir

Veröffentlicht am 04.12.2019

gelungene Fortsetzung

Der Magier von London
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Cover: Die einzelnen Cover der Reihe sind alle im selben Stil gehalten. Dieser Band ist ganz in der Signalfarbe Rot gehalten und dadurch definitiv ein Eyecatcher.
Klappentext: Alex Verus verlässt London, ...

Cover: Die einzelnen Cover der Reihe sind alle im selben Stil gehalten. Dieser Band ist ganz in der Signalfarbe Rot gehalten und dadurch definitiv ein Eyecatcher.
Klappentext: Alex Verus verlässt London, um ein magisches Turnier zu besuchen, an dem seine Auszubildende Luna teilnimmt. Er will sie anfeuern, aber auch beschützen, denn immer mehr Lehrlinge der Londoner Magier verschwinden spurlos …
Fazit: Ich hatte wirklich Spaß wieder in die Welt von Alex Verus einzutauchen. Die Geschehnisse der vorherigen Bände hat ihn und seine Stellung in der magischen Welt ein wenig verändert und es interessant zu sehen, wie Alex hiermit umgeht. Da er nun der Meister von Luna ist tauschen wir wesentlich mehr in die Welt der Magier ein und erfahren, wie die Lehrer bei Weißmagiern aussieht. Es finden viele Duelle statt und als Leser erfährt man einiges über die verschiedenen Funktionsweisen und Formen der Magie. Wir treffen in diesem Band wieder auf alte Bekannte und viele ganz neue. Ich persönlich glaube, dass dieser Band das primäre Ziel verfolgt zwei neue Mitstreiter vorzustellen. Anne und Variam sind zwei Zauberlehrlinge, die wie Alex zuvor in den Fängen eines Schwarzmagiers waren. Beim Lesen zweifelt man immer wieder an ihren Intentionen und auch Alex hinterfragt ihre Verbindung zu ihrem aktuellen Meister, einem indischen Dämon. Hier erfahren wir auch einiges über die alten Magierkriege und dessen Auwirkungen. Was dem toten Faden der Geschichte angeht, die Untersuchung des verschwinden der Lehrlinge, war für mich recht vorhersehbar, ich wollte Alex immer wieder anschreien und ihn fragen, wie es ihm nicht auffallen kann. Was den Lesefluss anging hat es mich aber nicht gestört und ich konnte das Buch nicht aus dem Händen legen. Am liebsten würde ich direkt den nächsten Band lesen. Daher gibt es von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Mit Leichtigkeit und Humor auf der Suche nach Liebe

Romeo und Julius
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Cover: Das Cover finde ich sehr gelungen, doch der Titel gab mir erst den auschlaggebenden „Will ich lesen“ Moment. Zum einen wegen der Anspielung Romeo und Julia, wobei ich natürlich hoffte, dass diese ...

Cover: Das Cover finde ich sehr gelungen, doch der Titel gab mir erst den auschlaggebenden „Will ich lesen“ Moment. Zum einen wegen der Anspielung Romeo und Julia, wobei ich natürlich hoffte, dass diese Buch kein so tragische Ende nehmen würde. Zum anderen lag es an dem recht prägnanten Beisatz *in 25 Dates.

Inhalt: Julius sehnt sich nach Liebe, einer Liebe wie wir sie aus den Filmen kennen. Er hat eine Beziehung hinter sich und ist nun bereit wieder auf die Suche zu gehen. Auch wenn es bei Tinder viele gibt sucht er doch nur den Einen.

Fazit: Bei Romeo und Julius handelt es sich absolut um ein „feel good“ Buch. Bereits zu Beginn des Buches bin ich aus dem Schmunzeln nicht mehr rausgekommen, denn ich habe mich direkt mit Julius identifizieren können und fand die Referenzen zu verschiedenen Filmen und Serien einfach nur super. Das Gefühl nach einer längeren Beziehung wieder Single zu sein und sich allmählich wieder in den Dating Wahnsinn zu stürzen um nach der Liebe fürs Leben zu suchen ist wohl den meisten Mittzwanzigern bekannt. Die Gefühlswelt des Autors und dessen Weg zu sich selbst wurde sehr authentisch auf Papier gebracht. Man freut sich mit ihm, schüttelt fassungslos den Kopf, wenn er sich total verrennt und als Leser hat man das Gefühl mit ihm befreundet zu sein oder zumindest mit ihm befreundet sein. Das Buch lässt sich mit einer Leichtigkeit lesen, die ich schon länger nicht mehr empfunden habe, denn trotz des Humors sind tiefgründige und wirklich sehr gefühlvolle Momente vorhanden. Ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen, auch an Menschen wie mich die sich Tinder und Co. bisher noch nicht genutzt haben. Von mir gibt es entsprechend 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 28.10.2019

berechtigter Hype um das Buch

Gespräche mit Freunden
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Cover: Das Cover hat mich direkt angesprochen und passt sehr gut zum Stil des Romans, denn wie die Frau auf dem Cover ist man eher Beobachter als Teilnehmer.

Inhalt: Frances und ihre beste Freundin studiert ...

Cover: Das Cover hat mich direkt angesprochen und passt sehr gut zum Stil des Romans, denn wie die Frau auf dem Cover ist man eher Beobachter als Teilnehmer.

Inhalt: Frances und ihre beste Freundin studiert in Dublin und lernen das etwa 10 Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Melissa will einen Beitrag über die beiden Studentinnen schreiben und die vier lernen sich näher kennen. Sie treffen sich immer wieder und diskutieren über die verschiedensten Themen. Bobbi fühlt sich zu Melissa sehr hingezogen und Frances interessiert sich zunehmend für Nick.

--- Fazit beinhaltet Spoiler -----

Fazit: Das Buch ist vom Schreibstil her sehr ungewöhnlich, da dieser durchgehend eher distanziert ist und ich mich als Leser eher dem Voyeurismus verfallen bin als wirklich mit den Protagonisten mitzufiebern. Ich hatte mich sehr schnell an diese Distanz gewähnt und empfand sie als erfrischend und passte zum Buch einfach perfekt. Allen voran bei den Diskussionen die sie zu gängigen gesellschaftlichen Konventionen führten. Die Beziehungen unter den Protagonisten sind ebenfalls sehr interessant, da sie sich zum einen versuchen gegenseitig zu helfen und gleichzeitig sich gegenseitig das Leben schwermachen. Die bereits genannte Distanz empfand ich auch als sehr angenehm, da ich das Verhalten und Denken von Frances als recht gewöhnungsbedürftig empfand, das liegt keineswegs an einer konservativen Denkstruktur meinerseits, sondern viel mehr an ihrer psychischen Verfassung. Ihr Hang zur Selbstverletzung den sie mehrfach selbst als für sie normal darstellt und die Auswahl ihrer engeren Bezugspersonen sind für mich eher besorgniserregend. Entsprechend hatte ich mir ein anderes Ende gewünscht, eins in dem sie vielleicht beim Therapeuten sitzt und über ihre Beziehung zu ihren Eltern, zu Bobbi & Nick und letzten Endes auch zu sich selbst spricht. Auch wenn dies nicht so kommt kann ich „Gespräche mit Freunden“ bereits jetzt als eines meiner Jahreshighlights betiteln. Von mir eine absolute Empfehlung. 5 von 5 Sternen.