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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2019

Schade

Angstbringer
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Detective Marc Heckenburg und sein Team bekommen eine neue Aufgabe: sie sollen die meistgesuchten Verbrecher Großbritanniens finden und dingfest machen. Allerdings sind das auch die schlausten und schon ...

Detective Marc Heckenburg und sein Team bekommen eine neue Aufgabe: sie sollen die meistgesuchten Verbrecher Großbritanniens finden und dingfest machen. Allerdings sind das auch die schlausten und schon lange untergetaucht. Durch solide Ermittlungsarbeit bekommt Heck ein Video zu sehen, in dem einer der Gesuchten zu sehen ist – in einem Snuff-Video. Plötzlich geht es um Leben und Tod – auch für Heck und sein Team.
Normalerweise mag ich Finch und seinen Heckenburg sehr gerne, aber dieses Mal konnte mich das Buch nicht ganz so vom Hocker reißen. Die alten Fälle, die die Sonderkommission aufklären soll und der Zufall, dass genau die Täter zu Opfern werden, das war mir zu weit hergeholt. Und dann die vielen privaten Dinge der Protagonisten und zum zigsten Mal die Mitteilung, dass die Mordkommission liefern muss, sonst wird sie aufgelöst, das war mir alles zu viel. Außerdem nehme ich das Ende dem Autor persönlich übel! An der Schreibweise von Finch hat sich nichts geändert, die ist wie immer sehr anschaulich und mitreißend. Heckenburg ist ein Charakter, den man entweder liebt oder hasst, ich liebe ihn. Auch wenn er mit seinen Einzeleskapaden nicht überall gut ankommt, aber ich mag seine Schläue und wie er die Handlung dadurch voranbringt.

Im Buch gibt es einiges an Actionszenen, die zwar teilweise sehr spannend geschildert, mit der Zeit aber auch überhandgenommen haben. Ist doch kaum glaubhaft, dass Heckenburg sich gegen zwei Elitekämpfer wehrt und davon kommt (ich denke, das ist kein Spoiler, als Leser weiß man ja, dass sonst das Buch zu Ende wäre  ) Auf die Auflösung einer Handlung bin ich jedenfalls mehr als gespannt, aber dazu wird es erst in einem Folgeband kommen. Denn dass einer erscheinen muss, das ist am Ende mehr als klar.

Fazit: Wenn man das Buch etwas gestrafft hätte und nicht so viel Privates und Polizeihierarchie eingebaut hätte, dann wäre der wahre Täter am Ende wohl noch gefunden worden. So braucht es einen zweiten Band, was ich etwas unglücklich gelöst finde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2019

nicht so ganz meins

Draussen
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Der erste Thriller von Volker Klüpfl und Michael Kobr spielt in den Wäldern in der Nähe von Berlin.
Cayenne, ihr Bruder Joshua und Ersatzvater Stephan leben in der Wildnis, sie verstecken sich vor „ihnen“. ...

Der erste Thriller von Volker Klüpfl und Michael Kobr spielt in den Wäldern in der Nähe von Berlin.
Cayenne, ihr Bruder Joshua und Ersatzvater Stephan leben in der Wildnis, sie verstecken sich vor „ihnen“. Wer das genau ist, wissen die Kinder nicht. Erst als sie angegriffen werden, beginnen sie zu begreifen. Allerdings können sie nicht ahnen, was dahintersteckt und was das alles für Auswirkungen hat.

Hmm, wie sag ichs? Mir gefallen die Kluftinger-Krimis besser. Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen. Sicher, geschrieben war das Buch wieder top. Auch der Humor der beiden Autoren blitzte stellenweise recht gut durch, ohne unpassend zu wirken. Aber mir mangelte es an der Spannung. Die Kämpfe im Wald waren zwar sehr anschaulich beschrieben, aber dennoch fehlte das gewisse Etwas. Eine Flucht, bei der man mit den Verfolgten mitleidet, sich quasi mit ihnen im Wald befindet, das fehlte mir.
Völlig überflüssig fand ich den Strang mit Berlin und das Stromchaos. Das hat so gar nicht zur Handlung gepasst.
Fazit: nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Ich freue mich schon auf den nächsten Kluftinger, denn DEN haben die beiden wirklich drauf.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Ein Hauch von Zimt liegt in der Luft

Die Kinder des Nordlichts
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Elin und Marie kommen nach dem Tod ihrer Großmütter nach Deutschland und eröffnen ein Café nach norwegischer Tradition.
So viel zum Inhalt und mehr ist auch fast nicht geboten. Ich war etwas enttäuscht, ...

Elin und Marie kommen nach dem Tod ihrer Großmütter nach Deutschland und eröffnen ein Café nach norwegischer Tradition.
So viel zum Inhalt und mehr ist auch fast nicht geboten. Ich war etwas enttäuscht, denn ich hatte mit einem schönen ausführlichen Roman von Linda Winterberg gerechnet. Sicher, erzählt ist alles wieder sehr ausdrucksstark. Und ich habe mich gefreut, zu lesen wie es Elin und Marie weiter ergeht. Denn am Ende von „Die verlorene Schwester“ hatte ich die Charaktere schon ins Herz geschlossen.
Die Töchter des Nordlichts bieten zwar eine nette Erzählung, gehen aber nicht sehr in die Tiefe und ich hätte mir hier ein bisschen mehr gewünscht. Elin findet ihren Großvater, doch der verleugnet sie. Na, wenn das kein Anhaltspunkt wäre, tiefer in die Geschichte vorzudringen. Das hätte ich mir interessant vorgestellt.
Winterbergs Bücher (auch die Hebammen-Saga) sind immer großartig erzählte Familiengeschichten, die Fortsetzung von „Die verlorene Schwester“ ist eher eine nette Begleiterscheinung, die den Aufbau eines Cafés beschreibt.
Fazit: eher eine Kurzgeschichte im weihnachtlichen Flair. Allerdings mit tollen Rezepten und einem Hauch Zimtduft, der Lust darauf macht, die angehängten Rezepte nachzubacken.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Eher "Die Hamburgerin"

Die Australierin
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Ich freue mich immer über die Bücher von Ulrike Renk und dass dieses auf einer wahren Begebenheit beruht hat mich noch mehr fasziniert. Zudem schreibt sie über mein Traumland Australien. Jedenfalls vermeintlich. ...

Ich freue mich immer über die Bücher von Ulrike Renk und dass dieses auf einer wahren Begebenheit beruht hat mich noch mehr fasziniert. Zudem schreibt sie über mein Traumland Australien. Jedenfalls vermeintlich. Denn Emilia und ihr Carl finden erst ganz am Ende nach Australien. Hier hatte ich mir mehr erhofft.
Der Anfang ist der Kindheit Emilias gewidmet, anschließend dem Teil, wie sei Carl kennen- und lieben lernt. Dann geht es endlich aufs Schiff und es wird spannender. Die Teile vorher waren zwar gut erzählt, rissen aber nicht vom Hocker. Hier hätte man sicher mehr Spannung herausholen können, z.B. beim großen Brand von Hamburg. Oder als Emilias Eltern wegziehen und sie bei der Tante lassen. Hier fehlte mir einfach der Tiefgang. Dafür werden andere, unwichtige Dinge, zu sehr vertieft und so zieht sich das Buch ein wenig in die Länge.
Die Protagonisten fand ich interessant. Vor allem Carl, der Großneffe des Dichters oder die Angestellten im Haushalt der Bregartners haben es mir angetan. Auch die „Kodderschnauze“ des Dienstmädchens hat mich zum Schmunzeln gebracht.
Fazit: Leider plätschert die Handlung so vor sich hin und mir fehlte die Tiefe. Auch hatte ich das Gefühl, dass die einzelnen Momente eher aufgereiht werden wie Perlen an einer Schnur, hier fehlte mir ab und an das verbindende Element.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Der Axtmörder

Schatten der Schuld
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Der Axtmörder hat wieder zugeschlagen! Eine Frau liegt erschlagen im Park, die Haare abgeschnitten. Kommissar Frank Quirin weiß sofort, dass ein Zusammenhang mit zurückliegenden Fällen besteht. Alle sind ...

Der Axtmörder hat wieder zugeschlagen! Eine Frau liegt erschlagen im Park, die Haare abgeschnitten. Kommissar Frank Quirin weiß sofort, dass ein Zusammenhang mit zurückliegenden Fällen besteht. Alle sind sofort in höchster Alarmbereitschaft. Doch alle Zeugen und Verdächtigen der letzten Morde haben entweder ein Alibi oder kein Motiv. Lange tappt die Polizei im Dunkeln, bis ein entscheidender Hinweis auf den Täter deutet. Doch war er es wirklich?



Schatten der Schuld von Petra Johann ist ein typischer Who-done-it-Krimi. Gleich zu Anfang wird der kleine Kreis der Verdächtigen vorgestellt. Doch die Autorin führt den Leser auf einige falsche Fährten bevor sie die Taten endlich aufklärt.



Der Krimi lässt sich locker und sehr flüssig lesen, hat aber auch einige Längen. Jeder Zeuge wird wieder und wieder befragt, die alten Morde sehr detailliert erneut geschildert und die Polizeiarbeit tritt auf der Stelle. Hier hätte ich mir eine kleine Straffung stellenweise doch sehr gewünscht. Die Morde sind zwar grausam, werden aber nicht so breit ausgetreten, so dass man sich nicht ekelt oder gruselt. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr gut gelungen, lediglich in der Mitte und am Ende war ich etwas enttäuscht, weil es sich so gezogen und mir das Ende nicht wirklich zugesagt hat.