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Veröffentlicht am 12.02.2020

Die Welt der Düfte lädt zu einem packenden Abenteuer ein

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt wunderbar flüssig und fesselnd. Keine langatmigen Passagen, kein Herumgedruckse. Stattdessen geht es flott voran, man bekommt durch wenige Worte einen guten Eindruck ...


Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt wunderbar flüssig und fesselnd. Keine langatmigen Passagen, kein Herumgedruckse. Stattdessen geht es flott voran, man bekommt durch wenige Worte einen guten Eindruck von den Protagonisten und ich hatte keinerlei Probleme damit, mir die Welt vorzustellen, die sie geschaffen hat. Schön, wie alles zusammenpasst und logisch ineinandergreift. Besonders passend und gelungen fand ich die Bezüge zur Duftwelt des Buches, die sich auch im Schreibstil finden lassen. Da werden Phrasen und Redewendungen mal eben etwas abgeändert:)

Meine Meinung:
Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Sie wird ungefähr abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptprotagonisten Ash und Rakel erzählt. Mit Rakel bin ich sofort warm geworden. Sie ist eine schön starke Protagonistin, die sich ordentlich was traut und stets nachdenkt, bevor sie etwas tut. Es war interessant die Welt durch ihre Nase kennenzulernen. Weiter gab es einige Dinge, die Rakel zu ergründen hatte. Dadurch fehlt uns Lesern natürlich ein kleiner Teil in ihrer Vita. Da es aber bei ihr nicht anders ist, hat es sich gut ergänzt und an den richtigen Stellen zu Fragen geführt. Im Laufe der Geschichte findet Rakel immer mehr zu sich und lernt vor allem, dass nicht alles so hingenommen werden sollte. Das bezieht sich auch auf Ash, den zweiten Hauptprotagonisten. Er ist ein wenig geheimnisvoller, hält mehr dem Leser gegenüber zurück. Sein Pflichtbewusstsein und Mut haben ihn aber zum perfekten Mitkämpfer für Rakel gemacht, den ich einfach nur unheimlich interessant fand. Man muss sich vorstellen, dass er als Kind in den Palast kam (was alles ziemlich merkwürdig vorging) und dann zum Harnisch (sowas wie ein Leibwächter) des Prinzen wurde. Deshalb tattoowierte man ihm einen Löwen (steht für das Königreich) auf den Körper. Daran musste ich immer wieder denken, wenn ich aus Rakels Sicht über ihn las und gleichzeitig schmunzeln, denn gerade anfangs benimmt er sich oftmals wie ein überbehüteter Junge. Seine Entwicklung ist so gesehen noch größer als bei Rakel, denn er findet erst im Handlungsverlauf so richtig zu der Rolle, die er schon lange auszuführen meint.
Zusammen ergaben die beiden Protagonisten ein starkes Team, von dessen Erlebnissen ich sehr gerne gelesen habe. Und ein paar Gefühle kommen natürlich auch noch dazu…:) Schön zurückhaltend und nicht handlungstragend, wie es sich für eine gute Fantasygeschichte gehört.

Die eigentliche Handlung des Buches wird von der Suche nach einem Gegenmittel für den Prinzen bestimmt. Ash und Rakel dafür das gesamte Land, sodass man als Leser viel von der erschaffenen Welt mitbekommt. Das hat mir sehr gefallen, vor allem, weil die Königreiche so verschieden waren und die ein oder andere erfundene Sache oder auch Lebewesen dazukam. (Zum Beispiel gibt es Tuldas. Eine Art Pferd aber größer und silbern mit gedrehten Hörnern auf dem Kopf.) Schön fand ich auch, wie relativ geplant den Hinweisen nachgingen und dabei immer wieder auf Schwierigkeiten stießen, die es zu bewältigen gab. Etwas merkwürdig empfand ich dabei nur, dass sie über viele Hinweise ganz „zufällig“ stolpern und schon kann es weitergehen. Das geschah jedes Mal so und wurde mir dann einfach zu viel. Hier hätte man etwas mehr Variabilität einbauen können, um auch einfach die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Dazu kam, dass die beiden wirklich sehr systematisch Zutat für Zutat einsammeln konnten. Vielleicht etwas zu leicht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn ich war schlicht von der Geschichte gefesselt und musste immer weiter lesen. Spannung kam einfach durch ihre Mission und auch die Erkundung ihrer Vergangenheit und Gegenwart auf. Daneben geschieht alles unter wahnsinnigem Zeitdruck, da der Prinz nicht mehr lange zu leben hat und dann ist da natürlich noch die Frage: Wer hat es getan?
Zum Ende hin war ich dann über einige Wendungen wirklich sehr überrascht. Schien das Rezept erst noch so einfach, treten auf einmal Schwierigkeiten auf und Rakel weiß immer öfter mehr als der Leser. Zudem ist die Vergiftung des Prinzen nicht das einzige Geheimnis im Königreich. Da ist noch etwas viel Größeres. Ich fand es echt gut gemacht, dass sich das so hinterrücks an den Leser anschlich, sodass man sich eigentlich gedachte auszuruhen, schließlich neigt es sich dem Ende zu, und dann ist da doch noch etwas, was man nicht bedacht hat.

Tja das Ende direkt ist dann eine Sache für mich. Ganz kurz: Ich fand es von der Handlung her super, nur erzählerisch kam es mir etwas gekürzt vor. Auf einmal geschehen so viele Dinge gleichzeitig und man kommt als Leser kaum noch hinterher. Diese Rasantheit läuft auf einen Cliffhänger zu, der dort ansetzt, wo man ihn nicht erwartet hätte.

Denn ich bin nicht Rakels Harnisch. Ich muss sie nicht gegen alles abschirmen, das die Welt für sie bereithalten könnte. Ich muss sie nicht vor mir beschützen. Sie ist meine Freiheit“

ASH – SHADOWSCENT. DIE BLUME DER FINSTERNIS VON P. M. FREESTONE
Fazit:
Ich habe wirklich Lust, den zweiten Teil zu lesen. Es gab ein paar kleine Schwachstellen, jedoch konnte mich das Buch ansonsten voll überzeugen. Die Welt mit ihrer Konzentration auf die Düfte gefiel mir sehr gut, das Buch ließ sich flüssig lesen und die Geschichte war sehr spannend. Ich mochte es, dass die Charaktere selbst ein großes Rätsel der Geschichte darstellen und man durch ihre Handlungen die ganze Welt kennenlernte. Dazu kamen dann noch überraschende Wendungen und ein Cliffhänger am Ende, sodass ich wieder viel Spannung vom nächsten Band erwarte.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein tolles Rundumpaket mit wundervollen Zeichnungen

Der kleine Bergtroll
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Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
Heute geht es um ein Kinderbuch, das ich auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt habe. Alle am Stand standen mit Herzen in den Augen da und dann hieß es: ausverkauft. Kein Wunder, wenn ihr mich fragt. Es ist einfach zuckersüß<3
Eine kleine Anmerkung: Ich habe das Buch selber gelesen und es dann nochmal einer 5-jährigen namens Wilma vorgelesen, um sozusagen den Praxistest zu machen.

Worum geht’s?
„Der kleine Bergtroll“ ist ein Pappbilderbuch mit 32 Seiten. Jede davon ist sehr stabil und damit gut für kleine Kinder geeignet. Die Bilder sind koloriert und erstrecken sich jeweils über die ganze Seite.
Der kleine Bergtroll ist natürlich das Highlight. Er ist wirklich total süß. Das hat mir auch Wilma bestätigt. Die anderen Figuren sind gut erkennbar und die bösen Trolle werden nur von hinten gezeigt, sodass es keine Probleme mit Alpträumen oder dergleichen geben sollte.
Die Texte sind gut lesbar und integrieren sich in das Gesamtbild. Sie passen zu den Bildern, sodass die Kinder auch auf die entsprechenden Aktionen oder Figuren deuten können.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist eine Art kleines Märchen mit einem Helden, einer Prinzessin und einem Bösen und natürlich einem treuen Begleiter:) Das haben die Kinder ganz schnell raus. Ich persönlich fand sie total süß und sehr nachvollziehbar. Die kleine Wilma war dagegen etwas davon verwirrt, dass es sozusagen zwei Bösewichte gibt. Beim zweiten Lesen war es dann aber kein Problem mehr.
Die Namen wie „Prinzessin Gänseblume“ und „Prinz Schnösel“ haben für Lacher gesorgt:)
Was mir selbst schon beim Lesen aufgefallen war, und was mir Wilma dann schließlich mit ihren Rückfragen auch bestätigt hat, waren die teilweise etwas zu langen Sätze und eine Handvoll kompliziertere Wörter. Sowas wie „Gebirge“, „Mästen“ und „ausgestoßen“ musste ich erst erklären. Aber das hängt dann wohl letztlich auch mit dem Level der Lesesozialisation des Kindes zusammen. Vielleicht hätte man einiges aber auch noch etwas einfacher ausdrücken können, weil das Buch mit seinen Pappseiten schließlich einen recht geringen Altersanspruch hat.
Mit den Erklärungen war die Geschichte jedoch sehr gut für die kleine Wilma verständlich, wie sie mir im Nachhinein bewiesen hat, als sie ihrer Mutter alles erzählte:)

Fazit:
Ein supersüßes Kinderbuch, dessen Zeichnungen wirklich für jeden etwas sind. Sie sind wunderschön! Die Geschichte hat etwas von einem Märchen und ist sicherlich sowohl für Jungen als auch für Mädchen etwas.
Durch die Aufmachung mit den stabilen Pappseiten, ist es für kleinere Kinder geeignet, die Spaß an spannenden Geschichten haben.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Tolle Geschichte, weniger toller Schreibstil

Stepbrother Dearest
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Der Klappentext:
Greta freut sich auf das letzte Jahr an der Highschool, vor allem da ihr Stiefbruder Elec, dem sie noch nie begegnet ist, für das Abschlussjahr zu ihnen ziehen soll. Doch Elec stellt sich ...

Der Klappentext:
Greta freut sich auf das letzte Jahr an der Highschool, vor allem da ihr Stiefbruder Elec, dem sie noch nie begegnet ist, für das Abschlussjahr zu ihnen ziehen soll. Doch Elec stellt sich als rebellischer Macho heraus, der jeden Abend ein anderes Mädchen mit nach Hause bringt – am meisten aber hasst Greta die Art, wie ihr Körper auf ihn reagiert. Und als eine gemeinsame Nacht alles verändert, ist es auch um ihr Herz geschehen. Doch so schnell wie Elec in Gretas Leben getreten ist, so schnell verschwindet er auch daraus. Jahre später begegnet sie ihm wieder und muss feststellen, dass aus dem Teenager ein Mann geworden ist, der immer noch die Macht besitzt, ihr Herz in tausend Teile zu zerbrechen …

Der Schreibstil:
Ich muss gestehen, dass ich anfangs sehr geschockt von dem Schreibstil war, denn er hat mir so gar nicht gefallen. Er war irgendwie merkwürdig jugendlich gehalten. So als könnten Jugendliche keine ordentlichen Sätze formulieren… Obwohl man schnell und sofort mitten ins Geschehen gerissen wurde, war es dennoch anfangs nicht sehr mitreißend. Die Sätze waren zu lang, der Konjunktiv wurde so oft genutzt, dass ich die Handlung gar nicht richtig für voll genommen habe. Man könnte es mit einer Art Bericht vergleichen, den man liest und der eine unheimlich Distanz herstellt. Zum Glück kommt dann ungefähr in der Mitte des Buches ein großer Zeitsprung, der sich auch auf den Schreibstil ausweitet. Dadurch ist bei mir die Theorie entstanden, dass ersteres wohl irgendwie jugendlich wirken sollte. Nun sind sie älter und können sich vernünftig ausdrücken. So hatte ich zumindest den Eindruck.
Der Schreibstil stört ab dann nicht mehr so sehr. Er ist immer noch nicht wirklich schön, aber behinderte nicht weiter meinen Blick auf die Geschichte.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sich alles nicht ganz so sehr auf die Lovestory begrenzt. Außerhalb dessen was zwischen den beiden geschieht, scheint es kein weiteres Geschehen um sie herum geben. Das erzeugte einen merkwürdigen Tunnelblick, der der Geschichte einfach viel Authentizität nahm.

Die Charaktere:
Greta fand ich von Anfang an irgendwie total niedlich und sympathisch. Ganz anders als erwartet ist sie zwar ein sehr höfliches Mädchen, dass durch nichts großartig auffällt, gleichzeitig aber auch sehr mutig und durchaus durchsetzungsfähig. Die Momente, in denen diese Seite zum Vorschein kam, sorgten jedes Mal für einen kleinen Überraschungsmoment.
Es war wirklich schön mitzubekommen, wie die jugendliche Greta versucht zu interpretieren, was Elec da veranstaltet und was es bedeuten könnte. Sie bleibt hoffnungsvoll und erzielt dadurch ganz kleine Fortschritte bei ihrem Stiefbruder, die der Leser nur mitbekommt, weil Greta sich von ihm nicht unterkriegen lässt. Die beiden funktionieren einfach in einer Beziehung von Geben und Nehmen, die Spannung erzeugt und dem Leser mehr Gefühle offenbart, als gedacht.
Irgendwie passt dieses Verhalten jedoch auch nicht zu dem, was die Autorin durch den Schreibstil scheint vermitteln zu wollen, denn die Handlungen scheinen durchaus erwachsen.
So war Greta meiner Meinung nach durchweg toll, muss im ersten Teil nur zu sehr gegen den Schreibstil ankämpfen. In Teil zwei kann sie sich dann voll entfalten. Dort ist es dann beeindruckend wie stark sie ist und wie überlegt ihre Handlungen sind. Der Leser erfährt ihre Gefühle durch ihre Gedanken und dennoch weiß sie auch, was richtig und was falsch ist und wie sie sich verhalten muss. Ich konnte alles super nachvollziehen.
Elec ist das kleine Geheimnis der Geschichte, denn man liest nur aus Gretas Perspektive. Dennoch bekommt man als Leser gut mit, wann er sich hinter seine Mauern schauen lässt und wie er in Bezug auf Greta empfindet. Die Autorin hat es hier gut geschafft, ihn genau die Informationen laut aussprechen zu lassen, die man als Leser brauchte, um ihn verstehen zu können. Anders wäre er wohl sehr eindimensional geblieben.
In Teil zwei erledigt es sich dann aber sowieso, denn schon bald beginnt Elec aus seiner Sicht das schon Geschehene zu erzählen. Erst war ich ein wenig skeptisch, da ich nicht so wirklich Lust darauf hatte, alles nochmal zu hören. Aber Elec ergänzt es so schön durch seine Gedanken und stellt einen ganz anderen Fokus ein, sodass es doch nochmal interessant wurde.

Zur Geschichte allgemein:
Wie schon erwähnt, war es anfangs etwas merkwürdig. Ich konnte quasi Klischees zählen und der Schreibstil beeinflusste deutlich meine Wahrnehmung der Handlung.
Nach und nach fand ich es jedoch total interessant. Vor allem phasenweise wurde es richtig spannend und man merkte, wie sie da etwas Tieferes zwischen den beiden entwickelt.
Der erste Teil der Geschichte beschreibt die beiden Jugendlichen mit ihren Hoffnungen, ihrer Wut und den zarten Gefühlen, die sich irgendwie nicht ignorieren lassen. Ich fand das ehrlich gesagt echt gut gemacht, denn die beiden waren sich immerzu vollkommen bewusst, was es für sie bedeutete und sie gingen keineswegs kopflos an die Sache heran.
Im zweiten Teil treffen sie wieder aufeinander und sind um einiges älter. Hier lautete die größte Frage: Sind wir bereit, die Grenze zu übertreten? Sind unsere Gefühle dafür stark genug? Dieser Teil zog mich in einen regelrechten Rausch. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war echt toll, wie man Elecs Perspektive durch seine Geschichte doch noch erzählt bekam. Das Tolle daran war es, dass man direkt Reaktionen von Greta mitbekam, die viel Aufschluss über ihre Gefühle gaben.
Letztlich hätte so viel passieren können. Ich hatte fest damit gerechnet, dass die beiden die Grenze zu früh übertreten, aber wie schon im ersten Teil wussten die beiden stets, was richtig und was falsch war und haben sich danach gerichtet.
Das Ende war dann schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Es hat wunderbar gepasst und lässt den Leser mit einem guten Gefühl zurück. Die Gefühle zwischen Greta und Elec sind einfach glaubhaft tief.

Fazit:
Eine wirklich schöne Stiefbrudergeschichte, die sehr überlegt und mit tiefen Gefühlen daherkommt. Die Protagonisten neigen nicht zu überstürzten Handlungen, die letztlich nur alles auf die Deadline zutreibt. Sie haben mir beide sehr gut gefallen und boten doch noch etwas Neues, obwohl ich das gar nicht erwartet hatte. Das Einzige, was mich an diesem Buch wirklich gestört hat, war der Schreibstil. Vor allem im ersten Teil des Buches hat er mich immer wieder behindert und für mich die Handlung gebremst. Es lohnt sich, weiterzulesen:)

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Etwas schwaches Finale

Fire in You
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Der Klappentext:
Jillian und Brock sind beste Freunde. Trotzdem gibt es etwas, das Jillian Brock niemals verraten würde: ihre wahren Gefühle für ihn. Sie weiß genau, dass sie bei ihm »als Frau« keine Chance ...

Der Klappentext:
Jillian und Brock sind beste Freunde. Trotzdem gibt es etwas, das Jillian Brock niemals verraten würde: ihre wahren Gefühle für ihn. Sie weiß genau, dass sie bei ihm »als Frau« keine Chance hat. Außerdem würde ihr überängstlicher Vater mehr als reine Freundschaft ohnehin nicht erlauben. Er wollte sie erst nicht einmal alleine ans College gehen lassen. Doch auch wenn es ihr schwer fällt, sich von ihrem besten Freund zu trennen, will sie dort endlich ein neues Leben beginnen, ohne Brock und ihre unerwiderte Liebe. Was Jillian allerdings nicht ahnt: Brock hat nicht vor, sie einfach so gehen zu lassen.

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt flüssig und gut lesbar. Keine Besonderheiten, aber auch nichts, dass mich in meinem Lesefluss gestört hat. Es wäre nur schön gewesen, wenn auch aus Brocks Perspektive erzählt worden wäre. So ist es nämlich oftmals reine Glaubenssache, ob man seine Liebe so hinnimmt oder eben nicht.

Die Charaktere:
Jillian hat mir sehr gut gefallen. Anfangs ist sie eine junge Frau, die von der Vergangenheit so verschüchtert wurde, dass sie eigentlich nicht richtig lebt. Sie gibt sich mit ihrem Beruf, ihrem Liebesleben und ihren Büchern zufrieden, ohne jemals für irgendetwas tiefe Emotionen zu empfinden. Wäre sie als Hauptprotagonistin länger so geblieben, wäre es wohl etwas langweilig geworden, allerdings fängt Jillian zum Glück schon nach wenigen Seiten an zu kämpfen. Sie möchte ihr Leben endlich leben und kämpft sich langsam aber sicher zurück in das, was sie hatte, bevor das Schreckliche in ihrer Vergangenheit geschah.
Ansonsten konnte ich Jillian einfach nur super gut verstehen. Es wird sehr deutlich, wie sie sich als Kind in den attraktiven, freundlichen Brock verknallt, bald verliebt und dann nichts als seine Aufmerksamkeit möchte, die sie jedoch nicht bekommt. Sechs Jahre später hat sie dies immer im Hinterkopf. Verständlicherweise möchte sie sich nicht noch einmal Hoffnungen machen und hält sich zurück. Es geht darum, weiterzuleben und alte Wunden verschlossen zu halten. Ich hätte, denke ich, genauso gehandelt und so konnte ich mich gut in sie hineinversetzen. Ihre Stärke ist es dann schließlich, das Wesentliche zu erkennen.
Brock erlebt man nur aus der Perspektive Jillians, sodass man ihn ein wenig so nehmen muss, wie er von ihr beschrieben wird. Da hätte ich mir vielleicht noch ein wenig mehr Informationen von außerhalb gewünscht, um ihn besser verstehen zu können. Dennoch ist Brock ein sehr sympathischer Kerl. Er ist ausgesprochen loyal und man merkt doch recht schnell, was er will. Durch sein Selbstbewusstsein holt er es sich dann auch, bleibt dabei jedoch stets respektvoll und höflich. Er überstürzt nichts und drängt Jillian auch zu keinen Entscheidungen oder Handlungen. Durch Jillian lernt man ihn als liebevollen Begleiter kennen. Wie er sich fernab von ihrer Nähe verhält, bleibt wohl ein kleines Geheimnis. Seinen Zweck erfüllt er auf jeden Fall.

Zur Geschichte allgemein:
Ich habe anfangs und zwischendurch schon immer wieder mal gemerkt, dass ich die anderen Bände vor Ewigkeiten gelesen habe und mir vieles entfallen ist. Andererseits ist die Geschichte zwischen den beiden unabhängig von den anderen lesbar, da der Leser sowohl ihre Vergangenheit als auch Gegenwart vollständig erfährt.
Die Geschichte beginnt mit einer Jillian, die einen neuen Schritt wagen will. Ziemlich schnell tritt dann Brock auf und man merkt als Leser, dass es da ein Geheimnis gibt, das Jillian zu der gemacht hat, was sie heute ist und die beiden entzweit hat. Das erzeugt natürlich eine gewaltige Spannung, die den Leser durch die ersten Seiten der Geschichte führt. Dann beginnt die Liebesgeschichte und aufgrund der Gefühle, die Jillian den Leser miterleben lässt, sprühen gleich die Funken und man ahnt schon, dass da mehr zwischen ihnen ist.
Der Handlungsablauf hat mir sehr gut gefallen. Die beiden nähern sich genau in dem richtigen Tempo an und die Stelle, an der ich dachte: wo, das geht jetzt so einfach?!, wird am Ende noch geklärt, sodass es tatsächlich eine letzte Wendung gab, die sich berechtigt angebahnt hat und die der Leser noch geklärt haben musste. Das war eine schöne Abwechslung zu den oftmals heraufbeschworenen Problemen, die letztlich nur nerven und die Beziehung zwischen den Protagonisten verunglimpft.
Ein ganz klein wenig hat mich am Ende, oder sagen wir am letzen Abschnitt, gestört, dass die beiden quasi nur noch im Bett beschäftigt waren. Da hätte man die Handlung vielleicht doch noch etwas ziehen können oder zumindest noch etwas Interessantes einfügen können. Ein Epilog wäre beispielsweise auch nicht schlecht gewesen, da es der letzte Band der Reihe ist.

Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte, die von einer bedeutsamen Jugendliebe erzählt. Vielleicht nicht ganz der funkensprühende Abschluss, den ich mir für die Reihe gewünscht hätte, aber dennoch lesenswert und sehr unterhaltsam. Greta und Brock sind einfach ein tolles Paar, dass es schafft, die Vergangenheit zu bewältigen. Ein Buch für Zwischendurch:)

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Super schöne Geschichte mit kleinen Schwächen

Sinking Ships
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lappentext:
Carla Santos hält nichts von der Liebe. Und schon gar nicht von unerträglich netten, attraktiven Jungs wie Mitchell, dem Bruder ihrer besten Freundin und Kapitän des Schwimmteams.
Denn Carla ...

lappentext:
Carla Santos hält nichts von der Liebe. Und schon gar nicht von unerträglich netten, attraktiven Jungs wie Mitchell, dem Bruder ihrer besten Freundin und Kapitän des Schwimmteams.
Denn Carla braucht eine harte Schale, damit ihr das Leben nichts mehr anhaben kann. Damit sie es schafft, ihre beiden kleinen Brüder allein groß zu ziehen und nebenbei auch noch Job und Studium zu stemmen. Deshalb darf niemand wissen, dass sie panische Angst vor Wasser hat, seit sie als kleines Mädchen mit ansehen musste, wie ihre Mutter ertrunken ist. Niemand soll Carla schwach sehen.
Doch als Carla bei einer Party in den Pool stürzt, ist es ausgerechnet Mitchell, der sie in letzter Sekunde vor dem Ertrinken rettet. Gegen ihren Willen lässt Mitchell Carlas Mauern bröckeln, aber bevor sie ihm ihre Gefühle gestehen kann, schlägt das Leben noch einmal mit aller Härte zu. Carla muss sich endlich ihrer größten Angst stellen, wenn sie Mitchell für sich gewinnen will.

Das Cover:
Ich finde das Cover sehr schön und es passt super zum Titel. Vielleicht ist es nicht ganz typisch New Adult, allerdings muss es das für mich auch nicht sein. Etwas irritiert bin ich ja bei beiden Büchern, dass Titel und Cover so wenig mit der Geschichte zu tun haben. Aber andererseits ist der Inhalt so umso spannender, denn man hat wirklich keine Ahnung. Gerade solche wie ich, die keine Klappentexte lesen…

Der Schreibstil:
Tami Fischer schreibt wirklich sehr schön flüssig und locker. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch auf jeden Fall in einem Rutsch durchlesen können. Ich mag ihren Humor und finde die Gespräche zwischen den Protagonisten sehr gelungen. Es werden Gefühle transportiert und gleichzeitig viel Material für die Geschichte geliefert. Ich kann nichts aussetzen.

Die Charaktere:
Ehrlich gesagt hatte ich Carla im ersten Band gar nicht so auf dem Schirm. Sie wirkte immer etwas überheblich und geradezu bitzig, dazu verschlossen und eigensinnig. Aus ihrer Perspektive zu lesen, war somit super spannend. Was ich recht schnell begriffen habe: Carla ist eine Kämpferin, hat allerdings kein Leben, in dem es sich so einfach kämpfen lässt. Ich fand an ihrem Charakter wirklich toll, dass sie trotz allem sehr gefühlsbetont geblieben ist und sie so viel Vergangenheit hatte. Bei ihr haben wir es nicht nur mit einer 21-jährigen zu tun, die ungewohnt viel Verantwortung übernimmt, sondern auch mit einer 21-jährigen, die mit ihren eigenen Dämonen kämpft, sich selbst nicht viel im Leben gönnt und ihre Familie über alles stellt.
Anfangs war ich ein wenig verwirrt aufgrund ihrer Reaktionen auf Dinge, die mit Mitchell zu tun haben. Nach und nach lernt man sie jedoch immer besser kennen und dann macht es auch auf die verdrehte Carla-Art Sinn. Sie ist einfach eine starke Protagonistin, die in dieser Geschichte lernt, sie fallen zu lassen und etwas abzugeben. So macht sie eine starke Entwicklung durch, die man sehr gut nachvollziehen konnte.
Mitchell ist der Goldjunge. Von allen so beschrieben, von Carla so wahrgenommen, er selbst sieht sich aber nicht so. Nicht jeder ist, wie es den Anschein macht. Was aber definitiv stimmt, ist, dass er einen unheimlich guten Charakter hat. Mitchell gibt immer überall sein bestes, will jeden glücklich machen und schafft es irgendwie auch noch, dabei dem nachzugehen, was er liebt. So hatte ich Hochachtung vor seinem Leben. Bei Carla merkte man, wie es sie auffraß, Mitchell nimmt es einfach hin.
Mit Carla hat er sich unheimlich viel Mühe gegeben und war stets sehr sehr liebevoll. Dennoch war er für mich kein Langweiler, der einfach zu perfekt ist. Er weiß sich trotz allem durchzusetzen und lässt auch nicht alles mit sich machen. Durch die wechselnden Perspektiven konnte man sehr gut nachvollziehen, wie Carlas Bild von ihm, und dadurch auch das des Lesers, sich mehr und mehr verändert und man ihn letztlich als Mitchell und nicht als „Hollister“ wahrnimmt.
Etwas schade fand ich bei ihm allerdings, dass der erwähnte Druck, sein schwarzer Fleck im Leben, nicht richtig ausgeführt wurde. Da hätte man noch ein bisschen mehr draus machen können, um ihn in seinem Charakter noch stärker zu machen.

Des weiteren trifft man natürlich wieder auf all die anderen Protagonisten, die man bereits in „Burning Bridges“ kennengelernt hat. Besonders viel bekommt man natürlich von Lenny mit, da sie Carlas beste Freundin ist und nun kann ich es kaum noch erwarten, ihre Geschichte zu lesen, denn es wird hier wirklich so manches Geheimnis gelüftet:)

Zur Geschichte allgemein:
Beginnen wir bei dem, was wir anfangs haben: Eine feurige Latina, die sich auf gar keinen Fall verlieben will und einen Goodguy, der natürlich schon ewig in sie verknallt ist. Die Aussichten auf eine gemeinsame Zukunft stehen eher schlecht.
Wie die beiden dann doch aufeinander treffen, fand ich geschickt gemacht. Klar, man stößt noch auf das ein oder andere Klischee, aber im Grunde nähern sich die beiden sehr schön und sehr langsam aneinander an. Für mich ist es schon fast ein Merkmal von Tami Fischers Büchern geworden, dass die Protagonisten miteinander reden, nichts überstürzen und man als Leser vielleicht etwas länger auf das Erwartete warten muss, dafür vorher schon jede Menge Funken sprühen und es wirklich nicht langweilig wird. So ist es auch hier. Darin eingeflochten dann Carlas Probleme, die zunächst im Vordergrund stehen und einfach sehr gut zur allgemeinen Thematik des „sich jemand anderem gegenüber öffnen“ passen.
Die Autorin hat es wieder geschafft, ein sehr gutes Gleichgewicht zwischen Lovestory und den sonstigen Geschehnissen herzustellen, sodass die Geschichte stets spannend bleibt und nie auf der Stelle tritt.
Durch Carlas Brüder gibt es wieder Action (wenn auch nicht so viel und so dramatisch wie im ersten Band, was ich aber durchaus gut fand) und durch ihre kolumbianische Familie entstehen viele schöne Szenen und es spielt auch viel Humor mit.
Zum Ende hin treffen dann alle Erzählstränge zum Finale aufeinander. Etwas schade fand ich, dass sich Carla und Mitch dann doch noch einmal voll ins Klischee stürzen. Das passte zwar rein kontextuell, empfand ich aber als nervig, da es auch einfach vorhersehbar war und hat mich ein bisschen von meiner Wolke geholt. Dafür war es aber auf den letzten Seiten nochmal richtig emotional.

Anmerken sollte man hier, dass man sogar kurzweilig auf einige Protagonisten aus „Campus Love“ 1 von Katherina Mittmann traf. Das fand ich wirklich schön, weil man sowas sonst eher nicht erlebt und die Welt sich so noch realer anfühlte.

Fazit:
Eine wirklich schöne Geschichte mit ein paar kleinen Schwächen. Ich kann das Buch dennoch empfehlen, denn die Charaktere sind wirklich liebenswert und der Schreibstil sehr schön locker und flüssig. Es ist vor allem eine Geschichte, in der die Protagonisten miteinander reden, was mir immer sehr gut gefällt.

4 von 5 Sterne von mir.

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