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Veröffentlicht am 21.03.2020

Piraterie, Anarchie, Utopie?

Libertalia
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Schwer zu beschreiben oder in Schubladen und Kategorien zu stecken - ein wunderbares Buch über und zu Libertalia, Piraten, Anarchie und Demokratie, Freiheit und Utopie. Lesen!

Als mir dieses Buch im Buchladen ...

Schwer zu beschreiben oder in Schubladen und Kategorien zu stecken - ein wunderbares Buch über und zu Libertalia, Piraten, Anarchie und Demokratie, Freiheit und Utopie. Lesen!

Als mir dieses Buch im Buchladen zufällig in die Hände fiel, war meine Neugier geweckt - ohne Cover und Klappentext verriet dieses Buch einfach nicht, worum genau es sich hierbei handelt. Aber Defoe und Piraten? Her damit!

Selten habe ich ein so ungewöhnliches Buch gelesen. Das liegt ja häufiger auf der Zunge - aber bei diesem Buch beginnt es schon damit, dass ich noch immer nicht weiß, was ich da eigentlich gelesen habe. Zur Hälfte besteht das Buch aus Texten von Defoe und anderen Autoren zur Piratenrepublik Libertalia, zur Anderen aus Anmerkungen des Herausgebers Helge Meves. Ist das ganze also eine wissenschaftliche Arbeit? Eine Kommentierung von Literatur? Ein politikwissenschaftlicher Gedankenprozess anhand von Quellen? Eine lose Zusammenstellung aller bekannten und relevanten Fakten zu Libertalia?

Was es auch ist, eines ist dieses Buch ganz gewiss: Bereichernd für jedes freiheitsliebendes Piratenherz! Ich hatte zuvor nicht von Libertalia gehört und finde den Gedanken unfassbar faszinierend, dass es möglicherweise eine autonome, basisdemokratische Piratenrepublik gegeben haben könnte, die ihrer Zeit in puncto Gleichheit und Freiheit weit voraus war! Gerade in heutigen Zeiten, wo Fragen nach Demokratie und alternativen Gesellschaftsmodellen (immer) wieder laut werden, ist es interessant, sich mit Ansätzen früherer Zeiten auseinander zu setzen.

Ich bin wissenschaftliche Texte durch mein Politikstudium mittlerweile ja gewöhnt - Helge Meves schreibt jedoch angenehm lesbar; lediglich die Quellen- und Literaturangaben geben Aufschluss über seinen akademischen Kontext. Mir als Leserin blieb es offen, das Buch entweder nur als Input über Libertalia zu lesen, oder es als Denk- und Recherchebeginn zu betrachten; weiteren Quellen zu folgen und mich tiefer in die Materie zu begeben.

Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich die Kommentierung zuerst hätte lesen sollen, um dann die Originalquellen besser verstehen und einordnen zu können. Andererseits hätte ich so den Genuss nicht gehabt, (Abenteuer-)Roman und Sachbuch in einem zu haben. Mich, ohne jegliches Vorwissen in die Geschichten von Misson, Tew und Co zu begeben, um dann zu erfahren, was dahintersteht, bewiesen und spekuliert ist.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Empfehlung

Titan
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Egal ob Freunde des Römischen Reiches oder nur oberflächlich interessiert an den "wichtigen" Personen der Geschichte: Diese Reihe kann ich nur wärmstens empfehlen - als historische Abrisse wie als höchst ...

Egal ob Freunde des Römischen Reiches oder nur oberflächlich interessiert an den "wichtigen" Personen der Geschichte: Diese Reihe kann ich nur wärmstens empfehlen - als historische Abrisse wie als höchst unterhaltsame und fesselnde Romane!

Heute möchte ich euch eine Reihe vorstellen und empfehlen, über die ich nur zufällig gestolpert bin, die mich aber überzeugen und begeistern konnte.

Und zwar die Trilogie von Robert Harris rund um Cicero. In Imperium, Titan und Dictator schildert Ciceros Privatsekretär Tiro äußerst lebendig Leben und Werk des großen Redners. Das römische Reich habe ich nie für sonderlich interessant gehalten (Militär und Kulturaneignung, dachte ich), doch was war ich überrascht, alle Bruchstücke über Rom in diesen Büchern wiederzufinden! Sklavenaufstand um Spartacus, Verschwörung des Catilina, Gracchische (Bodenreform), Caesar und Kleopatra, Pompeji... Nicht alles spielt sich zu Ciceros Lebzeiten ab, aber vieles; anderes wird erwähnt und verschmolzen. Diese Reihe ist also eine großartige Geschichtsstunde zur Römischen Republik!

Vor allem ist die Reihe aber eines: Unfassbar fesselnd. Die letzten Seiten des ersten Bandes las ich im Flugzeug und musste vor (An-)Spannung und Neugier die jeweils nächste Seite abdecken, damit meine Augen nicht schon vorgreifen konnten! Historische Romane haben immer das Potential, gnadenlos zu langweilen mit Namen, Ereignissen und Erklärungen - nicht diese Trilogie! Durch den Kunstgriff von Robert Harris, aus Sicht von Ciceros Sekretär zu schreiben, ist es ihm möglich, dem Leser Umstände zu erläutern, Personen nochmals vorzustellen oder Situationen zu überspringen bzw. zusammenzufassen. Und ja, Ciceros Leben prägte und wurde geprägt von entsetzlich vielen, häufig ähnlich benannten Personen. Dank Glossar und Erinnerungen oder Beschreibungen konnte ich aber den Überblick behalten.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 02.03.2020

Empfehlung

Imperium
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Egal ob Freunde des Römischen Reiches oder nur oberflächlich interessiert an den "wichtigen" Personen der Geschichte: Diese Reihe kann ich nur wärmstens empfehlen - als historische Abrisse wie als höchst ...

Egal ob Freunde des Römischen Reiches oder nur oberflächlich interessiert an den "wichtigen" Personen der Geschichte: Diese Reihe kann ich nur wärmstens empfehlen - als historische Abrisse wie als höchst unterhaltsame und fesselnde Romane!

Heute möchte ich euch eine Reihe vorstellen und empfehlen, über die ich nur zufällig gestolpert bin, die mich aber überzeugen und begeistern konnte.

Und zwar die Trilogie von Robert Harris rund um Cicero. In Imperium, Titan und Dictator schildert Ciceros Privatsekretär Tiro äußerst lebendig Leben und Werk des großen Redners. Das römische Reich habe ich nie für sonderlich interessant gehalten (Militär und Kulturaneignung, dachte ich), doch was war ich überrascht, alle Bruchstücke über Rom in diesen Büchern wiederzufinden! Sklavenaufstand um Spartacus, Verschwörung des Catilina, Gracchische (Bodenreform), Caesar und Kleopatra, Pompeji... Nicht alles spielt sich zu Ciceros Lebzeiten ab, aber vieles; anderes wird erwähnt und verschmolzen. Diese Reihe ist also eine großartige Geschichtsstunde zur Römischen Republik!

Vor allem ist die Reihe aber eines: Unfassbar fesselnd. Die letzten Seiten des ersten Bandes las ich im Flugzeug und musste vor (An-)Spannung und Neugier die jeweils nächste Seite abdecken, damit meine Augen nicht schon vorgreifen konnten! Historische Romane haben immer das Potential, gnadenlos zu langweilen mit Namen, Ereignissen und Erklärungen - nicht diese Trilogie! Durch den Kunstgriff von Robert Harris, aus Sicht von Ciceros Sekretär zu schreiben, ist es ihm möglich, dem Leser Umstände zu erläutern, Personen nochmals vorzustellen oder Situationen zu überspringen bzw. zusammenzufassen. Und ja, Ciceros Leben prägte und wurde geprägt von entsetzlich vielen, häufig ähnlich benannten Personen. Dank Glossar und Erinnerungen oder Beschreibungen konnte ich aber den Überblick behalten.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Wundervoll und abenteuerlich

Das Wolkenschiff – Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
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Großartige Charaktere, eine Menge Spannung und wunderbar vielschichtig ♥ Definitiv nicht nur für die Kleinen ein Lesegenuss.



Ich liebe, liebe, LIEBE die wunderbaren Figuren dieses Buches - zwischen ...

Großartige Charaktere, eine Menge Spannung und wunderbar vielschichtig ♥ Definitiv nicht nur für die Kleinen ein Lesegenuss.



Ich liebe, liebe, LIEBE die wunderbaren Figuren dieses Buches - zwischen dem Zwillingspaar Marie und Arthur ist die Verbindung spürbar greifbar, die Momente von Geschwisterliebe und tiefstem Vertrauen so berührend, Felicitas ist grandios in ihrer humorvollen und liebevollen Art und Harriet als Freigeist ein absolutes Vorbild. Vor allem aber bin ich begeistert, wie nicht-stereotyp die Figuren sind. Während Marie mit Ingineursfähigkeiten brilliert, kämpft Arthur damit, nicht besonders zu sein, keine klassische Fähigkeit zu haben, sondern lediglich in der Küche aushelfen zu können.

Unstereotyp auch die Handlung - für ein Kinderbuch ist sie überraschend tiefgründig! Via Kritik an unserer westlichen Entdeckerarroganz, erschreckende Ereignisse und nicht immer glücklicher Auflösung vermag dieses Buch nicht nur Kinder zu fesseln, sondern auch mich begeistert durch die Seiten und über die Kontinente fliegen zu lassen. Liebevoll geschrieben und erdacht!

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Ein Buch wie ein Kaleidoskop

Frankissstein
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Ein Buch wie ein Kaleidoskop: Facettenreich und bunt, kleinteilig und doch ein wunderschönes Gesamtbild formend. Frankenstein meets KI - wenn Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verschmelzen... Ich bin ...

Ein Buch wie ein Kaleidoskop: Facettenreich und bunt, kleinteilig und doch ein wunderschönes Gesamtbild formend. Frankenstein meets KI - wenn Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verschmelzen... Ich bin begeistert und geflashed von diesem Spiel mit Realität und Fiktion, Grenzen des Tu- und Denkbaren - definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin!



Frankenstein hatte ich damals im Englischunterricht als Schullektüre, von der Mutter der Autorin habe ich vor einer Weile "Eine Verteidigung der Rechte der Frauen" gelesen, das als der Beginn des Kampfes für Frauenrechte in Europa angesehen wird - als ich also dieses Buch in der Vorschau entdeckte, war ich begeistert. Mit hohen Erwartungen und Vorfreude begann ich dieses Buch - und wurde nicht enttäuscht, denn es ist...

Facettenreich & bunt
Dieses Buch schien nur darauf gewartet zu haben, jetzt von mir gelesen zu werden, so sehr knüpft es an vieles an, womit ich mich momentan beschäftige. Frauenrechte früher und heute, LGBTIQ, Karl Marx, Identität,Per Anhalter durch die Galaxie, KI, ewige Jugend, Psychiatrie...

Definitiv ist dieses Buch nicht einfach irgendeine Geschichte, die man mal so eben liest, ist sie doch voller Denkimpulse und Material für weitere Überlegungen, Recherchen und Diskussionen!

Zersplittert & bruchstückhaft
Keine kohärente Geschichte, sondern viele Splitter und Fragmente, die lose durch Parallelen, das Frankenstein-Motiv und Zitate zusammengehalten werden. Ganz viel Unklarheit, gerade im offenen Ende, aber auch zwischendurch immer das Gefühl, nur Beobachterin zu sein, nicht Zuhörerin.

Gleichzeitig alles stimmig; so muss es sein. Das Ende wie die losen Fäden. Denn es geht nicht wirklich um Ry und Viktor, Ron, Claire und Polly, oder auch um Mary Shelley und ihr Monster nicht - sondern um die abstrakten Konzepte dahinter.Die automatisierte Zukunft und was das für uns bedeutet. Freiheit? Rechteverlust? Ewiges Leben? Gefühlslosigkeit?

Wunderschön & voller Kanten
Gerade der Schreibstil macht dieses Buch zu der Ungewöhnlichkeit, das es ist - ohne starre Kapitelstruktur, sondern in Sinnabschnitten, mit Perspektivwechseln und Zeitsprüngen,verwebt die Autorin nicht nur Realität und Fiktion auf meisterhafte Weise, sondern auch poetische Schönheit und vulgär-derbe Sprache.

Ein Buch voller Kontraste - nüchterne Wissenschaft und emotionsgeladener Kraftausdruck, Biologie/Anatomie und Lyrik, Kunst und Natur...Und wie bei einem Kaleidoskop gehören alle diese kantigen Bruchstücke doch zusammen, formen ein wunderschönes Ganzes. Je nach Blickwinkel, sieht jede*r etwas anderes und doch auch immer das Gleiche.

Auf dieses Buch muss mensch sich einlassen (können)- es ist kein Fernrohr und keine Glasscheibe, sondern ein Kaleidoskop. Die Autorin zeichnet kein klares Bild der Zukunft, ja nicht mal der Gegenwart und erlaubt auch keinen unverzerrten Blick auf die Vergangenheit.Stattdessen verwirrende Fragmente voller Schönheit und Kanten.Ich glaube, dieses Buch gehört zu jenen, die mensch entweder liebt oder hasst.

Nachdem ich mich über die Autorin und ihre anderen Bücher belesen habe, wurde mir klar, woher diese verrückte Verschmelzung von christlichem Glaube, futuristischer Wissenschaft und (sexueller) Selbstbestimmung kommt. Und ja, im Untertitel nennt sich das Buch "Eine Liebesgeschichte". Das ist das Buch und doch auch nicht (nur) - Dystopie und erschreckender Gegenwartsroman, gesellschaftskritisch und dann wieder "nur"Liebesgeschichte. Lest es einfach selbst ;)

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