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Veröffentlicht am 09.12.2019

Geschwisterkonflikte zu Weihnachten

Die Weihnachtsgeschwister
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Wie in jedem Jahr zu Weihnachten treffen sich die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar mitsamt ihren Partnern und Kindern im Haus der Eltern. Dabei wird deutlich, wie sehr sich die Geschwister im Erwachsenenalter ...

Wie in jedem Jahr zu Weihnachten treffen sich die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar mitsamt ihren Partnern und Kindern im Haus der Eltern. Dabei wird deutlich, wie sehr sich die Geschwister im Erwachsenenalter voneinander entfernt haben, obwohl sie doch in jungen Jahren eine enge Bindung hatten.

Die Erzählung beginnt mit Tamaras Ankunft im Elternhaus, dem Leser werden zuerst ihre Gedanken und Gefühle vermittelt. Dabei scheint sie recht unglücklich mit ihrer Situation zu sein, sowohl was ihren Ehemann und die Kinder betrifft, als auch das Verhältnis zu ihren Geschwistern. Dabei übertüncht sie ihre Unzufriedenheit mit boshaften Spitzen, die sie teilweise gedanklich, zum Teil aber auch verbal ausgibt. Fließend wechselt die Perspektive, zuerst zu Elisabeths Tochter Marie, später dann zu Elisabeth selbst und auch Ingmars Einstellung konnte ich beim Lesen mit empfinden.

In "Die Weihnachtsgeschwister" zeigt Alexa Hennig von Lange die Familienkonflikte, wie sie leider oft in der Weihnachtszeit auftreten, Jeder der Geschwister fühlt sich von den Anderen unverstanden und schnell kommt es zum ersten Streit in der Familie. Dabei sind die Figuren so gut ausgearbeitet, dass ich beim Lesen gut mit ihnen mit fühlen und den jeweiligen Standpunkt nachvollziehen konnte.

Nur die Konsequenz der Streitigkeiten, nämlich das Verschwinden der genervten Eltern und die Annäherung der Geschwister war im letzten Teil des Romans arg knapp zusammengefasst. Nach dem Klappentext hatte ich erwartet, dass sich die Handlung hauptsächlich auf die Zusammenarbeit der Geschwister bezieht, die am Weihnachtstag ihr Elternhaus verlassen vorfinden. Doch dieser Teil des Buches war schnell abgehandelt und die Geschichte endete für meinen Geschmack sehr plötzlich. Nach dem viel versprechenden Anfang fand ich das sehr schade, ein paar Seiten mehr hätten die Erzählung abgerundet und das Potential des Themas besser ausschöpfen können.

Fazit: Nach einem fesselnden Anfang, in dem die geschwisterlichen Konflikte von allen Seiten einfühlsam geschildert wurden, war das Ende für mich zu kurz gehalten, die Geschichte hätte an dieser Stelle mehr Potential gehabt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

Fantasy mit Märchenelementen

Straßensymphonie
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Meine Rezension bezieht sich auf einen Neuauflage in 2019, die unter dem Titel "Dark Hearts: Spiegel der Seele" erschienen ist:



Die Gestaltwandlerin Kat hat durch den Tod ihres Vaters ihre Lebensfreude ...

Meine Rezension bezieht sich auf einen Neuauflage in 2019, die unter dem Titel "Dark Hearts: Spiegel der Seele" erschienen ist:



Die Gestaltwandlerin Kat hat durch den Tod ihres Vaters ihre Lebensfreude verloren. Mit ihm hatte sie die Liebe zur Musik geteilt, inzwischen singt Kat nicht mehr auf der Bühne. Das ändert sich erst, als Levi in ihr Leben tritt, das erste Zusammentreffen verläuft dabei eher nicht so toll, denn Levi jagt in Hundegestalt der Katze Kat hinterher. Von da an ist Kat sehr abweisend zu ihm, dennoch schafft er es, ihr Herz zu erobern und sie beginnt sogar wieder mit Levis Band zu singen.

Er und seine Freunde sind auf dem Weg zu einem Musikwettbewerb nach Bremen und da ihnen noch eine Sängerin fehlt, lässt sich Kat überreden, mit ihnen zu fahren. Unterwegs werden sie bestohlen und mit dem Beschluss, sich ihre Sachen zurück zu holen, beginnt für die jungen Gestaltwandler ein Abenteuer, in dessen Verlauf sie viel über die Geschichte und Gegenwart ihres Volkes erfahren werden.

"Dark Hearts: Spiegel der Seele" von Alexandra Fuchs ist der Beginn einer Reihe über Gestaltwandler. Die Geschichte, die aus Kats Sicht erzählt wird, hat mich gut unterhalten, die junge Frau wirkte zwar oft etwas überdreht, ist dabei aber so offenherzig und witzig, dass sie mir sehr sympathisch war. Im Lauf der Handlung werden immer wieder kleine Verflechtungen mit bekannten Märchen eingefügt, schon die Tatsache, dass die Band aus einem Esel, einem Hund, einer Katze und einer Henne bestand, die zu einem Musikwettbewerb nach Bremen gereist sind, fand ich sehr amüsant. Der Schreibstil entspricht Kats Persönlichkeit, jung, humorvoll und locker, das passte gut zur Geschichte, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass vor allem jüngere Leser davon angesprochen werden.

Fazit: Eine jugendliche Fantasygeschichte, die nicht nur in Deutschland spielt, sondern auch durch einige Verflechtungen mit bekannten Märchen glänzt.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Humorvolle Geschichte mit einer Prise Spannung

Falsche Fäter
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In Francesca Carlottis drittem Fall verschlägt es die Fernsehköchin nach Island. Denn als ihre Tochter Clara ihren neuen Freund präsentiert, wird es Francesca erst mal ganz übel. Denn mit Arons Vater hatte ...

In Francesca Carlottis drittem Fall verschlägt es die Fernsehköchin nach Island. Denn als ihre Tochter Clara ihren neuen Freund präsentiert, wird es Francesca erst mal ganz übel. Denn mit Arons Vater hatte sie einst eine leidenschaftliche Affäre, neben Ehemann Gianluca käme auch Arons Vater Magnus als Claras Erzeuger in Frage. Magnus betreib ein erfolgreiches Restaurant auf Island und veranstaltet jährlich ein Food-Festival in Reykjavik, kurzentschlossen lässt sich Francesca dafür als Jurorin anwerben.

Das Food-Festival, in dessen Mittelpunkt typisch isländisches Essen steht, hat schon im Vorfeld einige Probleme, denn unter anderem gehört Walfleisch zur den geplanten Gerichten. Außerdem planen Magnus und einige Geschäftspartner eine Fast-Food-Kette, die das Fleisch der Wale entlang der isländischen Touristenrouten anbieten soll. Schon auf der Fähre lernen Francesca und ihre Managerin Benita die ersten Walfanggegner kennen, direkt nach ihrer Ankunft auf Island haben die Frauen bei einer Bootstour die Gelegenheit, einen der Meeresriesen aus der Nähe zu sehen. Diese Begegnung ändert auch Francesca Carlottis Blickwinkel auf den Walfang zu gastronomischen Zwecken.......

"Falsche Fäter" von Margot Jung ist der dritte Fall um die erfolgreiche Fernsehköchin, der mich genau so gut unterhalten hat, wie schon sein Vorgängerband. Francesca Carlotti ist eine sympathische Protagonistin und ich hatte viel Freude dabei, sie literarisch auf ihrer Islandreise zu begleiten. Wie auch schon in "Erfolgreich tot" geht es allerdings auf den meisten Seiten um die Erlebnisse der quirligen Fernsehköchin, die spannende Krimihandlung steht dabei deutlich im Hintergrund und nimmt erst im letzten Drittel der Geschichte an Fahrt auf. Deshalb würde ich dieses Buch nicht als typischen Krimi einstufen, dennoch habe ich mich beim Lesen prächtig amüsiert und empfehle die Geschichte gern weiter.

Fazit: Die unterhaltsame Geschichte um die Fernsehköchin Francesca Carlotti ist nicht für Hardcore-Krimi-Fans geeignet, doch wer humorvolles Lesevergnügen mit einer Prise Spannung sucht, kommt mir diesem Roman voll auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Spannend und düster

Lauerholz
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Eine Joggerin findet an der Lübecker Wakenitz zwei Jugendliche, die sich noch im Tod eng umschlungen halten. Zuerst deutet alles auf gemeinsamen Selbstmord hin, doch ein unscheinbares Detail weckt den ...

Eine Joggerin findet an der Lübecker Wakenitz zwei Jugendliche, die sich noch im Tod eng umschlungen halten. Zuerst deutet alles auf gemeinsamen Selbstmord hin, doch ein unscheinbares Detail weckt den Spürsinn von Kommissar Birger Andresen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf einige Ungereimtheiten und seltsame Reaktionen im Kreis von Eltern, Lehrern und Mitschülern. Gibt es vielleicht sogar eine Verbindung zu einem ungeklärten Vermisstenfall?
"Lauerholz" von Jobst Schlennstedt ist der zehnte Fall, in dem Kommisar Birger Andresen ermittelt. Schon im Prolog zieht der Autor seine Leser in das düstere Lauerholz und im Lauf der Geschichte blieb mir die gedrückte Stimmung bis zur letzten Seite erhalten. Die Spannung hat sich konsequent durch das ganze Buch gezogen und hielt mich gefesselt, so dass ich den Krimi innerhalb von zwei Tagen durchgelesen habe. Dennoch ist "Lauerholz" nicht der typischer Küsten-Krimi, den ich erwartet hatte, das Thema der toten Jugendlichen war komplex und die Schreibweise hat mich an den etwas düsteren, gedrückten Stil skandinavischer Autoren erinnert. Dazu passte auch eine Tagesreise, die Andresen mit Simon Winter nach Norwegen unternimmt, wo dieser die Mörder seiner Eltern aufsuchen möchte. Wer die beiden Männer aus vorherigen Büchern von Jobst Schlennstedt kennt, wird sicherlich die Hintergründe dieser Reise besser nachvollziehen können, als es mir möglich war. Für mich als Neuleser hat dieser Abstecher die eigentliche Handlung seltsam unterbrochen und nicht zum eigentlichen Fall gepasst. Die Auflösung der Krimihandlung hat mich überrascht, der ganze Plot war sehr spannend und voller unvorhersehbarer Wendungen. Dennoch konnte ich weder mit der Geschichte noch mit den vorgestellten Ermittlern richtig warm werden.
Fazit: Das Buch empfehle ich allen Lesern, die Krimis skandinavischer Autoren mögen, die Geschichte ist geheimnisvoll, düster und spannend bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Erste Liebe und mystische Ereignisse

Bernstein
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Emma ist fünfzehn Jahre alt und damit ihrer Meinung nach zu groß, um mit den Eltern in den Urlaub zu fahren. Also verbringt sie ihre Sommerferien bei ihrem Onkel an der Nordsee, wovon sie am Anfang wenig ...

Emma ist fünfzehn Jahre alt und damit ihrer Meinung nach zu groß, um mit den Eltern in den Urlaub zu fahren. Also verbringt sie ihre Sommerferien bei ihrem Onkel an der Nordsee, wovon sie am Anfang wenig begeistert ist. Sie träumt von einer gemeinsamen Reise ins Ausland mit ihren Freundinnen und möchte gern einmal einen Jungen kennen lernen und sich verlieben.

Kurz nachdem Emma am Strand einen wunderschönen Bernstein gefunden hat, sieht sie einen geheimnisvollen Jungen, der dann plötzlich wieder verschwunden ist. Als sie den gut aussehenden Mario trifft, der ebenfalls in dem beschaulichen Dorf seine Ferien verbringt, scheint alles perfekt zu sein. Doch Emma bemerkt bald, dass ihre Gefühle für Mario nicht so tief sind, wie der es sich wünscht.

Viel mehr fühlt sie sich zu dem geheimnisvollen Jungen Thamar hingezogen, der sie zuerst per Flaschenpost um Hilfe bittet und sich später auch mit Emma trifft. Obwohl diese Treffen immer statt finden, wenn keine anderen Menschen in der Nähe sind, dauert es eine Weile, bis Emma klar wird, das Thamar nicht wie andere Jungen ist. Doch in ihn hat sie sich verliebt und erlebt schöne Stunden, in denen Thamar ihr oft die Schönheit der Natur am Strand und in der Nordsee zeigt. Doch was ist Thamars Geheimnis und wird Emma im helfen können, wie sie es ihm versprochen hat?

Mit "Bernstein" hat Sara C: Schaumburg einen Roman für Jugendliche geschaffen, der die erste Liebe mit mystischen Ereignissen verknüpft. Nach dem etwas langgezogenen Einstieg wird die Geschichte spannend und hat mich beim Lesen mit an die Nordsee genommen. Emma ist eine sympathische Protagonistin, auch die anderen Figuren waren gut dargestellt, so dass sie mir schon bald vertraut schienen. Die Geschichte mit ihrem mystischen Hintergrund hat mir sehr gut gefallen, die Spannung wurde bis zum Schluss aufrecht erhalten, daher gebe ich für das Buch eine Leseempfehlung.

Fazit: Das Erstlingswerk von Sara C. Schaumburg ist eine spannende Geschichte, die von erster Liebe und geheimnisvollen Ereignissen handelt. Mich hat das Buch schnell in seinen Bann gezogen und so empfehle ich es gern weiter.