Thriller Fehlanzeige
Der neunte Arm des OktopusOffenbar helfen ein bekannter Name und reichlich Publicity, um einen Platz auf den Bestseller-Listen zu bekommen. Mit dem Inhalt und der Umsetzung dieses Buches wäre das wohl nicht möglich gewesen.
Ja, ...
Offenbar helfen ein bekannter Name und reichlich Publicity, um einen Platz auf den Bestseller-Listen zu bekommen. Mit dem Inhalt und der Umsetzung dieses Buches wäre das wohl nicht möglich gewesen.
Ja, das Thema Klimawandel ist allgegenwärtig und verdient Beachtung. Aber muss man dann seinen persönlichen Appell in Buchform gießen? Denn ein Roman, ein Thriller ist dieses Werk nicht.
Stattdessen gibt es einen Handlungsstrang in den 2020er Jahren, der dem Leser vor Augen führt, wie es um die Welt bestellt ist (kennt man aus den Nachrichten) und wie eine Allianz (will man eine derartige wirklich haben?) die Lösung liefern soll. Viele Personen werden bemüht, incl. prominentem Namedropping, zwischen denen keine Verbindung besteht, die später nie mehr auftauchen und so schnell vergessen sind. Auch lassen die viele Orts- und Zeitenwechsel eine durchgehende Handlung vermissen.
Als zweiter Strang dient ein Think Tank im Jahr 2100, der fragend auf die 2020er Jahre zurückblickt, wie es zu dieser Zerstörung hat kommen können. Wozu der nutzt? Vielleicht nur, um den titelgebenden Oktopus unterzubringen und den moralischen Zeigefinger zu heben.
Denn mehr als das ist das Buch nicht. Spannung und Thrill wollen einfach nicht aufkommen. An manchen Stellen liest es sich vielmehr wie ein Sachbuch mit detaillierten Ausführungen u. a. über Waffensysteme. Da konnte ich Absätze echt nur noch überfliegen. Vom unterschwelligen Lobbyismus ganz zu schweigen.