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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2016

Von einem, der auszog und die Liebe fand

So wüst und schön sah ich noch keinen Tag
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Irgendwie kann ich nie genug davon bekommen. Von Außenseiter(liebes)geschichten. Auch wenn man denken könnte, dass das irgendwann langweilig wird, lese ich sie so gerne, weil jede auf ihre Art speziell ...

Irgendwie kann ich nie genug davon bekommen. Von Außenseiter(liebes)geschichten. Auch wenn man denken könnte, dass das irgendwann langweilig wird, lese ich sie so gerne, weil jede auf ihre Art speziell und besonders ist.

Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal ist da Duncan in der Gegenwart, der CDs von seinem Zimmervorgänger im Internat bekommt. Auf diesen CDs "hört" man Tim zu, der seine Geschichte Duncan erzählt. Das ist die zweite Ebene, die in der Vergangenheit spielt. Tims Geschichte fand ich persönlich um einiges besser als Duncans. Bei Duncan konnte ich nie wirklich einen Bezug herstellen. Er blieb für mich irgendwie ungreifbar. Die Autorin hat mir auch zu wenig zwischen den Charakteren differenziert. Es fehlte mir ein bisschen das Drumherum in Duncans Leben. Also das Schulische, seine Freunde. Das kommt fast gar nicht vor.

Und trotzdem war ich von Anfang an total eingenommen von der Geschichte. Vor allem, weil die Vergangenheit mit der Gegenwart so verbunden ist und man weiß, dass irgendwas passiert ist, das nicht aufgehalten werden kann. Die ganzen Andeutungen machten mich zwischendurch echt verrückt, weil ich es unbedingt wissen wollte. Der Spannungsaufbau ist der Autorin wirklich sehr gelungen.
Sie hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Duncans Teil wird aus der dritten Person aus erzählt, Tim hingegen spricht aus der Ich-Perspektive. LaBan beschäftigt sich sehr intensiv mit den Begriffen 'Tragödie' und 'Tragweite'. Sie sind für die Geschichte sehr zentral und beide sind nicht nur theoretisch vertreten, sondern zeigen sich auch in den Handlungen der Figuren.


Fazit
Auch wenn es einige Unstimmigkeiten in der Geschichte gibt, habe ich ein schönes Lesevergnügen hinter mir und das Buch hat mich sehr berührt. Am Ende hatte ich auch ein paar Tränen in den Augen. Es ist ein gelungenes Jugendbuch, das mich als Leserin dazu anhält, mehr über meine Entscheidungen und Handlungen nachzudenken.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Wir werden kommen

Wir kommen
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Bei Wir kommen handelt es sich um das Tagebuch von Nora, das sie als Therapieersatz für ihren Therapeuten schreiben soll, der in Urlaub fährt. Sie selbst fährt auch auf Urlaub, jedoch für eine unbestimmte ...

Bei Wir kommen handelt es sich um das Tagebuch von Nora, das sie als Therapieersatz für ihren Therapeuten schreiben soll, der in Urlaub fährt. Sie selbst fährt auch auf Urlaub, jedoch für eine unbestimmte Zeit lang. Sie muss ihre Panikatacken in Griff bekommen. Mit dabei sind ihre drei Lebenspartner, die Tochter von Leonie und eine Schildkröte.

Die Autorin hat eine sehr gute Beobachtungsgabe und schreibt sehr zynisch über die Menschen an sich. Sie versteckt viele Wahrheiten zwischen den Zeilen und bringt mit der Polyamorie (die Liebe zu mehreren) eine tolle ("viereckige") Abwechslung in das vorherrschende Paarsystem in Büchern.

Die Geschichte liest sich sehr flüssig und da sie eigentlich sehr kurz ist, auch recht schnell. Ihr Schreibstil ist erfrischend und prägnant witzig und man sollte sich aber immer vor Augen halten, dass es sich eigentlich um ein Tagebuch handelt, was ich zwischendurch manchmal vergessen hatte. Ein bisschen was hat mir in der Geschichte gefehlt, so was es jetzt wirklich mit der Beziehung zwischen Nora und Maja auf sich hat. Es wird zwar einiges durch Rückblicke in Nora's Kindheit erzählt, jedoch konnte ich einiges nicht wirklich greifen. Der Plot ist etwas mangelhaft, aber es geht mehr um das Lebensgefühl, das die Charaktere ausdrücken.

Die Charaktere sind manchmal etwas speziell, jedoch geben sie einen guten Einblick in eine Generation, die von Smartphones geprägt, von Gefühlen verraten sowie sich selbst einfach mehr Bewusstsein zuschreibend als den anderen und nebenher noch versuchen, nicht einfach nur zu funktionieren. Die Geschichte zeigt, dass alles viel vielschichtiger ist als es oftmals scheint und hinter allem Gründe und gelebte Vergangenheit stehen, die nicht vergessen werden wollen.



Fazit

Ein sprachlich überzeugendes Buch, das interessante Ideen und Lebensvarianten aufzeigt und versucht, ein Lebensgefühl zu vermitteln und darzustellen, das für andere vielleicht etwas fremd erscheint. Der Plot ist zwar eigentlich nichts Besonderes, jedoch geht es auch irgendwie nicht darum, was passiert.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Ein Zuhause für besondere Menschen

Die Insel der besonderen Kinder
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Die Idee hinter Ransom Riggs Geschichte ist wirklich einzigartig. Er nimmt alte skurrile Fotografien her und spinnt um diese Fotos herum eine Geschichte. Die Fotos gibt es wirklich und ein besonderes Schmankerl ...

Die Idee hinter Ransom Riggs Geschichte ist wirklich einzigartig. Er nimmt alte skurrile Fotografien her und spinnt um diese Fotos herum eine Geschichte. Die Fotos gibt es wirklich und ein besonderes Schmankerl in diesem Buch ist, dass diese Fotos sogar an den entsprechenden Stellen abgedruckt sind. Die Aufmachung des Buches ist top! Ich bin gespannt, wie das in den Folgebänden weitergeht.

Die Geschichte beginnt gruselig und diesen Grusel behält sie auch die ganze Zeit über bei. Durch eine düstere Atmosphäre wird Spannung aufgebaut und ein Geheimnis jagt ein anderes. Ich muss aber leider sagen, dass mir die Umsetzung nicht immer so gut gefallen hat. Die Geschichte an sich oder besser gesagt, die Handlung, ist dann doch nicht so etwas Besonderes, wie erwartet. Der Handlungsverlauf ist manchmal etwas langweilig und konstruiert. Manches hab ich als aufgesetzt empfunden, einfach, weil der Autor eben gewisse Fotos in der Geschichte unterbringen wollte und die Handlung dann eben irgendwie dorthin lenken musste. Das war dann nicht immer so nachvollziehbar.

Die Charaktere waren jedoch toll. Die verrückten Besonderheiten, die diese Kinder haben/sind konnten dem Ganzen sehr viel Charme einbringen. Nur Jack, der Hauptprotagonist, konnte mich nie so richtig berühren bzw. konnte ich nie eine richtige Beziehung zu ihm aufbauen. Sein Charakter war für mich nicht richtig ausgebaut - austauschbar.

Der Schreibstil war da jedoch schon ganz was anderes. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte kaum aufhören. Riggs schreibt sehr flüssig und hat eine sehr jugendliche Schreib- und Denkweise verwendet.



Fazit

Nicht ganz so gut, wie erwartet, da mir die Umsetzung der Geschichte nicht immer so gut gefallen hat. Jedoch machen eine sehr schöne Idee und ganz viel Fantasie diese Geschichte trotzdem sehr lesenswert. Die Aufmachung des Buches ist zusätzlich noch etwas Besonderes!

Veröffentlicht am 19.12.2016

Neues aus der Zauberwelt

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script) (Harry Potter)
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Hach ja, endlich wieder Neues aus der Potter-Welt. Es ist bei mir jetzt schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, meine Rezi fällt somit anders aus, als wenn ich sie direkt nach dem Beenden der ...

Hach ja, endlich wieder Neues aus der Potter-Welt. Es ist bei mir jetzt schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, meine Rezi fällt somit anders aus, als wenn ich sie direkt nach dem Beenden der Geschichte geschrieben hätte. Es gefällt mir, wie Rowling immer neue Wege findet, Harry über die Jahre hinweg für uns Potterheads immer wieder neu aufleben zu lassen (Fantastische Tierwesen, jetzt das Theaterstück).

"... und das verwunschene Kind" wird als die 8. Geschichte gehandelt und so wahr die Fakten für die Potter-Welt 19 Jahre später nun sind, also das, was in diesem Buch geschrieben steht, zählt, so schwer fällt es mir, das anzuerkennen.

Für mich ist dieses Buch nicht die 8. Geschichte. Es fühlt sich mehr wie ein Spin-off der Reihe an. Und es ist anders. Durch die Form des Geschriebenen geht sehr viel verloren, vor allem die Kleinigkeiten, die die Originalreihe so authentisch gemacht haben, und doch kann das Buch mit Humor, Einfallsreichtum und dem Zauber der Potter-Welt überzeugen. Bis zur Mitte des Buches war ich jedoch skeptisch. Die Handlung kam mir aus den Haaren herbeigezogen vor, die Charaktere hatten kaum Raum sich zu entwickeln oder gaben mir die Chance, sie richtig kennenzulernen. Das Theaterstück ist eben, was es ist. Auf der Bühne hat alles sicher eine ganz andere Wirkung. Und trotzdem... Als ich das Ende gelesen hatte, war ich geflasht. Rowling weiß, wo sie ansetzen muss, dass auch eingefleischte Fans wehmütig werden. Sie lässt Harry's Vergangenheit durch seinen Sohn nochmal aufleben und bringt wunderbare Charaktere, Szenen und Emotionen aus den ersten 7 Büchern zurück. Ab der Mitte war ich dann auch von der Handlung eingenommen und es wurde richtig spannend und ich habe der Auflösung entgegengefiebert.

Rowling's Liebe für ihre erschaffene Welt und ihre Kreativität spürt und bestaunt man das ganze Buch über. Sie hat die Potterwelt mit der Zeit gehen lassen, jedoch hat sie nichts von ihrem Charme eingesteckt.



Fazit

Für jeden Harry Potter Fan ein MUSS! Lasst euch auf die Theaterform ein und erlebt gemeinsam mit altbekannten und neu liebgewonnenen Charakteren ein zauberhaftes Abenteuer. Die Handlung ist bis zur Mitte noch etwas wirr und seltsam, aber man liest sich ein und staunt über den Einfallsreichtum, lacht über den einzigartigen Humor und lässt sich vom Charme der Zauberwelt einlullen.

Veröffentlicht am 08.12.2016

Wunderschön düster

Stolen Mortality
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Stolen Mortality war mein erster Vampirroman seit Langem, obwohl hier die Hauptpersonen zwar keine Vampire sind, aber irgendwie hab ich mich lange nicht mehr an das Thema heran getraut. Es ist jetzt schon ...

Stolen Mortality war mein erster Vampirroman seit Langem, obwohl hier die Hauptpersonen zwar keine Vampire sind, aber irgendwie hab ich mich lange nicht mehr an das Thema heran getraut. Es ist jetzt schon ein bisschen her, dass ich das Buch gelesen habe, aber da ich lange nicht gewusst habe, wie ich es bewerten soll, rück ich erst jetzt mit der Rezi raus.

Jennifer Benkau hat mit Stolen Mortality einen sehr intensiven Roman geschrieben, der stellenweise richtig unter die Haut geht. Gekonnt beschreibt sie eine düstere Szene nach der anderen und ließ schöne Bilder in meinem Kopf entstehen. Die Geschichte spielt in Schottland und auch die wunderschöne Landschaft kommt nicht zu kurz. Sehr eindringlich kommen die Wörter und Sätze daher und pflanzten sich in meinen Kopf und meine Gedanken.

Die Geschichte an sich war sehr gut durchdacht. Mit überraschenden Wendungen und unberechenbaren Nebencharakteren wurde es eigentlich nie langweilig. Es war sehr interessant einen so verhängnisvollen Ausschnitt aus dem Leben der beiden Brüder zu verfolgen und ich hab es wirklich gern getan.

Liebenswerte Charaktere runden das Buch richtig schön ab. Jamian und Junias sind zwei Jungs, die ich sehr gemocht habe und die mir ans Herz gewachsen sind. Auch wenn der Roman als Einzelband wirklich gut stehen bleiben kann und keine Fortsetzung unbedingt sein muss, würde ich mich freuen mehr von den beiden Jungs zu lesen.
Ohne Liebesgeschichte kommt heuzutage anscheinend kein Jugendroman mehr aus. So auch nicht Stolen Mortality. Beiden Brüdern hat Benkau jeweils eine schönes Mädchen zur Seite gestellt. Fand ich Jamians Liebesgeschichte überzeugend und glaubhaft, war Junias' etwas aufgesetzt und erzwungen. Beide kamen aber zeitweise sehr kitschig rüber, was aber irgendwie zur Grundstimmung im Buch ganz gut gepasst hat.

Etwas ungewöhnlich war das Format des Buches. Es ist höher als ein Durchschnitt Taschenbuch, was mich aber beim Lesen nicht gestört hat, da mich die Geschichte so gefesselt hat, dass es mir nicht vorkam ewig an einer Seite zu lesen.

Achja, das Ende hat mir irgendwie das Herz gebrochen... Ich fands wirklich traurig und hätte nie damit gerechnet.


Fazit
Liebenswerte Charaktere, eine wunderschöne Sprache und eine tolle Grundstimmung das ganze Buch über zeichnen diesen tollen Roman aus. Für 5 Herzen hat mir aber irgendwas gefühlsmäßig gefehlt.