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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2019

Jane Hawk ist zurück

Gefürchtet
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Das Abenteuer geht weiter. Jane ist auf ihrer Suche nach den Verantwortlichen für den Selbstmord ihres Mannes schon sehr weit gekommen. Doch immer noch kommt sie nicht an die Hintermänner heran. Auf ihrer ...

Das Abenteuer geht weiter. Jane ist auf ihrer Suche nach den Verantwortlichen für den Selbstmord ihres Mannes schon sehr weit gekommen. Doch immer noch kommt sie nicht an die Hintermänner heran. Auf ihrer Flucht geht sie sehr raffiniert vor und nähert sich Schritt für Schritt der bitteren Wahrheit. Doch ihre Häscher sind auch nicht untätig.

Diese sind sogar sehr findig. Vor allem nutzen sie die neueste Technik, was den Roman sehr spannend macht.
Bereits von den ersten Seiten an bangt man wieder mit Jane mit. Die Handlung spielt immer abwechselnd aus zwei Sichten: einmal Jane und einmal jemand anders. Die Kapitel sind sehr kurz, so bleibt die Spannung immer sehr hoch. Zu Beginn lernen wir das Geschwisterpärchen Tanuja und Sanjay kennen, die von der Organisation gejagt werden. Und das fand ich total spannend. Der übermächtige Gegner und wie die beiden vor ihnen flüchten hat mich schwer beeindruckt. Später nimmt die Organisation dann die Jagd auf Janes Sohn Travis auf und spätestens ab dem Zeitpunkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Leider endet das Buch mit einem riesen Cliffhanger, was ich eher nervig fand. Es wird also auf jeden Fall noch einen Folgeband geben, wobei man mit etwas gestraffter Handlung gut bei 3 Teilen hätte bleiben und den Fall hätte lösen können.
Fazit: zwar toll geschrieben und spannend allemal, aber das ist jetzt der 3. Teil und ich würde mir schon langsam wünschen, dass Jane die Sache zu Ende bringt und die Bösen zur Strecke bringt. Denn so tritt die Handlung schon etwas auf der Stelle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2019

Der zweite Fall für Kat Tapo

Folter
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Der zweite Fall für Capitano Kat Tapo von der venezianischen Polizei



Die Tochter des Kommandanten des amerikanischen Stützpunktes in Venedig wird entführt. Schnell kursieren Videos im Internet, die ...

Der zweite Fall für Capitano Kat Tapo von der venezianischen Polizei



Die Tochter des Kommandanten des amerikanischen Stützpunktes in Venedig wird entführt. Schnell kursieren Videos im Internet, die die Folterungen von Guantanamo anprangern und Mia dasselbe antun. Kat wird zu dem Fall gerufen und auch Holly, die Freundin aus der amerikanischen Militärbasis, ist an der Suche beteiligt. Doch die Entführer sind so raffiniert, dass keine Spuren zu ihren führen. Kat und Holly treten auf der Stelle, bis ein befreundeter Computernerd ihnen einen heißen Tipp gibt. Werden die beiden das Mädchen noch rechtzeitig finden? Denn die Entführer werden immer grausamer und schon einmal ist Mia beim Waterboarding gestorben…



Wenn Italien und Amerika aufeinandertreffen, dann kann man davon ausgehen, dass jede Menge Geheimdienste in die Fälle verwickelt sind. Und wenn dann auch noch Rom ins Spiel kommt, dann ist klar: einfach ist hier gar nichts. Und so fand ich die Handlung teilweise auch etwas langatmig. Viele Erklärungen nahmen ein wenig die Spannung und auch die Suche nach dem Mädchen erwies sich als irgendwie anstrengend, weil die Frauen so gar nicht vorankamen. Highlights waren da dann immer die Folterszenen und vor allem als Mia sich einem der Entführer annähert. Hier wird die ganze Kraft des Mädchens deutlich. Leider hat mir aber auch ein wenig ihre Verzweiflung gefehlt. Sie nimmt alles so stoisch hin, als Leser will man auch etwas Angst und Schrecken haben.



Sehr gut gefallen mir auch immer die Beschreibungen der Schauplätze in Venedig und die Zitate „… die Venezianer haben die Kunst vervollkommnet zu entscheiden, welche Reparaturen noch nicht zwingend nötig sind…“ Hier wird der Langmut der Einwohner beschrieben und ich schätze mal, dass das zu einem nicht geringen Maße auch der Wahrheit entspricht. Gut recherchiert ist das Buch, aber manchmal halt auch etwas zu gut.

Allerdings hindert mich das ganz sicher nicht, auch den nächsten Band von Jonathan Holt zu lesen, sobald dieser auf Deutsch erscheint. Auf Englisch gibt es ihn schon recht günstig bei Amazon in der kindle-Version. „The Traitor“ Allerdings finde ich die Handlung etwas schwer um sie auf Englisch perfekt verstehen zu können.

Veröffentlicht am 14.12.2019

Mord in Venedig

Marter
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In Venedig wird eine tote Frau angespült – ein Skandal zeichnet sich ab, denn die Tote trägt Priesterkleidung. Katerina Tapo, neu in der Stadt, wird dem Fall zugeteilt und trifft dabei auf Colonello Piola. ...

In Venedig wird eine tote Frau angespült – ein Skandal zeichnet sich ab, denn die Tote trägt Priesterkleidung. Katerina Tapo, neu in der Stadt, wird dem Fall zugeteilt und trifft dabei auf Colonello Piola. Schnell wird klar, der Fall hat es in sich. Die Spur führt nach Kroatien und zu Mädchenhandel, zudem werden Kat und Piola von allen Seiten Steine in den Weg gelegt. Das Verbrechen scheint weite Kreise zu ziehen. Mafia, Kirche, Amerikanische Geheimdienste – diese Konstellation macht es den Ermittlern nicht einfach. Zum Glück gibt es noch ein paar Helfer, denen die beiden vertrauen können. Oder?



Was anfangs wie ein „normaler“ Mord aussah weitet sich schnell zu einem großen Fall aus. Logisch aufgebaut und mit allerlei Bösewichten ist die Handlung sehr spannend zu verfolgen. Anfangs besteht das Buch noch aus zwei Handlungssträngen. Da ist zum Einen Kat, die versucht, den Mord aufzuklären, zum Anderen die Amerikanerin Holly, die auf dem amerikanischen Stützpunkt in Venedig stationiert ist und zufällig auch in die Geschichte hineingezogen wird. Bald führen die Fäden die beiden Frauen zusammen und nach Kroatien, wo sie die Mutter eines der verkauften Mädchen suchen wollen. Eine Hetzjagd beginnt. Diese hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil die zwei Frauen durch moderne Mittel wie GPS-Überwachung, Drohnen und intelligenten Raketen gejagt werden. Eine schier aussichtslose Flucht beginnt.



Marter ist der Beginn einer Serie um Katerina Tapo, die in Venedig ermittelt. Ihre Liebelei zu ihrem Vorgesetzten wird ihr schnell zum Verhängnis und ich bin gespannt, wie es in Band 2 „Folter“ mit den beiden und ihrer jeweiligen Karriere weiter geht. Auch sonst freue ich mich schon auf die Fortsetzung mit der toughen Kommissarin, die uns sicher noch einige interessante Fälle bescheren wird. Der Schauplatz Venedig erinnert stellenweise an die Krimis von Donna Leon, allerdings ist „Marter“ weit brutaler. Den Vergleich mit der Millenium-Trilogie auf der Umschlagrückseite finde ich allerdings übertrieben.

Veröffentlicht am 14.12.2019

Solider Krimi

Wenn du noch lebst
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Ist Parker Bennett wirklich ertrunken oder nur untergetaucht? Diese Frage stellt sich seine Frau und das FBI seit zwei Jahren. Damals verschwand der milliardenschwere Betrüger spurlos. Nun muss seine Frau ...

Ist Parker Bennett wirklich ertrunken oder nur untergetaucht? Diese Frage stellt sich seine Frau und das FBI seit zwei Jahren. Damals verschwand der milliardenschwere Betrüger spurlos. Nun muss seine Frau aus dem gemeinsamen Haus ausziehen und Innenausstatterin Lane soll ihr neues Heim gemütlich gestalten. Hierbei lernt sie auch den Sohn der Familie, Erik, kennen und gewinnt seine Zuneigung. Doch auch er ist in Verdacht, bei den Betrügereien des Vaters die Hand im Spiel gehabt zu haben. Eine rasante Jagd beginnt, bei der Lane in Lebensgefahr gerät.



Unglaublich wie Mary Higgins Clark in ihrem hohen Alter noch aktiv ist und fesselnde Romane schreibt. In „Wenn du noch lebst“ entführt sie uns in die Welt der Schönen und Reichen – jeder im Buch hat entweder viel Geld oder sieht umwerfend aus. Was Wunder, dass sich auch eine zarte Liebelei entspinnt, die allerdings nicht frei von Vorurteilen ist. Doch Lane glaubt fest an Erik. Und der Leser mit! Kein Schatten von Verdacht fällt auf ihn, erst als Teile seiner Vergangenheit publik werden, gerät der Leser ins Grübeln. Doch selbst dann mag man noch nicht an eine Schuld seinerseits glauben.



Als Thriller würde ich das Buch – bis auf die letzten Seiten – nicht unbedingt bezeichnen. Die Handlung beginnt gemächlich, steigert sich langsam, wobei der Leser den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist, um dann am Ende doch noch einen Anschein von Spannung zu erhalten. Da hilft es auch nicht, dass in einer – unbedeutenden – Nebenhandlung ein Ehemann und Geschädigter Lane verfolgt. So richtiges Mitfiebern kommt nicht auf, Psychothriller trifft des Pudels Kern vielleicht eher.

Ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt, weil die Schreibweise von Frau Higgins Clark sehr anschaulich und flüssig ist. Kurze Kapitel, die allerdings manchmal etwas abrupt enden, tragen zu einem schnellen Lesefluss bei.

Veröffentlicht am 13.12.2019

Anna Fekete 1

Die Schutzlosen
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Der zweite Fall für Anna Fekete.



Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon ...

Der zweite Fall für Anna Fekete.



Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon tot war. Wieso liegt die Leiche auf der Straße? Anna kommt nicht weiter, bis sie einen Hinweis erhält, der sie auf die Spur einer Drogenbande führt. Als ein weiterer Toter gefunden wird, wird der Fall noch mysteriöser und scheint schier unlösbar.



Scheinbar gibt es keine Polizisten mehr ohne größere Probleme. Anna fühlt sich einsam und ungeliebt, ihr Kollege kämpft mit Übergewicht und einer Lungenkrankheit. Beide Fälle behindern die Ermittlungen und führen zu Fehlentscheidungen. Gut, ob man das jetzt hier so ausführlich braucht, ist streitbar, aber allzu glatte Protagonisten machen auch keinen Spaß. Dann lieber mit Ecken und Kanten und somit dem Leser etwas näher.



Der Fall bringt viele aktuelle Probleme aufs Tapet: Konkurrierende Banden, Flüchtlinge (hier hat mir vor allem Sammys Geschichte eine Gänsehaut verursacht) und Schutzgelderpressung. Ich mag Bücher, in denen Geschehnisse aus dem Hier und Heute verarbeitet werden, man hat einfach mehr davon und kann sich die Fälle auch eher vorstellen. Vor allem lernt man auch zu verstehen, warum manche Menschen so handeln wie sie es tun.



Die ganzen finnischen Eigen- und Ortsnamen sind eine Herausforderung für den Leser und unser deutsches Hirn. Ansonsten ist an der Schreibweise der Autorin nichts auszusetzen. Flüssig und logisch aufgebaut, die Protagonisten gut herausgearbeitet und logisch handelnd. Hier gibt es niemand, der allein nachts in ein dunkles Haus geht, natürlich unbewaffnet und mit kaputtem Funkgerät! Hier wird die Verfolgung eines Verdächtigen gestoppt, weil der Polizist außer Puste ist- das klingt schon eher nach der Realität.

Fazit: mein erster Roman der Autorin, aber sicher nicht der letzte