Profilbild von Sioux

Sioux

Lesejury Star
offline

Sioux ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sioux über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2020

Konnte mich total begeistern

Neon Birds
0

Jetzt kommen wir aber zum heutigen Buch: „Neon Birds“ von Marie Graßhoff. Ein Buch, das mich schon beim bloßen Anblick begeistern konnte. Das Highlight war es dann noch, dass ich das Glück hatte, Bookish-Merch ...

Jetzt kommen wir aber zum heutigen Buch: „Neon Birds“ von Marie Graßhoff. Ein Buch, das mich schon beim bloßen Anblick begeistern konnte. Das Highlight war es dann noch, dass ich das Glück hatte, Bookish-Merch zu dem Buch zu bekommen. Dadurch bin ich jetzt stolze Besitzerin mehrerer wunderschöner Charakterkarten, deren Bilder auch teilweise im Buch abgebildet sind. Wenn ihr das Buch mal irgendwo seht, blättert einfach mal durch:) Es wird sich lohnen!

Der Klappentext:
Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern …

Der Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich sehr gefallen. Er passt mit seiner schnörkellosen, unspektakulären Art zum Genre und der Geschichte allgemein. Dazu war er aber auch einfach wirklich schön zu lesen. Flüssig und irgendwie gewichtig. Ich hatte stets den Eindruck, die Autorin verwendet nicht ein Wort zu viel. Stattdessen ist sie präzise und nutz rhetorische Mittel wie Anaphern, um die Bedeutung einiger Passagen zu betonen. Dieses konstruierte, poetische erkannte man dann auch besonders gut an den „Ich“-Kapiteln. Kapitel, die dem Leser zunächst willkürlich schienen.

Meine Meinung:
Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, erfährt der Leser durch fünf verschiedene Perspektiven. Vier davon sind eindeutig zuordbare Protagonisten. Anfangs sind die Wechsel regelmäßig angeordnet, später erzählt ein Protagonist auch mal länger, wenn bei ihm gerade was Spannendes passiert. Das hat mir gut gefallen, da es am Ende wirklich super passte und die Geschichte so gut und spannend verlagert hat. Generell gefiel es mir, dass die Wechsel nicht rabiat und zusammenhanglos erfolgten, sondern thematische Zusammenhänge hatten. Im Gegensatz zu anderen Büchern, die diese Methode verwenden, fand ich es hier sehr sehr gut gemacht. Ich hatte nie das Gefühl, schon zu lange nicht mehr bei einer Figur gewesen zu sein und mich deshalb erstmal wieder besinnen zu müssen, was bei ihr überhaupt passiert ist. Ebenso gab es auch keine Perspektiverzählungen, die mich langweilten, weil bei den anderen doch viel Spannenderes passierte. Einfach eine gute Verteilung, die den Leser sehr schön flüssig und mit einem guten Spannungsverlauf durch die Handlung führt:)

Mein erster Eindruck vom Buch war einer, den ich öfters bei Sci-Fi Büchern habe: unheimlich viele Informationen, die man erst einmal verarbeiten muss, während man sich in der gänzlich fremden Welt zurecht zu finden versucht.
Alt und neu in einer Symbiose, überall Technik, flirrende Tafeln, Lautsprecherdurchsagen, Metallkatzen, die über die Straße tollen, vorbei an Menschen, die vielleicht Chips in ihrem Körper haben, die das ein oder andere verbessern. Die Einwohner bewegen sich auf mindestens zwei Etagen, laufen über Glasfußböden oder beamen sich von Brasilien in die Antarktis. Weiß, blau, pink, grün sind ihre Haare. Ihre Kleidung angepasst an ihre Stadt, seine Arme aus Metall. Schutzschilde über allem. Schützen unter anderem vorm sauren Regen, während überall Pflanzen zu sehen sind. Sie schlängeln sich durch Straßen, an Häusern hinauf, auf Balkonen, in Häusern… Mehr als fünfzig Prozent der Welt ist Sperrzone – für Menschen nicht zugänglich, es sei denn sie wollen sterben…
Neben den sinnvoll angeordneten Perspektiven, gibt es auch vier sinnvolle Hauptprotagonisten, was mich sehr gefreut hat, denn oft hat man ja das Gefühl, eine(r) könne besser weggelassen werden oder man empfindet so gar keine Sympathie ihm/ihr gegenüber. Das hatte ich hier nicht. Alle tragen sehr effektiv zur Handlung bei und sind alle auf ihre Weise interessant.
Was man wissen sollte: Das Buch enthält wenige, ausführliche Innensichten und ebenso wenige Beschreibungen der Protagonisten aus der Sicht anderer – abgesehen von dem, was allgemein bekannt ist . So tappt man einfach auf eine Art und Weise bei allen immer ein wenig im Dunklen, auch wenn im Verlauf der Geschichte einige Geheimnisse gelüftet werden.

Da der Klappentext es ausnahmsweise mal ganz gut trifft, nehme ich ihn mal teilweise als Einleitung:)
Ein Supersoldat, der seine glorreichen Tage hinter sich hat…
…und mein kleiner Liebling, wie ich zugeben muss:) Okijen ist einfach ein rundweg ehrlicher und sehr gewissenhafter Ex-Soldat. Für den Leser wird er zu einer Art tragischem Held, was ihn unheimlich interessant macht. Man weiß irgendwie, dass er ein sehr guter Soldat, intelligent und besonders ist, gleichzeitig hat man ihn aber als katzenliebenden Mechaniker vor Augen, der alles andere lieber möchte, als zur Armee zurückzukehren. Besonders besonders macht ihn seine Verbindung zu Andra und seine Gefühle ihr gegenüber. Es ist ein kleiner Kitzel, der den Leser gut mitnimmt.
Ein Träumer mit einem düsteren Geheimnis…
…und vielleicht derjenige, den ich noch am wenigsten interessant finde bzw. fand, denn zum Ende hin erfährt er nochmal eine ganz andere Bedeutung. Luke würde ich als kleinen Mitläufer beschreiben, jemand, der still im Hintergrund bleibt und beobachtet. Allerdings hat er ein Geheimnis, für das er um jeden Preis kämpft. Mir gefiel an ihm besonders, dass er sich so um Flover kümmert. Das gibt der Geschichte an dieser Stelle eine tiefere Ebene, die die Umstände deutlicher macht.
Ein Untergrundkämpfer mit Todeswunsch…
…und da ist Flover auch schon. Mit Andra der spannendste Charakter. Während ich Okijen gut finde, weil ich ihn mag, finde ich Flover interessant, weil er für den Leser unberechenbar bleibt, geradezu lethargisch. Dennoch ist da etwas in ihm, dass ihn zu einem wichtigen Teil der Geschichte macht. Ich habe oft Mitleid mit ihm gefunden, hätte ihn aber manchmal auch gerne getreten. Flover muss man zwiegespalten betrachten, er bringt aber auf jeden Fall eine interessante Perspektive in die Geschichte.
Eine Kriegerin mit Verbindung zu einer dunklen Macht…
…vielleicht sollte man das nicht ganz zu wörtlich nehmen, denn es spoilert eher. Bei Andra hat man aber schon als Leser die ganze Zeit über das Gefühl, dass sie sehr viel versteckt und keineswegs unbeteiligt an der ganzen Geschichte ist. Sie ist der Charakter in dieser Geschichte, der jede Menge Theorien provoziert, weil er so leer bleibt. Ich bin wirklich gespannt, wie sie sich im zweiten Band weiterentwickelt. Ihre klare, strukturierte Art gefällt mir auf jeden Fall sehr.
Mit diesen vier Charakteren haben wir es im Handlungsverlauf zu tun. Die Idee der Geschichte: Es gibt Moja und Menschen. Ganz einfach – schwarz und weiß. Oder nicht? Denn die Moja werden immer undurchschaubarer und die Regierung im fiktiven Jahr 2101 muss schnell handeln….

Die Idee finde ich schonmal total klasse. Sie zieht sich logisch und spannend durch den gesamten Handlungsverlauf, der keineswegs linear und einsträngig abläuft. Stattdessen geschahen immer wieder unerwartete Dinge und das Puzzle setzt sich nur langsam zusammen. Mir hat es sehr gefallen, dass diese „Zukunftsperspektive“ so gut durchdacht war. Es gibt eine organisierte Regierung mit einem sehr komplexen Militärsystem und es stellt Bezug zu heutigen Zukunftsüberlegungen her, indem beispielsweise sehr auf Nachhaltigkeit und die Natur geachtet wird.
Der Handlungsverlauf war für mich nachvollziehbar und logisch. Es war interessant zu sehen, wie immer wieder Kleinigkeiten zu enormen Veränderungen führten. Etwas irritiert war ich nur an einigen Stellen, an denen etwas übersprungen zu sein schien. So blieben Beschreibungen manchmal etwas vage, da sie so kurz waren und ich hatte einmal auch das Gefühl, dass Okijens Anliegen ein wenig vergessen wurde. Aber im Grunde hatte es keinen Einfluss auf die Geschichte, da es sich trotzdem alles ineinanderfügte.
Außerdem musste ich mich sehr lange an das Alter der Protagonisten gewöhnen, da alle so jung sind^^ – aber das sorgt natürlich gleichzeitig auch für mehr Tragik und findet auch seine Begründung in der erzählten Welt.
Versüßt haben mir das Lesen schließlich die eingefügten Zeichnungen, Charakterakten und offiziellen Dokumente. Die Zeichnungen sind wirklich sehenswert.

Fazit:
Mir hat dieses Buch super gefallen. Es gab die ein oder andere Kleinigkeit, die perfekter hätte sein können, aber ich kann mich damit gut abfinden:) Der Schreibstil ist wunderbar, es ist leicht zu lesen und durchweg spannend. Die konstruierte Welt hielt viel Komplexität bereit und hat mich zum Mitdenken angeregt. Ich bin wirklich wirklich gespannt, wie es weitergeht und kann nur eine absolute Leseempfehlung für jeden Sci-Fi-Leser aussprechen!

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Konnte mich total begeistern

Faded - Dieser eine Moment
0

Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
Der Beruf meines Bookboyfriends? Definitiv Rockstar. Ich liebe Musik, ich liebe Rock, ich liebe Rockstars. So einfach ist das. Vor allem, weil für mich ein guter Musiker auch ein guter Poet ist, weshalb ich mich ihm dann irgendwie verbunden fühle. So müssen Rockstarromane für mich die Liebe zur Musik und die Gefühle, die sie überträgt, widerspiegeln, viel Gefühl beinhalten, am besten noch von einem tiefgründigen, nicht ganz einfachen Charakter erzählen und dürfen auch nicht die Schattenseiten dieses Lebens ungeachtet lassen. Alles Klischees, ich weiß, aber einiges davon ist für mich durchaus realistisch und das Gefühl macht diese Bücher für mich einfach aus. Mein letztes Rockstarbuch war „Midnight Blue„. Obwohl ich es ganz in Ordnung fand, überkam mich nicht meine übliche Begeisterung. Ganz anders als nach den ersten fünfzig Seiten von „Faded. Dieser eine Moment“ von Julie Johnson. Ich habe die Leseprobe gelesen und wusste: das muss ich lesen!

Der Klappentext:
Als Felicity Wilde mit nichts außer einer alten Gitarre und einem gefälschten Ausweis in Nashville ankommt, will sie nur eins: so unauffällig wie möglich bleiben. Aber sie hat nicht mit Ryder Woods gerechnet. Der stadtbekannte Rockstar schlägt sie vom ersten Moment an in seinen Bann. So sehr Felicity auch versucht, die Gefühle, die er in ihr weckt, zu unterdrücken, fasziniert er sie bei jeder Begegnung mehr. Doch ein Leben im Rampenlicht an Ryders Seite ist für Felicity eigentlich unmöglich …

Das Cover:
LYX bedient sich bei dieser Art Romanen ja gerne einfach eines Kerls mit Gitarre, der dann auf dem Cover abgedruckt wird. Das ist auch durchaus zweckdienlich meiner Meinung nach. Das Cover ist also so gesehen nichts besonderes. Gut finde ich aber, dass es durch die Lichtflecke darauf ein wenig den Glanz des Rockstarlebens und den Schimmer ausdrückt, der über einer Liebe liegt, die sich gegenüber vielem durchsetzen muss.

Der Schreibstil:
Von Julie Johnson werde ich definitiv noch mehr Bücher lesen. Von der ersten Seite ab an habe ich mich in ihren Schreibstil verliebt. Sie schreibt wundervoll – gefühlvoll, spannend, locker, direkt. Ich konnte die Musik richtig spüren, viele Emotionen wurden ganz unterschwellig und dennoch stark vermittelt, ohne direkt aufgeführt werden zu müssen und sie hält sich nicht mit langen Phrasenpassagen oder zu vielem Nachdenken auf. Stattdessen geht alles recht flott. Die Protagonisten stehen zu dem, was sie fühlen und nehmen den Leser mit. Und obwohl es mich eins ums andere Mal überrascht hat, wie flott dann doch alles geht, fand ich es dennoch angenehm, da die Autorin die Rasantheit ihres Schreibstils durch Tiefen und im Leser gesäten Hintergrundgedanken zu bremsen weiß.
Julie Johnson schreibt gefühlvoll wie Brittainy C. Cherry, aber wesentlich flotter, sodass die Geschichte zu einem Rausch wird, der den Leser nicht mehr loslässt. Ich konnte nicht aufhören, zu lesen.

Die Charaktere:
Felicity war von Anfang an mein kleiner Liebling, im Korpus all der Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Sie hat schon so viel durchgemacht und ist dennoch so ein liebevoller, warmherziger Mensch geblieben. Zudem ist sie stark und mutig. Sie hat ihre Erfahrungen gemacht und dazu eine klare Meinung. Wer meint, sie weiche davon ab, der erkennt schnell, dass Felicity zartes Blümchen ist. Ich mochte es, dass sie sich wegen nichts anstellt. Sie weiß um ihre Lage und ergibt sich nicht in Selbstmitleid oder träumt von Dingen, die sie nicht erreichen kann. Stattdessen ist sie realistisch und vorsichtig.
Vielleicht ist sie manchmal etwas naiv. Zum Beispiel sagte sie anfangs, dass sie niemals etwas mit einem Musiker haben würde, aber das machte sie für mich so liebevoll. Man muss sie einfach mögen.
Mir hat Felicity durchweg gefallen. Ihre starke Meinung und ihr Charakter allgemein beeinflusst nicht selten wesentlich den Verlauf der Handlung.
Ryder ist ein wenig zweideutiger. Man sieht am Anfang den jungen Mann, der unheimlich gut Musik machen kann und von nichts anderem träumt. Das ist seine tiefsinnige, aber auch egoistische Seite. Dann sagt er selbst von sich, dass er kein guter Kerl ist und beweist dies gerade anfangs ein ums andere Mal. Schnell wurde für mich aber klar, dass er ein sehr gutes Herz hat und dieses wird durch Felicity immer mehr zu Tage gefördert. Dennoch ist Ryder auch auf die ein oder andere Weise viel schwächer als Felicity. Was sie verbindet, ist ihre starke Liebe und Loyalität zu denen, die ihnen am liebsten sind.
Ich mochte Ryder ebenfalls sehr gerne. Er hat zwar durchaus einige Schwächen in seinem Charakter, aber gerade die machen ihn in dem ganzen Verlauf der Handlung so menschlich und ergänzen sich perfekt mit Felicitys Stärken. Er muss einfach nur noch ein wenig lernen.

Zur Geschichte allgemein:
Ich habe schon die ein oder andere Rockstargeschichte gelesen, dennoch war ich nicht auf diese vorbereitet. Stellt euch hier keineswegs einen tiefsinnigen Frauenschwarm vor, der erst erobert werden muss vom unscheinbaren Mauerblümchen, dass ihr Glück gar nicht fassen kann. Ryder und Felicity sind anders. Bei ihnen kann man von Liebe auf den ersten Blick sprechen und dann geht irgendwie alles ganz schnell. Dennoch sind die tiefen Gefühle spürbar und es wird noch dazu mehr als einmal ziemlich tragisch. Die beiden beschreiben sich gerne als zwei Gegenseiten, die eigentlich nicht dazu auserwählt wurden, zusammen zu sein, dennoch aber nicht ohneeinander können. Nur ist es bei ihnen nicht das Miteinander, das nicht funktioniert, sondern die äußeren Umstände.
Ich habe wirklich mitgefiebert. Mehr als einmal war ich überrascht, wie schnell es dann doch vorangeht. Die Autorin hat die Vergangenheit der beiden sehr schön in die Geschichte integriert und macht gerade Felicity´s zu einem unvorhersehbaren Faktor X, der immer im Hintergrund lauert und dann auch Auswirkungen auf den Handlungsverlauf hat.
Die Liebe zur Musik ist bei beiden auf jeder Seite spürbar. Nicht nur Ryder ist ein Rockstar, jedoch gehört er wohl zur öffentlichen Kategorie.
Diese Geschichte hält drei riesige Wendungen parat, die die Geschichte immer wieder komplett auf den Kopf stellt und dann kommt das Ende und man kann es als Leser so gut nachvollziehen, dennoch ist es ein Cliffhanger schlechthin, denn die Dramatik findet hier ihren Höhepunkt. Es wird euch aber dennoch gefallen, denn ihr werdet Felicity verstehen und stolz auf sie sein.

Fazit:
Eine Geschichte, die ich wie im Rausch gelesen habe. Ich konnte nicht aufhören. Die Autorin hat einen wirklich sehr schönen Schreibstil, der gefühlvoll, aber gleichzeitig flott ist. Die Geschichte hält so einige unvorhersehbare Wendungen parat und beschäftigt sich glücklicherweise nicht so viel mit dem Nachdenken über etwas, sondern mit den Auswirkungen von Handlungen. Das werdet ihr schnell merken. Es ist einfach ein Buch mit einer Geschichte, die beim Leser ein Gefühlschaos ausrichten wird und Ryder und Felicity zu Lieblingen werden lässt. Ich habe es total genossen und kann es gar nicht abwarten, den zweiten Band zu lesen. Bis dahin zähle ich die Stunden…

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2019

Mal was anderes zur Weihnachtszeit

10 Blind Dates für die große Liebe
0

Der Klappentext:
Sophie wünscht sich nur eins: Zeit zu zweit mit ihrem Freund. Doch dann serviert Griffin sie aus heiterem Himmel ab – und Sophies Herz ist gebrochen. Zum Glück weiß ihre Nonna, was man ...

Der Klappentext:
Sophie wünscht sich nur eins: Zeit zu zweit mit ihrem Freund. Doch dann serviert Griffin sie aus heiterem Himmel ab – und Sophies Herz ist gebrochen. Zum Glück weiß ihre Nonna, was man gegen Liebeskummer tun kann: Zusammen mit der ganzen Familie arrangiert sie für Sophie zehn Blind Dates an zehn Tagen. Wenn das mal nicht im Chaos endet! Vor allem, weil nicht jedes Date Sophies Geschmack trifft. Zwischen all den süßen, aber auch verrückten Typen weiß sie gar nicht, wo ihr der Kopf steht. Und als wäre das nicht schon genug, steht plötzlich auch noch Griffin vor ihrer Tür, der sie zurückgewinnen will. Aber möchte Sophie das überhaupt? Denn vielleicht schlägt ihr Herz schon längst für jemand anderen …

Das Cover:
Ich finde es zuckersüß<3 Es passt einfach super gut zur Story und ich muss jedes Mal an Zuckerwatte denken, wenn ich es angucke. Die Farben passen sehr gut zusammen, der Titel scheint in den Wolken zu schweben und die Weihnachtszeit wird durch die „Schneewolken“ angedeutet. Mir gefällt es sehr gut.

Zum Schreibstil:
Die Autorin schreibst recht einfach und klar. Das Buch lässt sich sehr leicht und locker lesen und beinhaltet viel Humor, Witz und Charme. Es war schon eine kleine Abenteuerreise, diese zehn Dates mitzuerleben.

Die Charaktere:
Anfangs war ich etwas skeptisch, da die Protagonistin doch etwas jung ist. Schnell passte ihr Alter aber zur Geschichte und ich fand Sophie gar nicht mehr so jugendlich. Sie denkt erstaunlich erwachsen über viele Dinge und verhält sich lange nicht so naiv, wie ich es erwartet hätte. Dennoch ist sie natürlich erst frische siebzehn und so passte die Geschichte einfach perfekt zu ihr. Keine Ahnung, was ich an ihrer Stelle getan hätte. Blind Dates? Von mir aus, aber von meinen Familienmitgliedern organisiert? Lieber nicht… Sophie wagt jedoch das Abenteuer und findet sich dabei selbst wieder, denn sie erinnert sich zurück an ihre Vergangenheit, die eigentlich die schönste Zeit ihres Lebens war. Das hat mir super gefallen, denn es gibt der Geschichte noch mehr Komplexität.
Die Nebencharaktere bleiben alle etwas flach, dennoch erfüllen sie ihren Zweck und seine alle ziemlich sympathisch. Zwar konnte ich die Familienglieder nicht so richtig auseinanderhalten. Sie ergaben aber eine bunte Mischung, die sehr viel Leben in die Geschichte gebracht hat und Charlie, Wes und Olivia haben Sophie richtig auftauen lassen. Alle sind super herzlich und ich hätte mich am liebsten unter sie alle gemischt.

Zur Geschichte allgemein:
Wie ich oben schon erwähnte, ist dies keine Geschichte, die von tiefen Gefühlen, vielschichtigen Emotionen, einem nie dagewesenen Handlungsverlauf und enormer Spannung daherkommt. Das will dieses Buch einfach nicht. Stattdessen erzählt es sehr humorvoll von einer Geschichte, die zwar im Alltagsleben angesiedelt, gleichzeitig aber so weit weg von unserem üblichen Weihnachtstraditionen ist, dass es uns total fasziniert. Um einen kleinen Einblick zu geben: Sophie hat eine riesige Familie. Jede Menge Tanten und Onkels und noch mehr Cousinen und Cousins. Kopf des ganzen Trubels ist Sophies Nonna, die nach Sophies Trennung von Griffin eine brillante (so würde Nonna es ausdrücken) Idee hat: Ihre Enkelin wird die nächsten zehn Tage je ein Blind-Date haben – arrangiert von ihren Familienmitgliedern. Schnell entbrennt daraufhin ein Kampf um die Plätzte und die ersten Wetten werden abgeschlossen – wann kommt Sophie nach Hause?
Das Ganze ist wirklich toll beschrieben und man konnte richtig mit Sophie mitfühlen. Bin ich froh, dass ich nicht so eine Familie habe. Richtig richtig peinlich eigentlich, aber gleichzeitig taut Sophie auch auf. Es heißt irgendwann, sie habe sich so weit von allen entfremdet, dass sie eine ganz andere geworden ist – und nicht unbedingt glücklicher. Das merkt man anfangs sehr stark. Nach und nach lässt sie sich jedoch immer mehr von den Geschehnissen in ihrer Heimat bezaubern, genauso wie der Leser.
Die zehn Dates sind alle eine Sache für sich. Jedes hat ein eigenes Kapitel – zurecht, denn jedes ist für sich speziell. Schon nach dem Ende des einen, habe ich auf das nächste hingefiebert. Die Autorin hat sie da wirklich sehr schöne und lustige Sachen ausgedacht. Einige dienen somit nur der Belustigung, andere helfen aber auch Sophie in ihren Entscheidungen weiter und erzeugen wunderbare Gefühle.
Die Lovestory fehlt natürlich auch nicht. Die ganze Zeit ist da die Frage: Wird das mit Griffin noch was? Aber es gibt auch noch jemand anderen und umso mehr Sophie zu sich selber zurückfindet…
Ich fand es war ein superschönes Abenteuer, das die Weihnachtstage einmal komplett anders angegangen ist. Fangt am 19. Dezember (wenn ich mich nicht irre) an zu lesen und ihr habt eine tolle Geschichte, die parallel zu eurer eigenen Weihnachtszeit laufen kann.

Fazit:
Dieses Buch bekommt von mir 5 Sterne, weil es sehr amüsant war, ich mich mit Freude in die Geschichte gestürzt habe und die nächsten Dates gar nicht abwarten kann und weil alles, inklusive verrückte Familie und Lovestory, einfach zuckersüß ist. Erwartet keine tiefen Emotionen, komplizierte Charaktere oder dergleichen. Stattdessen lasst euch einfach überraschen und auf die Geschichte ein. Dann werdet ihr es lieben.

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2019

Eindringlich, spannend, unerwartet, tiefgreifend...

Follow Me Back
0

Dies ist der erste Band einer Dilogie:)

Der Klappentext:
Tessa Hart fürchtet sich davor, ihr Zimmer zu verlassen. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt ist ihr Twitter-Account @TessaHeartsEric, auf dem sie ...

Dies ist der erste Band einer Dilogie:)

Der Klappentext:
Tessa Hart fürchtet sich davor, ihr Zimmer zu verlassen. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt ist ihr Twitter-Account @TessaHeartsEric, auf dem sie sich mit anderen Fans über ihre Liebe zu dem Popstar Eric Thorn austauscht. Was sie nicht ahnt: Der Sänger ist eine der Personen, mit denen sie sich regelmäßig Privatnachrichten schreibt! Eric weiß, dass er Tessa die Wahrheit sagen muss, zumal die junge Frau mit jedem Tag tiefere Gefühle in ihm weckt. Doch als die beiden sich für ihr erstes Treffen verabreden, nimmt plötzlich alles eine gefährliche Wendung …

Und? Hättet ihr es nach diesem Klappentext gelesen? Wer nicht, der fühlt wie ich und wird überrascht werden. Es geht einfach über alles hinaus, was dieser Klappentext möglicherweise an Bildern hinaufbeschwört… Bevor ich hier jedoch weiter rede (es fällt mir gerade echt schwer, meine Begeisterung zurückzuhalten), fange ich lieber vorne an:)

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt flüssig und gut lesbar, gleichzeitig unheimlich unaufgeregt für den Inhalt der Geschichte. Eindringlich und fesselnd wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten erzählt. Die Wechsel werden nicht besonders gekennzeichnet, sind aber trotzdem gut erkennbar und betonen die Ver- bzw. Unverlässlichkeit des Romans. Ich habe es super schnell lesen können, einfach weil die Geschichte einen so fesselt und nicht mehr loslässt und das ganz ohne DIE große Liebesgeschichte, Klischees und besondere Schreibstilmerkmale.

Das Cover:
Bevor ich das Buch kannte, hat eine Bekannte von mir es tatsächlich als zu bunt für ihren Geschmack beschrieben. Ich finde es eher dunkel und natürlich total schön, eben weil diese dezenten Glitzerfarben darauf sind. Klar, zurzeit ist alles schön hell, bestenfalls noch pastellig, aber es muss auch zur Geschichte passen und bei Erotikromanen hat auch keiner was an einem dunklen Cover auszusetzen. Ich denke hier hat es einfach viel mit den Erwartungen zu tun, die man an das Buch stellt und die weichen eben ab. Es ist kein Erotikroman, beinhaltet aber schon eine düstere Geschichte und so finde ich es sehr sehr passend.

Die Charaktere:
Tessa ist von Anfang an ein großes Mysterium und war mir erstmal nicht wirklich sympathisch. Ein Fan-Girl? Ehrlich gesagt habe ich die noch nie verstanden. Sehr schnell wird jedoch klar, dass sie kein Fan-Girl der hirnlosen Sorte ist, sondern immer noch den Menschen hinter dem Star sieht. Ich fand es sehr interessant dargestellt, wie sie im Zwiespalt zwischen der Andersartigkeit zu den anderen Fans steht, zum Beispiel indem sie Rücksicht auf Eric Thorns Gefühle nimmt und sich Gedanken um seinen wirklichen Gemütszustand macht, und dem, was ihre Therapeutin ihr erzählt, von Projizierung und Katatstrophisierung. Der Leser kennt Tessa als sozial abgeschieden. Sie ist anscheinend das Mädchen, das aus irgendeinem Grund seit Monaten alleine in ihrem Zimmer sitzt, noch nicht einmal die Vorhänge aufmacht. Das Bild, das dabei entsteht macht es für den Leser schwer, zu bestimmen, was Tessa wirklich denkt und fühlt. Was ist nur Einbildung? Was wahr?
Erst als die SMS anfangen, erkennt man in Tessa ein ganz normales Mädchen. Es gilt, diese beiden Bilder übereinanderzustülpen und zu der wahren Tessa durchzudringen. Diese Aufgabe hatte der Leser und ich fand sie perfekt aufgestellt.
Dazu kam dann noch die Entwicklung, die Tessa durchmacht. Man konnte als Leser richtig gut mitverfolgen, wie das Fan-Girl immer weniger wird und die echte Tessa hervorkommt.
Ich denke bei ihr ist es einfach so, dass man von ihr kein typisches Bild aufstellen kann. Sie ist nicht einfach eine sympathische Protagonistin, schüchtern und innerlich verängstigt, sondern eine Protagonistin, die vielschichtig und für den Leser lange Zeit unberechenbar ist. Mir hat sie sehr gut gefallen und letztlich bestärkte ihr Charakter für mich auch das Ende.

Eric Thorn ist da sehr viel einfacher zu durchschauen. Er war für mich die Konstante im Buch. Ein Kerl, wie ich ihn aus zahlreichen anderen Büchern kenne. Klar, er ist ein Popstar und hat dadurch das ein oder andere Problem, aber es fällt mir auch leicht, ihn zu beschreiben. Er fühlt sich einsam, kann Rampensau sein, aber auch sehr in sich gekehrt und er ist ehrlich und ehrlich auf der Suche nach einer Person, die ihn aus dieser Einsamkeit reißt. Anders als bei Tessa, wusste ich bei ihm, was mich erwartet. Seine Handlungen und Gedanken kamen mir vertraut vor und standen damit im krassen Kontrast zu Tessas, in die ich mich einfach nicht so gut reinversetzen konnte.
Eric ist einfach ein netter Kerl und ich fand ihn sehr authentisch und habe ihn schnell in mein Herz geschlossen.
Zur Geschichte allgemein:
Die Handlung verläuft in diesem Buch über drei Handlungsstränge. Einmal ist da Tessa, dann natürlich Eric und zu guter letzt die Polizeivernehmung, die protokollhaft dargestellt ist. Letzteres bringt von Anfang an unheimlich viel Spannung in die Geschichte, weil teilweise vorweggegriffen wird und der Leser somit vor zahlreichen Fragen steht. Dennoch tapst er im Dunkeln. So richtig etwas erfährt er dann doch nicht. Stattdessen ist es zwar immer einen Schritt oder auch zwei voraus, ergänzt sich aber letztlich mit der sonstigen Handlung. Das fand ich wirklich sehr gut gemacht.
Weiter fand ich die Einbindung von Twitter sehr interessant. Es hat die Geschichte für mich noch neuer gemacht, als sowieso schon und stellt sie in einen ganz anderen Kontext. Durch Twitter ist alles vernetzt. Eric Thorn ist öffentliche Person und, durch seine Perspektive, private Person in einem – Tessa ist einerseits das Mädchen, das in ihrem Zimmer eingesperrt ist, dann aber auch das Fan-Girl, das auf Twitter alles andere als scheu ist und dann sind da noch die Verstrickungen, die es mit sich bringt, wenn die Twitterposts oder -tweets Einzug in die Realität nehmen.
Oben habe ich tatsächlich einen Handlungsstrang vergessen. Auch, wenn er nur sehr klein ist, ist da noch jemand gegen Ende, der ebenfalls im Zusammenhang “Twitter” steht und die Krönung der Twittereinbinung bildet. Es ist ein Ineinandergreifen von Virtualität und Realität, die nicht nur aufzeigt, wie viele Informationen in Sozialen Medien offengelegt werden, sondern auch, wie gefährlich so eine Vermischung sein kann.
Vielleicht merkt ihr ganz langsam, dass diese Geschichte alles andere als dahinplätschert. Sie überraschend, eindringlich, fordert den Leser und nimmt ihn vollständig in Besitz. Es war einerseits schön zu lesen, wie Tessa sich entwickelt, Vertrauen fasst und sich verliebt, gleichzeitig aber auch so spannend, überraschend, fesselnd und düster, dass man einfach “hingucken” musste, egal was da gerade passierte.
Die Geschichte war für mich an keiner Stelle vorhersehbar und so ganz anders, als ich sie erwartet hatte. Es ist düsterer, aufregender und unverhoffter, als alles, was ich je aus dem LYX-Verlag gelesen habe. Hier stößt man auf keine kitschige, klischeebehaftete Liebesgeschichte, auf keinen klassischen Schemaliteraturaufbau, hier ließ sich wirklich nichts vorausahnen. Ich habe es geliebt!

Fazit:
Ich bin lange nicht mehr so von einem Buch begeistert gewesen. „Follow me Back“ hat mich total stehenlassen. Nach der letzten Seite dachte ich: Woah ich habe so viel gelesen, es ist viel passiert, dass ich so gar nicht erwartet hätte. Und dennoch habe ich gerade gar keine Ahnung mehr, bin nervlich am Ende. Irgendwie ist doch alles abgeschlossen und trotzdem ein Cliffhanger?! Ja das geht und macht dieses Buch für mich noch besonderer. Gerade, weil es so tiefgehend ist, so nah an kritischen Themen vorbeischrabbt und sich nicht vor Dramatik scheut ist es unfassbar gut.
Wer nach etwas sucht, dass unerwartet daherkommt, nicht die klassische Liebesgeschichte enthält und ein paar Stunden Zeit hat (denn ihr werdet nicht aufhören können), ist mit diesem Buch richtig beraten!

5 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Eine wirklich sehr schöne Geschichte!

Die Dinge, über die wir schweigen
0

Klappentext:
Mimi sammelt Vielleicht-Mütter. Sie fotografiert ältere Frauen, die ihr ähnlich sehen. Die Haarfarbe, der Schwung der Nase, das Profil. Ihre eigene Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Das ...

Klappentext:
Mimi sammelt Vielleicht-Mütter. Sie fotografiert ältere Frauen, die ihr ähnlich sehen. Die Haarfarbe, der Schwung der Nase, das Profil. Ihre eigene Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Das sagt zumindest Mimis Vater. Aber woher kommen dann die vielen Erinnerungsfetzen, die Mimi durch den Kopf schwirren? Bildet Mimi sich das alles nur ein? Und dann bricht dieser Sommer an, der alles verändert: Mimi will endlich die Wahrheit herausfinden …

Der Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich wirklich schön. Es lässt sich super leicht und locker lesen und auch vorlesen. Keine ewig langen Sätze. Stattdessen viele Adjektive und damit einhergehend Beschreibungen. Das hat mir die Räume der Geschichte wirklich sehr schön greifbar gemacht und der Story eine Tiefe verliehen, die gut zu dem Thema passt.
Dazu gab es immer mal wieder kleine Analepsen. Mimis Träume, die vielleicht der Vergangenheit entsprechen? Sie sind kursiv gedruckt (gut kenntlich gemacht also) und erzählen so flüssig und wie aus Entfernung, dass man es sich gut als Traum vorstellen kann.

Die Charaktere:
Mimi als Hauptprotagonistin fand ich sofort sehr sympathisch und einnehmend. Es wird so erzählt, dass man sie in ihrer Jugendlichkeit und mit ihrem Hintergrund gut verstehen kann. Ihre Gefühle werden deutlich und genau wie sie, habe ich mir als Leser Fragen gestellt, die die Geschichte voran trieben. Obwohl alles so sinnvoll erschien, war ich voll bei ihr und habe mich ihrem unguten Gefühl angeschlossen.
Weiter empfand ich Mimi als sehr authentisch. Eben ihrem Alter angemessen. Dazu weist sie aber auch schon erste erwachsenere Charakterzüge auf, die sehr gut zur Geschichte passen. Mit ihrer unkonventionellen Art macht sie sich auf die Suche, am Ende endet es jedoch ganz vernünftig und überlegt. Sie lernt und entwickelt sich und ich empfand es als sehr schön, das mitzuerleben.

Zur Geschichte allgemein:
Das Thema der Geschichte fand ich erst einmal total interessant und neu, schließlich ist Mimi noch gar nicht so alt. Aber sie beweist eben, dass mit dem Teenageralter auch die Identitätsbildung beginnt und wie soll das möglich sein, wenn sie sich über einen solch großen Teil ihrer Identität nicht sicher ist?
Es geht also auf die Suche. Ich musste wirklich schmunzeln, als ich die ersten Seiten las. Mimi macht es eben auf mimiart und damit für mich als Leser total unkonventionell. Dann aber kommt ziemlich bald der erste Wendepunkt und die Reise beginnt. Die Charaktere drumherum haben der Geschichte viel Pfiff gegeben und Mimi auf ihrem Weg begleitet. Sie entwickelt sich, findet Antworten und alles passiert so herrlich normal. Keine actionreichen Szenen, einfach Szenen, die mir und dir genauso passieren könnten und die deshalb einfach so nah erscheinen. Die Geschichte hebt nicht ab, hält aber stetig die Spannung durch Fragen, neue Hinweise. Es ist beinahe wie ein kleiner Krimi mit Mimi als Detektivin und lauter Zeugen, die nichts gesehen haben wollen.
Ich habe das Buch fast in einem durchgelesen und fühlte mich sehr gut unterhalten. Zudem war ich wirklich berührt und erstaunt, wie tiefgreifend die Storyline ist.

Fazit:
Ein wirklich wirklich schönes Buch. Nicht nur von außen! Der Schreibstil ist sehr schön. Beschreibend und an die Protagonistin angepasst, die mit viel jugendlichem Charme und Neugierde daherkommt. Die Charaktere drumherum runden die Reise ab und am Ende war ich überglücklich. Eine tolle Entwicklung der Charakterin, Spannung, Tiefe und tolle Figuren. Was will man mehr?

5 von 5 Sterne von mir.