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Veröffentlicht am 04.02.2020

Violet und Lucas- Eine verbotene Liebe. Unterhaltsamer, romantischer zweiter Teil der Wayward Gentlemen Reihe. Leseempfehlung!

Masken der Begierde
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London 1819:

Sie gilt als eine der begehrtesten Partien im ton, doch will ihr Vater sie unbedingt mit einem Mann verheiraten, der nicht nur unsympathisch ist, sondern ihr dazu auch noch Angstschauer den ...

London 1819:

Sie gilt als eine der begehrtesten Partien im ton, doch will ihr Vater sie unbedingt mit einem Mann verheiraten, der nicht nur unsympathisch ist, sondern ihr dazu auch noch Angstschauer den Rücken herunter rinnen lässt. Weil ihr der Vater keine Wahl lässt, entlobt sie sich, kurz nach der offiziellen Verkündung ihrer Verlobung auf einem Ball wieder und beschließt aus ihrem Elternhaus zu fliehen. Doch ihre finanziellen Mittel sind schnell erschöpft und so entscheidet sie sich dazu, sich schweren Herzens unter falschem Namen, als Gesellschafterin zu bewerben. Das Angebot von Lucas St. Clare, kommt da gerade zur rechten Zeit.

Lucas lebt, zusammen mit seiner jüngeren Schwester Allegra, sehr abgeschottet auf dem Land. Dafür gibt es einen Grund. Allegra hat ein Nervenleiden, das geheim bleiben soll. Seit kurzer Zeit fürchtet Lucas, genau wie auch Allegra, das scheinbar vererbliche Nervenleiden zu haben. So ist es für ihn klar, dass er niemals heiraten darf. Nie will er jemandem zur Last fallen oder so enden, wie einst sein Vater.
Doch Allegras neue Gesellschafterin, Violet Delacroix, entpuppt sich nicht nur als überaus hilfreiche Angestellte, die Allegra schnell in ihr Herz schließt- auch Lucas geht sie mehr unter die Haut, als er es will. Es knistert sehr zwischen dem Dienstherren und seiner Angestellten, doch auch Violet weiß genau, dass eine Affäre oder sogar eine Beziehung zwischen ihr und Lucas schier unmöglich ist. Denn Violet fürchtet sich, selbst auf dem Land, noch vor der Enttarnung. Währenddessen kämpft Lucas tapfer gegen seine inneren Dämonen und befürchtet, dem Wahnsinn anheim zu fallen. Kann Violet ihn retten?

In „Violet“ erzählt die Autorin Ivy Paul, die Geschichte eines Mannes, der bereits als Nebenfigur im Vorgängerband „Tigerlilie“, in Erscheinung trat. Lucas ist ein sympathischer, sehr ehrenhafter Mann, der allerdings, genau wie seine Schwester sehr darunter leidet, in aller Abgeschiedenheit auf dem Land leben zu müssen. So sorgt Violet für frischen Wind und Ablenkung. Doch lässt sie sich nicht so schnell in ihre Schranken weisen und hält mit ihren Meinungen nie hinter dem Berg, was Lucas schnell herausfindet. Immer wieder liefern sich Lucas und Violet hitzige Wortgefechte, obwohl sie beide doch das Beste für Allegra wollen. Man kann sich gut in das Heldenpaar hineindenken und ihre Sorgen nachvollziehen. Zudem wächst einem Lucas quirlige Schwester schnell ans Leserherz. Das Heldenpaar ist charismatisch gestrickt und sich in allen Belangen ebenbürtig. Ob Lucas und Allegra tatsächlich an einem unheilbaren Nervenleiden erkrankt sind oder ob tatsächlich ein Familienfluch auf ihnen lastet, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Nur so viel: Ich fand die Nebenhandlung, die sich mit dieser Frage beschäftigt atmosphärisch dicht und spannend erzählt. Dazu mochte ich die Liebesgeschichte in diesem zweiten Teil der „Wayward Gentlemen“ Reihe sehr, da sie romantisch und prickelnd zugleich geraten ist. Ausführlich geschilderte Erotikszenen darf man dagegen nicht erwarten- die überlässt die Autorin lieber der Phantasie ihrer Leser. So ist auch der zweite Teil der „Wayward Gentlemen“ Reihe ehr etwas für Leser, die klassische Regencylektüre bevorzugen. Ich hatte damit kein Problem, da die Liebesgeschichte dennoch rundum gelungen geschrieben ist und die Romantik nicht zu kurz kommt. „Violet“ hat mir noch ein Tickchen besser gefallen, als der Vorgängerband, war noch runder und vor allem, mochte ich diesmal auch den Romanhelden mehr. Und so spreche ich hier eine absolute Leseempfehlung aus.

Kurz gefasst: Violet und Lucas- Eine verbotene Liebe. Unterhaltsamer, romantischer zweiter Teil der Wayward Gentlemen Reihe. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Aleydis muss sich behaupten- Hochspannender historischer Krimi mit reichlich Histo-Flair!

Der Ring des Lombarden
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Köln 1423:

Die Witwe Aleydis de Bruinker, hat immer noch alle Hände voll damit zu tun, das Geldwechselgeschäft ihres verstorbenen Mannes Nicolai fortzuführen. Zwar ist sie der Herausforderung durchaus ...

Köln 1423:

Die Witwe Aleydis de Bruinker, hat immer noch alle Hände voll damit zu tun, das Geldwechselgeschäft ihres verstorbenen Mannes Nicolai fortzuführen. Zwar ist sie der Herausforderung durchaus gewachsen, doch zerbricht sie innerlich beinahe daran, dass es auch die dunklen Geschäfte ihres Mannes gab. Nicolai häufte den immensen Reichtum nämlich an, in dem er einflussreiche Menschen erpresste oder ihnen Kredite zu Wucherzinsen versprach. Und es ist nicht an Aleydis, den Schuldnern deren Schuld zu erlassen, will sie nicht, dass alles um sie zusammenbricht. Der Gewaltrichter Vinzenz von Cleve, steht ihr derweil mit Rat und Tat zur Seite, was Aleydis durchaus irritiert. Denn eigentlich waren die Häuser Golatti und von Cleve zu Nicolais Lebzeiten erbitterte Gegner.

Doch sie ist froh darüber, einen verlässlichen Verbündeten zu haben, da die Zeiten gefährlich und unsicher sind. Einerseits gibt es da die einflussreichen Verwandten von Marlein und Ursel, die die Kinder in deren Obhut bringen wollen und bereits eine Verlobung planen, obwohl Marlein erst dreizehn Jahre zählt. Das alles nur, um selbst Profit aus den Kindern schlagen zu können, was Aleydis erzürnt! Aber sie ist selbstbewusst genug, das „Familienpack“ in Schach zu halten.
Andererseits gibt es da auch noch Vinzenz von Cleves Vater, der es sich in den Kopf gesetzt hat, aus Aleydis und Vinzenz ein Ehepaar zu machen. Dessen Hartnäckigkeit macht Aleydis schwer zu schaffen. Vor allem, weil ihr Vinzenz alles andere als gleichgültig ist.
Und dann wird auf Nicolais Tochter und Mörderin Cathrein auch noch ein Brandanschlag verübt, die ihre Strafe, lebenslänglich eingemauert in der Nähe des Beginenhauses, absitzen muss.

Aleydis beginnt sogleich damit Ermittlungen anzustellen und Vinzenz greift ihr dabei unter die Arme. Zwar stört es ihn, dass Aleydis sich wieder einmal in gefährliche Mordermittlungen stürzt, doch fürchtet er noch mehr ihre Alleingänge. Er weiß genau, dass die junge Witwe ein helles Köpfchen auf ihren Schultern trägt, doch genauso weiß er um ihre Gutherzigkeit, die so manch einer gerne ausnutzen möchte. Als ein angeblicher Halbbruder von Nicolai in Aleydis Leben tritt, den die Witwe in ihr Haus aufnimmt, ist Vinzenz alarmiert…

Als Petra Schier im November 2017, den ersten Teil ihrer neuen Serie um Aleydis de Bruinker, „Das Gold des Lombarden“ vorlegte, freute ich mich sehr, denn abermals entschied sich die Autorin für das mittelalterliche Köln als Setting. Zudem fanden auch Protagonisten aus ihrer großartigen Adelina Reihe kurz Erwähnung. Wie Apothekerin Adelina, ist Aleydis eine starke Frau, die jedoch nach dem Tod ihres Mannes, ein schweres Erbe antreten muss. Denn Nicolai Golatti hatte scheinbar auch eine dunkle, kriminelle Seite, eines „Paten“ gleich. Man kann sich gut in Aleydis hineinversetzen und ihre Gewissensbisse nachvollziehen, die sie umtreiben. Einerseits würde sie am liebsten die dunklen Geschäfte aufgeben, bzw. allen Schuldnern ihre Schulden erlassen, andererseits würde sie damit Nicolais Enkel ins finanzielle Unglück stürzen, aber vor allem wäre deren Ruf, sollte öffentlich gemacht werden dass Nicolai unehrenhafte Geschäfte unterhielt, für alle Zeiten ruiniert.

Die von Männern dominierte Welt setzt der jungen Witwe dazu ziemlich zu, doch immerhin gibt es auch ein paar Männer in Aleydis Leben, die ihr zur Seite stehen. Wie bereits im Vorgängerband nimmt Vinzenz von Cleve dabei die Hauptrolle ein. Die zum Teil hitzigen aber auch amüsanten Schlagabtausche des Heldenpaars haben mir wieder viel Lesespaß bereitet. In diesem zweiten Teil, lernt man das Heldenpaar noch ein wenig besser kennen, dazu hält Petra Schier eine spannende Hintergrundgeschichte für ihre Leser bereit. Dabei beziehe ich mich nicht nur auf den Mordanschlag auf Cathrein, sondern auch auf die nächtliche, atmosphärische „Schatzsuche“ des Heldenpaars.
Historisches Flair ist wieder reichlich vorhanden und ich liebe es einfach, dass die Autorin ihren Romanfiguren eine historisch zeitgemäße Ausdrucksweise in den Mund legt. Da Petra Schier dazu einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, taucht man schnell und problemlos ab in das mittelalterliche Köln und obwohl der Roman über 400 Seiten lang ist, habe ich ihn an einem Nachmittag, sozusagen in einem Rutsch „inhaliert“ und ausgelesen.
Allerdings finden ich, bzw. meine neugierige Seele, es sehr schade, dass nicht alles Wichtige aufgedeckt wird. So muss ich mich leider noch ein Jahr in Geduld üben, bis dann der dritte Teil erscheinen wird.
Mir hat „Der Ring des Lombarden“ sogar noch ein Tickchen besser gefallen, als der Auftaktband, weil er noch spannender gestrickt ist und so vergebe ich gerne die volle Punktzahl.

Kurz gefasst: Aleydis muss sich behaupten- Hochspannender historischer Krimi mit reichlich Histo-Flair!

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Packender Historienschmöker um eine imposante, keinesfalls fiktionale Buchdruckerin

Die Herrin der Lettern
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Tübingen, im Jahre 1554:

Der Drucker Ulrich Morhart erhält einen wichtigen aber auch äußerst geheimen und lukrativen Auftrag. Er soll das von Herzog Christoph verfassten neuen Gesetzbuch, in großer Stückzahl ...

Tübingen, im Jahre 1554:

Der Drucker Ulrich Morhart erhält einen wichtigen aber auch äußerst geheimen und lukrativen Auftrag. Er soll das von Herzog Christoph verfassten neuen Gesetzbuch, in großer Stückzahl auf Papier drucken. Doch nur wenig später stirbt Ulrich an den Folgen eines Infarkts und so ist es nun an Ulrichs tapferer und zupackender Gattin Magdalena, die Druckerei in Ulrichs Sinne weiterzuführen. Dessen ältestem Sohn aus einer früheren Ehe, der ebenfalls als Miterbe benannt wurde, ist Magdalena ein Dorn im Auge. Er will Magdalena und ihre Kinder, die ebenfalls im Betrieb mitarbeiten unbedingt loswerden und schmiedet daher finstere Pläne. Seine nach außen hin gespielte Freundlichkeit zeigt zunächst Wirkung. Die Witwe ist überglücklich darüber, dass ihr der Stiefsohn helfen will und sie, während einer Geschäftsreise nach Straßburg vertreten möchte. Doch das böse Erwachen folgt auf dem Fuße und Magdalena muss, nachdem ihr vorgeworfen wird unerlaubte Papiere gedruckt zu haben, alle Register ziehen, um die Druckerei weiterhin behalten zu dürfen.

Immerhin hat sie ihre Kinder und die fleißigen Lehrlinge im Betrieb, die ihr zu Seite stehen. Allerdings gibt es unter ihnen scheinbar ebenfalls ein „faules Ei“ und dessen Verrat könnte die Witwe teuer zu stehen kommen.
Die Obrigkeiten der Universität, haben ebenfalls große Zweifel daran, dass Magdalena ihren Auftrag zur Zufriedenheit aller, erledigen wird. Schließlich ist sie lediglich ein einfaches „Weib“, dem man in diesen Zeiten nicht viel zutraut und hat das Handwerk nicht von der Pike aus gelernt. So manch einer aus dem einfachen Volk, glaubt sogar die üblen Gerüchte und Verleumdungen über Magdalena, die mit dem Teufel im Bunde sein soll. Als Tübingen auch noch von der Pest heimgesucht wird, muss die Familie daher fest zusammenhalten. Wird sie ihren wichtigen Auftrag dennoch erfüllen können?

Da ich nicht nur eine begeisterte Historienschmökerin bin, sondern dazu auch noch ein paar Jahre in einer Druckerei arbeiten durfte, horchte ich gleich auf, als ich die Neuerscheinung der Autorin Sophia Langner entdeckte und wollte ihren Roman, über die mutige und clevere Buchdruckerin Magdalena Morhart, dann auch unbedingt lesen. Magdalena Morhart ist eine historisch verbriefte Persönlichkeit, von der ich, sehr zu meinem Leidwesen, bis dato noch nicht gehört oder gelesen hatte. Die Autorin zeichnet hier das vielschichtige Bild einer starken, couragierten Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten musste. Die vielen Rückschläge und Steine, die Magdalena dabei in den Weg gelegt wurden, ließen sie dennoch nicht verzweifeln, was mir beim Lesen sehr imponiert hat.

Magdalenas Werdegang wird packend erzählt, genauso wie ich die Beschreibungen die der Herstellung der Druckerzeugnisse gelten, interessant dargeboten empfinde. Der Erfindergeist der Menschen ist nach wie vor erstaunlich, gerade wenn es um die Druckkunst geht und wie sich die Welt dadurch rapide veränderte. Zwar geht Sophia Langner auch auf die politisch verzwickten Zustände der damaligen Zeit ein, doch steht im Fokus des Romans ganz klar der Überlebenskampf der Buchdruckerin Magdalena, die erbittert um ihren Broterwerb kämpft. Man erfährt also viel über das Alltagsleben der Menschen von damals, insbesondere das des Druckers. Und all das spielt sich in der heute noch wunderschönen Stadt Tübingen ab, die ich selbst schon einmal besuchen durfte.
Zugegeben, ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin, dann und wann, noch ein wenig mehr auf das Privatleben ihrer Romanfiguren eingegangen wäre, nicht so vieles nur kurz angerissen hätte und vor allem, dass sie ihren Akteuren noch ein wenig mehr Dialoge auf den Leib geschrieben hätte- trotzdem, in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um einen Debütroman handelt, konnte ich diese kleinen Schwächen leicht verschmerzen, da der Romanstoff sehr spannend und kurzweilig erzählt wurde und vergebe, weil ich das Buch praktisch in einem Rutsch gelesen und nicht zwischenzeitlich weglegen konnte, trotzdem die volle Punktzahl.

Kurz gefasst: Packender Historienschmöker um eine imposante, keinesfalls fiktionale Buchdruckerin.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Süße und romantische Lovestory- die perfekte winterliche Wohlfühllektüre, die ich gerne weiterempfehle

Winterglück am Meer
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Olivia ist eine glückliche Insulanerin, die das dänische Eiland Mandø ihr Zuhause nennt. Sie arbeitet im Familienbetrieb ihres Onkels und ihrer Tante, welche sich um touristische Belange im Ort kümmern ...

Olivia ist eine glückliche Insulanerin, die das dänische Eiland Mandø ihr Zuhause nennt. Sie arbeitet im Familienbetrieb ihres Onkels und ihrer Tante, welche sich um touristische Belange im Ort kümmern und wünscht sich endlich einen festen Freund. Die Adamsens betreiben sowohl das gemütliche B&B Hotel „Hygge“, als auch einen Pub. Dazu stellen sie köstlichen Cider in der hauseigenen Kelterei her. Doch im Laufe der Jahre, nach dem Fortgang von Olivias Vater, der zum zweiten Mal heiratete und es mit seiner großen Liebe in die Ferne zog, tätigten Olivias Familienangehörige einige Fehlinvestitionen.

Der attraktive Investmentbanker Jesper ist eigentlich im Auftrage des Familienoberhauptes der Adamsens auf Mandø. Da der Betrieb der Familie in finanzielle Schieflage geraten ist, wurde Jespers Firma mit ins Boot geholt. Jesper soll schauen, was noch zu retten ist- denn sein Chef besitzt nun bereits die Hälfte der Firmenanteile der Adamsens. Doch Jesper weiß auch, dass sein Chef erbarmungslos ist und über die sprichwörtlichen Leichen geht, wenn es um den Job geht. Jespers Mentor hat nämlich jüngst damit begonnen, Jesper und dessen Exfreundin gegeneinander auszuspielen, die sich für den gleichen Job in der Firma bewerben, was den jungen Mann sehr kränkt.
Er will seinem Chef unbedingt beweisen, wie gut er ist in seinem Job und ein todsicheres Konzept vorlegen, das seine Brillanz beweist, doch er hat seine Rechnung ohne Olivia und die Adamsens gemacht.

Jesper glaubt zunächst, Olivia wäre eine einfache Kellnerin, die ihn freundlich im Pub bewirtet und mit ihm flirtet. Und Olivia scheint zudem sehr angetan zu sein von ihm. Als Jesper jedoch erfährt, wer sie wirklich ist, versucht er die gefühlsmäßige Reißleine zu ziehen. Doch wie soll es ihm nur gelingen Berufliches und Privates nicht miteinander zu vermischen, wenn es ihm die Adamsens so leicht machen, sich wohlzufühlen? Die familiäre Atmosphäre auf Mandø geht Jesper direkt unter die Haut und Olivia lässt sein Herz schneller schlagen…

In „Winterglück am Meer“, erzählt die Autorin Julie Larsen, eine süße Liebesgeschichte zwischen einer romantischen Insulanerin und einem anfangs eher nüchternen Investmentbanker. Olivia leidet, obwohl sie durchaus Verständnis hat für ihren Vater, unter dessen Fortgang. Obwohl sie ihre Familie sehr liebt, ist sie im Grunde ihres Herzens doch einsam und zerrissen. Immer fragt sie sich, ob es woanders besser ist, denn sie kennt bislang nur das Leben auf der kleinen dänischen Insel.
Jesper teilt Olivias Wunsch nach der großen Liebe und familiären Zusammenhalt. Doch benötigt er zunächst eine ganze Weile, um das zu begreifen. Er hat es gelernt, seine Gefühle zu unterdrücken, doch ist er nicht glücklich damit. Ab dem Moment, als die Adamsens in sein Leben treten, wird es turbulent und es ist einfach schön zu lesen, wie sich Jesper Stück für Stück öffnet- selbst wenn es Olivia ihm nicht einfach macht.

Ich mochte Olivias quirlige Familie sehr, die sich zu dem alljährlichen Familientreffen auf Mandø eingefunden hatte, aber vor allem mochte ich die Wohlfühlatmosphäre, die diese Familie verströmt.
Und damit man auch alle Familienmitglieder auseinander halten kann, hat die Autorin dem Roman einen hilfreichen Stammbaum vorangestellt.

Dazu beschreibt die Autorin das Leben auf der dänischen Insel sehr bildhaft, so dass man als Leser immer das Gefühl hat, mit dabei zu sein, während man den Romanfiguren über die Schulter blicken darf. Übrigens sollte man dieses Buch nicht mit leerem Magen lesen, denn die erwähnten, typisch dänischen Köstlichkeiten in diesem Buch, lassen einem das Wasser im Munde zerlaufen.

Man bekommt hier eine stimmungsvolle, leichte und romantische Liebesgeschichte geboten, die perfekt in diese kühle Jahreszeit passt. Ideal, sich mit dieser Lektüre auf die Couch zu kuscheln und zu träumen. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Süße und romantische Lovestory- die perfekte winterliche Wohlfühllektüre, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Kurzweiliger, spannender Regionalkrimi, den ich gerne weiterempfehle

Die Herberge im Wald
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Tante Frieda hat sich gerade von dem Schock erholt, dass sie kurzfristig und unschuldig von der Polizei in Untersuchungshaft gesteckt wurde, da wird sie von ihrer Nichte Lena um Hilfe gebeten. Lena hat ...

Tante Frieda hat sich gerade von dem Schock erholt, dass sie kurzfristig und unschuldig von der Polizei in Untersuchungshaft gesteckt wurde, da wird sie von ihrer Nichte Lena um Hilfe gebeten. Lena hat einen Aushilfsjob angenommen und soll nun, in der Abwesenheit eines Freundes und dessen Frau, in einer Herberge im Wald die Gäste beköstigen. Frieda wundert sich nicht zu knapp, denn Lena hat schließlich so gar kein Talent fürs Kochen und Backen- anders als Frieda. Aber Lena macht etwas ganz anderes Sorgen. Es scheint, als würden sich unbekannte Eindringlinge immer wieder Zugang zur Herberge verschaffen. Wer mag dahinter stecken und warum? Und könnte es einen Zusammenhang geben zwischen den Einbrüchen und dem kürzlich tot aufgefundenen Lehrer unweit der Herberge?

Lenas Nerven liegen nach einigen seltsamen Vorgängen bereits blank und so ist es für Frieda selbstverständlich ihrer Nichte helfend unter die Arme zu greifen. Kaum in der Waldliebe angekommen, schwingt Frieda nicht nur begeistert den Kochlöffel sondern steckt bald schon wieder mittendrin in einem Kriminalfall. Lena und die alte Dame sind jedoch froh, dass die Polizei ihnen dabei zur Seite steht. Bärbel und Peter, mittlerweile ein glückliches Paar, haben immer noch ein schlechtes Gewissen, weil sie Frieda einst verdächtigten und inhaftierten. So ist es für sie selbstverständlich, den beiden Frauen helfend unter die Arme zu greifen- auch wenn dieser knifflige Fall eigentlich nicht in ihrem Einzugsgebiet liegen mag. Und dann, während sich eine Schulklasse in der Herberge aufhält, wird ein Lehrer ermordet aufgefunden…

Der bereits vierte Fall für Tante Frieda, führt diese in den Hochtaunus. Mitten im Wald, ganz einsam und idyllisch gelegen, liegt die Herberge Waldliebe. Und dort geht es nicht mit rechten Dingen zu. Obwohl ich die drei Vorgängerbände der Tante Frieda Reihe nicht kannte, kam ich dennoch gut in die Geschichte hinein, denn man erfährt alles Wissenswerte und was vorher geschah, ganz nebenbei. Mit Tante Frieda hat die Autorin Heidi Gebhardt eine clevere, rüstige und tatkräftige Protagonistin geschaffen, die es liebt zu kriminalisieren, aber auch gerne in der Küche regionale Köstlichkeiten zaubert.

Ich mochte nicht nur Tante Frieda sehr, auch Lena, Tante Friedas Nichte, die die Geschichte aus ihrer Sicht, also in „Ich-Form“ erzählt, wuchs mir schnell ans Leserherz. Lena ist eine von der Liebe enttäuschte Frau um die Vierzig, die es eigentlich schon aufgegeben hat, jemals die wahre Liebe zu finden. Ihre Hilfsbereitschaft Freunden gegenüber, kommt ihr dieses Mal aber teuer zu stehen. Man kann sich gut in sie hineindenken und nachvollziehen, wieso sie nicht einfach ihre Sachen packt und die Herberge verlässt. Sie ist halt ein netter freundlicher Mensch und so fiebert man regelrecht mit ihr mit, wenn sie in der Herberge heimgesucht wird. Die Autorin hat hier einen spannenden, rätselhaften Fall geschaffen, den man auch als Leser in Gänze erst gegen Ende des Romans durchschaut.

Obwohl der Krimi lediglich auf 246 Seiten erzählt wird, ist alles was einen guten Regionalkrimi ausmachen sollte an Zutaten enthalten. Sympathische Romanfiguren, eine atmosphärische Grundstimmung, Lokalkolorit und interessante Dialoge. Und so wurde es mir auch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, auf den letzten Seiten, findet man einige Rezepte von Tante Frieda zum Nachkochen abgedruckt, die ich sicherlich irgendwann einmal ausprobieren werde.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, spannender Regionalkrimi, den ich gerne weiterempfehle.


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