Profilbild von Gelinde

Gelinde

Lesejury Star
offline

Gelinde ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gelinde über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Einfach unvergesslich

Einfach unvergesslich
1

Einfach unvergesslich, von Rowan Coleman

Cover:
Sehr schlicht, aber die hellen Punkte geben dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit. Genauso wie die kleinen Käferchen die überall im Buch auftauchen.

Inhalt:
Claire, ...

Einfach unvergesslich, von Rowan Coleman

Cover:
Sehr schlicht, aber die hellen Punkte geben dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit. Genauso wie die kleinen Käferchen die überall im Buch auftauchen.

Inhalt:
Claire, ist noch keine 50 als bei ihr eine manifestierte Alzheimererkrankung, diagnostiziert wird. Und diese schreitet dann auch noch viel schneller voran als die schlechteste Vorhersage.
Wie soll sie selber und ihre Familie, (ihr Mann, ihre beiden Töchter 20 + 3, und ihre Mutter damit umgehen).
Ein „Erinnerungsbuch“, in das Claire alles eintragen kann was sie noch weiß und ihr wichtig erscheint, soll sie länger im hier und jetzt halten.
Bald gibt es Beiträge von der ganzen Familie.

Meine Meinung:
Ein unglaublich genial emotionales Buch, schon beim Prolog kamen mir die Tränen.
Eine wirklich herzzerreißende und fesselnde Geschichte, ich konnte sie kaum noch aus der Hand legen, Humor und echte Tränen sind so nah beieinander.
Das Buch erinnert mich stark an „Mein Leben ohne Gestern“ und dieses Buch finde ich total klasse.
Mein einziger Kritikpunkt: Es wäre zu wünschen, dass es immer so „glücklich“ verläuft, und dass die Liebe übrigbleibt (bei meiner Mutter, ok 91, sieht die Realität anders aus, sie wird bösartig, starrsinnige, laut und ungerecht).

Diese Familie, mit all ihren Problemen und einzelnen Charakteren wird so liebevoll beschrieben und geschildert, dass man denken könnte es wären gute Bekannte. Ich leide und hoffe mit allen.
In Erinnerungen, die jeder in dieses „Erinnerungsbuch“ schreibt kommt jeder zu Wort und kann seine Sicht der Dinge beschreiben.
Wir wechseln immer mal wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Wir erleben mit, wie hilflos, wütend und zornig alle, von der betroffenen Claire selber bis zu den Angehörigen, der Krankheit gegenüberstehen und ausgeliefert sind. Es wird gezeigt, wie diese Familie diese schlimme Zeit zu meistern versucht. Angst, Drama und Tragödien spielen sich ab.

Und doch versteht es die Autorin, einen wunderbaren Humor einzuflechten, der mich immer wieder schmunzeln und lachen lässt. Ein ganz unglaublich brillanter Schreibstil, eine faszinierende Wortwahl und Wortgewandtheit.

Hier einige Zitate:
Mutter zu sein bedeutet seine Kinder vor allem zu beschützen, was sie möglicherweise verletzen könne. Es bedeutet aber auch, ihnen zu vertrauen, dass sie ihren eigenen Weg finden und meistern. Und darauf zu vertrauen, dass sie es auch dann schaffen können wenn man nicht da ist , um ihre Hand zu halten.

…,weil sie merken dass ich in einer ganz anderen Wirklichkeit lebe. Und genau das ist die Perfidie dieser Krankheit: Sie vergrößert die Kluft zwischen meiner Wirklichkeit und der meiner liebsten Mitmenschen.

Ich hörte ein Knistern und Knacken aus den riesigen Lautsprechern, die schon so lange Teil der Möblierung waren, dass ich völlig vergessen hatte, dass sie eine Funktion hatten.

Mein Fazit:
Ein einfach unglaubliches Buch, herzzerreißend; ich habe es mit Tränen der Freude und Tränen der Trauer gelesen.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Glückscoach - Entschleunigen

Der Glückscoach - Entschleunigen
0

Glückscoach,
Entschleunigen, Slow durch den Alltag,
von Regina Tödter.

Cover:
Ruhe, ein weites Meer mit einem einzigen Segel…….
Passend zum Ziel des Buches.

Inhalt:
Unterteilt in einzelne Abschnitte ...

Glückscoach,
Entschleunigen, Slow durch den Alltag,
von Regina Tödter.

Cover:
Ruhe, ein weites Meer mit einem einzigen Segel…….
Passend zum Ziel des Buches.

Inhalt:
Unterteilt in einzelne Abschnitte des Alltags, des Jobs, des Feierabends, des Weekends und der Zeit mit seinen Liebsten, gibt das Buch viele Anregungen und Tipps um sich in diesen Situationen neu zu überdenken.
Entdecke das Glück der Langsamkeit, ist hier das Motto.
Inspirationen mit Tests, Übungen, Listen, anschaulichen Beispielen, Bastelanleitungen etc. helfen, die vielen Ideen auch gleich in die Tat umzusetzen.

Meine Meinung:
Ich habe mich in sehr vielen Situationen wiedergefunden.

Ich muss ehrlich zugeben: Klingt alles sehr plausibel!
Aber beim umsetzen, sind da so viele innere Schweinehunde (ja Mehrzahl) zu überwinden!
Ich denke das ist auch ein lebenslanger Prozess, ein bisschen Lebenskunst. Irgendwie ist alles einfach, aber man vergisst es auch schnell wieder.
Es sind keine großen Veränderungen die wir machen müssen, sondern kleine aber ausschlaggebende Dinge. Und einfach mal den Mut haben zur Veränderung, neues anzugehen und zu versuchen.

Diese Buch sollte man sich bewusst jedes viertel Jahr mal durchlesen und sich dann ganz bestimmte Punkte aussuchen die man dann auch ändern will. An diesen kann man dann dranbleiben und sie regelrecht einüben bis sie auch im Alltag integriert sind.
Dann kann man sich an die nächsten Punkte machen.
Nicht immer passt alles zur 100%, aber wir sollten uns bewusst sein, dass wir immer an uns arbeiten können.
Nicht alles passt für jeden (und zu jeder Zeit), aber wenn wir innehalten, und achtsam mit und gegen uns selber sind, wird das alleine schon einen Gewinn für uns bringen.
Und das schafft dieses Buch auf jedenfall.

Autorin:
Regina Tödter studierte Kulturwissenschaften und Theologie an der Uni Heidelberg. Sie selbst lebt ihren Alltag seit 2013 nach dem SLOW-Prinzip.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, mit so vielen kleinen Alltagstipps, dass sich jeder das passende für sich heraussuchen und finden kann.
Ein Buch das ich nicht nur einmal lesen werde sondern das mir bestimmt noch länger ein wertvoller Begleiter sein wird.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Nebeltod

Nebeltod
1

Nebeltod, von Nina Ohlandt (ein Nordsee-Krimi)

Cover:
Wunderschön und passend.

Inhalt:
Hauptkommissar Johan Benthien von der Flensburger Kripo bearbeitet einen bizarren Fall. Bei Niebüll wurde ein Mann ...

Nebeltod, von Nina Ohlandt (ein Nordsee-Krimi)

Cover:
Wunderschön und passend.

Inhalt:
Hauptkommissar Johan Benthien von der Flensburger Kripo bearbeitet einen bizarren Fall. Bei Niebüll wurde ein Mann auf die Gleise gefesselt und vom Zug überrollt. Wenig später erhält die Polizei ein Foto des Opfers mit der Aufschrift: SCHULDIG.
Ein Racheakt, vermutet Benthien. Die Ermittlungen führen ihn auf die Insel Föhr in eine exzentrische Künstlerkommune.
Doch dies ist nicht der einzige Fall, an dem Benthien arbeiten muss, zeitgleich sind quasi vier Fälle zu bearbeiten die seine Aufmerksamkeit erfordern.
Und irgendwann sagt ihm sein Bauchgefühl, die hängen auch zusammen, nur findet er so gar kein Motiv oder irgendwelche Parallelen.

Meine Meinung:
Der Einstig ist mir nicht so leicht gefallen, sind es doch sehr viele Personen, diese werden mal mit Vornamen, dann wieder mit Nachnamen oder sogar einem Nickname genannt (macht es etwas verwirrend). Dann sind es auch viele Handlungsstränge die es zusätzlich schwierig machen.
Dabei ist die Erzählweise etwas ausholend, egal ob bei den Personen oder den Handlungen, es wird sehr viel erklärt und (für mich) immer mal wieder abgeschweift. Dadurch werden die Charaktere zwar sehr einprägsam erklärt, aber ich brauch eben auch viel länger bis ich da mal drin bin. Jede Person hat so irgendwie ihr Geheimnis, das ist mir fast ein bisschen zu viel des „Guten“.

Jedem Kapitel ist ein Zitat vorangestellt, diese sind zwar interessant, aber gerade bis zur Hälfte konnte ich keinen Bezug zum Buch sehen und hätte sie somit nicht unbedingt gebraucht. (Am Schluss sehe ich das nun etwas anders).

Ab einem gewissen Punkt kommt dann der Punkt, an dem das Ganze total spannend wird, die Seiten lassen einen nicht mehr los. Man rätselt, und spekuliert mit, ist bei jedem Ermittlungserfolg mit euphorisiert und dann wieder am Boden zerstört wenn sie herausstellt, dass es eine Sackgasse war.

Ganz besonders gut hat die Autorin meiner Meinung nach den Alltag der Kripo herausgearbeitet. Keine aktiongeladenen Spezialszenen wie in den Hollywoodfilmen, aber genau die Spannung, der Stress und die Frustration wird gezeigt, die dort wohl herrscht, wenn es in einem Fall nicht weitergeht.

Autorin:
Nina Ohlandt wurde in Wuppertal geboren wuchs in Karlsruhe auf und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin. Später war sie u.a. als Übersetzerin und Sprachlehrerin tätig, bis sie zu ihrer wahren Berufung, dem Krimischreiben, fand.

Mein Fazit:
Ein Buch mit einer sehr spannenden Handlung.
Der Einstig wird durch die vielen Personen, Namen, Handlungsstränge und dem etwas ausholenden Schreibstil nicht gerade einfach gemacht.
Aber wenn man dann mal drin ist, entwickelt es einen absolut mörderischen Sog und als Leser klebe ich direkt an den Seiten.
Am Ende werden alle Handlungsstränge gut aufgeklärt und das Finale ist absolut überraschend und ein unglaubliches Geheimnis wird noch aufgedeckt.
Von mir volle Punktzahl mit 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Das Geheimnis der Hutmacherin

Das Geheimnis der Hutmacherin
0

Das Geheimnis der Hutmacherin, von Natalie Meg Evans

Cover:
Ein schönes nostalgisches Cover, das neugierig macht.

Inhalt:
Beginn 1940 / Ende 1961.
Handlungsort: Beginn London, über Paris (Haupthandlungsort), ...

Das Geheimnis der Hutmacherin, von Natalie Meg Evans

Cover:
Ein schönes nostalgisches Cover, das neugierig macht.

Inhalt:
Beginn 1940 / Ende 1961.
Handlungsort: Beginn London, über Paris (Haupthandlungsort), am Schluss sind wir wieder in London.

Cora Masson will mehr vom Leben.
Als der Kunsthändler Dietrich ihr die Chance bietet, mit ihm von London nach Paris zu gehen, willigt sie über Nacht ein.
Dort steigt sie, unter falschem Namen: Coralie de Lirac, in der Modewelt als Hutmacherin, mit eigenem Geschäft auf.
Anfänglich wird sie von Dietrich protegiert und beginnt auch eine Affäre mit ihm.
Dann bricht der Krieg aus!
Kann sie ihre Existenz und ihr Geheimnis wahren?

Meine Meinung:
Ein ungemein fesselndes Buch.
Der Leser geht mit Cora, die dann zu Coralie wird, mit in ihre Welt hineingezogen.
Coralie ist die Hauptprotagonistin, ein „Stehaufmännchen“, das unglaubliches durchmacht. Privat wie beruflich macht sie mehr als nur eine Achterbahn der Gefühle durch.
Sie steigt auf in die hohen gesellschaftlichen Schichten und stürzt aber auch genau so tief wieder ab, und doch versteht sie es, ihr Leben immer wieder in die Hand zu nehmen und von vorn zu beginnen. Genauso ihre Affäre, die auch zu ihrer Liebe wird, hier weiß sie oft nicht, kann sie Dietrich noch vertrauen, liebt sie ihn noch, oder er sie? Vor allem als der Krieg ausbricht und sie in ein Komplott mit eingezogen wird, wird es sehr gefährlich für sie.

Der Schreibstil ist sehr eindringlich und wir können die Gefühle der Protagonisten und die Handlungen immer sehr gut nachfühlen.
Es geht um Liebe und Vertrauen, Krieg und Intrigen, Geheimnisse und Verrat! Aber irgendwie geht das Leben immer weiter und Coralie sitzt irgendwie immer zwischen den Stühlen.

Und dann, was für ein Finale...........
Unglaublich spannend..........
Unglaublich nervenaufreibend..........
Unglaublich versöhnlich.............

Autorin:
Natalie Meg Evans gab einst ihren Platz an der Kunstakademie auf um einem Londoner Experimentiertheater beizutreten. Heut lebt sie mit ihrem Mann im ländlichen Norden von Suffolk.

Mein Fazit:
Eine unglaubliche Frau geht ihren Weg.
Dies alles wird mit so viel Herzblut und Emotionen erzählt, dass ich als Leser gar nicht anders kann, als in diese Welt zu versinken. Ich befinde mich mit Coralie im Paris von 1940, erlebe die schlimme Kriegszeit, aber auch den unglaublichen Willen das Leben anzunehmen und selber aktiv zu gestallten.
Hut ab vor so viel Energie und dafür von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.11.2016

Jenseits des leuchtenden Horizonts

Jenseits des leuchtenden Horizonts
0

Jenseits des leuchtenden Horizonts, von Elizabeth Haran

Cover:
Weckt totales Fernweh.

Inhalt:
London 1956!
Kurz vor ihrer Hochzeit, entdeckt Erin, dass sie von ihrem Freund betrogen wird. Am Hochzeitstag, ...

Jenseits des leuchtenden Horizonts, von Elizabeth Haran

Cover:
Weckt totales Fernweh.

Inhalt:
London 1956!
Kurz vor ihrer Hochzeit, entdeckt Erin, dass sie von ihrem Freund betrogen wird. Am Hochzeitstag, stellt sie ihn vor der Presse und allen Gästen bloß und will nur noch weg.
Da trifft es sich, dass ihr Onkel nach Australien fliegt um dort Opale zu kaufen.
Kurz entschlossen fliegt Erin mit. Sie ahnt nicht welche Strapazen auf sie warten.
Aber auf der anderen Seite wird sie belohnt mit einer unglaublichen neuen Welt und sie lernt ganz unterschiedliche Menschen kennen.
Nie hätte sie gedacht, dass ihr Herz sich auch wieder einem Mann (und nicht nur das) öffnen könnte.

Meine Meinung:
Ein wunderschönes, gefühlvolles Buch, das und in die exotische Welt nach Australien entführt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und sehr emotional. Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und vor allem der „Held“ Jonathan, ist einfach zum verlieben. Er ist einfach zu gut für diese Welt und doch ist er so glaubwürdig und einfach wunderbar geschildert.
Die Geschichte nimmt einen sehr spannenden Verlauf, irgendwie kommt ein Schicksalsschlag nach dem anderen, und gerade wenn man meint, jetzt läuft es mal endlich, kommt wieder eine neue Wendung und ich halte den Atem an und hoffe, dass sich Jonathan hier wieder herauswinden kann und die richtige Entscheidung trifft.
Wir erfahren einiges über Opale und ein ganz besonderer Opal: der „Olympic Australis“ zieht sich durch das ganze Buch. (Ok als Leser ahnen wir seinen geheimen Aufenthaltsort, recht bald und hier war ich doch recht verwundert dass Jonathan hier so gar nicht „geschaltet“ hat).

Die Liebesgeschichte ist glaubhaft aber nicht zu schmalzig und sie nimmt auch nicht allem anderen das Gewicht.

Total begeistert haben mich die Stellen in denen über die Aborigines erzählt wird. Nicht mit diesem „Glorienschein“, sondern sehr authentisch und glaubwürdig – einfach meisterhaft

Autorin:
Elizabeth Haran wurde in Simbabwe geboren. Später zog ihre Familie nach England und wanderte von dort nach Australien aus. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem Küstenvorort von Adelaide.

Mein Fazit:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es hat mich in eine andere Welt versetzt. Australien wie es vermutlich wirklich ist.
Von mir 5 Sterne.