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Veröffentlicht am 16.02.2023

Spannend. Abgründig. Absolut packend.

Spinnennetz
3

Was passiert:
Saga Bauer arbeitet in einem Detektivbüro um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten aber auch um eine gelungene soziale Integration nachzuweisen. Ihr Ziel ist es wieder als Ermittlerin zu arbeiten ...

Was passiert:
Saga Bauer arbeitet in einem Detektivbüro um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten aber auch um eine gelungene soziale Integration nachzuweisen. Ihr Ziel ist es wieder als Ermittlerin zu arbeiten und das am liebsten in ihrer alten Einsatzgruppe, zusammen mit Joona Linna.
Bevor sich Saga voll und ganz ihrem Ziel widmen kann bekommt sie eine Nachricht, die scheinbar von Jurek Walter stammt.
Doch es bleibt nicht bei dieser Nachricht. Nachdem Saga begonnen hat wieder zu arbeiten erreicht sie ein Päckchen. In dem Päckchen befindet sich eine Zinnfigur.
Nicht viel später wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden, und das Opfer ähnelt auf verblüffende Weise der Zinnfigur.
Saga und Joona Linna haben kaum Zeit sich mit diesen Zusammenhängen zu beschäftigen, da erreicht Saga auch schon das nächste Päckchen und es wird deutlich, dass die Zinnfiguren auf das nächste Opfer hindeuten.
Saga darf als Beraterin der Polizei an diesem Fall mitarbeiten, allerdings stellt sich schnell heraus, dass sie jedes Opfer kannte und mit jedem Opfer Probleme hatte.
So gerät sie selbst unter Verdacht und muss abtauchen.
Saga weiß aber, sie muss nicht nur der Polizei entkommen, sondern auch der Polizei und dem Täter einen Schritt voraus sein, denn das letzte Opfer wird Joona Linna sein.


Fazit:
Spannend. Abgründig. Absolut packend.

Auch der neunte Band der Reihe lässt nichts von der gewohnten Spannung vermissen, im Gegenteil, es scheint als hätte sich das Autorenpaar Alexandra und Alexander Ahndoril noch einmal gesteigert.
Mit gewohnt flüssigem Schreibstil treten die Beiden von der ersten Seite an auf das Gaspedal und halten die Geschwindigkeit 653 Seiten lang.
In anderen Rezensionen habe ich überdurchschnittlich häufig das Wort "atemlos" gelesen und Ja, auch ich könnte es hier irgendwo unterbringen ;)
Dieser Fall ist fast noch grausamer, noch abgründiger, als die anderen acht Fälle, falls das überhaupt geht.
Für zartere Nervenkostüme muss auch bemerkt werden, dass die Beschreibung "grausam ermordet" wirklich zutrifft. Die Art wie die Opfer letztendlich sterben, habe ich so noch nirgends gelesen und konnte mir auch vorher nicht vorstellen, mit solch einer Art des Tötens in einem Thriller konfrontiert zu werden.
Sobald man beim Lesen feststellt, dass das nächste Opfer sterben wird, sollte besser die Chipstüte geschlossen werden ;)
Saga Bauer fährt in diesem Thriller zu absoluter Hochform auf, schließlich geht es um den Verdacht, der auf ihr liegt, aber auch um das Leben Joona Linnas.
Joona Linna gefällt mir hingegen in diesem Band nicht so gut, an mancher Stelle hatte ich den Eindruck, er stürzt etwas tölpelhaft durch das Geschehen. Vielleicht erweckte er diesen Eindruck durch seinen rapide angestiegenen Konsum von Opium?
Sein manchmal vernebeltes und nicht adäquates Reagieren auf Umstände würden für diese Theorie sprechen.
Allerdings hat in diesem Thriller auch nicht Joona die Hauptrolle inne, sondern Saga.
Auf jeden Fall hat mich dieser skandinavische Thriller absolut gepackt und ich konnte das Buch stellenweise nur schwer aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Nichts für schwache Nerven ...

Die Blutliste
0

Inhalt:
Martin Abel kämpft immer noch mit dem Tod seiner Tochter, aber jetzt, wo er sich ein neues Leben aufgebaut hat, spürt er dringender denn je, er muss die Geschehnisse endlich der Vergangenheit übergeben.
Nicht ...

Inhalt:
Martin Abel kämpft immer noch mit dem Tod seiner Tochter, aber jetzt, wo er sich ein neues Leben aufgebaut hat, spürt er dringender denn je, er muss die Geschehnisse endlich der Vergangenheit übergeben.
Nicht mehr lange und ein neugeborenes Kind wird uneingeschränkt seinen Platz in Abels Leben fordern, denn Hannah, Abels Partnerin ist schwanger.
Doch bevor Abel seine verstorbene Tochter ganz loslassen kann, wird er nach Köln gerufen. Ein Killer, der wirklich jede Grenze überschreitet, treibt dort sein Unwesen.
Der Täter ermordet und foltert seine Opfer auf grausame Art und legt sie in Gräbern anderer Mordopfer ab.
Schnell wird klar, der Killer befindet sich auf einem Rachefeldzug, doch für welche Tat und welches Opfer nimmt er Rache und wie viele Opfer gibt es wirklich?
Je näher Martin Abel dem Täter kommt, desto näher kommt er auch seiner verstorbenen Tochter, denn ihr Weg kreuzte sich mit dem Leben des ersten Opfers.


Fazit:
Martin Abel und Rainer Löffler: gewohnt brutal und mit dem obergestörtesten Täter überhaupt.
Ich hatte nichts anderes erwartet und ich hatte auch nichts anderes erhofft.
Ganz klar ist, "Die Blutliste" ist nichts für zarte Nerven und auch nicht geeignet um genüsslich eine Tüte Chips beim Lesen zu verspeisen. Die Chips könnten dem Leser während der einen oder anderen Szene förmlich im Halse stecken bleiben ;)
Aber wenn man das Rüstzeug für einen abgründigen und heftigen Thriller mitbringt dürfte dem Lesevergnügen kaum etwas im Wege stehen.
Rainer Löffler hat eine sehr eingängige und flotte Schreibe die auch bei sehr grenzwertigen Szenen nicht hakelt oder stockt. Das macht das Lesen solcher Szenen einfacher, denn der gewohnte Rhythmus wird beibehalten.
Am Anfang störten mich die etwas großzügig verteilten Cliffhanger, für meinen Geschmack wurden etwas zu oft Gedankengänge oder Erkenntnisse in ein Geheimnis gehüllt und in eine andere Szene vertagt.
Aber das legte sich nach einigen Kapiteln und dann konnte die Geschichte, für mich, so richtig herrlich vor sich hinfließen.
Auch in "Die Blutliste" hat Rainer Löffler mal wieder ganz tief in die "Will der Leser eigentlich gar nicht wissen, aber irgendwie doch"-Kiste gegriffen und ehrlich gesagt, genau dafür liebe ich Löfflers Krimis.
Wer einen Thriller mit Tiefgang und Samthandschuhen wünscht wird hier vielleicht nicht ganz richtig bedient, aber wer einen spannenden Thriller für lange Sommerabende möchte bekommt etwas Chris Carter-Feeling auf kölnisch.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Francis Ackerman jr. in Hochform

Die Stimme der Rache
2

Inhalt:
Der Black Rose Killer vergewaltigt und quält seine Opfer um sie dann frei zu lassen. Sie sollen ihre Sachen in Ordnung bringen, dann er würde sie wieder holen.
Bisher hat der Black Rose Killer ...

Inhalt:
Der Black Rose Killer vergewaltigt und quält seine Opfer um sie dann frei zu lassen. Sie sollen ihre Sachen in Ordnung bringen, dann er würde sie wieder holen.
Bisher hat der Black Rose Killer auch jedes Opfer ein zweites Mal geholt um es dann zu töten.
November McAllister, sein letztes Opfer, befindet sich im Gewahrsam der Polizei, sie wird vor dem Black Rose Killer geschützt und dem FBI übergeben werden.
Ackerman und Shirazi sollen die junge Frau übernehmen, doch sie kommen zu spät. Als sie bei dem Versteck eintreffen, hat Black Rose Killer November schon in seiner Gewalt.
Shirazi steht für einen Augenblick dem Killer gegenüber und erkennt ihn sofort wieder.
Nadia Shirazi ist sein erstes Opfer und die schwarze Rose, mit der der Killer alle Opfer kennzeichnet, ist eine Kopie eines Tattoos auf Nadias Oberschenkel
Für Ackerman und Shirazi ist damit offiziell die Jagd eröffnet und diese Jagd ist persönlicher als alles zuvor ...


Fazit:
Ethan Cross fährt hier mit allem auf, was die Serie um Francis Ackerman jr. so faszinierend macht:
Ein Killer, wie er fieser nicht sein könnte, Ackerman in Höchstform und eine Partnerin, die Ackerman als Menschen und nicht als Monster wahrnimmt.
In "Die Stimme der Rache" kommt Ackerman mehr als einmal an seine Grenzen und wird sogar komplett handlungsunfähig, das zeigt, dass Ackermann es hier mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun hat.
Dies steigert die Spannung in diesem Thriller natürlich enorm und gibt Nadia Shirazi eine ganz neue Rolle.
Sie will nun nicht nur persönliche Rache, sondern muss auch Ackerman retten, damit er sie wiederum kurz darauf auch retten kann.
Die Beiden wechseln sich also in ihren aktiven Phasen ab und Nadia Shirazi füllt ihre Rolle perfekt aus.
Im ersten Band mit Shirazi an Ackermans Seite hielt ich sie für etwas "verkopft" und regelkonform, aber in diesem Buch zeigt sie, dass sie auch anders kann.
"Die Stimme der Rache" ist der 8. Band um Francis Ackerman jr. und die Reihe ist weder leer gelaufen noch langweilig geworden, ganz im Gegenteil, dieser Thriller hat mich genau so gefesselt, wie die ersten Bände.
Die Kombination aus Cross eingängiger Schreibe und der Hauptfigur funktionieren auch im 8. Band hervorragend und lassen mich auf das baldige Erscheinen von Band 9 hoffen

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Ein spannender Krimi, der tief in die Abgründe fiktiver Serienkiller führt

Die Stimme des Zorns
1

Inhalt:
Francis Ackerman tritt seinen Dienst als FBI Sonderermittler an. Da die Shepherd Gruppe nun nicht mehr über ihn wacht, bekommt er eine junge FBI Agentin an die Seite gestellt. Nadia Shirazi ist ...

Inhalt:
Francis Ackerman tritt seinen Dienst als FBI Sonderermittler an. Da die Shepherd Gruppe nun nicht mehr über ihn wacht, bekommt er eine junge FBI Agentin an die Seite gestellt. Nadia Shirazi ist recht frisch im Dienst und hat ihre Bachelor-Arbeit über Ackerman geschrieben.
Sie verabscheut den Serienkiller und ist entsetzt, als sie feststellt die Partnerin des abgrundtief bösen Francis Ackerman Junior zu sein.
Doch Nadia hat nicht viel Zeit sich mit ihrer neuen Situation anzufreunden, denn sie brechen Richtung Roswell auf. Dort wütet ein Serienmörder, der seine Opfer seziert und deswegen den Namen "Alien" bekommen hat.
Kurz nach ihrer Ankunft geraten die Beiden auch schon in die direkte Schusslinie des Alien und Nadia sowie Francis müssen ihre persönlichen Konflikte hintenanstellen um zu überleben ....

Fazit:
Ein spannender Thriller der neue Facetten der Persönlichkeit von Francis Ackerman zeigt.
Francis steht nun alleine im Dienst des FBI, Marcus, sein Bruder, hat sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und Francis schwesterliche Freundin Maggie ist tot.
Der vergangene Fall hat tiefe Spuren in Francis hinterlassen und er muss nun seinen Weg ohne die Menschen gehen, die bisher seine Anker in der Welt außerhalb des Verlieses seiner Kindheit darstellten.
Doch Francis hat an sich gearbeitet und nähert sich dem Leben normaler Menschen immer mehr an.
In diesem Band bekommt Francis Gefühle.
Gefühle wie Angst, Scham und Liebe. Keine großen Gefühle, nein, es sind Ahnungen dieser Emotionen, erste Keime, mit Chancen auf Wachstum.
Er hat nun sogar eine Liebesbeziehung, die mehr Liebe enthält, als ich es für möglich hielt.
War Francis zu Beginn der Serie noch ein absolut gestörtes und bösartiges Wesen, dass weder Schmerz noch Gefühle wahrnehmen konnte, so entwickelt er jetzt immer mehr "menschliche" Züge.
Je mehr Gefühlsleben Francis entwickelte, desto mehr vergaß ich seine grausamen Verbrechen.
Habe ich sie wirklich vergessen, oder sogar verziehen? Vor fünf Bänden hätte ich mir niemals vorstellen können, einen Serienmörder sympathisch zu finden und ihm alle Taten zu verzeihen.
Ethan Cross spielt mit seinem Leser und führt ihn von Band zu Band weiter weg von eingefahrenen Vorstellungen und festzementierten Vorurteilen.
Nicht die Taten alleine bestimmen meine Haltung dem Täter gegenüber, sondern auch wie seine Taten und seine Persönlichkeit präsentiert werden.
Francis Verwandlung nimmt von Buch zu Buch mehr Formen an und von Buch zu Buch verändert sich auch meine Einstellung zu Francis Ackerman Junior.
Deswegen sind die Romane für mich nicht nur spannende Krimis, sondern irgendwie auch eine spannende Studie darüber wie Interaktion zwischen Protagonisten und Leser funktionieren kann.
Aber nun genug der schweren Gedanken und wieder hin zur Unterhaltung:
"Die Stimme des Zorns" war ein spannender Krimi, der wieder tief in die Welt der fiktiven Serienkiller geführt hat.
Gibt es Abgründe, die in einem Thriller noch nicht ausgelotet wurden? Ethan Cross wird sie bestimmt finden und in seinen nächsten Roman packen.
Dieser hier hat mich auf jeden Fall wieder sehr begeistert.

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Veröffentlicht am 10.03.2019

Hochspannend und absolut packend

Lazarus
0

Kurze Zusammenfassung:
Eine Mordserie überzieht Europa. Alle Mordopfer wurden grausam ausgepeitscht und alle Morde haben eine Verbindung zu Joona Linna.
Für Joona ist sofort klar: Jurek Walter lebt noch!
Joona ...

Kurze Zusammenfassung:
Eine Mordserie überzieht Europa. Alle Mordopfer wurden grausam ausgepeitscht und alle Morde haben eine Verbindung zu Joona Linna.
Für Joona ist sofort klar: Jurek Walter lebt noch!
Joona zieht die Konsequenzen, holt seine Tochter Lumi aus Paris und taucht mit ihr zusammen unter.
Saga Bauer, seine Kollegin, glaubt nicht, dass Jurek noch lebt, schließlich hat sie ihn doch selbst erschossen.
So schlägt Saga alle Ratschläge Joonas in den Wind. Kurz darauf wird Sagas Vater entführt und auch Sagas Schwester gerät in Gefahr.
Als dann klar wird, das Valeria, Joonas Freundin, auch seit Tagen verschwunden ist, erkennen Joonas Kollegen, dass Jurek vielleicht doch überlebt hat.
Sie erkennen es zu spät, denn nun steckt jeder Einzelne von ihnen schon in einer Spirale aus Gewalt und Mord.
Joona ahnt, dass er Lumi nicht schützen kann, wenn er nicht wieder beginnt Jurek Walter zu jagen, doch Lumi ist längst im Visier von Jurek ....


Fazit:
Lars Kepler hat mit Jurek Walter einen wahren Teufel erschaffen.
Hier stehen sich eine verletzte Seele, die nun auch das Letzte verlieren kann und eine wahrhaft böse Seele, die nichts mehr zu verlieren hat, gegenüber.
Dazwischen liegt eine Schneise der Verwüstung.
Jeder, der mit Jurek zu tun hatte, musste ein Opfer geben und auch in diesem Buch wird niemand davon verschont.
"Lazarus" hat mich förmlich vom Schlafen abgehalten, denn ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen .... nur noch eine Seite, nur noch das eine Kapitel und schon wieder war eine Lesestunde um.
Der flüssige Schreibstil und die mittlerweile sehr vertrauten Protagonisten haben mich tief in das Buch eingesogen und kaum mehr losgelassen.
Wie immer hat Lars Kepler es geschafft, dass man das Buch zuschlägt und in der gleichen Sekunde beginnt auf den nächsten Band zu warten.
Dies ist mittlerweile der siebte Band mit Joona Linna als Hauptfigur.
Der erste Band hat mich schon unendlich begeistert, doch damals habe ich mir nicht vorgestellt, dass sich die Geschichte um Joona so entwickeln wird, dass sie auch nach sieben Büchern noch kein Stück langweilig ist und dass das Feuer aus dem ersten Buch im siebten Band noch genauso brennt.

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