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Veröffentlicht am 17.03.2020

Großartiger, sehr aufwühlender Roman über häusliche Gewalt…

"Alles nur,...weil ich dich liebe..."
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Der Thriller (für mich eher ein Drama) ist als eBook am 12. Februar 2018 im Selfpublishing erschienen und spielt in Kalifornien.

Molly hat als junge Frau die Liebe ihres Lebens gefunden. Sie lebt wie ...

Der Thriller (für mich eher ein Drama) ist als eBook am 12. Februar 2018 im Selfpublishing erschienen und spielt in Kalifornien.

Molly hat als junge Frau die Liebe ihres Lebens gefunden. Sie lebt wie auf Wolke 7 und genießt das Zusammensein, doch was als wunderschönes Märchen beginnt, ändert sich schlagartig und endet in der Hölle. Vor Molly liegt eine schreckliche Zeit, die geprägt ist von Gewalt und Angst und ihrem inneren Konflikt, ob sie die Beziehung zu ihrer großen Liebe wegen der „Ausrutscher“ beenden will.

Einen Tag habe ich für das Buch gebraucht, das mich sehr aufgewühlt, am Ende aber zufrieden zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es passt prima zur Geschichte und macht neugierig.

Der Klappentext macht auch neugierig, führt Hauptpersonen und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Leseatmosphäre. Mir persönlich ist er etwas zu lang und verrät auch etwas zu viel. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Molly ist eine selbstbewusste, junge Frau, die schon in jungen Jahren ihre große Liebe gefunden und geheiratet hat. Doch mit den ersten Schwierigkeiten in der Beziehung, ändert sich ihr Leben schlagartig. Ihr Mann hat Probleme mit den Schwierigkeiten umzugehen und konsumiert mehr und mehr Alkohol. Dadurch kann er seine Impulse kaum noch kontrollieren und er nutzt Molly als Ventil. Was diese Frau ertragen muss, ist so krass. Der geneigte Leser/ die geneigte Leserin mag denken, wieso trennt sie sich nicht einfach, aber so etwas ist häufig in der eigenen Biografie und tief in den Betroffenen verwurzelt. In der Regel schafft eine Frau es erst bei 7. Anlauf sich tatsächlich vom gewalttätigen Partner zu trennen. Und so geht es eben auch Molly. Maik entschuldigt sich anfänglich meist für sein Verhalten und sie hofft auf Besserung. Tatsächlich hängt Molly da aber schon in der Gewaltspirale fest und es spitzt sich immer weiter zu. Molly hat ein klares Ziel vor Augen und arbeitet stetig darauf hin. Sie ist sehr aktiv und kämpft, so gut es ihr möglich ist. Ich mochte sie auf Anhieb, denn ich habe sie ab der ersten Sekunde als „Sonnenschein“ wahrgenommen. Sie erträgt und erträgt und erträgt. Erst als andere zu Schaden kommen, geht sie gegen Maik vor. Sie greift zwar zum drastischsten aller Mittel, aber auch ihrer Sicht ist es nachvollziehbar. Insgesamt ist sie eine wirklich sympathische und authentische Hauptfigur. Großartig!

Maik war mir von Anfang an unsympathisch. Natürlich ist das auch die Aufgabe seiner Figur. Und auch wenn am Ende ein Erklärungsansatz versucht wird, kann ich ihm all das, was er getan hat, nicht verzeihen. Wie schrecklich, dass es so etwas wirklich gibt.

Auch allen anderen Figuren haben mich überzeugt. Jeder hatte eine Motivation/ein Ziel und hat die Haupthandlung mit seiner speziellen Nebenhandlung ergänzt. Auch Mia tat mir unendlich leid, hatte aber genauso viel Angst wie Molly selbst, gegen Maik vorzugehen. Selbst Dritte, denen es aufgefallen ist, haben nicht wirklich etwas unternommen. Auch Maiks Vater war mir sympathisch, obwohl er ja auch eine entscheidende Rolle spielt.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, auch wenn manches wirklich verstörend war. Patricia Dohle hat einen ansteigenden Spannungsbogen mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Das gewählte Thema ist sehr bewegend und super verarbeitet worden. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. An manchen Stellen musste ich ganz schön schlucken, aber die endgültige Auflösung, also Molly’s Happy End ist echt schön.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 19 Kapitel + Prolog + Epilog, die in der ICH-Form im Präsens geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man so zu jeder Zeit wusste, was wirklich in Molly vorgeht und warum sie bestimmte Entscheidungen trifft.

Der Schreibstil ist wunderbar. Alles liest sich locker und flüssig weg. Die Dialoge sind absolut authentisch und passend zur Geschichte und zum Genre. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir die gesamte Zeit ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Aber ganz besonders hat mir die Darstellung der emotionalen Ebene gefallen, Mollys Zerrissenheit, der Umgang mit den vielen Höhen und Tiefen etc. Wirklich toll!

Mein Fazit nach 191 Seiten:

„Alles nur, … weil ich dich liebe…“ ist ein Thriller, der sehr emotional zeigt, wohin häusliche Gewalt führen kann, wenn man nichts dagegen unternimmt bzw. mit niemandem darüber redet.

Wer einen dramatischen Thriller sucht, der in Kalifornien spielt und die Themen „häusliche Gewalt“ und „Notwehr“ bearbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Molly eine so sympathische und kämpferische Hauptfigur ist und mich die Geschichte absolut in ihren Bann gezogen hat. Auch der Schreibstil ist so passend und sehr emotional. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Patricia Dohle für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2020

Unterhaltsamer Jugendliebesroman mit sehr authentischer Protagonistin…

Hold me now
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Der Jugendliebesroman „Hold me now“ von Julie Chapel ist am 20. Januar 2020 im Oetinger Taschenbuch Verlag erschienen und spielt in Orange Beach, einem kleinen Ort am Meer und zum Teil in Montgomery, der ...

Der Jugendliebesroman „Hold me now“ von Julie Chapel ist am 20. Januar 2020 im Oetinger Taschenbuch Verlag erschienen und spielt in Orange Beach, einem kleinen Ort am Meer und zum Teil in Montgomery, der Heimatstadt der Hauptfigur.

Nachdem Jazz mit ihrem Verhalten dafür gesorgt hat, dass ihr Abschluss gefährdet ist und sie das Schuljahr wiederholen muss, schicken ihre Eltern sie zur Strafe nach Orange County, wo sie den Sommer über als Zimmermädchen in einem Hotel arbeiten muss. Ihr Leben ändert sich schlagartig. Nicht nur, dass sie Marc vermisst und ihre Freiheit. Nein, sie fühlt sich von Noah, dem Sohn des Hotelbesitzers gepiesackt und möchte einfach nur nach Hause. Doch dann überrascht Noah sie und Jazz beginnt ihr bisheriges Leben zu überdenken. Vor ihr liegt eine anstrengende Zeit, die geprägt ist von neuen Erfahrungen und Herausforderungen, aber auch vielen Gefühlen und ihrem inneren Konflikt, ob ihr bisheriges Leben wirklich das ist, was sie wirklich will.

Das Cover ist der absolute Wahnsinn, ein totaler Eyecatcher, ein Kunstwerk und es passt auch gut zu der Geschichte.

Der Klappentext ist auch prima gelungen. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und vermittelt eine erste Lesestimmung.

Gut 3 Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich und zufrieden zurücklässt.

Jazz ist ein verwöhntes, zum Teil noch recht zickiges Mädchen, das eigentlich gerade in der Abschlussklasse der Highschool ist. Durch ihr vieles Schwänzen ist der Abschluss aber in diesem Jahr nicht mehr möglich und sie muss die Klasse wiederholen. Ihren Eltern reicht es und sie schicken Jazz zu einem Bekannten, in dessen Hotel sie als Zimmermädchen arbeiten soll. Natürlich bezwecken sie damit auch Abstand zu Marc, dem Jazz irgendwie verfallen ist und den sie nur durch die rosarote Brille betrachtet. Aber zum Glück lernt sie Noah kennen, der ihr zeigt, wie es auch sein kann. Jazz ist anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, d.h. vielmehr ihr Verhalten. Sie kommt nicht gerade sympathisch rüber, trotzdem mochte ich sie. Wahrscheinlich weil sie sagt, was sie denkt. Jazz hat ein klares Ziel vor Augen und arbeitet darauf hin. Sie ist sehr aktiv und keine Hürde ist ihr zu hoch. Sie macht eine wundervolle Entwicklung durch und zeigt gerade jüngeren Leserinnen, dass man sich nichts gefallen lassen sollte, von niemandem. Natürlich wirkt sie am Anfang etwas klischeehaft, „das reiche verwöhnte Mädchen“, aber dem ist nicht so. Ich finde Jazz toll und kann nur jedem empfehlen, sie kennenzulernen. Sie ist wirklich authentisch in ihrem Verhalten und man hat viel Spaß mit ihr. Ich musste so einige Male laut auflachen.

Auch alle anderen Figuren mochte ich sehr und bei denen es nicht so war, sollte es wohl auch nicht so sein. Sunny und Lina mochte ich auf Anhieb und nach ersten Anlaufschwierigkeiten, erkennt auch Jazz, was sie an ihnen hat. Marc war mir von Anfang an unsympathisch, ein totaler Egoist. Noah dagegen fand ich gleich interessant, obwohl ich seine Verhaltensänderung in der Kürze der Zeit, d.h. von der Autobahn bis dann im Hotel nicht nachvollziehen konnte, aber im weiteren Verlauf wurde es dann doch klar. Auch Jazz Eltern waren in ihrem Verhalten gut nachvollziehbar und es war offensichtlich genau die richtige Maßnahme für ihre Tochter. Trotzdem spürt man, wie sehr Jazz geliebt wird.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Julie Chapel hat eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und v.a. überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat die Geschichte direkt gepackt, denn alles ist mal etwas anders, wie Jazz und Noah sich kennenlernen, die Settings usw. Wirklich sehr gelungen! Auch das Thema ist passend und prima dargestellt. Das habe ich in dieser Authentizität so noch nicht gelesen. Das Ende fand ich dann richtig schön. Für meinen Geschmack ist es genau auf den Punkt, also nicht drüber und trotzdem wunderschön.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 24 längere Kapitel, die in der ICH-Form im Präsens aus Jazz Sicht geschrieben sind. Mir hat das sehr gut gefallen, denn so konnte man v.a. Jazz Entwicklung schrittweise nachvollziehen und man war die ganze Zeit bei ihr, hat mit ihr mitgefiebert, sie zur Ordnung gerufen, sich aber auch mitgefreut und mitgelitten.

Den Schreibstil fand ich toll. Es liest sich alles sehr locker und flüssig. Die Dialoge sind authentisch und individuell und sie haben die Figuren damit noch lebendiger werden lassen. Überhaupt passt der Schreibstil vom Ausdruck her sehr gut zum Genre. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben zu jeder Zeit ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert und es war, als wäre ich dabei. Aber ganz besonders gelungen fand ich die emotionale Ebene. Zwar wirkte Jazz anfänglich ein wenig kühl, aber man hat schnell gemerkt, wie sie wirklich ist und wie sie bestimmte Situationen bewegt und berührt haben. Toll! Und auch das Thema wurde mit Fingerspitzengefühl bearbeitet. Keine Situation oder Denkweise kam irgendwie belehrend oder besserwisserisch rüber. Das ist aus meiner Sicht gerade für jüngere Leserinnen sehr wichtig.

Mein Fazit nach 311 Seiten:

„Hold me now“ ist ein Jugendliebesroman, der zeigt, wie schwierig es sein kann, seine eigene Position neutral zu betrachten, wenn man verliebt ist und was daraus resultieren kann. Familie und Freunde meinen es in der Regel gut mit einem und man sollte deren Meinungen und Hinweise nicht völlig ignorieren, auch wenn man einen eigenen Standpunkt haben sollte.

Wer einen sehr authentischen Jugendliebesroman sucht, der in den USA spielt und die Themen „Selbstfindung“ und „Abhängigkeit (von anderen)“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Jazz als weibliche Hauptfigur wirklich sehr authentisch und in ihrem Verhalten / ihrer Art nachvollziehbar ist und weil dieser Jugendroman einfach mal anders ist, eben nicht nur absolute Romantik und Schönmalerei, sondern auch Probleme bearbeitet werden, die Jugendliche haben können.

Für mich ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Julie Chapel für diese Geschichte.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2020

Let it snow von Julia K. Stein

Let It Snow. Eine Winter-Lovestory in New York
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Der Jugendliebesroman „Let it snow“ von Julia K. Stein ist am 17. Juli 2019 im Ravensburger Verlag erschienen und spielt in New York.

Hannah ist auf dem Weg nach Hause in ihre Heimat Deutschland, als ...

Der Jugendliebesroman „Let it snow“ von Julia K. Stein ist am 17. Juli 2019 im Ravensburger Verlag erschienen und spielt in New York.

Hannah ist auf dem Weg nach Hause in ihre Heimat Deutschland, als ihr ein Schneesturm einen Strich durch die Rechnung macht. Alle Flügen werden vorerst eingestellt und sie sitzt fest auf dem Flughafen in New York. Verzweifelt und traurig überlegt sie, was sie jetzt machen soll, doch dann läuft ihr Kyle über den Weg, einer der Schönlinge ihrer Highschool, über den sie bisher nichts Gutes gehört hat und sie versucht ihm aus dem Weg zu gehen. Doch als sie keine Unterkunft findet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als seine Einladung anzunehmen und bei ihm unterzukommen. Sehr schnell stellt Hannah dann aber fest, dass Kyle irgendwie anders ist, als die Gerüchte über ihn sagen. Vor ihr liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von Romantik, neuen Erfahrungen und ihrem inneren Konflikt, ob so ein Typ wie Kyle es wirklich ernst mit einem Mädchen meinen kann.

Einen guten Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich und zufrieden zurücklässt.

Das Cover ist wundervoll. Es glitzert so schön und die geprägten Schneeflocken geben dem Buch etwas ganz Besonderes. Es passt auch prima zur Geschichte und in dieses Genre.

Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und schafft direkt eine erste Stimmung für den Leser/ die Leserin.

Hannah kommt aus Deutschland und absolviert gerade ein Austauschjahr am Forest Lake College. Sie ist ein Buch-Nerd und sehr emanzipiert. Und auch wenn sie an manchen Stellen etwas verunsichert wirkt, habe ich sie als sehr selbstbewusst und direkt wahrgenommen. Kyle ist ihr anfänglich suspekt, doch über die Zeit lernt sie, hinter seine Fassade zu blicken und erkennt, dass man immer seine eigenen Erfahrungen sammeln und nicht dem Gerede anderer glauben sollte. Hannah liebt Weihnachten und es ist wirklich schlimm für sie, es dieses Jahr ohne ihre Familie verbringen zu müssen. Hannah ist über die gesamte Geschichte sehr aktiv und stellt sich allen Herausforderungen. Sie nimmt in der Kürze der Zeit auch eine schöne Entwicklung. Mir war sie sofort sympathisch und ich bin begeistert von ihr. Für mich ist sie in ihrer Art einzigartig und gerade für jüngere Leser/innen ein großartiges Beispiel einer toughen, jungen Frau.

Auch Kyle fand ich sofort toll. Er ist überaus sympathisch, hat einen schönen Humor und ich habe ihn überhaupt nicht machohaft erlebt. Ja, manchmal wirken seine Äußerungen ein wenig so, aber für mich als Leserin war schnell klar, dass er ganz anders ist. Besonders gut gefallen hat mir, dass er mit Hannah als selbstbewusstem jungen Mädchen total offen umgegangen ist und nie versucht hat, sich über sie zu stellen. Auch er macht eine schöne Entwicklung durch und ist sehr aktiv.

Insgesamt muss ich sagen, haben mir die Figuren sehr gut gefallen. Sie sind alle sehr authentisch und man kann sie nur mögen.

Auch die Handlung fand ich schön. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit verschiedenen Konflikten und auch überraschenden Wendungen entwickelt. Alles war logisch und glaubhaft aufgebaut. Ich fand nichts vorhersehbar und bin durchs Buch geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es nun ausgeht. Und das Ende fand ich sehr gelungen. Es war voll nach meinem Geschmack und passt so auch prima zu einer romantischen Weihnachtsgeschichte. Kyle ist schon ein toller Kerl…

Die Settings haben mir auch sehr gut gefallen. Sie waren abwechslungsreich und haben die jeweiligen Szenen gefühlsmäßig immer noch verstärkt.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 19 unterschiedlich lange Kapitel, die in der 3. Person Singular im Präteritum in der personalen Erzählform abwechselnd aus Hannah’s und Kyle’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man so, sehr schnell eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte und nachvollziehen konnte, was in ihnen vorging.

Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Er ist locker, flüssig und sehr angenehm. Julia K. Stein schafft eine überaus harmonische und weihnachtliche Lese-Wohlfühlatmosphäre. Wirklich großartig! Die Gefühlsebene ist auch wunderbar beschrieben und sehr glaubhaft. Die Dialoge sind authentisch, lebendig und passen prima zum Genre. Es gibt sehr romantische Szenen, die wahnsinnig gefühlvoll geschrieben sind, aber auch sehr Lustige, die mich haben zum Teil laut auflachen lassen. Genau so soll es sein…Grandios!

Mein Fazit nach 318 Seiten im Taschenbuch:

„Let it snow“ ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die zeigt, dass man Menschen immer erst selbst kennenlernen sollte, bevor man sich eine Meinung über sie bildet. Vorurteile sind dabei schlechte Berater und nehmen einem vielleicht die Chance neuer Erfahrungen und interessanter Begegnungen.

Wer einen amüsanten und gefühlvollen Liebesroman mit ganz viel Weihnachtsstimmung sucht, der in der USA spielt und die Themen „Vertrauen“ und „Vorurteile“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman sehr gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil es eine überaus gelungene Weihnachtsstimmung schafft, weil die Figuren super sympathisch und authentisch sind und weil der Schreibstil einzigartig ist. Allein deswegen sollte man diesen Roman schon lesen. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Julia K. Stein für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Liebesroman mit sehr bewegendem Thema…

Love vs Lie
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Der Liebesroman „Love vs Lie: Nur die Wahrheit kann uns retten“ von Patricia Dohle ist am 27. März.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in New York.

Nachdem Zoe’s beste Freundin mit einem Typen ...

Der Liebesroman „Love vs Lie: Nur die Wahrheit kann uns retten“ von Patricia Dohle ist am 27. März.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in New York.

Nachdem Zoe’s beste Freundin mit einem Typen in der Bar verschwunden ist und ihr ein Taxi vor der Nase weggeschnappt wird, macht sie sich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Und dann passiert genau das, was eigentlich nur in Albträumen passiert und Zoe’s Leben ist völlig zerstört. Fast allen gegenüber ist sie misstrauisch und hat mit großen Ängsten zu kämpfen, bis auf einmal Malik vor ihr steht, bei dem sich alles ganz anders anfühlt. Zoe ahnt jedoch nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind. Vor ihr liegt eine äußerst schwierige Zeit, die geprägt ist von Ängsten, herben Rückschlägen und ihrem inneren Konflikt, ob sie überhaupt nochmal jemandem wirklich vertrauen kann.

Gut 2 Tage brauchte ich für diesen Roman, der mich am Ende zufrieden zurücklässt, aber der mich sehr bewegt hat.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist wunderschön und passt zu der Geschichte und in dieses Genre.

Der Klappentext ist auch sehr gelungen und hat mich auch direkt angesprochen. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und er vermittelt eine erste Lesestimmung. Ich wollte jedenfalls sofort wissen, was da los war und ob Zoe ihrem Schicksal trotzen kann.

Zoe ist eine intelligente, selbstbewusste Frau, die nach ihrem Studium nun ihre erste Festanstellung ergattern konnte. Sie ist in ihrer Art eher ruhig und zurückhaltend und sehr bedacht. Ein furchtbares Ereignis zerstört aber ihr Leben und Zoe muss lernen ihre Ängste in den Griff zu bekommen und ihr Leben wieder zu steuern und nicht umgekehrt. Sie hat ein klares Ziel vor Augen und man weiß zu jeder Zeit, wo sie gerade steht. Auf dem Weg dahin muss Zoe einige Hürden überwinden. Das macht sie auch und trotz verschiedener Rückschläge gibt sie nicht auf. Zoe war mir sofort sympathisch und ich fand sie sehr authentisch. Mit dem, was ihr passiert ist und wie sich ihr Leben dann gestaltet hat und wie sie kämpft, zeigt sie so unheimlich viel Stärke. Wahnsinn! Und ich konnte mir das Ganze genau so vorstellen, wie es beschrieben wurde. Außerdem macht Zoe eine sehr gelungene und nachvollziehbare Entwicklung durch und man hofft die gesamte Zeit, dass sich alles zum Guten für sie wendet.

Auch Malik mochte ich sofort und ich konnte nachvollziehen, warum Zoe bei ihm ein gutes Gefühl hatte. Er ist sehr sympathisch, hat aber auch seine Defizite. An denen arbeitet er aber und hat zum Ende hin ebenfalls eine wunderbare Entwicklung durchgemacht. Und wie er immer wieder versucht hat, Zoe zu erobern bzw. Für sich zu gewinnen, hat mich echt beeindruckt.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede hatte eine eigene Motivation und war besonders auf eine ganz eigenen Art.

Die Handlung fand ich richtig toll. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit verschiedenen, also kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt, die mich stetig im Buch gehalten hat. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. In dieser Form habe ich das nur sehr selten. Vielen Dank dafür! Und die Thematik hat mich total gepackt, bewegt und gerührt. Wie schrecklich, wenn einem so etwas passiert. Ich konnte mir alles genauso vorstellen, wie es beschrieben wurde, das schlechte Gewissen der Freundin, den Schutz der Schwester, die Wut aller Beteiligten und stets die Hoffnung, Zoe würde es endlich schaffen, das Ganze zu verarbeiten. Das Ende war dann voll nach meinem Geschmack und ich habe mich wirklich für Zoe gefreut. Man geht irgendwie mit einer zuversichtlichen Stimmung aus dem Roman. Das fand ich einfach genial!

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 35 unterschiedlich lange Kapitel + Prolog + Epilog, die in der ICH-Form im Präsens abwechselnd aus Zoe’s und Malik’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen und auch super zu dieser Geschichte gepasst, denn so erfährt man sehr viel über die Gedanken und Gefühle der Hauptfiguren und es verleiht dem Roman für meinen Geschmack sehr viel Tiefe.

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm. Er ist locker und flüssig. Der Ausdruck passt zu dieser Geschichte und in dieses Genre. Die Dialoge sind sehr authentisch und machen das Ganze sehr lebendig. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich überaus gelungen. Ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge. Aber ganz besonders gefallen hat mir die Beschreibung der emotionalen Ebene. Es hat sich angefühlt, als wäre man dabei. Ich konnte mich total in die Figuren hineinversetzen und die Geschichte hat mich wirklich bewegt und Zoe’s Schicksal hat mich auch sehr berührt. Grandios!

Mein Fazit nach 281 Seiten im Taschenbuch:

„Love vs Lie: Nur die Wahrheit kann uns retten“ zeigt sehr eindrucksvoll, wie schnell das eigene Leben zerbrechen kann. Und auch wenn es wirklich heftige Schicksale gibt, sollte man nie aufgeben und immer darum kämpfen, wieder ins Leben zurückzufinden.

Wer einen sehr gefühlvollen, aber auch ehrlichen Liebesroman sucht, der in New York spielt und die Themen „Vertrauen“ und „Missbrauch“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Zoe eine so authentische und starke Hauptfigur ist und ihre Geschichte spannend, emotional und sehr ehrlich erzählt ist. Und auch den Schreibstil sollte man unbedingt kennenlernen. Mich hat die Autorin damit absolut gepackt, vor allem mit der Beschreibung der emotionalen Ebene.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Patricia Dohle für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Wunderschöner Liebesroman mit bewegendem Thema…

Lass mich nicht los
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Der Liebesroman „Lass mich nicht los“ von Sarah Alderson ist am 13. Februar 2019 im Ravensburger Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit auf Bainbridge Island, einer Insel vor der Nordwestküste Amerikas.

Emerson ...

Der Liebesroman „Lass mich nicht los“ von Sarah Alderson ist am 13. Februar 2019 im Ravensburger Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit auf Bainbridge Island, einer Insel vor der Nordwestküste Amerikas.

Emerson (Em) lebt zurückgezogen auf der kleinen Insel Bainbridge Island und versucht, ihr Leben zu leben. Doch es ist schwierig. Seit ihre erste große Liebe ihre Heimat Hals über Kopf verlassen hat, fragt sie sich immer wieder, warum. Gerade als sie ihn am meisten gebraucht hätte, nach diesem furchtbaren Vorkommnis. Doch plötzlich taucht Jake wieder auf und die alten Gefühle sind sofort wieder da. Em versucht dagegen anzukämpfen, doch ihr Herz hat einen eigenen Plan. Vor Em liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von vielen Gefühlten, berührenden Momenten und ihrem inneren Konflikt, ob sie sich Jake wieder öffnen soll, auch wenn sie weiß, dass er bald wieder abreist.

Zwei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich sehr berührt und zufrieden zurücklässt.

Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen. Es ist wunderschön, passt zum Genre und spiegelt ausgezeichnet die Atmosphäre dieses Romans wider.

Der Klappentext gefällt mir sehr. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und vermittelt eine erste Lesestimmung.

Em ist eine junge Frau, die mit ihren Eltern einen Kajakverleih betreibt. Das Geschäft läuft nur mäßig, doch die Familie gibt nicht auf. Sie brauchen das Geld für die ärztliche Versorgung des Vaters. Und so tut Em alles, was sie nur kann. Ihr Ziel ist damit klar und sie kämpft sehr aktiv dafür. Man spürt, was für ein Familienmensch sie ist und wie dankbar sie ihren Eltern für das ist, was sie nach einem schrecklichen Vorfall in ihrer Jugend für sie getan haben. Auch wenn es viele kritische Stimmen gab, haben sie keine Luft an Emersons Aussage gelassen und waren immer für sie da. Nur eben Jake nicht, ihre große Liebe. Doch sobald die beiden aufeinandertreffen ist sofort klar, dass es etwas ganz Besonderes zwischen ihnen ist. Es knistert nicht nur. Es ist beeindruckend und gewaltig, was ich während des Lesens gespürt habe. Diese Gefühle. Grandios! Em macht zudem eine sehr gelungene Entwicklung durch. Sie ist eine äußerst sympathische Hauptfigur mit einer bewegten Vergangenheit. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert, mitgelitten und mitgeliebt. Sie ist einzigartig!

Auch Jake mochte ich sofort. Er ist ein erfolgreicher Sportler, muss aber aktuell wegen eines Vorfalls pausieren. Die Zeit nutzt er, um seine Vergangenheit aufzuarbeiten und so macht er sich auf den Weg zu Em, in seine alte Heimat. Er will Klarheit über das, was damals passiert ist. Und natürlich spürt man auch bei ihm die Gefühle, die sofort wieder aufflammen als er Em sieht. Und sofort weiß man auch, was sein Ziel ist, nämlich nicht nur weiterhin ein erfolgreicher Sportler zu sein. Was er dann im Verlauf der Geschichte für Em’s Familie macht ist wirklich toll und zeigt, was für ein großartiger und großherziger Mensch er ist. Erst dachte ich, es wäre wegen seines schlechten Gewissens, aber nein. Er tut es für Em und um sie glücklich zu machen. Jake macht ebenfalls eine wundervolle Entwicklung durch, ist sehr aktiv und ist super sympathisch.

Auch alle anderen Figuren mochte ich sehr. Jede hatte ein eigenes Ziel/eine eigene Motivation und war besonders. Bis auf einzelne Ausnahmen waren mir auch alle sympathisch und ich gehe davon aus, die anderen sollten mir auch nicht sympathisch sein. Leider waren die Antagonisten/Gegenspieler ein wenig mit Klischee angehaucht. SPOILER ANFANG Gerade die Geschichte um die „vermeintliche Ex“ gab es für meinen Geschmack schon zu oft. Und auch über den „übergriffigen Trainer“ habe ich schon häufig gelesen. SPOILER ENDE Meinen Lesegenuss hat es trotzdem nicht gestört, denn es nimmt nicht all zu viel Raum ein. Dafür gefielen mir aber Em’s Freunde umso mehr, insbesondere Toby. Ein toller Kumpel!

Die Handlung hat mir ebenfalls sehr gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit verschiedenen Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Die Nebenerzählstränge haben die die Haupthandlung prima ergänzt. Alles war nachvollziehbar aufgebaut und ich fand nichts vorhersehbar. Ganz besonders gefallen hat mir, wie die Vergangenheit stückchenweise aufgedeckt wurde und man erfährt, was Em passiert ist und wieso Jake so plötzlich verschwand. Auch das Thema des Buches ist sehr gelungen. Es ist sehr wichtig und das Buch setzt auch genau die richtigen Zeichen. Trotzdem erschreckt es mich immer wieder, bestimmte Reaktionen auf ein derartiges Ereignis zu lesen. Aber es rüttelt auch immer wieder wach. Das Ende hat mir sehr gefallen und ich habe mich wirklich für alle Beteiligten gefreut.

Die Settings waren sehr abwechslungsreich und passten zur Geschichte und zum Genre. Mir hat gut gefallen, dass ein Jugendroman mal nicht in der Großstadt spielt.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 80 meist kurze Kapitel + Prolog, die in der ICH-Form im Präsens aus Em’s und Jake’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so wusste ich immer, was in den beiden Hauptfiguren vorging, also was sie dachten und was sie fühlten. Und genau das hat sie mir beide sehr nahe gebracht.

Den Schreibstil fand ich wundervoll. Er ist locker, flüssig und sehr angenehm. Die Autorin nutzt wunderschöne Vergleiche, die sie wirklich passgenau einsetzt. Die Dialoge waren sehr umgangssprachlich, passend zum Genre und haben das Ganze sehr lebendig und authentisch gemacht. Die atmosphärischen Beschreibungen und die Beschreibungen der Settings waren ebenfalls großartig. Sie haben immer ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert und ich habe mich gefühlt, als wäre ich dabei. Und auch wenn das Thema sehr ernst ist, gab es auch lustige Szenen, die mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht haben.

Ganz besonders hat mir aber die Beschreibung der emotionalen Ebene gefallen. Die Geschichte hat mich sehr berührt. Wirklich grandios!

Mein Fazit nach 413 Seiten im Taschenbuch:

„Lass mich nicht los“ ist ein wunderschöner Liebesroman, der zeigt, wie schwierig es für alle Betroffenen sein kann, wenn traumatische Ereignisse nicht aufgearbeitet werden. Wichtig ist, über alles zu sprechen, um keine Missverständnisse entstehen zu lassen.

Wer einen sehr gefühlvollen Liebesroman sucht, der in der USA spielt und die Themen „Vertrauen“ und „Missbrauch“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Ivy eine äußerst sympathische und starke Hauptfigur ist, die sich ihrem Schicksal stellt und immer weiterkämpft. Die Handlung ist durchweg spannend. Doch allein schon wegen des Schreibstils lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Sarah Alderson für diese Geschichte.

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