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Veröffentlicht am 23.01.2020

Die Galerie am Potsdamer Platz

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an gefangengenommen. Ich bin total begeistert. Man schreibt das Jahr 1930. Alices Mutter ist verstorben. Diese hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer ...

Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an gefangengenommen. Ich bin total begeistert. Man schreibt das Jahr 1930. Alices Mutter ist verstorben. Diese hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. Deswegen reist Alice nach Berlin. Sie will endlich ihre Großmutter kennenlernen und den Grund für den Konflikt kennen. Aber Helene weist sie schroff an und macht ihr klar, dass sie auch zu ihrer Enkelin keinen Kontakt haben will. Doch Tante Rosa, die Frau ihres Onkel Ludwigs, holt sie wieder zurück. Alice lernt die flirrende Großstadt Berlin kennen, die Cafes, Bars und Nachtclubs. Durch Rosa wird sie auch in die Kunst eingeführt. Dann haben ihre beide Onkels die Idee, die Kunstgalerie wieder zu eröffnen, die ihr Vater einst betrieben hat und nach dessen Tod geschlossen wurde. Alice lernt durch Onkel Johann auch den Deutsch-Iren John kennen und lieben. Sie hat auch Kontakt mit dem Kunsthändler Eric, der sie unbedingt für sich gewinnen will. Durch einen lächerlichen Streit trennt sich Alice vorschnell von John und bei der Eröffnung der Galerie kommt ein lang gehütetes Familiengeheimnis an die Oberfläche. Ein wunderbar geschriebenes Buch, das uns tief in die Kunstszene blicken läßt. Man merkt, dass sie die Autorin in diesem Metier auskennt, da sie ja aus der Familie Gurlitt stammt. Hier erlebt man das pulsierende Berlin mit seinen verschiedenen Establishments, lernt Künstler und Lebenskünstler kennen. Alice widmet sich mit großer Liebe der Fotografie, was sie auch in die Galerie mit einbringt. Auch politisch nimmt das Buch keinen Blatt vor dem Mund und man spürt die braune Macht, Hitler ist Rechtskanzler, SS und SA sind schon fest im Einsatz. Die Lektüre läßt sich leicht und fließend lesen, die Thematik der Familie Waldmann ist sehr intressant und nimmt den Leser mit in die Familie hinein. Der Schutzumschlag mit der jungen Fotografin ist im Stil der 30iger Jahre, die Schrift ist golden ebenso wie die Wabeneinteilung auf dem Buch. Es endet damit, dass Alice Deutschland verläßt. Gerne hätte ich noch gewußt, wie alles weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Kohlenwäsche

Kohlenwäsche
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Ein echter Ruhrpotkrimi. Die stillgelegte Zeche Zollverein soll in eine Kunstszene umgewandelt werden.. Doch bevor der Maler und Aktionskünstler Freistein seinen Ausstellung eröffnen kann, wird er tot ...

Ein echter Ruhrpotkrimi. Die stillgelegte Zeche Zollverein soll in eine Kunstszene umgewandelt werden.. Doch bevor der Maler und Aktionskünstler Freistein seinen Ausstellung eröffnen kann, wird er tot auf der beleuchteten Rolltreppe aufgefunden. Ein paar Stunden später ist auch sein Agent tot und auch der Ausstellungsleiter ist ein paar Tage später verschwunden. Hauptkommissarin Stier muß mit dem jungen Kovwlczyk ermitteln. Ihr Chef drängt auf rasche Ergebnisse, den die Presse mag über erfolgreiche Ermittlungen unterrichtet werden. Frederikes Chef möchte sie gerne in vorzeitigen Ruhestand schicken, da sie mit ihren Kollegen nicht allzugut klarkommt und gesundheitlich ziemlich am Ende ist. Je weiter ihre Nachforschungen gehen, desto tiefer gerät sie in einen Sumpf aus Fälschungen, Korruption, unehrlichen Sammlern und Betrüger. Nachdem Frederike in dieser Sache suspendiert wird, macht sie auf eigene Fust weiter, spürt Fälscherwerkstätten auf und gerät dadurch selbst in große Gefahr. Ein Krimi, der uns in die Kunstszene einführt. Hier erfahren wir nebenbei etwas über die Bilder von Monet, und anderen Malern. Geld scheint anscheinend in Sammlerkreisen keine Rolle zu spielen. Der Autor führt uns bewußt auf eine falsche Spur um dann in letzter Minute umzuschwenken.Sehr gut sind die Rangeleien ich möchte fast schon sagen Mobbing gegen Frederike beschrieben. Auch am Ende des Buches, wo sie gegen eine Herzattake kämpft, leider der Leser total mit. Der Spannungsbogen erhöht sich gekonnt, die Sprach ist gut verständlich und läßt sich leicht lesen, nicht zuletzt weil man vor lauter Interesse nicht mehr aufhören kann, Auch das Cover paßt wieder voll zum Inhalt des Buches, was bei Emons ja immer so ist. Ich hoffe, wir werden noch weiter von Frederike hören.

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Veröffentlicht am 14.01.2020

Der Fluch von Cöln

Der Fluch von Cöln
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Ein anspruchsvolles Ritterepos, das vom Leser schon einiges abverlangt und ihn immer wieder zum Innehalten, Nachdenken, Nachschauen und zum Zurückschlagen der Seiten zwingt. Am Anfang stürmen auf einen ...

Ein anspruchsvolles Ritterepos, das vom Leser schon einiges abverlangt und ihn immer wieder zum Innehalten, Nachdenken, Nachschauen und zum Zurückschlagen der Seiten zwingt. Am Anfang stürmen auf einen sehr viele Personen ein, die dann aber mit Hilfe des am Ende angebrachten Personenverzeichnisses erkannt und identifiziert werden können. Die Handlung spielt in der Zeit zwischen 1226 und 1233. Hauptprotagonist ist Theo von Isenberg, der zu Beginn des Buches gerade mal 11 Winter zählt. Theos Vater hat sich gegen den Erzbischof erhoben, da die Kirchenobersten immer mehr Vogteien für sich beanspruchten. Deswegen wurde er hingerichtet. Heinrich, ein Onkel Theos hat sich das Land des Hingerichteten unrechtmäßigerweise einverleibt. Der junge Theo schwört auf Rache. In Ramersdorf wird er zum Krieger in jahrelangem harten Drill ausgebildet. Ihn hält nur der Hass aufrecht, sein Eigentum wiederzuerlangen im Kampf. Er schart seine Getreuen um sich und seine aussichtslos scheinende Mission beginnt. Die Kämpfe sind grausam, es fließt sehr viel Blut und der Mensch istt hier nichts wert. Auf dem Schlachtfeld wimmelt es nur so von Toten und Verwundeten, aber Theo ist einer der besten Kämpfer, egal mit Schwert oder Lanze. Wir erfahren auch sehr viel über die Heilung und Behandlung der Verletzten, es werden sogar Eingriffe am offenen Bauch vorgenommen. Der Autor beschreibt auch in sehr eindrucksvoller Weise die Landschaft, die Stimmungen, das Leben auf den Burgen. Man erkennt, wie umfangreich und exakt recherchiert wurde. Der Ausdruck, die Wortgewalt gibt dem Buch sein übriges. Es ist Geschichtsunterricht, da wahre Personen und Begebenheiten gekonnt in die Fiktion eingearbeitet wurden. Es ist ein schweres Buch, das man nicht mal so zwischendurch lesen kann und es läßt den Leser sehr nachdenklich zurück. Man sagt ja, das Lesen bildet. Bei dieser Lektüre kann ich das zu 100 % bestätigen. Das schwarze Cover mit dem Kreuz ist schlicht gehalten, läßt sofort auf einen historischen Roman schließen. Das Glossar erklärt die eingefügten alten Begriffe und die Landkarten zeigen uns Cöln zur damaligen Zeit.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Noch immer gierig & unersättlich

Noch immer gierig und unersättlich | Erotische Geschichten
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Von dieser Autoin habe ich jetzt schon einige Bücher gelesen. Sie versteht es, erotische Bücher zu schreiben voller Sinnlichkeit. Sie ist weder vulgär, noch pornografisch, sondern vermittelt dem Leser ...

Von dieser Autoin habe ich jetzt schon einige Bücher gelesen. Sie versteht es, erotische Bücher zu schreiben voller Sinnlichkeit. Sie ist weder vulgär, noch pornografisch, sondern vermittelt dem Leser prickelnde und knisternde erotische Geschichten. Sie drückt sich sehr gekonnt aus, so dass das Kopfkino zu arbeiten beginnt. Gerade hier bei diesem Buch sind es fünf Geschichten über ganz unterschiedliche Frauen, die eine schüchtern, die andere erflogreich. Da ist z.B. die junge Frau, die Cameron seit sieben Jahren nicht mehr gesehen und und nun auf seinen Hund aufpassen soll, daraus dann aber ein stürmisches Abenteuer wird. Oder die Professorin, die ihr Vergnügen bei einem viel jüngeren Mann findet. Welche erotische Fantasien doch zwei kernige Bauarbeiter vermitteln könnenmit muskelbepackten Armen. Ganz toll ist ja die Geschichte in dem Krankenhaus in Peru. Für ein gelungenes erotisches Date braucht man keine Sprachkenntnisse. Auch hier hat Amy Walker wieder einen sehr guten erotischen Roman verfaßt. Man merkt, dass dies eben eine Frau geschrieben hat, denn hier kommt neben dem Sex auch noch das Gefühl ins Spiel-Auch das Titelbild zu dem Roman ist gut gelungen.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Der Kuss

Der Regisseur / Der Kuss
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Ein Buch, das erschreckend ist und einem Angst macht, alt zu werden. Dieses Buch ist die Fortsetzung des Regisseurs. Eine 90jährige Frau lebt in ihrer heruntergekommenen Wohnung. Sie hat zu keinem Menschen ...

Ein Buch, das erschreckend ist und einem Angst macht, alt zu werden. Dieses Buch ist die Fortsetzung des Regisseurs. Eine 90jährige Frau lebt in ihrer heruntergekommenen Wohnung. Sie hat zu keinem Menschen mehr Kontakt, sie tut sich sehr schwer beim Laufen und verläßt ihre Wohnung nur selten, um Lebensmittel einzukaufen. Das Wäschewaschen schafft sie auch nicht mehr. Sie selbst wäscht sich nur noch selten, das Essen ist karg und alles ist total verschmutzt. Ihr einziger Luxus sind die Briefe, die ihr ihr einstiger Geliebter, der Regisseur vor Jahrzehnten geschrieben hat. Hier schildert er seine wirren und abartigen Fantasien bishin zu den Morden, die er wegen der sexuellen Stimulierung anscheinend begangen hat. Wer das erste Buch dazu gelesen hat, kommt natürlich mit den in den Briefen erwähnten Personen und Handlungen klar. Letztendlich beschweren sich die Nachbarn und die alte Dame soll in ein Heim, aber sie hat noch so viel Kraft und Mut, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Die Autorin hat hier ein Buch erschaffen, das den Leser sehr viel abverlangt. Wie tief kann man im Alter fallen, die einfachsten Tätigkeiten und Verrichtungen kann man nicht mehr ausüben. Ich mußte zwischen den einzelnen Kapiteln immer wieder aussetzen und mir alles durch den Kopf gehen lassen, denn auch der Regisseur schildert in seinen Briefen seinen körperlichen Verfall. Ein tiefgreifendes Buch ausdruckstark geschrieben,. In unserer heutigen Welt zählt nur die Jugend und die Schönheit. Aber das Gerechte ist, dass das Alter vor keinem Halt macht. Nur wer jung stirbt, wird niemals als. Ein Buch voller Trauer.

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