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Veröffentlicht am 17.01.2020

Spannende und düstere Dystopie in gendergerechter Sprache

Wasteland
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Das Autorenpaar Judith C. und Christian Vogt legt hier eine spannende und düstere Dystopie vor, die in weiten Teilen in Deutschland spielt und mit einem erschreckenden Szenario aufwartet.

Im Jahr 2064 ...

Das Autorenpaar Judith C. und Christian Vogt legt hier eine spannende und düstere Dystopie vor, die in weiten Teilen in Deutschland spielt und mit einem erschreckenden Szenario aufwartet.

Im Jahr 2064 haben drei Kriege und das Wasteland-Virus die Menschheit in weiten Teilen ausgerottet. Das Land wird von marodierenden Banden beherrscht, die vollkommen skrupellos agieren und so für Angst und Schrecken sorgen. In dieser düsteren Welt versuchen die junge Laylay, die aus ungeklärten Gründen gegen das Virus immun ist, und ihr Vater Azmi einfach nur zu überleben. Als Laylay im Tausch gegen dringend benötigte Medikamente den Marktbewohner Zeeto in der Todeszone, dem sogenannten Ödland, aufspüren und nach Hause bringen soll, setzt sie dabei Ereignisse in Gang, die nicht nur ihr Leben komplett auf den Kopf stellen werden.

Die Autoren erzählen ihre Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Laylay und Zeeto. Im Verlauf der Geschichte kommt noch eine weitere Perspektive hinzu, über die ich hier aber nicht zu viel verraten möchte. Sie wählen dabei eine gendergerechte Sprache, an die man sich zunächt doch ein wenig gewöhnen muss, bevor ein echter Lesefluss aufkommt. Hat man diese Anfangsschwierigkeiten aber erst einmal überwunden, wird man mit einer gut aufgebauten Geschichte belohnt, die mit viel Einfallsreichtum und schrägen Ideen aufwartet, wie z.B. einer Gang, die auf einem Schaufelradbagger unterwegs ist. Auch die Figurenzeichnung ist durchgehend gelungen.

Wer auf Dystopien und post-apokalyptische Welten der etwas düsteren Art steht, wird hier bestens bedient. Mich konnte das Buch auf jeden Fall trotz der bereits beschriebenen Einstiegsprobleme doch noch gut und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Gelungenes Krimi-Debüt aus Österreich

Holzinger ermittelt / PUNKTUM.
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Mit diesem Buch legt der Autor Wolfgang Priedl ein gelungenes Krimi-Debüt vor, das mich gut und spannend unterhalten konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge IT-Spezialistin Anna, deren Mutter ...

Mit diesem Buch legt der Autor Wolfgang Priedl ein gelungenes Krimi-Debüt vor, das mich gut und spannend unterhalten konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge IT-Spezialistin Anna, deren Mutter zunächst spurlos verschwindet und später tot aufgefunden wird. Hat sie sich wirklich selbst getötet oder wurde sie doch ermordet ? Zusammen mit ihrer besten Freundin Claudia, einer Journalistin, taucht Anna tief in die Vergangenheit ihrer Mutter ein und stößt dort auf ein finsteres Geheimnis, das auch sie selber betrifft.

Mit einem packenden Schreibstil und fein gezeichneten Charakteren treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen dramatischen Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die auch noch die eine oder andere Überraschung bietet. Immer wieder streut er dabei philosophische bzw. gesellschaftskritische Diskurse aus der Sicht seiner Protagonisten in das Geschehen ein, die zwar durchaus interessant und lesenswert sind, an der einen oder anderen Stelle aber doch ein wenig zu ausführlich ausfallen und so etwas zu sehr das Tempo aus der Geschichte nehmen.

Unter dem Strich überwiegen meine positiven Eindrücke dann aber doch bei weitem, so das ich auf weitere Werke aus der Feder des Autoren schon sehr gespannt bin.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Vergnügliche Hommage an die Helden der Kreisklasse

Sonntagsschüsse
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In diesem Roman führt uns der Autor Jonas Philipps in die Untiefen des fränkischen Fußballs und liefert dabei eine vergnügliche Hommage an die Helden der Kreisklasse, an der nicht nur Fußball-Fans ihre ...

In diesem Roman führt uns der Autor Jonas Philipps in die Untiefen des fränkischen Fußballs und liefert dabei eine vergnügliche Hommage an die Helden der Kreisklasse, an der nicht nur Fußball-Fans ihre helle Freude haben werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 18-jährige Marco Tanner, den es mit seinen Eltern von Hamburg nach Franken verschlägt, wo er sich dem TSV Weiherfelden anschließt, um dort seine ersten Schritte im Seniorenfußball zu machen. Schnell muss er sich nicht nur im knallharten Abstiegskampf der Kreisklasse bewähren, auch sonst hält die neue Heimat so manche Verwicklung für ihn bereit.

Mit reichlich Situationskomik und einem lockeren Schreibstil, der auch immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehen ist, bietet der Autor ein wahres Potpourri an skurrillen Typen, die auf und außerhalb des Fußballplatzes anzutreffen sind und jedem, der schon einmal in der Kreisklasse unterwegs ist oder war, doch ziemlich bekannt vorkommen dürften. Dabei hangelt sich das Geschehen immer haarscharf am Klischee vorbei, nimmt seine Figuren dabei aber absolut ernst und unterliegt nicht der Versuchung, sie vorführen zu wollen. Das der gut aufgebauten Geschichte an der einen oder anderen Stelle vielleicht so ein wenig die Tiefe fehlt, konnte mein Lesevergnügen auch kaum trüben. Unter dem Strich wird hier reichlich Lesespaß geboten, der mir immer wieder ein Grinsen oder sogar ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Gelungener Auftakt einer neuen Reihe mit dem charismatischen Serienmörder Francis Ackerman jr.

Die Stimme des Zorns
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Nachdem Ethan Cross den charismatischen Serienkiller Francis Ackerman jr. bereits in den sechs Thrillern der Shepherd-Reihe und einem weiteren Kurz-Thriller hat auftreten lassen, bildet dieser Thriller ...

Nachdem Ethan Cross den charismatischen Serienkiller Francis Ackerman jr. bereits in den sechs Thrillern der Shepherd-Reihe und einem weiteren Kurz-Thriller hat auftreten lassen, bildet dieser Thriller den Auftakt einer neuen Reihe, in der Ackerman nunmehr als Sonderermittler des FBI seine besonderen Fähigkeiten zeigen kann.

Mit seiner neuen Partnerin Nadia Shirazi ermittelt er gegen einen Killer, der seine Opfer in Kornkreisen hinterlässt und daher den Beinamen "Alien" erhalten hat. Als der Killer eine Expertin für Außerirdische entführt, werden die Ermittlungen zum Wettlauf gegen die Zeit.

Der Autor schneidet die Geschichte ganz auf seine Hauptfigur zu und spendiert ihr dann auch ein paar denkwürdige Auftritte. Das Ganze krankt aber so ein wenig am Anspruch, hier nicht nur die neuen Charaktere einzuführen, sondern darüber hinaus auch noch Neulingen im Ackerman-Universum einen möglichst reibungslosen Einstieg zu gewähren. Das führt gerade im Mittelteil dazu, das die Handlung stellenweise doch so ein wenig vor sich hinplätschert. Ein fulminanter Auftakt und ein packendes Finale wiegen dies dann aber doch deutlich auf und sorgen insgesamt für spannende Thriller-Unterhaltung, die aber für die weiteren Bände auch noch reichlich Luft nach oben lässt.

Wer auf spannende Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier gut bedient. Vielleicht nicht der beste, aber doch ein ziemlich unterhaltsamer Auftritt von Francis Ackerman jr.

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Gelungenes Hörspiel zum gleichnamigen Kinofilm von Bora Dagtekin

Das perfekte Geheimnis
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Diese Doppel-CD liefert mit einer Gesamtspielzeit von knapp 153 Minuten das Hörspiel zum hochkarätig besetzten Kinofilm "Das perfekte Geheimnis" von Regisseur Bora Dagtekin. Die Original-Dialoge aus dem ...

Diese Doppel-CD liefert mit einer Gesamtspielzeit von knapp 153 Minuten das Hörspiel zum hochkarätig besetzten Kinofilm "Das perfekte Geheimnis" von Regisseur Bora Dagtekin. Die Original-Dialoge aus dem Film werden hier durch eine Erzählstimme ergänzt und ergeben so ein insgesamt gelungenes Hörvergnügen, das mich sehr gut unterhalten konnte.

Sieben zum Teil langjährige Freunde (3 Paare und ein einzelner Gast) treffen sich zum gemeinsam Essen im privaten Umfeld. Im Laufe der Gespräche kommt die Idee auf, das alle Anwesenden ihre Handys auf den Tisch legen und die ankommenden Nachrichten vorgelesen werden müssen bzw. die Anrufe per Lautsprecher für alle hörbar gemacht werden. Der Beginn eines turbulenten Abends, der so manches Geheimnis enthüllt und auch die eine oder andere Lebenslüge entlarvt.

Da der Film in erster Linie durch seine Dialoge und den darin enthaltenen Wortwitz bestimmt wird, funktioniert er auch als Hörspiel ganz wunderbar. Die Stimmen der einzelnen Figuren bzw. der entsprechenden Schauspieler sind ziemlich prägnant und somit gut auseinanderzuhalten.
Die Geschichte selbst überzeugt durch eine gut aufgebaute Handlung mit einigen überraschenden Wendungen und ein überzeugend gezeichnetes Figurenensemble mit vielschichtigen und bisweilen auch doppelbödigen Charakteren.

Die Mischung zwischen der Erzählstimme von Volker Hanisch und den Originaldialogen aus dem Film ist zwar grundsätzlich gut aufeinander abgestimmt, der ironische Text der Erzählstimme bringt zudem neben den erforderlichen Informationen zum Geschehen noch zusätzlichen Humor in die Geschichte. Der Part der Erzählstimme fällt dabei stellenweise aber doch etwas zu ausführlich aus, so ergibt sich dann auch die knapp 40 Minuten längere Spieldauer gegenüber dem Film mit einer Laufzeit von ca. 111 Minuten.

Insgesamt konnte mich das Hörspiel aber doch überzeugen und bietet so eine gelungene Alternative zum Kinofilm.

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