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Veröffentlicht am 06.02.2020

Nur bedingt spannend

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Während der Weihnachtszeit machen es sich die Leute normalerweise Zuhause bequem und genießen die Besinnlichkeit, gerade wenn es draußen stürmt und schneit. Kommissarin Karen Eiken Hornby kann ihre Feiertage ...

Während der Weihnachtszeit machen es sich die Leute normalerweise Zuhause bequem und genießen die Besinnlichkeit, gerade wenn es draußen stürmt und schneit. Kommissarin Karen Eiken Hornby kann ihre Feiertage allerdings nicht in ihrem Heim genießen, denn weil die Grippe unter den Kollegen grassiert, wird sie von ihrem Chef zu einem vermeintlichen Unfall eines Rentners beordert. Schon wenig später steht fest, dass es sich um Mord handelt und Karen muss weiter ermitteln, obwohl sie selbst körperlich gerade nicht in Bestform ist. Wirklich Fortschritte machen die Ermittlungen nicht und es kommt zu einem zweiten Mord und persönlichen Verwicklungen.

Für mich war es der erste Besuch auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland, meine erste Begegnung mit der Ermittlerin Karen Eiken Hornby. Die Geschichte des Buches ist in sich abgeschlossen und eigentlich könnte man sie gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die körperliche Verfassung der Ermittlerin lässt darauf schließen, dass es im vorigen Buch recht heftig für sie gewesen sein muss, allerdings findet sich keinerlei Hinweis auf den Grund der Verletzung, das fand ich etwas schade, da mir dadurch einiges am Hintergrund der Figur gefehlt hat. Ich bin kein Freund davon, seitenweise die Vorgeschichte anderer Bände auszubreiten, aber eine kurze Erklärung wäre schon schön gewesen.

Ich bin etwas schwer ins Buch gestartet, Grund dafür sicher die vielen verschiedenen Figuren. Die Geschichte kommt recht langsam in Gang, die Ermittlungen laufen schleppend, generell herrscht eine recht bedrückende Stimmung. Über 200 Seiten hinweg tritt man quasi auf der Stelle. Es gibt immer wieder Szenen aus dem Privatleben der Kommissarin, diese Mischung mag ich immer recht gern, aber auch hier fehlt mir mehr Hintergrund. Fehlt wohl doch die Lektüre der anderen Bücher. Wirklich spannend fand ich letztendlich eher die Nebenhandlung um Karens Freundin Aylin. Wäre die komplette Geschichte eher in diese Richtung gelaufen, hätte ich es spannender gefunden.

Der Krimi war für mich eher etwas langatmig. Das Motiv für die Taten durchaus etwas Neues, aber für mich nicht spannend genug in Szene gesetzt. Der Showdown trifft da schon eher meinen Geschmack, kann es aber auch nicht mehr rausreißen.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Leider nur bedingt spannend

Diabolic – Fatales Vergehen
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Es ist ja momentan nicht ungewöhnlich, dass sich mehrere Autoren für ein gemeinsames Projekt zusammentun. So auch bei diesem Thriller. Lisa Jackson kenne ich natürlich, die anderen beiden Namen sagten ...

Es ist ja momentan nicht ungewöhnlich, dass sich mehrere Autoren für ein gemeinsames Projekt zusammentun. So auch bei diesem Thriller. Lisa Jackson kenne ich natürlich, die anderen beiden Namen sagten mir nichts. Der Titel und die Beschreibung des Buches liesen auf eine spannende und nervenaufreibende Story schließen. Spannend wird es dann auch direkt zu Beginn, als die Freundinnen Ruth, Shiloh und Kate beim nächtlichen Baden von einem Psychopathen aufgeschreckt werden. Eines der Mädchen wird vergewaltigt und nur mit viel Glück können die Drei ihm entkommen. Die eigentliche Geschichte setzt dann einige Jahre später an, als die Mädchen wieder in ihrer Heimatstadt sind und der Täter von damals wieder auf sie aufmerksam wird.

Die Geschichte besteht hauptsächlich aus drei Teilen, in denen der Fokus jeweils auf einer der Frauen liegt. Der Leser erfährt über ihre Vergangenheit, den Umgang mit dem damaligen Erlebnis, den aktuellen Ereignissen und auch der psychopathische Täter kommt zu Wort. Der Plot ist nicht neu und wurde in ähnlicher Form schon in einigen Büchern und Filmen behandelt. Leider bieten die Autorinnen in ihrer Version wenig Neues, die Ereignisse plätschern, bis auf wenige Ausnahmen vor sich hin. Das Buch wimmelt von Klischees zu den Bewohnern und dem Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, die Figuren sind stereotyp, zeigen ein oft nicht nachvollziebares Verhalten, einfach nur, weil die Geschichte das grad so braucht. Um die Längen im Mittelteil zu füllen, werden Liebesbeziehungen inszeniert, die angesichts der anderen Ereignisse nicht so ganz passend erscheinen. An sich, passt ein Flirt, oder eine Liebesgeschichte immer ganz gut in einen Thriller, kann sie doch dem Handeln der Figuren Tiefe und Glaubwürdigkeit geben, in diesem Fall wirkte das Ganze aber eher konstruiert und war leider sehr vorhersehbar. Zum Ende hin wird das Tempo nochmal angezogen, der Showdown wird dann aber ziemlich schnell abgearbeitet und der Leser noch mit einigen Fragezeichen zurück gelassen.

Ich habe es schon oft erlebt, dass gerade weibliche Autoren oft eine härtere Gangart einlegen. Auf Grund des Titels hatte ich aich eine gewisse Erwartungshaltung an das Buch, diese wurde aber kaum erfüllt. Natürlich ist der Grundgedanke der Story heftig, die Umsetzung aber dann eher weichgespült. Mich konnte das Buch nicht ganz packen, stellenweise hatte es durchaus gute und spannende Momente, es war jetzt aber auch nicht so, als das ich es nicht hätte aus der Hand legen können.
Für Fans der Autorinnen, für Leser, die Romantik in einem Thriller mögen, und die es nicht ganz so nervenaufreibend möchten aber sicher ein angenehme Lektüre.

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Nicht was ich erwartet habe

Draussen
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Natürlich kennt man die Autoren von ihren anderen Büchern. Ich kann gut nachvollziehen, dass sie sich mal auf ein etwas anderes Terrain begeben wollten. Leider muss ich sagen, dass das Buch meinen Geschmack ...

Natürlich kennt man die Autoren von ihren anderen Büchern. Ich kann gut nachvollziehen, dass sie sich mal auf ein etwas anderes Terrain begeben wollten. Leider muss ich sagen, dass das Buch meinen Geschmack nicht wirklich getroffen hat.

Die Geschichte um Cayenne, ihren Bruder Joshua und ihren geheimnissvollen Beschützer mit dem vernarbten Gesicht beginnt mitten im Nirgendwo auf einem Campingplatz in Brandenburg. Der Leser erfährt schnell, dass die Gruppe auf der Flucht ist, dass es wohl um Leben und Tod geht, um ein Ereignis in ihrer Vergangenheit, warum, das erfährt man lange Zeit nicht.

Die Geschichte startet eigentlich sehr spannend, es gibt dieses Geheimnis, das die Kinder umgiebt, das die Fantasie des Lesers anregt. Man fragt sich die ganze Zeit, was furchtbares in ihrem früheren Leben passiert ist, sie zu Waisen machte und ihr Leben im Schatten nötig werden lies. Leider geben die Autoren auf lange Strecke keinerlei Hinweise, dass war für mich frustrierend, regte andererseits aber mein Kopfkino an. Leider war die Auflösung am Ende weit von meiner Vorstellungen entfernt und etwas enttäuschend.

Die Figuren sind auf Grund ihrer Vergangenheit spezill, haben Potential, bleiben aber recht flach. Auch hier fehlen mir Informationen, die ihr Handeln erklären und glaubwürdig machen. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Stephan ist, wie er ist, warum er tut, was er tut, warum er die Kinder drillt und trainiert, wie in dem Film "Hannah".

Die Story schleppt sich durch das Buch. Es ist nicht so, dass nichts passiert, im Gegenteil, aber es dreht sich eben immer im Kreis, immer das selbe Mantra. Viele Worte, ohne wirklich etwas zu sagen. Aufgelockert wird die Story durch die eingefügten Tagebucheinträge eines jungen Fremdenlegionärs. Sie erzählen von seinem Eintritt in die Legion und den späteren Einsätzen. Natürlich kann man sich denken, dass das irgendwie mit der Geschichte und den Kindern zu tun hat, aber auch hier gibt es Aufklärung erst relativ spät. Die Verschiedenen Themen Fremdenlegion, Prepper Szene, werden recht einseitig, klischeehaft dargestellt. Manches davon war für mich einfach nur Material um die Seiten zu füllen Anders kann ich es nicht beschreiben.

Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt, die Grundidee der Story ist durchaus spannend, die Figuren hätten Potenzial. Mit der Flucht aus dem Krankenhaus, oder den Szenen im Gefängnis gab es auch richtig gute Abschnitte, aber im Ganzen zu wenig um die Spannung oben zu halten.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Rache

Die Geschichte der Sina Brodersen / Nur eine Petitesse
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Schon beim ersten Buch der Autorin war erkennbar, dass sie sich sehr viele Gedanken zum passenden Titel macht. Ich glaubte zuerst an eine Phantasieschöpfung beim Titel, und habe das Wort tatsächlich ...

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Schon beim ersten Buch der Autorin war erkennbar, dass sie sich sehr viele Gedanken zum passenden Titel macht. Ich glaubte zuerst an eine Phantasieschöpfung beim Titel, und habe das Wort tatsächlich nachgeschlagen. Das Wort ist nicht erdacht und die Bedeutung wird von der Autorin in der Geschichte erklärt und so wird auch der Bezug zum Buch deutlich. Auch beim zweiten Buch ist wieder ein spezieller Titel verwendet worden, mir völlig unbekannt, hätte man durch Assoziation sicher die Bedeutung erraten können, muss man aber nicht. Wie schon im Vorgänger, den man zwingend und unbedingt gelesen haben sollte bevor man sich dieser Lektüre hingibt, wird der Begriff und seine Bedeutung für die Geschichte erklärt.


Erklärt wir der Titel während eines Gesprächs zwischen der Hauptfigur Sina und dem Paten einer weitverzweigten Verbrecherorganisation, den sie für den Tod ihres Geliebten verantwortlich macht. Um diesen zur Strecke zu bringen kommt Sina in ein Nobelhotel in der Schweiz und beginnt ihre Erkundigungen einzuziehen. Wobei sie offenbar gänzlich die damit verbundenen Gefahren vergisst.

Im Verlauf der Geschichte ist von der Hauptfigur Sina recht selten etwas zu lesen. Wie schon im ersten Teil füllt die Autorin die Seiten mit wunderbaren Nebenfiguren, deren Lebensläufe bis ins Kleinste konstruiert sind. Oft haben diese Figuren gar keinen direkten Bezug zur Hauptfigur, sonder kennen nur jemanden, der in die Geschichte involviert ist, oder arbeiten im Hotel, in dem Sina wohnt. All diese Nebenschauplätze lesen sich fantastisch, können aber nicht gegen die Frage an, was das mit Sina und ihrer Rache an Toms Mörder zu tun hat.

Natürlich schafft die Autorin den Spin und es kommt am Ende zu einem bondwürdigen Showdown inmitten der Schweizer Bergwelt. Der Weg dorthin war für den Leser leicht und unterhaltsam. Der Schreibstil der Autorin ist klasse, man fliegt nur so durch die Seiten.
Allerdings war ich während der ganzen Lektüre auf der Suche nach Sina, es ist ihre Geschichte, ihre Rache, ihre Möglichkeit den Verlust ihrer großen Liebe zu verarbeiten, und dann ist sie nur so wenig zwischen den Seiten des Buches präsent.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Anstrengend

Die großen Vier
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In diesem Roman geht die Autorin mit ihrem Helden Hercule Poirot mal etwas andere, wie ich finde gewöhnungsbedürftige Wege. Es geht hier nicht um die klassische Jagd nach einem Mörder, sondern um den Kampf ...

In diesem Roman geht die Autorin mit ihrem Helden Hercule Poirot mal etwas andere, wie ich finde gewöhnungsbedürftige Wege. Es geht hier nicht um die klassische Jagd nach einem Mörder, sondern um den Kampf gegen ein weltweit operierendes Verbrechersyndikat, das aus dem Untergrund heraus nichts geringeres als die Weltherrschaft anstrebt. Was genau die Intention der Autorin zu diesem Roman war, bleibt mir verborgen, ich kann allerdings nachvollziehen, dass das Buch nicht zu ihren persönlichen Lieblingen gezählt hat.


Hercule Poirot tanzt hier nicht leichtfüßig durch die Geschichte, er kann nur wenig durch seine kleinen, grauen Zellen überzeugen. Er tut sich meist ebenso schwer wie der Leser. Die Geschichte ist verworren und unübersichtlich, die Hintergründe scheinen weit hergeholt und stecken voller Klischees. Das Geschehen zieht sich über einen ungewöhnlich langen Zeitraum. Erklärt wird dies durch die Tatsache, dass der Roman ursprünglich aus mehreren Kurzgeschichten bestand.

Poirot und sein guter Freund Hastings quälen sich durch den Fall. Nach kleinen Erfolgen gibt es immer wieder Rückschläge. Poirot scheint tatsächlich seinen Meister gefunden zu haben, er arbeitet verbissen an der Aufdeckung der Drahtzieher. Ähnlich wie bei Sherlock Holmes und Moriaty wird eine Art Erzfeind kreiert, der Poirot immer einen Schritt voraus ist. Natürlich lässt die Autorin ihren Helden am Ende, wenn auch etwas haarsträubend und auf für Poirot gänzlich untypische Art, triumphieren, aber selbst bei eingefleischten Fans hinterlässt das Buch am Ende allgemeines Stirnrunzeln.

In diesem Fall ziehe ich die Verfilmung eindeutig vor, obwohl auch diese etwas langatmig ist.