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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2020

Laut, lauter, Rammstein

Am Anfang war das Feuer
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Bück dich, befehl ich dir | wende dein Antlitz ab von mir

Für solche harten Sätze ist die Band Rammstein bekannt. Provokation, Lärm, Pyrotechnik und eine starke Bühnenpräsenz.
Doch was steckt wirklich ...

Bück dich, befehl ich dir | wende dein Antlitz ab von mir

Für solche harten Sätze ist die Band Rammstein bekannt. Provokation, Lärm, Pyrotechnik und eine starke Bühnenpräsenz.
Doch was steckt wirklich hinter der deutschen Rockband? Im Buch "Am Anfang war das Feuer" von Ulf Lüdeke wird die Band Rammstein von Ihrer Geburt bis zum Jahr 2016 unter die Lupe genommen.

Begonnen hat alles in Ost-Berlin, wo die sechs Bandmitglieder schon vor Rammstein Musik gemacht haben, teilweise sogar in gemeinsamen Bands. 1994 wurde dann aus den sechs Musikern die Band Rammstein. Erste Alben wurden zum großen Erfolg und topten sogar die Charts. Doch wie konnte das sein? Rammstein hat etwas gemacht, was keine Band vor ihnen so konsequent und erfolgreich gelebt haben: harter Rock in deutscher Sprache - damit gelten sie als wichtigster Vertreter der Neuen Deutschen Härte.

Im Buch erfährt man neben den Anfängen und der Entwicklung der Band auch, was deren Gesamtkunstwerk ausmacht: inszenierte Provokation, Feuer und Pyrotechnik auf der Bühne, Texte von Till Lindemann, die unter die Haut gehen und eine Überzeugung von sechs Musikern, dass gute Musik mehr braucht als Liebeslieder.

Eine besondere Aufmerksamkeit im Buch erhält natürlich Till Lindemann - Sänger und Gesicht von Rammstein. Ohne seine Stimme, seine Texte, sein Erscheinungsbild und vor allem seine Bühnenpräsenz wäre Rammstein nicht so erfolgreich. Er flippt auf der Bühne aus, gibt dem Bösen eine Stimme und kreiert Texte, die auch gern mal auf dem Index landen. Doch persönlich ist der Rammstein-Sänger wohl eher ruhig, nachdenklich, lyrisch, lebt zurückgezogen und musste sich zunächst erst an die johlenden Menschenmassen gewöhnen, die ihn eher nervös gemacht haben.

Diese Geschichte über Rammstein ist leicht geschrieben und damit schnell zu lesen, gibt interessante Einblicke in eine Band, die man zunächst nicht wirklich versteht, beleuchtet Text und Innenleben, so dass man als Leser immer wieder zwischendurch das Buch weglegen und in einen Song oder ein Musikvideo reinhören muss, um zu sehen, was der Autor gerade beschreibt.

Spannend und kurzweilig, macht Lust auf die Rekord-Rockband und regt auch nach dem Lesen zum Nachdenken kann. Für mich gelungen und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Wie ein Briefwechsel - nur schneller und sehr herzlich

Gut gegen Nordwind
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Der klassische Briefverkehr von gestern ist die E-Mail von heute. Außer dem elektronischen Weg und der schnelleren Antwort hat sich aber nicht viel geändert. Die Gefühle sind immer noch die gleichen.
So ...

Der klassische Briefverkehr von gestern ist die E-Mail von heute. Außer dem elektronischen Weg und der schnelleren Antwort hat sich aber nicht viel geändert. Die Gefühle sind immer noch die gleichen.
So geht es Emmi und Leo, die sich per Zufall über E-Mail finden und sich schreiben. Aus einem Zufall wird eine lange E-Mail-Freundschaft. Obwohl sich die beiden nicht kennen, vertrauen sie sich persönliche Dinge an und werden schnell zu intimen Bekanntschaften.

Protagonisten: Emmi ist eine junge Frau und genießt die E-Mails mit dem Fremden, um ihrem Familien-Alltag zu entfliehen. Leo ist Sigle und lernt in Emmi eine Frau kennen, die ihn reizt, obwohl sie nur Freunde sein sollten. Beide tun sich gut, streiten, versöhnen sich - eigentlich sollte man gar nicht meinen, dass das alles über E-Mail mit einem völlig Unbekannten möglich ist.

Dieser E-Mail-Roman hat etwas Besonderes: man muss einfach weiterlesen. Jede E-Mail verlangt nach einer Antwort, die man als Leser prompt bekommt. Besonders spannend sind die Zeitangaben bei jeder Mail. Manchmal wird die Antwort nur wenige Sekunden später geschickt (dann weiß man, dass gerade beide vor dem PC sitzen und schreiben). Manchmal kommt tagelang nichts, der Eine wartet auf eine Reaktion, der Andere schreibt aber nicht (dann fragt man sich warum, wird nervös, aggressiv, genervt).
Dieses Buch hat so harmlos begonnen und hat mich dennoch so fassunslos zurückgelassen.

Fazit: Zeitweise dachte ich, dass die Luft raus sei, aber das Buch wird vor allem zum Ende hin immer spannender. Die ganze Geschichte zwischen Emmi und Leo ist wunderbar erfrischend und mal völlig anders zu lesen als ein "klassischer" Roman. Die kurzen aufeinanderfolgenden E-Mails erlauben auch kurze Leseetappen, die man jederzeit unterbrechen kann. Dieses Buch schreit quasi "Sie haben Post!".

Veröffentlicht am 04.08.2019

Spannend und sexy

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Cover: Ich finde das Cover von Wicked (und auch der ganzen Trilogie) wunderschön. Der goldene Flügel lässt schon erahnen, dass es um Fantasy und eventuelle Feen oder so etwas geht.

Protagonisten: Die ...

Cover: Ich finde das Cover von Wicked (und auch der ganzen Trilogie) wunderschön. Der goldene Flügel lässt schon erahnen, dass es um Fantasy und eventuelle Feen oder so etwas geht.

Protagonisten: Die beiden Hauptfiguren Ivy und Ren sind sehr sympathisch und authentisch. Ivy scheint mir für die Geschichte etwas zu jung, da sie gerade mal 21 ist. Trotzdem kann man sich schnell in Geschichte hineinversetzten und mit den Figuren mitfühlen. Ivy ist die perfekte Mischung aus hartgesotten, süß, intelligent, Außenseiter und mitfühlend.

Meinung: Die Geschichte fängt in einem ruhigen Café an und ich war sofort mitten drin. Jennifer L. Armentrouts Schreibstil ist leicht und locker, sehr detailliert und einnehmend. Nur wenige Sätze wurden gewechselt und ich fand die Story schon spannend. Ivy lebt in einer Welt, die einerseits vom Leser gut nachvollzogen werden kann: Studentin, kleine Wohnung, lernen im Café, Freundinnen treffen. Die andere Seite ihrer Welt könnte gar nicht unterschiedlicher sein: sie jagt die bösen Fae, die aus der Anderwelt kommen und den Menschen gefährlich werden könnten. Die Geschichte ist super spannend und mit jeder Seite lernt der Leser mehr über die verschiedenen Fae, die Anderwelt und die Geheimnisse von Ivy kennen. Sie arbeitet mit Ren zusammen, einem gut aussehenden jungen Mann, der ebenfalls gegen die Fae kämpft. Zwischen Ivy und Ren entwickelt sich eine romantische Beziehung. Bei dieser bleibt es nicht nur bei zarten Küssen. Der Leser bekommt viele heiße Sexszenen zu lesen, die zwar sehr detailliert aber dennoch besonders ansprechend, einfühlsam und berauschend geschrieben sind (daher ist Wicked auch kein Kinder-/Jugendbuch, sondern meiner Meinung nach für Erwachsene gedacht). Die Geschichte ist insgesamt ein bisschen vorhersehbar und nicht wirklich etwas Neues, dennoch bin ich schon sehr gespannt auf Band 2 der Trilogie.

Fazit: Ich kann Wicked definitiv empfehlen. Die Geschichte ist sehr spannend, ein bisschen erotisch und humorvoll. Für alle Fantasy-Fans, die kein Problem mit Sex in der Geschichte haben ist das Buch genau richtig.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Chemie für Nerds und alle anderen

Komisch, alles chemisch!
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Chemie ist einfach überall? Selbst das Lesen dieses Buches ist Chemie? Das muss mir erst mal jemand beweisen…

Cover: Die Autorin selbst im Chemie-Outfit mit Erlenmeyerkolben - so stellt man sich niemand ...

Chemie ist einfach überall? Selbst das Lesen dieses Buches ist Chemie? Das muss mir erst mal jemand beweisen…

Cover: Die Autorin selbst im Chemie-Outfit mit Erlenmeyerkolben - so stellt man sich niemand mit Doktortitel vor. Umso spannender verspricht das Buch zu werden. Also quasi Chemie und Spaß in einem!

Meinung: Insgesamt wird hier Chemie einfach und spannend erklärt. Angefangen vom Kaffee am Morgen und der wachmachenden Wirkung bis hin zur Zahnpasta im Bad oder dem Kuchenbacken. Mai erklärt alles so, dass man plötzlich anfängt selbst darüber nachzudenken. Die meisten Dinge sind so einfach und verständlich erklärt, dass man sofort weiß, was sie meint, wie der morgendliche Kaffee eigentlich wirkt und wie das alles sein kann. Leider gibt es einige doch sehr chemischen Stellen, die für Laien mehr Wissenschaft als Spaß sind. Vermutlich ist ein Buch über Chemie halt nicht ohne Chemie möglich. Diese doch sehr anspruchsvollen Stellen im Buch hätten meiner Meinung nach etwas leichter vermittelt werden können. Selbst mit Chemie-Hintergrundwissen muss man hier mitdenken und versteht vielleicht nicht alles. Zum Glück wechseln sich die theoretischen Inhalte immer wieder mit unterhaltsamen Alltagsgeschichten, spannendem Alltags-Chemiewissen und Anekdoten ab. Insgesamt ist das Buch also wirklich Unterhaltung und Spaß pur - gemischt mit etwas zu theoretischer Chemie für den Laien.

Fazit: Das Buch ist für alle geeignet, die Chemie lieben und hassen - denn selbst wer bisher von Chemie nicht begeistert werden konnte wird hier fündig. Chemie kann spannend sein, man muss nur richtig hinsehen. Und wer sich von ein bisschen Hintergrundtheorie nicht abschrecken lässt, kann sich auf viel Unterhaltung und Humor einstellen.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Die Pille von damals bis heute - faszinierend und super spannend zu lesen

Die Pille und ich
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Liebe Frauen, wer nimmt es nicht, das oralen Contraceptivum oder besser bekannt als "Die Pille". Das Verhütungsmittel Nr. 1 und so viel mehr…

Cover: Das Cover zeigt die Bedeutung der Pille heute - ein ...

Liebe Frauen, wer nimmt es nicht, das oralen Contraceptivum oder besser bekannt als "Die Pille". Das Verhütungsmittel Nr. 1 und so viel mehr…

Cover: Das Cover zeigt die Bedeutung der Pille heute - ein Livestyle-Produkt, das man im Handtäschchen mit sich herumträgt. Provokant aber auch ehrlich.

Meinung: Das Buch durchläuft die geschichtliche Entwicklung der Pille von der Markteinführung in den 60ern bis heute. Die Autorin schafft es, die jeweilige Intension der Pille zur damaligen Zeit einzufangen und zu begründen, warum sie positiv oder negativ war. Denn die Zeiten ändern sich schließlich und mit ihnen die Einstellung zur Pille oder die Gründe, warum frau diese einnimmt. Das eigentliche Kernstück dieses Buches sind meiner Meinung nach aber die vielen Wortmeldungen befragter Personen aller Altersklassen. Begonnen von Frauen, die die Pille bei Markteinführung genommen haben bis hin zu Teenagern in der heutigen Zeit, die erzählen, was sie von der Pille halten und warum sie sie nehmen. Das ganze Buch ist durchzogen von Wortmeldungen, die in den Fließtext eingewebt sind und so die jeweilige Zeit zum Leben erwecken und nachvollziehbar machen.

Fazit: Ich finde "Die Pille und ich" sehr gelungen, da die Pille nicht aus heutiger Sicht, sondern im Wandel der letzten 50 Jahre beschrieben wird. So kann man auch heute noch die Frauen der 60er oder 80er verstehen und deren Empfindungen und Einstellungen nachfühlen.