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Veröffentlicht am 21.01.2020

Sigrid Nunez - Der Freund

Der Freund
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Nachdem ihr Mentor und bester Freund sich selbst das Leben genommen hat, erbt die Ich-Erzählerin einen Hund. Kein kleines Schoßhündchen, sondern eine riesige Dogge, die viel zu groß für ihre kleine New ...

Nachdem ihr Mentor und bester Freund sich selbst das Leben genommen hat, erbt die Ich-Erzählerin einen Hund. Kein kleines Schoßhündchen, sondern eine riesige Dogge, die viel zu groß für ihre kleine New Yorker Wohnung ist, in der sie ohnehin keine Hunde halten darf. Aber irgendwer muss das Tier ja nehmen, das genau wie sie den Verlust des Gefährten betrauert. Die Annäherung an Apollo – der einzig wirklich passende Name für ein solch imposantes und schönes Tier – ist nicht einfach, doch nach und nach finden sie zusammen in ihrer Trauerbewältigung, die sich für die Erzählerin gedanklich zwischen Erinnerungen an den Freund, literarischen Analysen und den Studenten ihrer Creative Writing Kurse abspielt. So befremdlich der neue Mitbewohner für sie zunächst ist, so groß stellt er sich emotionale Stütze heraus.

Sigrid Nunez achter Roman katapultierte die Autorin schlagartig ins öffentliche Interesse, da sie mit diesem 2018 den National Book Award gewann und für zahlreiche weitere literarische Preise nominiert wurde. Der Roman besticht weniger durch die Handlung, diese ist recht reduziert, sondern letztlich durch den geschickten Genremix, der Nunez überzeugend gelungen ist. Literarische Betrachtungen, philosophische Spaziergänge, Erinnerungen, psychologische Analyse und geradezu banale Alltagssorgen im Zusammenleben mit einem Hund werden durch eine mal melancholische, mal heitere, mal fast wütende Erzählstimme zusammengehalten.

Im Zentrum steht Apollo – die einzige Figur, die einen Namen erhalten hat. Apollo hat keine Vergangenheit, er war irgendwann einfach da, und aufgrund seines Alters hat er auch keine Zukunft. Ebenso wie die Erzählerin trauert er offenkundig und die Frage, wer eigentlich wen tröstet, wer wessen Trauerbegleiter ist, bleibt letztlich offen.

Besonders gefallen haben mir die Grübeleien über das Schreiben und die Literatur, die Nunez mit pointiert ironischem Unterton präsentiert.

„Wenn Lesen die Fähigkeit zur Empathie tatsächlich fördert, wie uns ständig erzählt wird, dann scheint Schreiben sie zu vermindern.“

Die Überhöhung der Autoren, die in der Realität jedoch oft ein prekäres Dasein führen und häufig das Hadern mit ihren Emotionen und ihrer psychischen Instabilität als primäre Inspirationsquelle nutzen, greift sie direkt an und stürzt die Literaten vom gesellschaftlichen Thron. Doch wer eine Gedenkfeier nicht zum Erinnern an den Verstorbenen, sondern zum Netzwerken nutzt, hat es wohl auch nicht besser verdient. Nicht viel besser ergeht es den akademischen Institutionen, an denen keine kritische Auseinandersetzung und offene Diskussion ohne Rede- und Denkverbote mehr erfolgt, sondern die sich mit selbstauferlegten Beschränkungen vor Sorge um die augenscheinlich immer geringer werdende Belastbarkeit der Jugend zunehmend selbst in ihrer Gedankenwelt limitieren.

Unprätentiös und erfrischend amüsant lässt uns die Erzählerin an ihren Gedanken teilhaben und erfindet so den wahren literarischen Freigeist neu und macht neugierig auf ihre früheren Werke.

Veröffentlicht am 19.01.2020

Jørn Lier Horst - Wisting und der Tag der Vermissten

Wisting und der Tag der Vermissten
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Kurz vor dem 10. Oktober, wie in jedem Jahr seit 24 Jahren, holt William Wisting die Unterlagen zu dem ungelösten Fall von Katharina Haugen hervor und studiert die Ermittlungsergebnisse, immer in der Hoffnung, ...

Kurz vor dem 10. Oktober, wie in jedem Jahr seit 24 Jahren, holt William Wisting die Unterlagen zu dem ungelösten Fall von Katharina Haugen hervor und studiert die Ermittlungsergebnisse, immer in der Hoffnung, doch noch etwas Neues zu entdecken, das den Fall lösen könnte. Er wird wieder zu Martin Haugen, dem Ehemann, fahren, mit dem ihn inzwischen fast so etwas wie eine Freundschaft verbindet. Doch dieses Mal entsprechen gleich zwei Dinge nicht den üblichen Routinen: Martin Haugen ist nicht zu Hause als Wisting ihn aufsucht, stattdessen sieht der Kommissar, dass überall Überwachungskameras angebracht wurden. Und Adrian Stiller interessiert sich plötzlich für den Mann. Der Sonderermittler einer neuen Einheit, die Cold Cases neu aufrollt, untersucht eigentlich den Vermisstenfall Nadia Krogh, in dessen Zusammenhang nun Spuren zu Martin Haugen führen. Beide Fälle liegen mehr als zwei Jahrzehnte zurück, da ist die Chance gering, sie noch zu lösen, aber manchmal benötigen Menschen einfach Zeit, bis sie sich offenbaren.

Jørn Lier Horst hat mit der Reihe um alte Fälle für seine Serie um den norwegischen Kommissar William Wisting quasi einen eigenen Ableger geschaffen. Der Fall um den mysteriösen Code, den die verschwundene Katharina hinterlassen hat, ist im Original der zwölfte der inzwischen vierzehnbändigen Reihe, die deutsche Zählung beginnt mit diesem eine neue, führt aber vor allem das Privatleben Wistings und seiner Tochter Line fort. Nichtsdestotrotz lässt sich der Krimi auch problemlos als Einstieg in die Serie, unabhängig von den Vorgängern, lesen.

Zunächst scheint die Suche nach Katharina in eine Sackgasse zu führen, alle Spuren sind ausgewertet und bei genauer Betrachtung ihrer Lebensgeschichte, liegt es auch nahe, dass die Frau einfach untergetaucht ist und sich an einem anderen Ort ein neues Leben aufgebaut hat. Auch der zweite Fall um die Industriellentochter, deren Verschwinden schnell zu einem Entführungsfall wird, klingt zunächst nicht besonders vielversprechend, was eine Lösung nach so langer Zeit angeht. Doch unerwartet wird mit viel psychologischem Geschick wird der Täter in die Enge getrieben, ein riskantes Manöver, das jedoch von den Ermittlern geschickt eingefädelt wird und letztlich die losen Enden miteinander verknüpft.

Wisting bleibt sich auch in diesem Fall treu. Unprätentiös und lebensnah ist er nicht der Superheld, sondern arbeitet mit seinen Kollegen im Team und offenbart bei der Beaufsichtigung seiner Enkelin auch dramatische Schwächen. Das Menschliche, das sich bei ihm zeigt, ist es auch, dass ihn antreibt, er will Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen und verstehen, was einen Mörder so weit treibt, einem anderen das Leben zu nehmen. Gerade auch sein Privatleben, das wieder einmal unmittelbar mit seinem Beruf verbunden wird, lässt ihn authentisch und erfrischend normal wirken. In dieser Hinsicht ist ein typischer Nordic noir Krimi, ihm fehlen jedoch die düsteren, geradezu depressiven Aspekte, die sich auf den moralischen und gesellschaftlichen Verfall beziehen, womit sich Jørn Lier Horst deutlich von anderen skandinavischen Spannungsromanen abhebt.

Veröffentlicht am 18.01.2020

John Marrs - Ich kenne deine Lügen

Ich kenne deine Lügen
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Ein ganz gewöhnlicher Morgen im Haus der Familie Nicholson, doch dieser 4. Juni wird ihrer aller Leben verändern. Schon lange leidet Vater Simon unter Schlafstörungen und häufig nutzt er das frühe Erwachen ...

Ein ganz gewöhnlicher Morgen im Haus der Familie Nicholson, doch dieser 4. Juni wird ihrer aller Leben verändern. Schon lange leidet Vater Simon unter Schlafstörungen und häufig nutzt er das frühe Erwachen für eine Joggingrunde. Auch an diesem Morgen verlässt er das Haus, jedoch ohne Joggingschuhe und ohne zurückzukehren. Er geht einfach weg und lässt seine Frau Catherine mit den drei kleinen Kindern James, Robbie und Emily zurück. Keine Spuren gibt es von ihm und niemand weiß, ob ihm etwas zugestoßen ist, ob er überhaupt noch am Leben ist. Catherine wird Monate brauchen, bis sie wieder zu sich kommt und die Verantwortung für ihre Familie übernehmen kann. Simon begibt sich derweil auf eine Reise durch die Welt, es wird ihn nach Frankreich, Kanada, die USA und weitere Länder ziehen, bis er fünfundzwanzig Jahre später wieder vor seinem Haus und seiner Ehefrau stehen wird.

Mir ist John Marrs als Autor von nervenzerreißenden und psychologisch perfekt abgestimmten Krimis bekannt, die die Figuren an den Rand dessen treiben, was sie aushalten können. „Ich kenne deine Lügen“ funktioniert jedoch ganz anders, es beginnt mit dem Wiedersehen und langsam wird dann die Geschichte des Verschwindens aufgerollt. Lange Zeit kommt der Roman wie eine toll erzählte Geschichte von Verlust und Flucht daher, doch das Blatt wendet sich und wie aus dem nichts taucht genau das auf, was man von Marrs erwartet: ein geschicktes Spiel zweier ebenbürtiger Gegner, die sich psychologisch versiert nichts schenken.

Simons unerwarteter und scheinbar unmotivierter Weggang verwundert zunächst, kann ein Mensch nur aus Langeweile und familiärem Frust einfach so alles hinter sich lassen? Wohl kaum, aber es dauert ein wenig, bis seine wahren Beweggründe sich offenbaren und wenn man gerade denkt, ihn verstanden zu haben und womöglich sogar Verständnis für sein Handeln aufbringt, kommt der Schlag mit dem Holzhammer. Nein, die Handlung bietet keine dramatische Spannung von Beginn an, aber wenn man sich dem Ende nähert, wird man umso mehr belohnt von den Überraschungen, die der Autor vorbereitet hat und die einem aus dem Nichts treffen.

Hatte mich der Roman rein schon durch die Erzählung der 25 Jahre zwischen Weggang und Wiedersehen begeistern können – interessant entwickelt er die beiden Figuren und stellt sie unablässig vor neue Herausforderungen, hier ganz sicher eine deutliche Steigerung zu früheren Romanen, die mehr auf Action und Spannung setzen – sucht der finale Paukenschlag wirklich seinesgleichen. Immer und immer wieder wird plötzlich innerhalb kürzester Zeit alles infrage gestellt und man muss sein Konzept von dem, was wirklich geschah und die Figuren zu ihrem Handeln motivierte, überdenken.

Ein Thriller der etwas anderen Art, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist, für mich aber gerade wegen der sehr ausgefeilten Figurenzeichnung und dem brillanten Schluss ganz klar aus der Masse herausragt.

Veröffentlicht am 12.01.2020

Mariette Lindstein - Die Sekte. Es gibt kein Entkommen

Die Sekte - Es gibt kein Entkommen
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Sofia ist nach dem Ende ihres Studiums noch ratlos, wie es weitergehen soll. Auf einem Vortrag lernt sie den charismatischen Franz Oswald kennen, der sie auf die Insel Västra Dimö einlädt, wo er unter ...

Sofia ist nach dem Ende ihres Studiums noch ratlos, wie es weitergehen soll. Auf einem Vortrag lernt sie den charismatischen Franz Oswald kennen, der sie auf die Insel Västra Dimö einlädt, wo er unter dem Begriff ViaTerra ein Programm anbietet, mit dem die Menschen wieder zu sich finden sollen. Das großzügige Anwesen und die Landschaft der Insel nehmen sie direkt gefangen. Auch die Meditationen zeigen bald schon ihre Wirkung und als Oswald ihr anbietet, die Bibliothek in seinem Zentrum zu leiten, muss Sofia nicht lange nachdenken. Die Regeln, die für die Mitarbeiter gelten, sind hart, aber nur so kann der Wandel gelingen und Oswald lebt ihnen vor, wie man mit Askese Großes erreichen kann. Doch bald schon mischen sich unter Sofias anfängliche Begeisterung auch Zweifel an dem, wie er die Gemeinschaft führt, denn die Strafen werden zunehmend drakonischer und mehr und mehr kommt sie sich eingesperrt vor und beginnt zu hinterfragen, was sich hinter den hohen Mauern abspielt.

Die Autorin Mariette Lindstein war selbst 25 Jahre lang Mitglied einer Sekte, kennt also die typischen Mechanismen und Strukturen, mit denen smarte Anführer ihre Schäfchen ruhigstellen und gefügig machen. Neben der Thrillerhandlung und der Frage, ob es Sofia gelingen wird, sich aus den Klauen der Sekte zu befreien, liegt hier die ganz große Stärke des Romans. Unterschiedliche Figuren erhalten die Gelegenheit nebenbei ihre Gründe auszubreiten, weshalb sie menschenverachtende und erniedrigende Situationen aushalten und nicht versuchen zu fliehen. Erschreckenderweise ist ihre Argumentation oft nachvollziehbar, was jedoch erklärt, weshalb es immer wieder dazu kommt, dass Menschen zum Teil Jahrzehnte eine solche Situation erdulden.

Als Leser und damit Außenstehender erkennt man recht schnell die Strategien, die Franz Oswald nutzt, um Mitglieder für ViaTerra zu gewinnen. Sofias Ankunft in der Gemeinschaft lässt sie zunächst die positiven Seiten erleben, die es ohne Frage gibt. Aus ihrer Lebenssituation heraus ist eine nachvollziehbare Entscheidung, sich den Regeln zu unterwerfen, um ein Teil der Bewegung zu werden.

Spannend wird die Geschichte ab dem Moment, ab dem das fröhlich-befreiende Gefühl einem Unbehagen weicht und sich die andere Seite des Anführers zeigt. Auch wenn man weiß, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt, sind die Demütigungen doch unerträglich und man verzweifelt schier dabei zuzusehen, wie niemand den Mut aufbringt zu widersprechen oder sich aufzulehnen. Psychisch zermürbt und physisch ausgelaugt sind sie irgendwann dazu auch nicht mehr in der Lage. So wie es den Mitarbeitern zunehmend schlechter geht, scheint Franz Oswald einerseits damit beschäftigt, da Schadensbegrenzung zu betreiben, wo unliebsame Informationen nach außen gedrungen sind und Kritik laut wird, andererseits scheint er an etwas Großem zu arbeiten, was er noch vor allen geheim hält.

Die Geschichte zieht einem sofort in einen Bann und kann sowohl als Thriller wie auch als abschreckendes Beispiel für die Funktionsweise von Sekten überzeugen. Mariette Lindstein hat die Story um Sofia als Trilogie angelegt, Band eins war für mich jedoch abgeschlossen und alle Fragen beantwortet.

Veröffentlicht am 03.01.2020

Jørn Lier Horst - Wisting und der fensterlose Raum

Wisting und der fensterlose Raum
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Kommissar William Wisting wird vom Generalstaatsanwalt zu einem vertraulichen Gespräch gebeten. In der Sommerhütte des kürzlich verstorbenen ehemaligen Außenministers Bernhard Clausen wurden Umzugskisten ...

Kommissar William Wisting wird vom Generalstaatsanwalt zu einem vertraulichen Gespräch gebeten. In der Sommerhütte des kürzlich verstorbenen ehemaligen Außenministers Bernhard Clausen wurden Umzugskisten mit mehreren Millionen Kronen in Fremdwährung gefunden. Der Ermittler soll herausfinden, was es damit auf sich hat, bevor die Öffentlichkeit etwas davon erfährt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Mortensen und seiner Tochter Lina beginnt er die geheimen Ermittlungen. Schnell können sie Verbindungen herstellen zu einem Überfall auf einen Geldtransport, offenbar steht auch ein alter Vermisstenfall in Zusammenhang mit dem ehemaligen Minister, der nicht nur allseits beliebt, sondern auch völlig unbescholten war. Als die Hütte in Flammen aufgeht, kurz nachdem Wisting und sein Team alle wichtigen Dokumente herausgeholt haben, wird ihnen klar, dass es hier um eine deutlich größere Sache geht als zunächst vermutet.

Der zweite Fall der Cold Case Reihe für den norwegischen Ermittler führt ihn ebenso in die heiklen Kreise der Politik wie auch ins brutale Osloer Milieu, wo ein Menschenleben nicht viel zählt. Jørn Lier Horst bietet dabei wieder einmal einen ausgesprochen komplexen Fall mit mehreren Unterfällen, die langsam miteinander verwoben werden. Wie auch schon in anderen Fällen kombiniert er dabei geschickt klassische Polizeiarbeit mit der investigativen Arbeit der Journalistin Lina, was schön die Parallelen, aber auch Unterschiede aufzeigt.

Kommissar Wistings aktueller Fall hat mich restlos überzeugen können. Die Arbeit der Ermittler geht strategisch und logisch voran, sie sind nicht auf Kommissar Zufall angewiesen, sondern werten vorhandene Informationen systematisch aus und nähern sich so der Auflösung. Die Figuren erscheinen erfreulich authentisch, Jørn Lier Horst verzichtet auf die typischen Klischees bei deinem Team und dank Enkeltochter Amalie stören auch immer wieder ganz banale Alltagsprobleme wie gesicherte Kinderbetreuung oder Quengelei die Arbeit, was der Handlung seinen sympathisch normalen Touch verleiht.

Der Fall ist spannend angelegt und startet zunächst mit vielen vermeintlichen Sackgassen, was die Ermittler schon fast verzweifeln lässt. Doch dann – um Wistings Metapher zu verwenden – finden sich langsam die Schlüssel und Schlösser und Türen beginnen sich zu öffnen. Das Tempo steigert sich gegen Ende und aus dem sehr klassischen Cold Case wird ein unter hohem Zeitdruck geführter akuter Fall mit realer Bedrohung.

Für mich stimmt bei der Serie einfach alles, daher ganz eindeutig eine Leseempfehlung.