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Veröffentlicht am 22.01.2020

Originelle Ideen, die leider etwas nachlässig umgesetzt worden sind

Der Hof der Wunder
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Vorab: "Hof der Wunder" lehnt sich an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an. Beide habe ich nicht gelesen, sodass es möglich ist, dass mir Besonderheiten des Buches durchgegangen sind.

Inhalt: Ein ...

Vorab: "Hof der Wunder" lehnt sich an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an. Beide habe ich nicht gelesen, sodass es möglich ist, dass mir Besonderheiten des Buches durchgegangen sind.

Inhalt: Ein (alternatives) Paris 1823. Die Revolution von 1789 ist gescheitert, die Bourbonen regieren das monarchische Frankreich. In der Unterwelt Frankreichs hat allerdings der "Hof der Wunder", ein Zusammenschluss von Gilden der Schmuggler, Diebe, Bettler etc. das Sagen. Auch der Vater von Nina, der Protagonistin des Buches, ist Mitglied des Hofes der Wunder. Als dieser recht skrupellose Mann seine andere Tochter, Azelma, an einen Gildenherren verkauft, schwört Nina, sie zu befreien. Dafür braucht sie allerdings die Hilfe der anderen Gildenherren...

Persönliche Meinung: Zunächst zum Positiven. Man kann des Roman sehr flüssig lesen. Mir hat außerdem die Darstellung des Hofes der Wunder sehr gut gefallen. Die Autorin hat hier ein komplexes Bild einer Insitution gezeichnet, die aus unterschiedlichsten Charakteren besteht und viele verschiedene Bräuche besitzt. Ebenfalls hat die Autorin ein Talent dafür, Situationen voller Komik zu schreiben. Die Verweise zu "Les Misérables", die ich erkannt habe, waren zudem auch interessant. Generell sprüht das Buch auch so vor originellen Ideen, allerdings blieben diese für mich zu unausgegoren Generell sprüht das Buch auch nur so vor originellen Ideen, allerdings blieben diese für mich zu unausgegoren. Konflikte werden zu glatt gelöst, Charaktere bleiben holzschnittartig und blass und Wendungen sind eher im Deus ex machina-Stil. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Verlag das Buch als Fantasybuch bewirbt, was den Kern des Buches allerdings nicht trifft. Fantasyelemente kommen nicht vor; es handelt sich eher um einen Abenteuerroman. Insgesamt war es kein schlechtes Buch, allerdings blieben mir die Handlung und die Figuren zu mager. Ich kann mir aber vorstellen, dass Kenner von "Les Misérables" begeisterter sein werden als ich.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Eine schrecklich nette Familie

Die Weihnachtsgeschwister
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Weihnachten steht vor der Tür. Die Geschwister Elisabeth, Tamara und Ingmar fahren mit ihren Familien zur ihren Eltern, um dort das Fest zu feiern. Bereits beim alljährlichen Kartoffelsuppenessen vor den ...

Weihnachten steht vor der Tür. Die Geschwister Elisabeth, Tamara und Ingmar fahren mit ihren Familien zur ihren Eltern, um dort das Fest zu feiern. Bereits beim alljährlichen Kartoffelsuppenessen vor den Weihnachtstagen kommt es zu Misstimmigkeiten. Tamara fühlt sich von den anderen abgewertet, Ingmar möchte nicht ständig Kritik an seiner Familie hören und Elisabeth versucht die Situation irgendwie zu retten. Als die drei am nächsten Tag mit ihren Eltern über das Desaster am Vortag reden wollen, sind diese aber nicht zu Hause. Die drei befürchten das schlimmste. Es beginnt eine (kleine) Reise in ihre Kindheit.

Persönliche Meinung: Der Sprachstil ist sehr schön. Er ist sogar bisweilen lyrisch. Die nostalgischen Rückblicke in die scheinbar so unbeschwerte Kindheit gefielen mir auch gut. Die Charaktere sind teilweise überspitzt dargestellt und es fällt einem manchmal auch schwer, ihre Perspektive gänzlich nachzuvollziehen. Allerdings steckt in der Überzogenheit auch immer ein authentischer Kern. Auch die Grundidee des Buches finde ich Klasse: Drei erwachsene Geschwister kommen mit ihren Familien zu ihren Eltern, wobei Missmut und Neid vorprogrammiert sind. Die Handlung ist allerdings meiner Meinung nach zu kurz: Insgesamt hat das Buch ca. 145 Seiten, der einleitende Teil nimmt allerdings bereits 90 Seiten ein, sodass die eigentliche "Reise in die Vergangenheit" vergleichsweise kurz war. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben. Die Idee ist super, der Schreibstil auch, allerdings bleibt die Handlung für mich eher in den Kinderschuhen stecken und endet zu schnell.

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