Poetisch herzzerreißend
"Ich fange an, mir alles einzuprägen. [...] Nicht nur deine Worte, sondern auch die Art wie du redest. Das Geräusch, das du machst, wenn du nachdenkst. Die Stille, wenn du versuchst dich zu beherrschen, ...
"Ich fange an, mir alles einzuprägen. [...] Nicht nur deine Worte, sondern auch die Art wie du redest. Das Geräusch, das du machst, wenn du nachdenkst. Die Stille, wenn du versuchst dich zu beherrschen, und die kleinen Fluten, wenn du es nicht tust." -S. 237
"Sie sagt, sie liebt meine Seele. Doch meine Seele ... bist in Wirklichkeit du!"
College-Studentin Autumn ahnt nicht, dass die wunderschönen Gedichte, die ihr der attraktive Connor schickt, von dessen Freund Weston stammen. Und obwohl Autumn sich stark zu Connor hingezogen fühlt, spürt sie auch zu Wes eine unerklärliche, tiefe Verbindung. Während ihre verwirrenden Gefühle Autumn zunehmend in Seelennot bringen, verstricken die beiden Freunde sich immer weiter in ihrer gut gemeinten Täuschung. Und als Connor nach einem Streit mit seiner Familie eine folgenschwere Entscheidung trifft, steht plötzlich noch viel mehr als nur ihre Freundschaft auf dem Spiel ...
Meine Gedanken:
Von der Autorin Emma Scott habe bisher noch nichts gelesen, aber schon viel Positives gehört. Sie ist dafür bekannt emotionale und herzzerreißende Geschichten zu schreiben. "Bring down the stars" ist mein erstes Buch von ihr und ich war sehr gespannt auf das, 2as mich alles erwarten würde.
Traumhaft. Großartig. Wundervoll. Diese Wörter beschreiben dieses absolut gelungene Cover doch sehr gut. Mir gefällt das rosa sehr und das Glitzer im Hintergrund unterstreicht noch einmal den Buchtitel. Im Gesamten ist dies einfach ein atemberaubendes Cover, woran man nicht so schnell vorbeigehen kann und ich bin mir ziemlich sicher, dass es so einige Cover-Käufer finden wird. Auch die Oberfläche des Buches fühlt sich sehr angenehm an.
Emma Scott hat einen einzigartigen und unglaublich poetischen Schreibstil, der mich nur so durch die Seiten rauschen lassen hat. Auch die kurzen Kapitel, haben dazu beigetragen, dass ich zügig vorangekommen bin. Die Art und Weise, wie die Autorin bestimmte Szenen beschrieben hat, hat mich sehr berührt und fasziniert. Ich finde es bewundernswert, was man so alles mit Worten erschaffen kann. Ich kann euch versichern, dass ich mich oft in den Zeilen verloren habe, auf die positive Art. Dadurch, dass auch Weston eine Vorliebe für Poesie hat, kommen malerische Textstellen und Gedichte nicht zu kurz.
Hätte eine bestimmte Person eine andere Entscheidung getroffen, wäre das, wovon dieses Buch handelt, erst gar nicht passiert und diese Situation, in der Connor und Weston feststecken, wäre auch nicht zustande gekommen. Es ist erschreckend, wie eine kleine Geste das komplette Leben in eine völlig andere Richtung lenken kann. Von Anfang war ich für Weston. Ich mochte die Interaktionen zwischen ihm und Autumn am liebsten. In meinen Augen passen die beiden einfach am besten zusammen. Es fühlt sich so an, als hätten sich die richtigen Seelen gefunden. Connor passt nicht zu Autumn und er ist ihr auch nur nahe gekommen, weil ihm sein bester Freund Weston geholfen hat. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass er sich gar nicht so sehr um Autumn bemüht, sondern sie eher für sich gewinnen will, um sie seinen Eltern vorzustellen und diese endlich mal stolz zu machen. Er hat sich einfach nicht so 100% um sie kümmert.
Es tat mir echt weh mit anzusehen, wie Weston leiden musste, immer wenn er Autumn und Connor zusammen gesehen hat. Da das Buch abwechselnd aus der Sicht von Autumn und Weston in der Ich-Perspektive erzählt wird, ging mir das besonders nahe und mein Herz hat sich teilweise sogar auch zusammen gezogen. Er gehört zu meinen Lieblingscharakteren dieses Buches, nicht nur weil er eine lyrische Ader hat, die er aber eigentlich geheim hält, sondern auch wegen seiner fürsorglichen Art, was man hinter seiner kratzbürstigen Art nicht vermutet. Für die Menschen, die er liebt, würde er alles tun.
Westons Beweggründe konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ich verstehe ja, wie viel ihm Connor bedeutet und wie dankbar er Connor's Familie ist, für all das was sie jemals für ihn und seine Familie gemacht haben, aber irgendwann ging die ganze Aktion zu weit. Connor hätte viel früher realisieren sollen, dass seine Bitten zu viel sind und Weston hätte auch aufhören sollen. Ich fande Connor an manchen Stellen echt dreist und egoistisch und ich habe das Gefühl, dass er nicht das Gleiche empfindet wie Weston ihm gegenüber. Dennoch machen diese Fehler die Charaktere erst so richtig realitätsnah. Wären alle perfekt und würden die richtigen Entscheidungen treffen, wäre dies ja zu schön, um wahr zu sein.
Als Connor die Entscheidung trifft, die schwere Folgen mit sich gezogen hat, hätte ich niemals erwartet, dass die Geschichte sich zum Ende dermaßen zuspitzen würde. Vor allem das Ereignis auf den letzten Seiten kam ziemlich unerwartet und hat mich entsetzt und sprachlos zurückgelassen. Ich kann bis heute noch nicht fassen, was da einfach noch passiert ist.
Was mir übrigens sehr sehr gut gefällt, sind Weston's Gedichte, die in Originalsprache, also auf Englisch, hinten im Buch noch einmal aufgelistet sind. Auf Englisch waren diese noch viiieeel besser als auf deutsch, von daher bin ich froh, dass sie am Ende mit aufgenommen wurden.
Fazit:
Es fiel mir schwer meine Gedanken zu diesem Buch in Worte zu fassen, die diesem Buch gerecht werden. Ich habe mit den Charakteren, vor allem mit Weston, mitgefühlt und mitgelitten. Die Gedichte und die poetische Wortwahl haben nicht nur Autumn verzaubert, sondern auch mich. Dieses Buch hat mich sehr inspiriert und mein Interesse gegenüber Poesie geweckt. Auch wenn ich die Charaktere nicht immer ganz verstanden habe, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich bin schon sehr gespannt, inwiefern die Autorin mein Herz im 2. Band brechen wird 4,5 von 5 Cupcakes!