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Veröffentlicht am 26.01.2020

Mit Lampenfieber und Musik

Mit Lampenfieber und Musik
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Ein kurzweiliges und sehr emotionales Buch, das den Leser in den Alltag einer Großfamilie entführt. Tessa lebt von ihrem Mann getrennt und fühlt sich minderwertig. Ihr Mann hat ihr während der Ehe jegliches ...

Ein kurzweiliges und sehr emotionales Buch, das den Leser in den Alltag einer Großfamilie entführt. Tessa lebt von ihrem Mann getrennt und fühlt sich minderwertig. Ihr Mann hat ihr während der Ehe jegliches Selbstbewußtsein genommen und ihre Mutter behandelt sie wie ein unmündiges Kind. Da trifft sie eines Tages den Musiker Ben mit seinem Bruder in einem Kaufhaus und hilft den beiden, sich vor kreischenden Fans zu schützen. Ben lebt mit seinen 8 Geschwistern zusammen. Da ihre Kinderfrau erkrankt ist, fragt er Tessa, die ihm sehr sympathisch ist, ob sie nicht bei ihnen arbeiten will. Da Tessa zur Zeit keine feste Arbeit hat und von ihrem Mann keinen Unterhalt haben will, sagt sie zu. Doch anfangs tut sie sich sehr schwer in dieser großen Famile. Von Inga, der ältesten Schwester wir sie abgelehnt, Simon, ein weiterer Bruder, ist sehr unfreundlich zu ihr und mit Tessas Kochkünsten ist es auch nicht weit her. Aber einige Geschwister lieben Tessa heiß und innig und so bleibt sie und fühlt sich wohl, bis sich Tessa und Ben ineinander verlieben und dann kommt alles aus dem Gleichgewicht. Die Autorin versteht es, so genau und exakt zu schreiben, dass man meint, mit den vielen Kindern, die beide Eltern verloren haben, an einem Tisch zu sitzen. Es werden Probleme besprochen, große wie kleine, es gibt Streitigkeiten und auch viele schöne gemeinsame Momente. Da die Familie Musik macht und mit Musik ihr Geld verdient, komme ich nicht umhin, dies alles mit der Kelly Family zu vergleichen. Der Schreibstil ist gut und schnell zu lesen, die einzelnen Kapitel sind übersichtlich und nicht zu lang. Ja, man könnte beim Lesen auch an die Trapfamilie denken angesiedelt zu unserer Zeit. Auch das Cover mit dem Mikrofon und den Musikinstrumenten ist stimmig und sehr gut ausgewählt. Auch Buch der Superlative und ich hoffe, von der Autorin bald mehr zu hören. Was mir persönlich sehr nahe ging, dass sie als Nachwort ihr persönliches Leben und Schicksal preisgegeben hat.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Nebelgift

Nebelgift
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Ein unheimliches Cover, Nebel, kahle, schwarze Bäume ragen in den Himmel und im Vordergrund schwarz die Skyline von Frankfurt. Konrad Kümmer, Privatdetektiv ist nun kriminaltechnischer Angestellter bei ...

Ein unheimliches Cover, Nebel, kahle, schwarze Bäume ragen in den Himmel und im Vordergrund schwarz die Skyline von Frankfurt. Konrad Kümmer, Privatdetektiv ist nun kriminaltechnischer Angestellter bei der Kripo in Frankfurt. Er ist nicht ganz auf der Höhe, gesundheitlich macht sein Magen Probleme und seine Wohnung ist zwangsgeräumt, da das Haus einsturzgefährdet ist. Sein erster Fall läßt nicht lange auf sich warten. In einer Disco wird ein Mädchen betäubt, ausgeraubt und bewußtlos im Schmutz der Toilette liegen gelassen. Sie scheint zu wissen, wer der Täter ist, macht aber dazu keine Angaben. Vera, ein zweites Mädchen verschwindet, wird aber nicht gefunden. Zusammen mit Oberkommissarin Ina Kantelberg ist er auf der Suche nach dem Täter. Der zweite Handlungsstrang in dem Buch betrifft den Baudezerneten Jäckel. Mit einem auf ihn zugelassenen Auto wurde eine Leich transportiert. Auch er hat seine Hände bei Kümmers Zwangsräumung im Spiel, denn das Haus soll abgerissen werden und dort ein neuer Komplex entstehen. Hier ist die Baumafia im Spiel die eng in Kontakt mit den Chinesen ist. Die Autorin erzeugt mit den beiden Handlungssträngen derart viel Spannung. Es wird akribisch beschrieben, wie das ´gefangene Mädchen gequält, die Empfindungen des Peinigers werden dargestellt. Man meint, den Täter schon zu kennen und plötzlich wird man auf eine ganz andere Spur gebracht und man rätselt wieder von vorne. Jedes Kapitel wird mit Datum, Uhrzeit und Ort versehen, so kann sich der Leser einen genauen Eindruck verschaffen. Ein Buch, das zeigt, wieviel Böses in einem Menschen stecke kann. Ein besonderer Krimi, der Gänsehaut erzeugt.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Die Galerie am Potsdamer Platz

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an gefangengenommen. Ich bin total begeistert. Man schreibt das Jahr 1930. Alices Mutter ist verstorben. Diese hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer ...

Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an gefangengenommen. Ich bin total begeistert. Man schreibt das Jahr 1930. Alices Mutter ist verstorben. Diese hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. Deswegen reist Alice nach Berlin. Sie will endlich ihre Großmutter kennenlernen und den Grund für den Konflikt kennen. Aber Helene weist sie schroff an und macht ihr klar, dass sie auch zu ihrer Enkelin keinen Kontakt haben will. Doch Tante Rosa, die Frau ihres Onkel Ludwigs, holt sie wieder zurück. Alice lernt die flirrende Großstadt Berlin kennen, die Cafes, Bars und Nachtclubs. Durch Rosa wird sie auch in die Kunst eingeführt. Dann haben ihre beide Onkels die Idee, die Kunstgalerie wieder zu eröffnen, die ihr Vater einst betrieben hat und nach dessen Tod geschlossen wurde. Alice lernt durch Onkel Johann auch den Deutsch-Iren John kennen und lieben. Sie hat auch Kontakt mit dem Kunsthändler Eric, der sie unbedingt für sich gewinnen will. Durch einen lächerlichen Streit trennt sich Alice vorschnell von John und bei der Eröffnung der Galerie kommt ein lang gehütetes Familiengeheimnis an die Oberfläche. Ein wunderbar geschriebenes Buch, das uns tief in die Kunstszene blicken läßt. Man merkt, dass sie die Autorin in diesem Metier auskennt, da sie ja aus der Familie Gurlitt stammt. Hier erlebt man das pulsierende Berlin mit seinen verschiedenen Establishments, lernt Künstler und Lebenskünstler kennen. Alice widmet sich mit großer Liebe der Fotografie, was sie auch in die Galerie mit einbringt. Auch politisch nimmt das Buch keinen Blatt vor dem Mund und man spürt die braune Macht, Hitler ist Rechtskanzler, SS und SA sind schon fest im Einsatz. Die Lektüre läßt sich leicht und fließend lesen, die Thematik der Familie Waldmann ist sehr intressant und nimmt den Leser mit in die Familie hinein. Der Schutzumschlag mit der jungen Fotografin ist im Stil der 30iger Jahre, die Schrift ist golden ebenso wie die Wabeneinteilung auf dem Buch. Es endet damit, dass Alice Deutschland verläßt. Gerne hätte ich noch gewußt, wie alles weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Kohlenwäsche

Kohlenwäsche
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Ein echter Ruhrpotkrimi. Die stillgelegte Zeche Zollverein soll in eine Kunstszene umgewandelt werden.. Doch bevor der Maler und Aktionskünstler Freistein seinen Ausstellung eröffnen kann, wird er tot ...

Ein echter Ruhrpotkrimi. Die stillgelegte Zeche Zollverein soll in eine Kunstszene umgewandelt werden.. Doch bevor der Maler und Aktionskünstler Freistein seinen Ausstellung eröffnen kann, wird er tot auf der beleuchteten Rolltreppe aufgefunden. Ein paar Stunden später ist auch sein Agent tot und auch der Ausstellungsleiter ist ein paar Tage später verschwunden. Hauptkommissarin Stier muß mit dem jungen Kovwlczyk ermitteln. Ihr Chef drängt auf rasche Ergebnisse, den die Presse mag über erfolgreiche Ermittlungen unterrichtet werden. Frederikes Chef möchte sie gerne in vorzeitigen Ruhestand schicken, da sie mit ihren Kollegen nicht allzugut klarkommt und gesundheitlich ziemlich am Ende ist. Je weiter ihre Nachforschungen gehen, desto tiefer gerät sie in einen Sumpf aus Fälschungen, Korruption, unehrlichen Sammlern und Betrüger. Nachdem Frederike in dieser Sache suspendiert wird, macht sie auf eigene Fust weiter, spürt Fälscherwerkstätten auf und gerät dadurch selbst in große Gefahr. Ein Krimi, der uns in die Kunstszene einführt. Hier erfahren wir nebenbei etwas über die Bilder von Monet, und anderen Malern. Geld scheint anscheinend in Sammlerkreisen keine Rolle zu spielen. Der Autor führt uns bewußt auf eine falsche Spur um dann in letzter Minute umzuschwenken.Sehr gut sind die Rangeleien ich möchte fast schon sagen Mobbing gegen Frederike beschrieben. Auch am Ende des Buches, wo sie gegen eine Herzattake kämpft, leider der Leser total mit. Der Spannungsbogen erhöht sich gekonnt, die Sprach ist gut verständlich und läßt sich leicht lesen, nicht zuletzt weil man vor lauter Interesse nicht mehr aufhören kann, Auch das Cover paßt wieder voll zum Inhalt des Buches, was bei Emons ja immer so ist. Ich hoffe, wir werden noch weiter von Frederike hören.

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Veröffentlicht am 14.01.2020

Der Fluch von Cöln

Der Fluch von Cöln
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Ein anspruchsvolles Ritterepos, das vom Leser schon einiges abverlangt und ihn immer wieder zum Innehalten, Nachdenken, Nachschauen und zum Zurückschlagen der Seiten zwingt. Am Anfang stürmen auf einen ...

Ein anspruchsvolles Ritterepos, das vom Leser schon einiges abverlangt und ihn immer wieder zum Innehalten, Nachdenken, Nachschauen und zum Zurückschlagen der Seiten zwingt. Am Anfang stürmen auf einen sehr viele Personen ein, die dann aber mit Hilfe des am Ende angebrachten Personenverzeichnisses erkannt und identifiziert werden können. Die Handlung spielt in der Zeit zwischen 1226 und 1233. Hauptprotagonist ist Theo von Isenberg, der zu Beginn des Buches gerade mal 11 Winter zählt. Theos Vater hat sich gegen den Erzbischof erhoben, da die Kirchenobersten immer mehr Vogteien für sich beanspruchten. Deswegen wurde er hingerichtet. Heinrich, ein Onkel Theos hat sich das Land des Hingerichteten unrechtmäßigerweise einverleibt. Der junge Theo schwört auf Rache. In Ramersdorf wird er zum Krieger in jahrelangem harten Drill ausgebildet. Ihn hält nur der Hass aufrecht, sein Eigentum wiederzuerlangen im Kampf. Er schart seine Getreuen um sich und seine aussichtslos scheinende Mission beginnt. Die Kämpfe sind grausam, es fließt sehr viel Blut und der Mensch istt hier nichts wert. Auf dem Schlachtfeld wimmelt es nur so von Toten und Verwundeten, aber Theo ist einer der besten Kämpfer, egal mit Schwert oder Lanze. Wir erfahren auch sehr viel über die Heilung und Behandlung der Verletzten, es werden sogar Eingriffe am offenen Bauch vorgenommen. Der Autor beschreibt auch in sehr eindrucksvoller Weise die Landschaft, die Stimmungen, das Leben auf den Burgen. Man erkennt, wie umfangreich und exakt recherchiert wurde. Der Ausdruck, die Wortgewalt gibt dem Buch sein übriges. Es ist Geschichtsunterricht, da wahre Personen und Begebenheiten gekonnt in die Fiktion eingearbeitet wurden. Es ist ein schweres Buch, das man nicht mal so zwischendurch lesen kann und es läßt den Leser sehr nachdenklich zurück. Man sagt ja, das Lesen bildet. Bei dieser Lektüre kann ich das zu 100 % bestätigen. Das schwarze Cover mit dem Kreuz ist schlicht gehalten, läßt sofort auf einen historischen Roman schließen. Das Glossar erklärt die eingefügten alten Begriffe und die Landkarten zeigen uns Cöln zur damaligen Zeit.

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