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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2016

Leider etwas langatmig

Die Ungehörigkeit des Glücks
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In Die Ungehörigkeit des Glücks wird vor allem das Thema Alzheimer und wie Angehörige mit dieser schwierigen Situation umgehen behandelt. Die Autorin ist das Thema sehr einfühlsam angegangen. Sie beschreibt ...

In Die Ungehörigkeit des Glücks wird vor allem das Thema Alzheimer und wie Angehörige mit dieser schwierigen Situation umgehen behandelt. Die Autorin ist das Thema sehr einfühlsam angegangen. Sie beschreibt viele kleine Situationen, die die Krankheit beeinflusst. Leider verliert sie sich aber oft in den Details und der Roman zieht sich in die Länge. Das ist auch schon mein größter Kritikpunkt. Es ist einfach langweilig erzählt.

Es wird zwar versucht durch gezielt verstreute Geheimnisse Spannung aufzubauen, aber irgendwie kam bei mir nie Spannung auf. Tag ein Tag aus immer nur das Gleiche. Die Charaktere hätten jedoch ziemlich viel Potenzial und waren interessant gezeichnet, jedoch passten sie nicht in diese Geschichte. Durch einige Rückblenden in das Leben der Großmutter hat das Buch etwas an Tiefe bekommen. Jedoch war das ganze Aufarbeiten der Familienprobleme total langatmig.

Es wird abwechselnd zwischen Mary's und Katie's Sicht gewechselt. Es dreht sich immer ums gleich. Katie's Probleme in der Schule und Mary's Problemen mit ihrem Gedächtnis. Das Buch gibt zwar einen guten Anstoß in Richtung Umgang mit solchen Menschen, jedoch bleibt sonst nicht viel hängen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, nur schafft es die Autorin nicht, die Spannungselemente wirklich spannend rüber zu bringen.

Fazit
Interessante Charaktere, aber ziemlich langweilig erzählt. Es wird gut beschrieben, wie sich der Alltag verändert, wenn man mit einer Person zusammenlebt, die Alzheimer hat. Jedoch verliert sich die Autorin in zu detaillierten Beschreibungen, die die Geschichte einfach nur langatmig erscheinen lassen.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Roboter stehlen deinen Job

Roboter stehlen deinen Job, aber das ist OK
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Roboter stehlen deinen Job befasst sich mit dem Szenario, wenn Roboter vollständig unsere Jobs übernehmen. Was machen wir, wenn wir alle arbeitslos sind? Teilweise ist das ja schon eingetreten. Pistono ...

Roboter stehlen deinen Job befasst sich mit dem Szenario, wenn Roboter vollständig unsere Jobs übernehmen. Was machen wir, wenn wir alle arbeitslos sind? Teilweise ist das ja schon eingetreten. Pistono holt weit aus, um das Phänomen der Technologisierung zu erklären, geht dafür in die Mathematik, in die Philosophie und versucht das Netz an Zusammenhängen aufzuschlüsseln. Er stellt ziemlich viele Studien und Geschichten vor und ist an manchen Stellen mehr Lebensratgeber als wissenschaftlich wegweisend. Am Anfang (also der erste Teil) zieht es sich etwas, ich hab ewig dafür gebraucht, da ich zum einen das Gelesene ein bisschen verarbeiten musste und öfters Pausen brauchte, zum anderen war es stellenweise langweilig, was mich nicht zum Weiterlesen ermuntert hat.

Teil 2 und 3 sind da meiner Meinung nach besser. Wobei Pistono nicht unbedingt Lösungen für mehr Arbeit für den Menschen findet, sondern wie man im Alltag Geld sparen kann, um über die Runden zu kommen. Er versucht zwar ganzheitlich zu denken und greift viele Aspekte des Lebens auf, jedoch sollte einem bewusst sein, dass es wirklich um das Glücklich sein geht. Wir man als Mensch trotz fehlender Arbeit ein ausgefülltes Leben leben kann. Wo man allerdings dann Geld herbekommen soll (und so funktioniert unsere Gesellschaft momentan eben), lässt er außen vor.

Der Schreibstil war für mich anfangs gewöhnungsbedürftig, da er mich als Leser immer wieder persönlich angesprochen hat, bei dem ich aber nicht so richtig sagen kann, ob es mir gefallen hat. Man ist zwar dadurch voll in die Thematik miteingebunden, es verliert dadurch aber ein bisschen das professionelle (? ich kann es irgendwie nicht besser ausdrücken). Das Buch dient aber sehr wohl dafür, seinen Horizont zu erweitern und als Anregung zum Nachdenken, was die Gesellschaft vorgibt, und wie es möglicherweise anders sein kann.



Fazit

Ein Buch, das teils Lebensratgeber und teils Sammlung von Statistiken/Wissenschaften/Möglichkeiten ist und sehr zur Horizonterweiterung beiträgt. Das Buch hat aber, vor allem am Anfang, einige Längen und kann nicht an allen Stellen überzeugen. Es regt zum Nachdenken an und der Leser/die Leserin wird durch die direkte Anrede durch den Autor voll in das "Geschehen" mit einbezogen.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Kitschige Liebesgeschichte

Das Licht in meinem Herzen
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Das Licht in meinem Herzen ist die Liebesgeschichte der 17-jährigen Sienna, die ihren Freund unter weniger guten Umständen kennenlernt. Jedoch lässt sie sich nicht davon abhalten, ihn zu lieben. Die Geschichte ...

Das Licht in meinem Herzen ist die Liebesgeschichte der 17-jährigen Sienna, die ihren Freund unter weniger guten Umständen kennenlernt. Jedoch lässt sie sich nicht davon abhalten, ihn zu lieben. Die Geschichte weißt am Anfang und am Ende Krimielemente auf, die sich jedoch auch an diesen Stellen in Grenzen halten und mich nicht immer überzeugen konnten. Dazwischen reiht sich eine kitschige Liebesszene an die andere.Wenn du eine perfekte Liebesgeschichte lesen willst, die fast schon ein bisschen zu perfekt ist, dann ist dieses Buch genau richtig.

Mir war es ein wenig zu perfekt, zu klischeelastig und zu kitschig. Die Geschichte hab ich als ein bisschen oberflächlich empfunden und der Fokus lag wirklich ausschließlich auf der Liebe zwischen Sienna und Jasper und der Mord an Siennas bester Freundin war irgendwie nur nebensächlich. Für mich war nicht wirklich etwas Neues dabei. Das war mir zu wenig, auch wenn einzelne Szenen richtig gelungen sind. Zwischendurch gibt es kurze Einschübe aus einer anderen Perspektive, die man zuerst nicht zuordnen kann, die in dem Moment auch nicht so relevant erscheinen und erst später Sinn ergeben.

Der Schreibstil ist sehr jungendlich und sehr einfach. Man merkt, dass es das erste Buch der Autorin ist, denn zwischendurch war es holprig zu lesen und der Stil noch nicht so ausgereift. Es kommen ziemlich viele Wortwiederholungen vor und manches hätte man besser ausdrücken können. Das Potential ist jedoch da und das lässt sich sicher noch steigern.

Fazit

Das Debüt der jungen Autorin muss sich nicht verstecken, kann jedoch nicht mit anderen Geschichten mithalten. Eine perfekte Liebesgeschichte und sehr viel Kitsch waren mir zu wenig und zu wenig Neues. Die Krimielemente halten sich in Grenzen, das Ende fand ich jedoch sehr gelungen. Dazu kommt ein einfacher Schreibstil, der noch nicht ganz ausgereift ist, wo man jedoch das Potential der Autorin durchaus herauslesen kann.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Könige des Chaos

Hier können Sie im Kreis gehen
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Hier können Sie im Kreis gehen ist eine sehr sarkastische Beobachtung eines Pflegeheims und seinen dementen Bewohnern. Durch den klaren Blick von Johannes Kehr, der sich nur als dement ausgibt, kommen ...

Hier können Sie im Kreis gehen ist eine sehr sarkastische Beobachtung eines Pflegeheims und seinen dementen Bewohnern. Durch den klaren Blick von Johannes Kehr, der sich nur als dement ausgibt, kommen Bewohner, Pfleger und Angehörige nicht so gut weg. Seine persönlichen Erfahrungen hat der Autor gekonnt in die Geschichte eingebaut und nebenher Themen wie das Leben, den Tod, Familie und Liebe nicht ausgespart. Fast durchgehend in Monologform erzählt Herr Kehr von seinem bisherigen Leben und seinen Gedanken und Innenleben. Die Perspektive wechselt ungewohnt zwischen der ich-Form, also aus der Sicht von Herrn Kehr, und einer Beobachterperspektive, die Herrn Kehr während seines Alltags im Pflegeheim begleitet.

Mir war es ehrlich gesagt zu viel Monolog und zu wenig Handlung. Ich hatte andere Erwartungen an das Buch, die es nur teilweise erfüllen konnte. Die wenigen Streiche, die Herr Kehr seinen Mitmenschen spielt waren mir zu wenig. Die Ausführungen über sein Leben haben mich nicht wirklich interessiert und für mich blieb lange unklar, wie man als völlig gesunder Mensch in ein Heim für Demenzkranke geht. Freiwillig. Es kommt zwar eine Art von Erklärung, aber es blieb mir trotzdem suspekt.

Der Schreibstil hat mir jedoch gefallen. Die Geschichte ließ sich flüssig lesen und aufgrund der Kürze war man auch schnell durch. Die Kapitel waren aber wirklich extrem kurz und die Perspektivenwechsel dementsprechend schnell hintereinander. Herr Kehr als Hauptfigur war mir nie wirklich sympathisch und auch das Auftauchen seiner Jugendliebe konnte für mich nichts mehr rausreißen.


Fazit

Eine kritische sowie humorvolle Beobachtung eines Pflegeheimes für Demenzkranke, die jedoch mit dem fast durchgehenden Monolog des Hauptprotagonisten, der fehlenden Handlung und den weniger interessanten Rückblenden meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Kürze der Geschichte passte für mich deswegen gut, da ich nicht viel mehr in dieser Form von Herrn Kehr lesen wollte.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Fight, girl!

Fight Girl
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Fight Girl folgt einer starken Frau, die Männern zeigt, wo es langgeht, wenn diese respektlos werden. Nina ist keine typische Frau. Sie lebt allein, kümmert sich nicht so sehr um Sauberkeit und Körperpflege ...

Fight Girl folgt einer starken Frau, die Männern zeigt, wo es langgeht, wenn diese respektlos werden. Nina ist keine typische Frau. Sie lebt allein, kümmert sich nicht so sehr um Sauberkeit und Körperpflege und sie schlägt sich wortwörtlich durchs Leben. Der Anfang war noch spannend. Sozusagen, das Untergrundleben kennenlernen und eine kaum klischeehafte Geschichte zu lesen. Leider wurde dann die ganze Mitte langweilig und von Themen geprägt, die für mich nicht zum Konzept des Buches passten. Der Klappentext ist irgendwie total anders, als die Geschichte im Buch dann wirklich abläuft.

Es ist nämlich mehr eine Familiengeschichte, in der einiges aus der Vergangenheit aufgearbeitet wird und Themen wie Tod, Familie, Verlassenwerden, Einsamkeit aufgreift. Grundsätzlich ja nicht schlecht, aber die Umsetzung hat mir weniger gefallen. Es kam mir so vor, als wäre alles irgendwie zusammengeklatscht worden, um möglichst viel unterzubringen. Durch den Klappentext hatte ich einfach andere Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Die Kämpfe waren auch nicht so gut dargestellt. Es ging irgendwie so: He du, lass uns kämpfen! - Ok, dann kämpfen wir halt.

Mich konnte die Geschichte nicht wirklich berühren und mitreißen, nichtsdestotrotz hat die Autorin einige sehr tiefgründige Gedanken verarbeitet und eine starke Frauenfigur erschaffen, die mit ihrer unkonventionellen Art doch meine Sympathien gewonnen hat. Der Schreibstil ist ziemlich unaufgeregt und konnte mich jetzt nicht so vom Hocker reißen, aber ich konnte die Geschichte flüssig und leicht lesen, wo auch kleine Rechtschreibfehler nicht gestört haben. Erzählt wird mehr oder weniger abwechselnd zwischen Nina und ihrer alten Liebe Isaac, somit bekommt man einen guten Einblick in beide so unterschiedlichen Welten.



Fazit

Eine starke Frauenfigur, die zur Antiheldin wird, und sich buchstäblich durchs Leben kämpft. Durch den Klappentext mit anderen Erwartungen an die Geschichte herangegangen, wurde ich vom Plot leider etwas enttäuscht. Es ist sozusagen eine Familiengeschichte, bei der die Liebe auch nicht zu kurz kommt, und einer interessant gewählten Perspektive aus dem Untergrund. Nicht immer ganz überzeugend und leider sehr unaufgeregt erzählt.