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Veröffentlicht am 09.02.2020

Actionreicher und spannender als Band 1

Talon - Drachenherz
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Der zweite Teil von Julie Kagawas Drachenreihe setzt nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Bandes an. Von der ersten Zeile an befindet sich der Leser mitten im Geschehen - eine Verschnaufpause wird ...

Der zweite Teil von Julie Kagawas Drachenreihe setzt nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Bandes an. Von der ersten Zeile an befindet sich der Leser mitten im Geschehen - eine Verschnaufpause wird ihm nicht vergönnt. Doch das ist alles andere als schlimm, denn so wird man von Anfang an in die Geschichte gezogen und möchte das Buch nicht mehr zuklappen, ehe man die letzte Seite gelesen hat.

Der Originaltitel des Buches lautet "Rogue", was "Einzelgänger" ider "Schurke" bedeutet. Dadurch bekommt man schon einen deutlichen Hinweis darauf, worum es gehen wird. Das Buch behandelt die Geschichte von Riley, der einst Teil von Talon war, der Organisation allerdings den Rücken kehrte, um die Drachen zu befreien. Viele Kapitel werden aus seiner Sicht erzählt und spielen zwölf Jahre vor den Ereignissen aus "Talon – Drachenherz". So bekommt man einen sehr tiefen und detaillierten Einblick in Rileys Leben und lernt, ihn besser zu verstehen. Es ist sehr interessant zu erfahren, welche Aufgabe er in der Vergangenheit bei Talon innehatte und wie es dazu kam, dass er mit Wes zusammenarbeitete. Beim Lesen dieser Kapitel spürt man deutlich, wie sehr Riley die Organisation verachtet, da diese keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Er wurde von vorne bis hinten von Talon ausgenutzt und fungierte als Marionette in deren kranken Spielen. Es gelang ihm allerdings, sich loszureißen und gemeinsam mit Wes zahlreiche Drachen zu befreien.

Im ersten Teil kann er Ember davon überzeugen, das Leben als Einzelgänger anzutreten und Talon den Rücken zu kehren. Gemeinsam sind die beiden nun auf der Flucht. Wie hart das Leben außerhalb der Vertrautheit Talons sein kann bekommt Ember nun selbst zu spüren. Hinter jeder Ecke könnten Gefahren lauern, doch das junge Drachenmädchen lässt sich von nichts und niemanden einschüchtern. Sie ist stärker und mutiger als jemals zuvor und entwickelt sich stetig weiter. Ein wenig störend ist das Gefühlsdreieck, in dem sie sich befindet. Einerseits schlägt ihr Herz für den Soldaten Garret, doch andererseits ruft ihr innerer Drache stets nach Riley (oder besser gesagt seiner Drachenform Cobalt). Wie soll ein Drache auch jemals mit einem Menschen glücklich werden? Ember wäre noch ein Teenager lange Garret Tod. Doch man kann nicht entscheiden, in wen man sich schlussendlich verliebt. Dieses Gefühlschaos wird sich mit Sicherheit noch die restlichen Bände hinziehen und so schnell wird es keine Antwort auf die Frage, für wen sie sich entscheiden wird, geben.

Auch Garret befindet sich in einem Zwiespalt, da er es ihn verwirrt, dass er nun an der Seite von Drachen kämpft, wo er diese doch all die Jahre getötet hat. Er kann sich selbst nicht für diese schrecklichen Taten verzeihen und wird von diesen Erinnerungen heimgesucht. Allerdings verändert auch er sich im Laufe der Handlung und entwickelt sich weiter. Er lernt, dass man die Vergangenheit hinter sich lassen und nach vorne blicken muss. Leider bekommt man noch keinen allzu tiefen Einblick in seine Welt, da sich die Autorin das für den dritten Band aufspart.

Trotz des anstrengenden Liebesdreiecks gelingt es Julie Kagawa erneut, die Leser für sich zu gewinnen. Durch den Perspektivwechsel – in diesem Band werden die Geschehnisse aus vier verschiedenen Blickwinkeln erzählt – bekommt man einen Einblick in die Köpfe zahlreicher Mitstreiter des stillen Krieges, der tobt. Die Handlung ist deutlich spannender und actionreicher als es im Vorgänger der Fall war. Zahlreiche Eindrücke von St. Georg und Talon werden geliefert und der Leser lernt schnell, beide Organisationen für deren skrupellose Methoden zu verabscheuen. Sie scheuen sich nicht, jeden zu töten, der sich ihnen in den Weg stellt, wodurch sich weder die Drachen noch die Drachenjäger viel nehmen. Sie sind sich deutlich ähnlicher, als sie vielleicht denken mögen. Das Ende ist erneut unverschämt offen gehalten. Wann die Übersetzung des dritten Bandes kommt, steht noch in den Sternen. So muss man sich wohl oder übel in Geduld üben.

Fazit

Actionreicher und spannender als Teil eins kommt "Talon – Drachenherz" daher und entführt den Leser in eine faszinierende Welt, in der Drachen und Drachenjäger nicht nur gegeneinander, sondern auch Seite an Seite kämpfen. Detailliertere Einblicke in die Charaktere helfen den Lesern, sich besser mit ihnen identifizieren zu können. Einziges Manko ist Embers Liebesdreieck, das sich vermutlich noch durch die folgenden drei Bände ziehen wird.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Eine tolle Fortsetzung!

Einmal gebissen, total hingerissen
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eil 2 der "Jungs Zum Anbeißen"-Reihe ist diesmal aus der Perspektive von Rayne geschrieben, im Gegensatz zu Teil 1, in welchem Sunny die Geschichte erzählte. Dies ist eine erfrischende Abwechslung, denn ...

eil 2 der "Jungs Zum Anbeißen"-Reihe ist diesmal aus der Perspektive von Rayne geschrieben, im Gegensatz zu Teil 1, in welchem Sunny die Geschichte erzählte. Dies ist eine erfrischende Abwechslung, denn Rayne ist nicht so naiv wie ihre Schwester, sondern sprüht nur so vor Ironie und Sarkasmus, was dazu führt, dass der Leser wirklich Spaß an der Geschichte hat. Zudem scheinen ihre Probleme so viel wichtiger und interessanter, als die ihrer Zwillingsschwester.

Ein weiterer Pluspunkt ist wohl der Herzbube dieses Teils. Jareth ist kein aalglatter Gentleman wie er im Buche steht. Ganz im Gegenteil, er steht Rayne in ihrer Bissigkeit in nichts nach und er hütet ein Geheimnis, welches ihn um einiges vielschichtiger und interessanter erscheinen lässt. Die gesamte Handlung über bangt der Leser und überlegt, was sich wohl weit hinter dieser Fassade Jareths verbergen mag.

Ebenfalls lernen wir in diesem Teil Sunshine und Raynes Mutter genauer kennen, denn sie trifft einen netten jungen Mann, den die beiden Schwestern für einen Spion halten. Wie die typischen Teenager, die mit dem neuen Freund der Mutter nicht klarkommen, versuchen sie absolut alles in ihrer Macht stehende, um eine Beziehung der beiden zu verhindern. Auch die weiteren Probleme, die sich den Zwillingen in den Weg stellen, werden amüsant geschildert, ohne allzu lahm oder klischeehaft zu wirken.

Ein kleines Manko lässt sich in Teil 2 jedoch finden. Meiner Meinung nach ist es einfach etwas zu viel des "modernen Umfelds". Rayne verbringt über die Hälfte ihres Tages an ihrem Computer, chattet pausenlos, schreibt Blogs und spielt liebend gern Online-Rollenspiele. Als Heldin ist sie damit ein etwas schlechtes Vorbild, da sie ihr Internet-Konsum maßlos übertreibt.

Auch etwas ärgerlich fand ich, dass die Vampire ins Lächerliche gezogen werden, schon allein dadurch, dass es so etwas wie ein Vampir-eBay gibt, ein Online Shop, in dem sie alles finden, was das Vampirherz begehrt.
Alles in allem jedoch kann die Story überzeugen und man könnte sagen, dass Mari Mancusi eine gelungene Fortsetzung geschaffen hat.

Fazit

Gelungene Fortsetzung der Reihe, in der die Protagonisten durch ihre Originalität und ihren Witz überzeugen. Wem Teil 1 gefallen hat, der sollte auf alle Fälle wissen, wie es mit den Zwillingen Sunshine und Rayne weitergeht.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Spannendes Finale der Originaltrilogie

Der magische Zirkel - Die Erlösung
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Ich war gefangen in einem Zwiespalt, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich habe ewig hin und her überlegt, jeden Kritikpunkt auf eine Goldwaage gelegt und ...

Ich war gefangen in einem Zwiespalt, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich habe ewig hin und her überlegt, jeden Kritikpunkt auf eine Goldwaage gelegt und bin im Endeffekt zu dem Entschluss gekommen, dass meine Gefühle eher in Richtung des Liebens gehen.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese atemberaubende Trilogie von der Bestsellerautorin der "Vampire Diaries" nicht mindestens genauso umworben wird wie ihre Bücher um Elena, Stefan und Damon. Cassies Geschichte ist weitaus interessanter und ausbaufähiger. In "Die Erlösung" nimmt das Geschehen eine dramatische Wendung und wir lernen mehr und mehr über jeden einzelnen der Charaktere, was mich immer besonders freut. In Band eins war Cassie noch das zurückhaltende Mädchen, die Neue ohne Freunde. Ihr Charakter war anstrengend und ziemlich kindisch, doch schon in Teil zwei hat sie sich weiterentwickelt. Bis hin zum Abschluss der Trilogie, in dem sie diejenige ist, die an alles denkt und das Pläneschmieden in die Hand nimmt. Nachdem Faye sie manipuliert hat und Cassie nicht wusste, was sie tun soll, hat sie sich von Grund auf verändert. Sie ist aus dem Schatten getreten und hat die Zügel in die Hand genommen.

Diana weiß nun von Cassies Verrat, doch hat sie ihr und Adam verziehen und den beiden eine weitere Chance gegeben, sich zu beweisen. Diana ist der selbstloseste Mensch, den es zu geben scheint. Egal wie viel Blödsinn man baut, sie verzeiht einem, weil sie nur das Gute in den Menschen sieht, selbst in Menschen wie Faye. Es ist eine Abwechslung in diesem Band mehr über Diana zu erfahren, denn sie steht nun mehr im Vordergrund, als in den bisherigen Bänden. Aber ganz ehrlich, ich mag ihren Charakter nicht. Sie scheint zu perfekt zu sein und ein würdevoller Charakter sollte auch seine Ecken und Kanten haben. Perfektion kann auf Dauer etwas langweilig sein. Und genau deshalb ist der Abschluss von "Der magische Zirkel" so ein wunderbares Ende, weil eben nicht alles perfekt ist.

Nicht mal Faye schafft es, in diesem Band vor Bosheit zu glänzen, wie zuvor. Klar, sie will noch immer jedem nur Böses, aber ihre selbstbewusste Art den Jungen gegenüber fehlt hier ein wenig. Sie schmeißt sich nicht mehr Hals über Kopf an jedes männliche Lebewesen heran, was ihren Charakter bisher ausmachte. Egal, ob der Junge vergeben war, oder nicht, er verfiel ihrem Charme und ihrem Sexappeal sofort, wovon diesmal aber nicht allzu viel zu spüren ist. Sie hat sich weiterentwickelt und fängt an, in manchen Situationen richtig zu handeln, was widerum großartig ist.

Man kann einfach nichts zur Handlung sagen, ohne einige Dinge vorweg zu nehmen, doch das ist der einzige Kritikpunkt, den ich habe: Cassie und Nick als Paar? Total unverständlich. Die Geschichte zwischen Cassie und Nick ist seltsam und überstürzt. Niemand, vor allem nicht Diana, kann verstehen, wieso die beiden nun aus heiterem Himmel ein Paar werden, wo doch nun alle über ihre Gefühle zu Adam Bescheid wissen – einschließlich Nick. Vermutlich kann selbst Cassie es nicht so ganz verstehen, weshalb die Beziehung nach einigen Kapiteln auch schon wieder zerbricht. Die beiden passen absolut nicht zusammen und über Nick hat man in keinem der Vorgängerbände irgendwas erfahren, da er einer der Charaktere war, die sich sehr weit im Hintergrund hielten. Doch auch er ist nun für einige Überraschungen gut und kann auf ganzer Linie überzeugen und ein Herz – mein Herz – im Sturm erobern (auch wenn er Adam noch lange nicht das Wasser reichen kann). Dennoch war diese kurze Liebesgeschichte zwischen ihm und Cassie einfach nur unpassend. Aber nun gut, vielleicht habe ich die versteckte Botschaft zwischen den zwei Liebenden (na ja mehr oder weniger, da eher Nick was von Cassie will, als umgekehrt) in den vorherigen Bänden einfach verpasst.

Ich werde jedenfalls jeden einzelnen Charakter sehr vermissen, nachdem diese Buchreihe nun leider zu Ende ist. Cassies Wandlung im Laufe der Geschichte ist einmalig und sehr authentisch, was nicht oft in Jugendbuch-Reihen gelingt. Auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen Adam und Cassie abspielt, wirkt durch den flüssigen Schreibstil der Autorin keineswegs aufgesetzt, sondern real. Als Leser spürt man das "silberne Band", welches die beiden miteinander verbindet. Es ist eine Liebe, die beide fest zusammenschweißt und selbst über den Tod hinausgeht. "Magisch, packend, hochromantisch" – so wie es der Klappentext beschreibt.

Wer weiß, vielleicht entscheidet die Autorin sich ja, noch drei Bücher über den Hexenzirkel zu verfassen, was mich persönlich sehr freuen würde. Ein Wiedersehen mit dem wunderbaren, charmanten Adam wäre ein Traum. Wer braucht schließlich einen Edward Cullen, wenn man auch einen Adam haben kann?

Fazit

Eine bezaubernde Jugendbuch-Reihe geht nun leider zu Ende. Cassie, Adam und Co. werden mir fehlen, doch für immer in meinem Herzen bleiben. Wer in eine Welt voller Magie eintauchen und sich von einer romantischen Liebesgeschichte gerne verzaubern lassen möchte, sollte sich die Reihe "Der magische Zirkel" auf keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein spannender Jugendthriller, der zu überzeugen weiß!

Mottentanz
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Mit "Mottentanz" ist Lynn Weingarten ein wundervoller Debütroman gelungen, der wirklich das hält, was er verspricht. Schon allein das wunderschön gestaltete Cover lädt zum Lesen ein, auch wenn es keinesfalls ...

Mit "Mottentanz" ist Lynn Weingarten ein wundervoller Debütroman gelungen, der wirklich das hält, was er verspricht. Schon allein das wunderschön gestaltete Cover lädt zum Lesen ein, auch wenn es keinesfalls den Thriller andeutet, der sich hinter der Geschichte verbirgt.

Mir fiel es im ersten Moment etwas schwer, in die Geschichte einzufinden, da sie im Präsens geschrieben ist, was ich eigentlich nicht wirklich mag, aber in "Mottentanz" passt diese gewählte Zeitform doch sehr gut. Geschildert aus der Perspektive von Ellie, fühlt man sich als Teil der Handlung und fiebert mit der Protagonistin mit. Mit ihren jungen Jahren ist Ellie schon sehr reif, schließlich hat sie in ihrem Leben schon sehr viel durchmachen müssen. Ihre Gedankengänge überzeugen von der ersten bis zur letzten Seite. Als Leser fühlt man mit ihr, fühlt ihren Schmerz und ihre Trauer. Genau das macht dieses Buch zu etwas Besonderem.

Amanda ist die beste Freundin von Ellie und warnt das Mädchen schon zu Beginn vor Sean. Die aufbrausende Mitarbeiterin in einem Second-Hand-Laden ahnt, dass mit diesem Jungen etwas nicht stimmt, und sie möchte ihre Freundin beschützen, da sie nicht will, dass auch diese einfach verschwindet. Sie macht sich Sorgen um Ellie, die jedoch nicht verstehen kann, was Amanda gegen Sean hat.

Für Ellie ist der junge Unbekannte eine verwandte Seele, da er ein ähnliches Schicksal durchlebt hat. Über ihn kann man leider nicht allzu viel verraten, ohne alles vorweg zu nehmen, doch eins ist sicher: er ist ein göttlicher Charakter. Als Leserin kann man verstehen, wieso Ellie sich so schnell Hals über Kopf in den Gentleman verliebt. Er hat eine niedliche und sympathische Art und lässt viele Leserherzen sicher schmelzen. Doch auf eine Art und Weise ist er auch sehr mysteriös und geheimnisvoll und die gesamte Zeit über versucht man anhand von Puzzlestücken zu erkennen, was für ein Geheimnis er mit sich herumträgt. Doch man zweifelt keinesfalls daran, dass die Gefühle, die Ellie und Sean füreinander haben, echt sind. Die junge Verliebtheit der beiden ist romantisch und zugleich realistisch dargestellt. So erinnert man sich gerne an die erste große Liebe zurück.

"Mottentanz" ist ein ausgesprochen gelungener Roman, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere können auf ganzer Linie überzeugen und was dem Buch noch einen gewissen Kick verpasst sind die vielen kleinen Zeichnungen auf einigen Seiten. Diese lotsen einen durch die Geschichte und zeigen die kreative Ader von Nina ganz deutlich. Durch jede Zeichnung kommt man dem Geheimnis mehr und mehr auf die Schliche und man kann kaum abwarten, herauszufinden, wie nun die grausame Wahrheit lautet, was der Grund für Ninas Verschwinden ist.

Fazit

Ein einmaliger Jugend-Thriller, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Ich kann "Mottentanz" allen wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 29.04.2019

Kann ihre Liebe die Welt verändern?

Das verbotene Eden 1
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Inhalt
Was passiert, wenn Männer und Frauen beginnen sich zu hassen, zu bekriegen? Wird die Welt in ewigen Trümmern zerstört werden? Die Antwort lautet: Ja. Im Jahre 2080 leben beide Geschlechter streng ...

Inhalt
Was passiert, wenn Männer und Frauen beginnen sich zu hassen, zu bekriegen? Wird die Welt in ewigen Trümmern zerstört werden? Die Antwort lautet: Ja. Im Jahre 2080 leben beide Geschlechter streng voneinander getrennt. Die Geburtenrate geht drastisch zurück und die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben. Die einzige Chance besteht darin den Frieden zu wahren, was schier unmöglich scheint, da gewalttätige Plünderungen und Zerstörungen zum Krieg zwischen Mann und Frau führen.
Juna, eine 17-jährige Kriegerin, wird ausgesandt mit ihrer Truppe Gefangene zu nehmen, um den nächsten Schlachtzug der Feinde auszuhorchen. Zwei Männer werden geschnappt, unter ihnen der junge Mönch David. Doch er scheint anders zu sein, als jeder Mann, dem Juna zuvor begegnet ist. Die beiden kommen sich immer näher und das Mädchen fällt eine schwerwiegende Entscheidung, die ihr den Kopf kosten könnte'

Kritik
Als ich 'Das verbotene Eden: David und Juna' im Programm vom PAN-Verlag gesehen habe, wanderte es sofort auf meinen Wunschzettel. Der Titel und der Klappentext haben mich sehr angesprochen, denn es wird eine verbotene Liebesgeschichte versprochen, die der Leser im Endeffekt auch bekommt.
Dieses Buch war mein erstes Werk von Thomas Thiemeyer. Die Geschichte rund um den Mönch David und die Kriegerin Juna hat mich so sehr mitgerissen, dass dies sicherlich nicht mein letztes Buch des Schriftstellers sein wird. Sein Schreibstil hat mich so sehr beeindruckt, dass ich gespannt bin, wie er diesen in seinen anderen Geschichten beibehält. Der flüssige und detailgerechte Stil katapultiert den Leser förmlich mitten in die Handlung. Man fühlt sich als Teil der Geschichte, hat alles bildlich vor Augen. Die Städte, die Wälder, die Farben, die Gerüche ' beim Lesen fühlte ich mich wie eine Kriegerin im Kampf für die Gerechtigkeit.
Auch als überzeugte Vertreterin der Meinung, dass fast jedes Buch der heutigen Zeit Elemente eines Klassikers beinhaltet, wurde ich nicht enttäuscht. David und Juna ' Romeo und Julia. Eine zarte und romantische Liebesgeschichte, gegen jede Vernunft. Die Parallelen zu Shakespeares bekanntem Liebesdrama waren offensichtlich, doch verpackt mit einem vollkommen anderen, spannenden Handlungsstrang, der den Leser von Anfang bis Ende mitzureißen weiß.
Auf erschreckende Weise weiß Thiemeyer seine Leser in den Bann zu ziehen. Bedrückend realistisch war die Darstellung der Zustände zwischen den Geschlechtern. Untermalt durch starke Charaktere, die die Geschichte abgerundet hat.
Juna ist eine Kriegerin, die allen Befehlen folgt und ihre Stadt bis zum Tod verteidigen würde. Aufgrund ihrer Treue der Hohepriesterin gegenüber, ist sie bei allen sehr angesehen. Schon in jungen Jahren wurde ihr nichts weiter beigebracht, als dass die Männer ihre Todfeinde sind, ohne welche die Welt besser wäre. Frauen brauchen die Männer nicht ' ein Gedanke, der ihr auf ewig im Kopf geblieben ist. Sie kämpft gegen das andere Geschlecht, ohne Rücksicht auf Verluste, bis sie David das erste Mal sieht. Juna wurde die Aufgabe zu Teil ein neugeborenen Jungen hinter dem Grenzland abzuliefern und sicherzugehen, dass er von den Männern, auch 'Teufel' genannt, geholt wird. Dort trifft sie David und etwas in seinem Blick verrät ihr, dass er nicht von Grund auf böse ist, wie sie zunächst dachte.
Sie beginnt an allem zu zweifeln, was ihr all die Jahre beigebracht wurde. Der Virus, der Männer und Frauen dazu verleitet hat erbitterte Feinde zu werden, verliert er doch langsam an Wirkung? Eine Frage die Juna sich beginnt zu stellen.
Doch sie ist nicht die einzige, die ihre Zweifel hat. David war sich noch nie so sicher, ob an alldem etwas dran ist. Wie können Männer und Frauen sich so sehr hassen, wenn sich einst zusammengelebt und sich bis zum Tod geliebt haben? Die Geschichte von 'Romeo und Julia' hat den jungen Mönch sein Leben lang geprägt. Immer, wenn er die Zeilen liest, verlassen Tränen die Winkel seiner Augen. Als Bibliothekar des Klosters hat er viele Bücher gelesen, doch keines, was ihn so sehr berührt, wie die Liebesgeschichte von Mann und Frau.
David wirkt auf den Leser zunächst als eher schwächlicher Junge, der sich gerne in seinem Schneckenhaus verkriecht und sich durch Bücher in eine andere Welt entführen lassen möchte, doch im Laufe der Geschichte entwickelt er sich weiter, zu einem starken jungen Mann.
Da ein stetiger Perspektivwechsel vorliegt, kann man sich sehr schnell in die Gedankengänge beider Protagonisten hineinversetzen. Man fühlt mit ihnen, lacht und weint mit David und Juna. Beide unterliegen einer einzigartigen Entwicklung ihrer Persönlichkeiten. Juna lässt sich nicht mehr von anderen herumkommandieren und geht ihren eigenen Weg, fällt ihr eigenes Urteil über die Männer. Und auch David lässt sich bald nicht mehr unterkriegen und stellt sich mutig seinem Schicksal.

Zum Anfang hin gibt uns Thiemeyer einen sehr detaillierten Blick in die Welten der 'Teufel' und der 'Hexen'. Wir lernen neben den beiden Protagonisten viele weitere wichtige Charaktere kennen, wie den Inquisitor und die Hohepriesterin. Im Buch befindet sich auch eine Karte der Städte, sodass man sich als Leser sehr leicht orientieren und sich alles noch besser vorstellen kann.
Es dauert nicht lange, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt, doch für meinen Geschmack hat es etwas zu lange gedauert, bis David und Juna sich endlich begegnet sind. Fast die Hälfte des Buches standen die beiden sich nicht gegenüber. Dafür haben sie sich dann jedoch in Windeseile ineinander verliebt. Sie fühlten sich sofort zueinander hingezogen und spürten, dass die beiden etwas verbindet. Eine unsichtbares Band, das es ihnen schwer machte auch nur eine Sekunde voneinander getrennt zu sein. Die beiden wachsen dem Leser dennoch sehr schnell ans Herz und man kann ihre Liebe zueinander förmlich spüren. Wie schon Romeo und Julia, versuchen David und Juna durch ihre verbotene Liebe zueinander etwas zu verändern. Sie möchten beweisen, dass der Virus an Wirkung verloren hat und dass es möglich für Männer und Frauen ist gemeinsam in Frieden zu leben, so wie es die Natur eigentlich vorgesehen hatte.
Zum Ende der Geschichte geht es rasant her. Ein erbitterter Krieg, der sehr spannend geschildert wurde, sodass man 'Das verbotene Eden: David und Juna' nicht zur Seite legen kann, ehe man auch die letzten Worte eingesogen hat. Glücklicherweise gibt es zum Schluss keinen bösartigen Cliffhanger, sodass es nicht sonderlich schwer fallen wird auf die Fortsetzung 'Das verbotene Eden: Logan und Gwen' zu warten. Dennoch darf man gespannt sein, welche Entwicklung diese Welt noch durchleben wird.

Fazit
'Faszinierend düster und wunderbar romantisch' ' wie es unter dem Klappentext steht. Thiemeyer hat einen einzigartigen dystopischen Roman geschaffen, der einem lange im Gedächtnis bleiben wird, denn man stellt sich die Frage, ob unsere Zukunft wirklich so erschreckend aussehen könnte. Doch die zarte Liebe von David und Juna lässt uns hoffen, dass es niemals so weit kommen wird.