Profilbild von Katharina2405

Katharina2405

Lesejury Star
offline

Katharina2405 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Katharina2405 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2020

Zu nüchtern erzählt

Margherita
0

Der Roman „Margherita“ von Jana Revedin erzählt die Geschichte der Großmutter ihres Mannes, einer Grand Dame Venedigs.

1920: Margherita lebt in Treviso, sie trägt Zeitungen aus und kommt aus einfachen ...

Der Roman „Margherita“ von Jana Revedin erzählt die Geschichte der Großmutter ihres Mannes, einer Grand Dame Venedigs.

1920: Margherita lebt in Treviso, sie trägt Zeitungen aus und kommt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Leben ändert sich komplett, als sie den adeligen Antonio Revedin heiratet. Sie beide ziehen nach Venedig.

Meinung:

Ich bin mit dem Schreibstil leider überhaupt nicht warm geworden. Die Geschichte wird aus der Sicht von Margherita erzählt. Aber die Erzählweise ist leider total nüchtern und ich habe überhaupt keine emotionale Bindung zu Margherita aufbauen können. Alles wirkt distanziert und leidenschaftslos. Dazu kamen die vielen italienischen Orte und Straßennamen. Eigentlich eine schöne Art die Stadt in der wir uns bewegen lebendig werden zu lassen, aber hier wirkte das nur wie eine Aneinanderreihung von italienischen Worten, die dem Ort kein Leben eingehaucht haben. Es fehlte an Atmosphäre und hat meinen Lesefluss total gestört. Darüber hinaus verliert sich die Autorin manchmal in Nichtigkeiten, die die Geschichte nicht voranbringen. Auf der anderen Seite überspringt sie gelegentlich etliche Jahre. Es fehlt an Tiefe und die Figuren bleiben allesamt blass und ohne Seele.

Der Abschnitt „Ausklang“ erzählt in kurzen Kapiteln, wie die Autorin sich beim Architekten Aldo Rossi in Mailand vorstellt und wie sie ihrem zukünftigen Mann begegnet.

Die im Klappentext angekündigten Künstlerfeste mit Greta Garbo, Clark Gable usw. sind höchstens eine Randnotiz und werden nicht ausführlich beschrieben. Ich hatte rauschende Feste erwartet und wurde leider auf ganzer Linie enttäuscht. Des Weiteren möchten Antonio und Margherita Venedig für den Tourismus attraktiver machen, dies wird ebenfalls nur angekratzt und die Autorin geht nicht wirklich in die Tiefe. Die ersten Filmfestspiele 1932 werden zum Beispiel nur kurz in Rückblenden erwähnt.

Was mir gut gefallen hat, war die Mischung aus Fiktion und historischen Persönlichkeiten. Es hat Spaß gemacht Peggy Gugggenheim und Eugenia Errázuriz kennenzulernen und mehr über diese faszinierenden Persönlichkeiten der Zeitgeschichte zu erfahren. Ich hätte Venedig gerne in den zwanziger Jahren besucht, als die Stadt noch nicht so übervoll von Touristen war. Venedig ist einfach wunderschön.

Fazit: Das Buch konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Es bleibt mir zu oberflächlich und mir fehlte die emotionale Verbindung zur Hauptfigur. Daher gibt es von mir 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2020

Potenzial nicht voll ausgenutzt

Repeat This Love
0

In dem Roman „Repeat This Love“ von Kylie Scott geht es um Clementine, die alle nur Clem nennen, und Ed.

Clem und Ed sind verrückt nacheinander und lieben sich sehr, trotzdem trennt sich Clem eines Tages ...

In dem Roman „Repeat This Love“ von Kylie Scott geht es um Clementine, die alle nur Clem nennen, und Ed.

Clem und Ed sind verrückt nacheinander und lieben sich sehr, trotzdem trennt sich Clem eines Tages von ihm. Ed verkraftet diese Trennung überhaupt nicht und ist vollkommen am Ende. Als er sich einigermaßen wieder gefangen hat, taucht Clem bei ihm auf. Sie wurde überfallen und hat seitdem ihr Gedächtnis verloren. Sie weiß gar nichts über ihr Leben vor dem Unfall und hat eine Menge Fragen. Gibt es eine neue Chance für die vergangene Liebe?

Meinung:

Ich habe mich sehr schwer mit der Bewertung getan. Auf der einen Seite hat dieser Roman wirklich tolle Spannungselemente, so dass ich immer wissen wollte wie es mit Clem weitergeht. Auch die Beziehung zwischen Clem und Ed hat mir gefallen. Man spürt die Anspannung zwischen den beiden, aber auch das immer noch etwas zwischen ihnen existiert. Das hat die Autorin toll eingefangen. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen und das ist normalerweise ein sehr gutes Zeichen. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er ist locker und flüssig und sehr angenehm zu lesen, man ist schnell in der Geschichte abgetaucht und die Seiten fliegen nur so dahin. Und jetzt kommen wir zu einem Punkt der mich extrem gestört hat: Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass auch mal aus Eds Sicht geschrieben wird. Aber das ist leider im ganzen Buch nicht ein einziges Mal der Fall.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Clem in der Ich-Perspektive erzählt. Dies gefällt mir immer besonders gut, da man so direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten erhält. Und das ist bei Clem auch wunderbar gelungen. Ich konnte ihr Verhalten gut nachvollziehen. Ich fand ihren sachlichen und kühlen Umgang mit dem Gedächtnisverlust sehr gelungen. Aber zu Ed bleibt man als Leser die ganze Zeit über auf Distanz. Es gab so viele Momente da habe ich seine Gedanken und Gefühle extrem vermisst.

Wie ist es, wenn man jemanden sehr liebt und diese Person nicht mehr weiß wer du bist? Wie ist es für Ed seine große Liebe Clem wieder in seinem Leben zu haben, nachdem sie ihn verlassen hat? Es gab zig solcher Momente und man erfährt einfach nichts von ihm. Das hat mich gerade zum Schluss extrem gestört. Da ist so viel Potenzial verloren gegangen und die Geschichte bleibt dadurch eindimensional.

Ein weiterer Punkt der mir leider nicht gefallen hat, war der Showdown. Der war in gefühlt fünfzehn Seiten „abgefrühstückt“. Dabei war die Idee super, aber total lieblos zu Ende gebracht. Da hätten es wirklich gut und gerne hundert Seiten mehr sein dürfen um einen tollen Schluss hinzubekommen, so war mir das zu oberflächlich. Den Epilog hätte es aus meiner Sicht auch nicht bedurft, das war mir persönlich zu heile Welt.

Fazit: Die Idee mit dem Gedächtnisverlust fand ich super, auch die Thriller-Elemente haben mir sehr gefallen. Aber es gab ein paar Punkte die mich doch gestört haben, daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne, dabei wäre Potenzial für „mehr“ gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2020

Lässt mich zwiegespalten zurück

Promised
0

Der Roman „Promised“ von Kiera Cass ist der Auftakt zu ihrer neuen Dilogie. Der Folgeband erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2021.

Hollis ist wie alle anderen Mädchen darauf aus, König Jameson für ...

Der Roman „Promised“ von Kiera Cass ist der Auftakt zu ihrer neuen Dilogie. Der Folgeband erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2021.

Hollis ist wie alle anderen Mädchen darauf aus, König Jameson für sich zu gewinnen und Königin zu werden. Und tatsächlich ist König Jameson ganz verzaubert von Hollis. Doch eines Tages begegnet sie Silas und er bringt ihr ganzes Leben durcheinander. Für wen wird Hollis sich entscheiden?

Meinung:

Die Geschichte wird aus Hollis Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, trotzdem bin ich überhaupt nicht warm mit ihr geworden. Sie ist ein nettes Mädchen, aber furchtbar naiv und oberflächlich. Jameson und Silas bleiben beide ohne Struktur und Ecken und Kanten. In Situationen, in denen ich gedacht habe „Jetzt flippt er aus“ bleibt alles ganz ruhig und König Jameson ist voller Verständnis. Mich konnten weder Jameson nach Silas für sich gewinnen und die Liebesgeschichte bleibt für mich vollkommen emotionslos. Ich konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wo die Liebe herkommt, es gab kein knistern zwischen den Protagonisten. Ich fand es ebenfalls sehr schade, dass wir mitten in der Geschichte starten und nur aus Erzählungen erfahren wie bei Hollis und Jameson alles begann.

Der Weltenaufbau bleibt leider ebenfalls unausgegoren. Man erfährt sehr wenig über die Länder, in denen wir uns bewegen. Die ganze Story bleibt oberflächlich und geht kaum in die Tiefe. Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten werden viel zu einfach gelöst.

Trotz alledem mochte ich die Geschichte und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Das lag sicherlich an dem lockeren und flüssigen Schreibstil der Autorin. Die Seiten fliegen nur so dahin und schnell hat man das Buch in einem Rutsch gelesen. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil, da sich das Ende ganz anders entwickelt hat als vermutet.

Fazit: Ich hatte mir deutlich mehr versprochen, vor allem da ich die „Selection“ Reihe sehr mochte. Aus meiner Sicht wurde das Potenzial nicht richtig genutzt. Ungeachtet dessen mochte ich die Geschichte und freue mich auf den zweiten Band. Daher gibt es von mir 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Edda und ihr Traum

Die Patronin. Eine Frau greift nach den Sternen
0

In dem Roman „Die Patronin – Eine Frau greift nach den Sternen“ von Agnes Morgenthaler begleiten wir Edda auf dem Weg ihren Traum zu leben: Ein eigenes Restaurant.

Edda kommt aus einfachen Verhältnissen. ...

In dem Roman „Die Patronin – Eine Frau greift nach den Sternen“ von Agnes Morgenthaler begleiten wir Edda auf dem Weg ihren Traum zu leben: Ein eigenes Restaurant.

Edda kommt aus einfachen Verhältnissen. Ihr größter Traum ist es ein eigenes Restaurant zu führen, dafür macht sie sich 1914 auf in die große Stadt Zürich um dort ihr Glück zu versuchen. Sie fängt als Serviermädchen klein an und als ihr Verlobter überraschend stirbt während sie schwanger ist, rückt ihr Traum in weite Ferne. Doch sie hält an ihren Zielen fest und lässt sich auch durch schwierige Zeiten und Widerstände nicht davon abbringen.

Meinung:

Die Geschichte wird von Edda in der 3. Person, also einem personalen Erzähler erzählt. Und das hat es mir wahrscheinlich schwergemacht, eine richtige Beziehung zu Edda aufzubauen. Mir fehlte der direkte Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken. Ich konnte nicht richtig mit ihrem Schicksal mitfiebern. Diese Erzählform hat mich emotional nicht mitgenommen und es ist immer eine gewisse Distanz zu Edda geblieben.

Die Grundidee finde ich super und die Geschichte ist durchaus spannend. Außerdem ist der Schreibstil angenehm zu lesen. Mir fehlt aber die Ausführlichkeit und die Tiefe der Geschichte. Viele Szenen sind nur angekratzt und aus meiner Sicht lässt sich die Autorin zu wenig Zeit die Geschichte in Ruhe zu erzählen. Es wird zu schnell zu anderen Szenen gesprungen, ganze Jahre werden teilweise übersprungen. Da hätte ich mir so gerne 300 Seiten mehr gewünscht um dieser tollen Geschichte rund um Edda gerecht zu werden. Sie ist eine echte Kämpferin und lässt sich nicht unterkriegen, sie ist ein so toller Charakter, dessen Beschreibung leider ein wenig auf der Strecke bleibt. Auch die Nebencharaktere bleiben durchweg blass. Es gibt die eine oder andere Beziehung, da frage ich mich, wo plötzlich die Liebe herkommt. Da hätte ich mir mehr Beschreibungen und Emotionen gewünscht, auch Schicksalsschläge werden sehr nüchtern beschrieben.

Fazit: Die Grundidee rund um Edda ist toll, ich hätte mir aber um Eddas Willen mehr Ausführlichkeit und eine nicht so distanzierte Erzählform gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2020

In der Summe enttäuschend

Falling Skye (Bd. 1)
0

Der Roman „Falling Skye“ von Lina Frisch ist der Auftakt einer neunen Dystopie-Reihe.

Nach einer Katastrophe werden die Vereinigten Staaten von Amerika zu den Gläsernen Nationen. In dieser neuen Welt ...

Der Roman „Falling Skye“ von Lina Frisch ist der Auftakt einer neunen Dystopie-Reihe.

Nach einer Katastrophe werden die Vereinigten Staaten von Amerika zu den Gläsernen Nationen. In dieser neuen Welt werden die Menschen eingestuft zwischen rational und emotional. Die Menschen bekommen sogenannte Traits, die aus einem tätowierten „R“ oder einem „E“ auf dem Handgelenk bestehen. Diese Einteilung soll vor Diskriminierung durch Geschlecht, Religion und Hautfarbe schützen.

Skye und alle anderen Jugendlichen im gleichen Alter, werden aus dem ganzen Land versammelt, um über mehrere Wochen anhand von verschiedenen Tests herauszufinden, ob sie eher rational oder emotional handeln um somit ihre Traits zu bestimmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Skye erzählt, und einige Abschnitte gibt es auch aus Alexanders Perspektive. Alexander gehört zur Rebellion und hat sich als Testleiter eingeschleust.

Skye fand ich zuerst richtig toll. Sie war ein starkes selbstbewusstes Mädchen. Während der Testung ist ihr Handeln aber für mich manchmal absolut nicht nachvollziehbar.

Gestört haben für mich ebenfalls die ganzen glücklichen Zufälle, Hindernisse werden ohne großen Schwierigkeiten gemeistert. Beispiel: Skye hat rein zufällig ein Feuerzeug dabei, als sie ganz dringend eins benötigt. Da habe ich wirklich mit den Augen gerollt. Und solche Dinge häufen sich zum Schluss. Das war einfach viel zu viel und zu unrealistisch.

Die Liebesgeschichte ist für mich leider auch nicht richtig rübergekommen. Es ist absolut nicht nachvollziehbar warum Skye und Alexander sich verlieben. Ganz plötzlich haben die beiden tiefe Gefühle füreinander.

Aus meiner Sicht, hätte es mehr Sinn gemacht sich auf einen Handlungsstrang zu konzentrieren. Zum Schluss kommen neue Entwicklungen dazu, die es nicht gebraucht hätte.

Überhaupt überschlagen sich die Ereignisse zum Ende hin. Alles passiert viel zu schnell und man lässt sich zu wenig Zeit die Geschichte in Ruhe zu erzählen. Als müsste die Autorin noch möglichst viele Infos in die letzten Seiten quetschen. Skye verliert total an Glaubwürdigkeit und Sympathie als sie Dinge über ihre Eltern erfährt, die sie praktisch kalt lassen.

Fazit: Dieses Buch war ein einziges auf und ab für mich als Leserin. Es startet stark, flacht dann ab, gewinnt wieder an Fahrt und zum Schluss stürzt es ab. Für mich leider eine Enttäuschung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere