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Veröffentlicht am 04.03.2020

Sophia eine Widerstandskämpferin

Zeit des Sturms
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Würzburg 1933, Sophia kann nicht einfach wegsehen. Genau wie vielen gefallen ihr die Machenschaften der Partei nicht. Auch das ihr Vater in der Partei ist können sie und ihre 2 Schwestern nicht verstehen. ...

Würzburg 1933, Sophia kann nicht einfach wegsehen. Genau wie vielen gefallen ihr die Machenschaften der Partei nicht. Auch das ihr Vater in der Partei ist können sie und ihre 2 Schwestern nicht verstehen. Aber die wenigsten trauen sich etwas dagegen zu sagen. Doch Sophia hält nicht einfach den Mund und schaut zu.
Sie schließt sich einer Gruppe an die gegen die Partei agieren. So verliebt sie sich auch in einen Mann der von der Partei verfolgt wird.
„Zeit des Sturms“ ist nach „Zeit des Glanzes“ der 2. Band der Kaufhausdynastie-Reihe von Mila Sommerfeld.
Die Geschichte spielt genau wie Band 1 in Würzburg, beginnt 1933 und endet 1947.
Wurde der 1. Band aus Sicht von Katharina, der ältesten der 3 Schwestern erzählt so steht im 2. Band Sophia, die mittlere Tochter im Vordergrund.
Im 1. Band ging es primär um das Kaufhaus, dass Katharina von ihrem Geliebten Joseph übernommen hatte, da er als Jude das Land verlassen musste.
In diesem Buch geht es jetzt vordergründig um die Machenschaften der Partei und um den Widerstand.
Sophia ist die Rebellin in der Familie Wagner. Sie sieht nicht einfach nur zu, sie will etwas gegen das Regime unternehmen. So schließt sie sich dem Widerstand an. Auch ihrem Vater gegenüber tut sie offen ihre Meinung über die Partei kund.
Natürlich gibt es auch Überschneidungen. Alles was familiäre Dinge oder das Kaufhaus betrifft kennt man ja schon aus dem 1. Band und weiß somit in welche Richtung die Dinge laufen.
Aber wie es im Leben so ist hat jeder Mensch eine andere Sichtweise oder erlebt zum Beispiel den Tod einer nahestehenden Person anders als der andere.
Ich finde es interessant zu lesen wie verschieden die Zeit und die Erlebnisse in einer Familie empfunden werden.
Die ganze Geschichte wurde von der Autorin Mila Sommerfeld sehr emotional und lebensnah geschildert.
Ich hatte die Personen vor Augen und habe bei manchen Unternehmungen von Sophia mit ihr gezittert.
Ich bin jetzt schon sehr auf den 3. Band gespannt und auf die Sichtweise von Maria, der jüngsten Tochter.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Prickelnd wie Champagner

Die Kunst, Champagner zu trinken
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„Die Kunst, Champagner zu trinken“ ist mein erstes Buch von Amélie Nothomb.
Im Mittelpunkt des Buches steht die Autorin selbst.
Sie behauptet ihre Leidenschaft sei der Champagner aber sie trinkt nicht ...

„Die Kunst, Champagner zu trinken“ ist mein erstes Buch von Amélie Nothomb.
Im Mittelpunkt des Buches steht die Autorin selbst.
Sie behauptet ihre Leidenschaft sei der Champagner aber sie trinkt nicht gerne alleine.
Also sucht sich Amélie eine Saufkumpanin die ihre Leidenschaft teilt, was gar nicht so einfach ist.
Champagner trinkt man nicht einfach so, es will zelebriert sein und den Rausch muss man genießen. In Pétronille, einer jungen Schriftstellerin findet sie so eine Gleichgesinnte und es entsteht eine große Freundschaft.
Das Buch ist eine Hymne auf den Champagner und auf die Freundschaft.
Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Priese Ironie.
Der Schreibstil von Amélie Nothomb liegt bestimmt nicht jedem. Mich hat das Buch auf alle Fälle gut unterhalten und Lust auf mehr von der Autorin gemacht.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Zurück zur Kamelien-Insel

Winterliebe auf der Kamelien-Insel
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„Winterliebe auf die Kamelien-Insel“ ist eine Kurzgeschichte von Tabea Bach in der sie ihre Leser noch einmal auf die Kamelien-Insel entführt.
Die Geschichte ist abgeschlossen und steht nicht in unmittelbarem ...

„Winterliebe auf die Kamelien-Insel“ ist eine Kurzgeschichte von Tabea Bach in der sie ihre Leser noch einmal auf die Kamelien-Insel entführt.
Die Geschichte ist abgeschlossen und steht nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trilogie.
Es ist Winter in der Bretagne und ungewöhnlich mild. Sylvia fährt aufs Festland um Einkäufe zu erledigen. Schaut auch bei Rozenn, der Schwester von Solenn, der Besitzerin der Kamelien-Insel vorbei.
Plötzlich kommt ein unerwarteter Wintereinbruch. Eis und Schnee machen die Straßen unpassierbar und Sylvia muss bei Rozenn übernachten.
Rozenn erzählt Sylvia wie sie sich auf der Kamelien-Insel bei ähnlichem Wetter in Maart verliebt hat.
Mit dieser Geschichte reist der Leser 30 Jahre in die Vergangenheit und lernt Rozenn besser kennen.
Es ist schön noch einmal auf die Kamelien-Insel zurückzukehren. Noch einmal die Bilder im Kopf entstehen zu lassen.
Auch diese Kurzgeschichte besticht durch den visuellen Schreibstil von Tabea Bach.
Jetzt heißt es endgültig Abschied nehmen von den lieb gewonnenen Charakteren.
Im Anschluss an die Geschichte befindet sich noch eine längere Leseprobe von „Die Seidenvilla“, dem neuen Projekt von Tabea Bach. Diese Leseprobe hat mich schon sehr neugierig gemacht so, dass ich jetzt der neuen Buchreihe entgegenfiebere.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Macht Lust auf Urlaub und auf Italien

Unter dem Limonenhimmel
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Marco hat seine Entscheidung getroffen und der Kanzlei den Rücken gekehrt.
Er lebt jetzt mit seiner Jugendliebe Lisabetta zusammen im Haus seines Vaters an der schönen Amalfiküste.
Jede 2. Woche reist ...

Marco hat seine Entscheidung getroffen und der Kanzlei den Rücken gekehrt.
Er lebt jetzt mit seiner Jugendliebe Lisabetta zusammen im Haus seines Vaters an der schönen Amalfiküste.
Jede 2. Woche reist Marco allerdings nach München um eine Woche mit seinen Kindern zu verbringen.
Auch die heimische Zitronenplantage will Marco modernisieren, stößt da aber auf fast unüberwindbare Schwierigkeiten. Sei Vater stellt sich stur was Modernisierung angeht und die ihm zustehende Abfindung der Kanzlei, die er in die Plantage investieren möchte ist auch noch nicht eingegangen:
Es sind also noch viele Hürden zu überwinden um ein glückliches Leben in Italien zu führen.

Mit ihrem Roman „Ein Sommer wie Limonen-Eis“ hat Marie Matisek mich schon verzaubert.
Mit der Fortsetzung „Unter dem Limonenhimmel“ ist es der Autorin wieder gelungen:
Gerne bin ich mit ihr wieder nach Amalfi gereist. Habe mich von der schönen Landschaft und der Sonne verzaubern lassen.
Der Roman ist eine spritzig und leicht Sommerlektüre die aber auch in der kalten Jahreszeit etwas Sonne in den Alltag bringt.
Die Beschreibung der schönen Landschaft an der Amalfiküste ist so visuell, ich dachte manchmal ich kann das Meer riechen.
Auch das italienische Lebensgefühl kommt durch verschiedene eingestreute italienisch sprachige Floskeln gut rüber.
Marco hat in der Kanzlei aufgehört ,muss aber noch um seine Abfindung kämpfen. Das Geld hat er fest für die Modernisierung der Zitronenplantage eingeplant.
Die Plantage ist ohne eine Modernisierung nicht überlebensfähig.
Marcos Vater Raffaelle wird grantig, wenn es um die Modernisierung geht, er will nichts davon wissen.
Im Grunde ist er aber froh, dass Marco, dass Marco jetzt da ist, ihm bei der Arbeit unter die Arme greift und die Plantage auch weiterführen wird.
Raffaelle gefällt mir in diesem Buch noch besser als im 1. Band. Auch Marco ist ausgeglichener, entspannter und glücklicher trotz Probleme die vor ihm liegen.
Mittlerweile nimmt er sich das Lebensmotto von Raffaelle zu Herzen „Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt“
Ich denke das ist ein gutes Motto an das man viel öfter denken sollte.
„Unter dem Limonenhimmel“ bringt den Sommer in dein Leben egal zu welcher Jahreszeit und ist eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Das Leben in Ostdeutschland vor und nach dem Mauerfall

Kastanienjahre
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Elise lebt seit 20 Jahren in Paris und führt eine Modeboutique.
Als sie einen anonymen Brief erhält und erfährt, dass ihrem Heimatort Peleroich, die Abrissbirne droht. Der Briefschreiber möchte sich mit ...

Elise lebt seit 20 Jahren in Paris und führt eine Modeboutique.
Als sie einen anonymen Brief erhält und erfährt, dass ihrem Heimatort Peleroich, die Abrissbirne droht. Der Briefschreiber möchte sich mit ihr und den noch verbliebenen Bewohner treffen und eine Beichte ablegen. Er möchte die Wahrheit zu dem Unfalltod von Elises Vater wie zu dem Verschwinden von Jakob, einem Freund seit Kindertagen erzählen.
Ohne lange darüber nachzudenken reist Elise in ihren Heimatort an die mecklenburgische Ostseeküste.
In ihrem neuen Roman „Kastanienjahre“ erzählt uns Anja Baumheier wieder über das Leben in der DDR. Peleroich, ein kleines Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste ist ein fiktiver Ort, der für zahlreiche Orte in Ostdeutschland steht.
Es ist ein kleines Dorf wo jeder den anderen kennt. Der Leser begleitet die Bewohner durch die Jahre 1950 – 1996.
Ich lebe schon immer in Westdeutschland und habe auch keine Verwandten im Osten.
Somit ist es für mich interessant vom Leben in Ostdeutschland vor und nach dem Mauerfall zu lesen.
Die Geschichte geht über 3 Generationen. Die Großeltern von Elise, ihre Eltern und dann schließlich Elise selbst.
Ihre Schulzeit, die Ausbildung, das Berufsleben, die Geburt ihrer Tochter und die 2 Männer in ihrem Leben Henning und Jakob.
Das Leben könnte so schön sein in der Dorfgemeinschaft wären da nicht die Schwierigkeiten die das Leben in der DDR manchmal erschweren.
Willi, der Großvater von Elise und Konsumbetreiber steht stellvertretend für die Menschen die nicht alles hinnehmen. Als es für ihn immer schwerer wird Ware zu beschaffen schreckt er nicht davor zurück eine Eingabe zu machen.
Ludwig der Bürgermeister will den Ort zu einem sozialistischen Vorzeigeort machen. Selbst abends dreht er noch seine Runde und schaut ob alles so ist wie es sein soll. Er schwärzt diejenigen gnadenlos an die sich nicht an seine regeln halten.
Nasch dem Mauerfall rennt alles in den Westen, wo es alles gibt was das Herz begehrt. Die Läden in dem kleinen Ort können sich nicht mehr halten. Wie es dann so ist ziehen die jungen Leute weg und die Orte verwaisen.
Die Charaktere sind alle sehr authentisch und mir, bis auf Ludwig auch alle sympathisch.
Anja Baumheier hatte mich schon mit ihrem ersten Roman „Kranichland“ überzeugt und auch mit „Kastanienjahre“ hat die Autorin meinen Geschmack getroffen.


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