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Veröffentlicht am 10.02.2020

Etwas verwirrend im Aufbau

GENveränderte Nahrungsmittel
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Von Anfang an hat mich das Buch etwas verwirrt, muss ich gestehen, genauer gesagt sein Aufbau. Da gibt es einerseits sachlich fundierte und sehr ausführliche Erklärungen, andere Kapitel wirken eher wie ...

Von Anfang an hat mich das Buch etwas verwirrt, muss ich gestehen, genauer gesagt sein Aufbau. Da gibt es einerseits sachlich fundierte und sehr ausführliche Erklärungen, andere Kapitel wirken eher wie ein Roman, manche spannend wie ein Krimi. Da erzählt der Autor die Geschichte einer gewissen Melanie, wobei ich nicht so recht schlau geworden bin, ob es sich bei ihr um eine reale oder um eine fiktive Person handelt.
Vieles war interessant und neu für mich, bei anderen Kapiteln habe ich mich gefragt, was sie mir eigentlich sagen sollen.

Der Autor verweist bei jedem Kapitel auf zahlreiche Studien und Quellen. Das geht von der Bibel über Terra X bis hin zu Wikipedia und der Verbraucherzentrale. Das Buch enthält viel wertvolles Wissen, nur haben mich die vielen Gedankensprünge gestört. Mir hat der rote Faden im Aufbau der Kapitel gefehlt. Leider gibt es auch kein Stichwortverzeichnis, was ich hier besonders wichtig fände, damit man immer mal wieder spezielle Themen nachschlagen könnte, denn das würde etwas Ordnung in die Sache bringen. Es werden wichtige Punkte im Buch angesprochen, aber leider verlieren sich diese zwischen Nebensächlichkeiten, und wenn man sich nicht gleich alles notiert oder markiert, was einem wichtig ist, dann findet man es am Ende nicht wieder. Leider sieht man das häufig bei Sachbüchern, und ich finde, ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis wäre hier unverzichtbar.

Es gibt interessante Ausführungen zu gesunder Ernährung, zu einzelnen Nährstoffen und auch zu Themen wie Antibiotika-Resistenz. Aber auch hier gibt es viele Gedankensprünge und Abweichungen vom eigentlichen Thema, denn eigentlich geht es ja um genveränderte Nahrungsmittel, und so habe ich mich gefragt, wieso es zwei extra Kapitel gibt, in denen eigentlich nur viele bekannte Vegetarier und Veganer aufgelistet sind, fein säuberlich mit Geburts- und Todesjahr. Ich hatte den Eindruck, dass sich der Autor nicht so ganz entscheiden konnte, ob es ein Buch rein zu genveränderter Nahrung werden soll oder vielleicht doch ein allumfassender Ernährungsratgeber. Dieses Buch ist beides zugleich und doch nichts vollkommen.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Nett zu lesen aber ohne bleibende Eindrücke

Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands
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Kurz vor Weihnachten habe ich zufällig eine positive Kritik über das Buch gelesen, und da mich sowohl das Cover als auch der Klappentext angesprochen haben und ich noch etwas Weihnachtliches für die Feiertage ...

Kurz vor Weihnachten habe ich zufällig eine positive Kritik über das Buch gelesen, und da mich sowohl das Cover als auch der Klappentext angesprochen haben und ich noch etwas Weihnachtliches für die Feiertage suchte, ist es dieser Roman geworden.
Grundsätzlich möchte ich sagen, dass die Story gut und kurzweilig geschrieben ist. Abwechselnd erfährt man von Kapitel zu Kapitel mehr über die beiden Protagonisten und ihre privaten sowie beruflichen Hintergründe. Angela Carson und auch Geoff Paisley wirkten von Anfang an sympathisch, aber bei den ersten Begegnungen prallen Welten aufeinander, und Angela ist fest davon überzeugt, dass sie ihren kleinen, traditionellen Weihnachtsladen wegen der Eröffnung einer neuen Filiale der Ladenkette „Christmas Galore“ schließen muss. Das wirft sie Geoff auch bei jeder Gelegenheit vor, und es kommt zu einigen hässlichen Streitereien. Dass sich Angela so aufregt, kann ich verstehen, denn immerhin steht ihre bisherige Existenz, das Vermächtnis ihrer Urgroßmutter, auf dem Spiel. Für das Verhalten von Angelas Schwester Marie konnte ich jedoch kein Verständnis aufbringen. Da lädt sie Angela zu ihrer Thanksgiving-Feier ein, um ihr dann so mit dem Thema „Weihnachtsladen“ zuzusetzen, dass Angela die Feier frühzeitig verlässt. Man kann Marie also keineswegs als feinfühlige ältere Schwester bezeichnen. Auch später kommt es immer wieder zu Szenen, in denen ich Marie unmöglich fand. Alle weiteren Charaktere, einschließlich Geoffs Mutter, haben eigentlich eher eine Statistenrolle und tragen nicht viel zum Fortgang der Story bei.
Ich muss gestehen, bei der Geschichte hat mir das „gewisse Etwas“ gefehlt. Irgendwie hatte ich ständig das Gefühl, alles schon vorher zu wissen, was sicher daran lag, dass es viele Romane und auch Spielfilme (Email für dich) gibt, die ganz ähnlich aufgebaut sind. Auch die Briefe an den Weihnachtsmann waren nicht dazu angetan, meine Faszination zu erringen. Wie gesagt, das Buch ist nett und kurzweilig zu lesen, aber die Geschichte hat keinen Tiefgang, und leider ist durch diesen Roman auch keine sonderliche Weihnachtsstimmung bei mir aufgekommen, dazu war mir das Setting zu typisch amerikanisch und dabei zu wenig festlich. Unter anderem ist es für mich ungewöhnlich, dass man sich schon ab Thanksgiving fröhliche Weihnachten wünscht und das quasi in Dauerschleife bis zum 24. Dezember. Als ich mit dem Roman durch war, was nicht allzu lange gedauert hat, war ich dann doch etwas enttäuscht, weil sich alles sehr unwirklich und viel zu schnell entwickelt hat und das Ende dann mehr oder weniger im Hau-Ruck-Verfahren zusammengebastelt wurde. Das Buch hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert, aber Weihnachtswunder habe ich keines erlebt, auch nicht ansatzweise.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Turbulenter Roadtrip, der für mich leider im Verlauf immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert.

Herz im Schneegestöber
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Josie und Adam, die Protagonisten dieses Romans, lernen sich im Flugzeug kennen. Beide sind in die USA unterwegs, Josie um mit ihrer Familie Weihnachten zu feiern, und Adam hat einen extrem wichtigen Geschäftstermin. ...

Josie und Adam, die Protagonisten dieses Romans, lernen sich im Flugzeug kennen. Beide sind in die USA unterwegs, Josie um mit ihrer Familie Weihnachten zu feiern, und Adam hat einen extrem wichtigen Geschäftstermin. Die erste Begegnung der beiden steht unter keinem guten Stern, denn Josie und Adam sind so unterschiedlich wie Feuer und Eis. Als ein Schneesturm die Weiterreise verhindert, schließen sich beide zu einer Fahrgemeinschaft zusammen, was jedoch immer wieder Probleme aufwirft. Trotz ihrer unterschiedlichen Weltanschauungen kommen sich die Protagonisten näher.

Der Schreibstil des Romans ist kurzweilig und flott, so dass die 345 Seiten schnell wie im Flug gelesen sind. Anfangs fand ich das Geplänkel der Protagonisten auch recht amüsant, und so manches Wortgefecht hat mich zum Schmunzeln gebracht. Durch den Schneesturm mussten beide Zugeständnisse machen, um gemeinsam rechtzeitig ans Ziel zu gelangen. Auch diese ungewöhnliche Reise fand ich zu Beginn interessant und auch sehr unterhaltsam. Die gemeinsamen Unternehmungen haben beide verändert, was ich auch einige Zeit gut nachvollziehen konnte. Trotzdem bin ich aus dem ungleichen Paar nicht schlau geworden. Adam ist ein Workaholic durch und durch, der kaum persönliche Regungen zeigt und Gefühle, welcher Art auch immer, nicht zulässt. Er macht vor allem zu Beginn einen rücksichtslosen, verbissenen Eindruck. Die Wandlung, die er im Lauf des gemeinsamen Roadtrips durchmacht, war für mich kaum in vollem Umfang nachvollziehbar. An Josie hat mir gefallen, dass sie, die Umweltaktivistin, zwar ihre Prinzipien hat, dabei aber nicht dogmatisch oder fanatisch wirkt. Aber auch an ihr habe ich manchmal gezweifelt und wusste nicht mehr, wo sie eigentlich steht. Manches in ihrem Verhalten passte einfach nicht zusammen.
Auch die Handlung war in der ersten Hälfte noch gut nachvollziehbar, aber dann reihen sich die Ereignisse so dicht aneinander, und immer wenn man meint, es könne nicht mehr krasser kommen, setzt die Autorin noch eins drauf und stürzt ihre Protagonisten schon ins nächste Abenteuer. Im letzten Drittel war die Handlung für mich schlichtweg unglaubwürdig, und vieles wirkte an den Haaren herbei gezogen.
Ja, der Roman ist kurzweilig und abwechslungsreich, und insgesamt habe ich mich auch gut dabei unterhalten, aber weniger wäre hier wirklich manchmal mehr gewesen, vor allem wenn man bedenkt, in welch kurzem Zeitraum sich das alles ereignet. Die Geschichte stellt einen netten Zeitvertreib dar, aber wirklich überzeugen konnte sie mich nicht.

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Veröffentlicht am 30.07.2019

Ziemlich langatmig, besonders der Handlungsstrang in der Gegenwart konnte mich leider nicht wirklich begeistern

Der Garten der Düfte
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Die Handlung des Romans spielt auf zwei Zeitebenen. Da ist in der Gegenwart die Australierin und Meeresbiologin Pip, die gerade dabei ist, ihre Doktorarbeit fertig zu stellen. Außerdem hat ihr Freund Jack ...

Die Handlung des Romans spielt auf zwei Zeitebenen. Da ist in der Gegenwart die Australierin und Meeresbiologin Pip, die gerade dabei ist, ihre Doktorarbeit fertig zu stellen. Außerdem hat ihr Freund Jack ihr einen Antrag gemacht. Unter den ersten Verlobungsgeschenken, die in Tasmanien eintreffen, sind einige uralte Kupfertöpfe von Pips Eltern aus Frankreich. In einem dieser Töpfe findet Pip eine alte Papierrolle mit Rezepten in französischer Sprache, die von einer gewissen Artemisia stammen. In der folgenden Zeit kommt es zwischen ihr und ihrem Verlobten immer wieder zu Unstimmigkeiten. Pip fühlt sich unverstanden und setzt sich selbst unter Druck, und letztendlich wird ihr anscheinend alles zu viel. Um sich über ihre Gefühle und ihre Zukunft klar zu werden, reist Pip zu verschieden europäischen Orten und begibt sich auf Artemisias Spuren. Diese führen zu einem französischen Chateau, wo Artemisia im 15 Jahrhundert als Köchin lebt und arbeitet. Das Chateau steht einerseits unter weltlicher Herrschaft, ist aber zugleich auch ein Kloster. Abt Roald mischt sich häufig in Dinge ein, die ihn eigentlich nichts angehen, vor allem nutzt er die Abwesenheit des Chevalier de Boschaud, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Auch wenn der Gutsherr einiges tut, um sein Gesinde und vor allem Artemisia zu schützen, so ist er eben nicht immer zur Stelle, wenn der Abt seine großen und kleinen Grausamkeiten an der Dienerschaft auslässt.

Ehrlich gesagt hatte ich mir mehr von diesem Roman versprochen, der durch ein wunderschönes Cover besticht. Der Handlungsstrang im Mittelalter und vor allem Artemisias Schicksal hat mich zwar berührt, aber es war ein langwieriger Weg, der mich durch die Geschichte führte. Weder Pip noch ihre Schwester Megs in den Abschnitten zur Gegenwart konnten mich wirklich überzeugen. Pip wirkte lange Zeit auf mich so, als wäre sie ziemlich unentschlossen, was ihr Leben angeht. Ihre Handlungen und Entscheidungen waren für mich zum Teil nicht immer nachvollziehbar. Megs steckt irgendwo im Spagat zwischen Karrierefrau und Helikopter-Mutter fest und steuert geradewegs auf eine Krise zu. Eigentlich hat Pip alle Hände voll zu tun, um mit ihrem eigenen Leben und den Problemen ihrer Familie klar zu kommen, so dass Artemisias Geschichte dadurch zeitweilig in den Hintergrund gedrängt wird.

Der Schreibstil der Autorin ist einerseits schön, aber sehr ausschweifend, und sie verzettelt sich, auf Kosten des Handlungsfortschritts, in viel zu vielen unwichtigen Details, was das Ganze zum Teil recht langatmig macht. Eine Zeitlang konnte ich es noch genießen, in Düften und feinen Zutaten zu besonderen Gerichten zu schwelgen, aber schnell war mir das dann doch zu üppig und zu geballt, und ich ertappte mich immer häufiger dabei, beim Lesen abzuschweifen und nicht recht bei der Sache zu sein. Offensichtlich fehlte mir der rote Faden und auch eine schlüssige Verknüpfung zwischen den beiden Handlungssträngen. Pips und Artemisias Geschichte laufen weitgehend parallel, aber letztendlich sind die überlieferten Rezepte und die Liebe zum Kochen und zu feinen Aromen die einzige Verbindung, die sich zwischen den beiden Frauen herausstellt. Ihre Lebenswege sind völlig unterschiedlich und haben kaum Bezug zueinander.
Insgesamt sehe ich dieses Buch als ganz nett für zwischendurch, aber es ist leider weder besonders unterhaltsam noch hat es Tiefgang oder Erinnerungswert.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Drei aus dem Ruder

Drei aus dem Ruder
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Die drei Frauen, die sich zufällig in der psychosomatischen Klinik „Seeblick“ begegnen, könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch gehen sie aufeinander zu, obwohl sie in verschiedenen Wohnbereichen ...

Die drei Frauen, die sich zufällig in der psychosomatischen Klinik „Seeblick“ begegnen, könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch gehen sie aufeinander zu, obwohl sie in verschiedenen Wohnbereichen untergebracht sind und zum großen Teil unterschiedliche Therapien besuchen.
Ihre Probleme, die sie einander nur zögernd offenbaren, kann man durchaus nachvollziehen. Auch wenn sie oft unterschiedlicher Meinung sind und nicht immer gegenseitiges Verständnis aufbringen können, so wird ihre Freundschaft im Lauf der Zeit doch immer intensiver, und sie geben sich gegenseitig Halt.
Henriette, Mieke und Coco sind gut charakterisiert, und ich konnte für alle drei Frauen in gewisser Weise Verständnis und Sympathie aufbringen.
Ihre Umgebung und ihre Mitmenschen im Seeblick sind jedoch recht klischeebehaftet, und vieles wirkte auf mich nicht sonderlich glaubwürdig. Es gibt zwar einige derartige Kliniken am Chiemsee, die sicher auch Bewegungstherapie anbieten, aber dass Standup-Paddling mit abschließender Regatta als fester Programmpunkt in so einer Klinik angeboten wird, bezweifle ich doch stark. Das ist wohl eher im Bereich Touristik zu finden. In die Geschichte passt es trotzdem gut hinein, denn vor allem Marius, der Wassersport-Therapeut, spielt eine wichtige Rolle im Roman.
Die Handlung verläuft auch nicht geradlinig, was ja sonst nicht sonderlich aufregend wäre, sondern irgendwann kommt es zum Eklat, wobei mir hier einige Szenen recht überspitzt erschienen, was aber ja vielleicht in der Absicht der Autorin lag.
Eine Gemeinsamkeit der drei Frauen, die einen Mann betrifft, wie ihnen eine Wahrsagerin, die sie gemeinsam aufsuchen, prophezeit, fand ich dann doch etwas fragwürdig, als sich die Sache am Ende aufklärt.
Aber es ist ein kurzweiliger, amüsanter Frauenroman, und Unterhaltungswert hat er auf jeden Fall, und in Sachen Glaubwürdigkeit drücke ich mal beide Augen zu, denn immerhin hat mir der Roman ein paar unterhaltsame Stunden gebracht.