Nachts auf dem Wiener Zentralfriedhof
VANITAS - Grau wie AscheInhalt:
Nach ihrem verdeckten Einsatz in München ist Caro zurück in Wien. Ihren Verfolgern - einem Clan, in dem sie früher im Auftrag der Polizei Mitglied war und der sie bis vor kurzem noch für tot hielt ...
Inhalt:
Nach ihrem verdeckten Einsatz in München ist Caro zurück in Wien. Ihren Verfolgern - einem Clan, in dem sie früher im Auftrag der Polizei Mitglied war und der sie bis vor kurzem noch für tot hielt - scheint sie vorerst entkommen zu sein. Doch kaum hat sie sich in ihr gewohntes Leben wieder einigermaßen zurechtgefunden und ihre Arbeit in der Blumenhandlung am Zentralfriedhof wieder aufgenommen, kommt es auf dem Friedhof zu seltsamen Vorfällen: mitten in der Nacht scheint jemand Tote auszugraben und deren Grab und Knochen zu schänden. Und es dauert nicht lange, bis auf einem der Gräber die erste frische Leiche auftaucht. So sehr Caro aufgrund ihrer Vorgeschichte die öffentliche Aufmerksam und die Polizei scheut, kann sie doch einfach nicht ihre Nase aus den Ermittlungen halten. Kein Wunder, dass sie schnell die Aufmerksamkeit der Polizei erregt – und auch die der Täter. Doch damit nicht genug! Seit kurzem kommt Alex, ein junger, gutaussehender Mann, fast täglich in das Blumengeschäft. Angeblich hat er Interesse an Caros Kollegin, doch in Caro keimt ein ganz anderer, grauenvoller Verdacht…
Meine Meinung:
„Vanitas – Grau wie Asche“ ist der zweite Teil der Reihe um die Wiener Blumenhändlerin Carolin. Der Schreibstil ist - wie von der Autorin nicht anders gewohnt – sehr flüssig und angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man als Leser eingetaucht in die Handlung, die genau dort ansetzt, wo der erste Teil der Reihe endete. Daher empfiehlt es sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn sich das Buch theoretisch auch ohne Vorwissen lesen lässt.
Protagonistin Caro ist mir bereits aus dem vorherigen Buch sympathisch, auch wenn nicht alle ihre Handlungen vollkommen nachvollziehbar sind. In diesem Teil der Reihe lernt der Leser sie besser kennen und erfährt eine Menge aus ihrer Vergangenheit. Insbesondere über die Zeit, in der Caro für einen gefährlichen Verbrecherclan in Frankfurt gearbeitet und die Polizei mit Insiderinformationen versorgt hat. Bis sie schließlich aufflog und mit ihrem Leben bezahlte – zumindest sollten ihre Feinde das glauben. Doch seit ihrem Einsatz in München wissen die Clan-Mitglieder, dass Caro noch lebt und jagen sie. Kein Wunder also, dass Caro dauerhaft in Angst lebt und hinter jeder Ecke eine Gefahr wähnt. Trotzdem manövriert sie sich selbst immer mehr in die Ermittlungen um die Grabschändungen und Morde und damit in eine gefährliche und ausweglose Situation hinein. Als Leser fragt man sich im Laufe des Buches mehr als einmal, wieso sie nicht einfach die Füße stillhält und wie sie da je unbeschadet wieder herauskommen will…
Der Plot an sich ist spannend und mysteriös. Was hat es mit den Grabschändungen und den auf den Gräbern gemalten Symbolen auf sich? Und warum treibt Alex sich andauernd beim Blumenladen herum und benimmt sich sehr verdächtig? Lange bleibt unklar, wie und ob beides zusammenhängt. Die schlussendliche Auflösung aber konnte mich überzeugen, insbesondere was die Hintergründe der Grabschändungen angeht. Ebenso war ich froh darüber, dass es ein realistisches Ende gibt, das Lust auf einen dritten Teil macht – ein absolutes Happyend wäre dann doch irgendwie unglaubwürdig gewesen.
Fazit:
Spannender, unkonventioneller Thriller, meiner Meinung nach noch besser als der Vorgänger. Besonders das Ende samt Auflösung konnte mich überzeugen und ich freu mich schon jetzt auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung.