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Veröffentlicht am 20.02.2020

Gute Idee, spannende Einblicke, aber leider mit vielen Zeitsprüngen

Echo des Schweigens
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Markus Thiele hat ein Buch geschrieben, welches mich noch etwas unschlüssig zurücklässt. Auf der einen Seite fand ich seinen Schreibstil wunderbar und leicht zu lesen. Man war sofort in der Geschichte ...

Markus Thiele hat ein Buch geschrieben, welches mich noch etwas unschlüssig zurücklässt. Auf der einen Seite fand ich seinen Schreibstil wunderbar und leicht zu lesen. Man war sofort in der Geschichte drin und man konnte sich die Charaktere gut vorstellen. Auch fand ich die aktuellen Abschnitte wirklich interessant, erschreckend und sehr gut.

Doch schon war man auf der anderen Seite angekommen. Die vielen Sprünge vor und zurück. Mal zu der einen Familie, dann wieder zu der anderen Familie und zurück in die Gegenwart. Vom zweiten Weltkrieg und dem Bruderverrat zum Prozess gegen einen Polizisten, der den Feuertod von einem Menschen auf dem Gewissen haben soll. Dazwischen steht noch Sophie Tauber, die ein Gutachten erstellt hat, welches diesen Prozess erst möglich macht. Sie hat jedoch auch noch private Probleme, die sie lösen muss, um ihren inneren Frieden zu finden.

Die Sprünge sorgten leider für Verwirrung. Zudem wurde man immer wieder aus der aktuellen Geschichte herausgerissen und in eine andere Zeit, in eine andere Geschichte hineingeworfen. Man ahnte irgendwie, dass die Handlungsstränge zusammengehören, aber man blieb relativ lange im grauen Bereich.

Was mich leider etwas genervt hat, war die teilweise schon erzwungene Liebesgeschichte. Spätestens nach dem entscheidenden Puzzlestück wäre ein glatter Schlussstrich gut gewesen. So aber fand ich die Entscheidung, die getroffen wurde, etwas befremdlich und für das Buch wenig hilfreich (ich kann leider nicht mehr verraten ohne zu spoilern).

Auch die Beziehung zwischen Sophie und ihrem Vater fand ich nicht realistisch und glaubwürdig. Das ging zu schnell, zu glatt und zu friedlich für so einen langen Zeitraum der Wut, des Grolls und des Nichtkennens.

Drei Sterne gibt es trotzdem für die gute Idee, für die spannenden Prozessabläufe und Diskussionen sowie den Blick in die Köpfe von macht- und geldbessenen Menschen.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Wenn das Ende nicht wäre...

Das kleine Café in Kopenhagen
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Das ist ein wirklich entspanntes Buch zum noch entspannteren Einschlafen.
Also ein ideales Buch für ein paar Seiten vor dem Schlafengehen.

Die Geschichte verlangt nicht sehr viel von seinem Leser. Sie ...

Das ist ein wirklich entspanntes Buch zum noch entspannteren Einschlafen.
Also ein ideales Buch für ein paar Seiten vor dem Schlafengehen.

Die Geschichte verlangt nicht sehr viel von seinem Leser. Sie leicht und mit vielen liebenswerten Charakteren, die zusammen ein neues Land und dessen Besonderheit entdecken. In Kopenhagen versucht die Gruppe dem Phänomen "Hygge" auf die Schliche zu kommen. Durch gemeinsame Ausflüge werden die schönen Seiten von Kopenhagen besucht und bestaunt, das ein oder andere traditionelle Gebäck Kanelsnegle verdrückt und viele andere kulinarischen Orte besucht. Der ein oder andere Journalist übertreibt es dabei etwas und bringt damit Kate immer wieder in Schwierigkeiten. Es werden Freundschaften geschlossen, Probleme gelöst und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Die Geschichte ist durchaus unterhaltsam zu lesen und man lernt etwas über Dänemark (wenn auch nur sehr oberflächlich). Es hätte eine rundum leichte und süße Liebesgeschichte mit dänischen Flair werden können, wenn nicht das gruselige Ende gewesen wäre. Am Ende hat die Autorin leider noch mal eine Schippe Klischees und Liebesschmalz draufgelegt und damit (aus meiner Sicht) die Geschichte etwas ruiniert. Ich hätte auf die letzten, doch sehr konstruierten, Seiten verzichten können und dann wäre es eine vorhersehbare und leichte, aber eben auch eine runde Geschichte gewesen.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Gut gelesen und spannend

Schwesterlein, komm stirb mit mir
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Von Karen Sander hatte ich bisher noch nichts gelesen oder gehört. Das erste Hörbuch sollte nun „Schwesterlein, komm stirb mit mir“ sein. Zuerst fiel mir die wunderbare tiefe Stimme des Sprechers Oliver ...

Von Karen Sander hatte ich bisher noch nichts gelesen oder gehört. Das erste Hörbuch sollte nun „Schwesterlein, komm stirb mit mir“ sein. Zuerst fiel mir die wunderbare tiefe Stimme des Sprechers Oliver Siebeck auf. Diese Stimme hat die Charaktere so gut mit Leben gefüllt, dass man gern dabei blieb und dem Geschehen folgen wollte.

Es geschehen grausame Morde und die Polizei steht noch immer ohne Ergebnisse da. Eine Psychologin soll für den Hauptkommissar Georg Stadler ein Profil von einem Täter erstellen. Er will mit Hilfe von Frau Montario dem Täter ein Gesicht geben und dadurch auch greifbarer machen. Dann geschieht ein weiterer Mord. Ausgerechnet an dem Hiwi von Frau Montario. Die Polizei geht von zwei verschiedenen Mördern aus, doch sie weiß nicht, was Elisabeth Montario weiß. Der Kreis, um die Psychologin, wird immer enger, die getöteten Personen kommen ihr immer näher bis man auch die anonymen Nachrichten versteht. Es ist ein Katz und Maus Spiel, welches der Mörder lange Zeit bestimmt.

Die Geschichte ist nicht neu, aber gut erzählt und spannend bis zum Schluss. Man weiß relativ schnell, wer der Mörder ist, aber die Begleitumstände, das Motiv und die ganzen Zusammenhänge sind interessant genug, dass man das Hörbuch bis zum Schluss anhört.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Der Funke sprang leider nicht über

Tage in Cape May
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Auch mein nächstes Hörbuch zwang mich zu Geduld und langem Atem. Nicht weil es ein langes Hörbuch war, sondern weil es nur sehr langsam voranging. Es wurden viele Kleinigkeiten und auch Nichtigkeiten ausgetauscht ...

Auch mein nächstes Hörbuch zwang mich zu Geduld und langem Atem. Nicht weil es ein langes Hörbuch war, sondern weil es nur sehr langsam voranging. Es wurden viele Kleinigkeiten und auch Nichtigkeiten ausgetauscht und die Geschichte plätscherte so vor sich hin.

Man taucht ab in die 50iger Jahre der USA und begleitet ein junges gerade frisch vermähltes Paar (sie 18, er 20) in die Flitterwochen. Sie sind in dem verschlafenen Ort Cape May gelandet, da Effie hier viele schöne Tage ihrer Kindheit verbracht hatte. Allerdings während der Sommerzeit, wo das kleine Städtchen voller Menschen war. Jetzt ist September und der Ort liegt wie ausgestorben am Wasser. Sie merken schnell, dass sie sich (auch miteinander) langweilen und nichts Neues entdecken können. Eine vorzeitige Abreise wird schon geplant.

Durch Zufall treffen sie auf eine alte Bekannte (Clara) von Effie und landen auf ihrer Party. Sie werden wie magisch angezogen von dem Alkohol, dem leichten Umgang untereinander, den vielen neuen Menschen und dem Leben ohne Ziel. Die Menschen leben das gegenteilige Leben von Effie und Henry, was sie fasziniert. Doch dann dreht sich das Blatt und Henry verliebt sich.

Es gab sehr viel Alkohol, Sex und wenig Tiefgang. Die Charaktere waren mir zu nüchtern und distanziert. Es passierte über viele Tracks einfach nichts. Sehr detaillierte Beschreibungen von Cocktails und Partygästen und Ausflügen, aber die Charaktere blieben oberflächlich. Die Gefühlsbeschreibungen, das Zerrissensein und das Schwanken zwischen den eigenen Wünschen und Bedürfnissen und den Moralvorstellungen der Gesellschaft blieb leider etwas zurück.

Einen guten Einblick in das Leben der 50iger Jahre in den USA gibt dieses Hörbuch trotzdem. Man kann die Aufbruchsstimmung etwas spüren, doch der finale Funke konnte bei mir nicht überspringen.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Interessant, aber keine neuen praktischen Tipps

Verschwendungsfreie Zone
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Ich bin mit recht hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Freute mich auf gute Anregungen und Beispiele. Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, bleibe ich etwas enttäuscht zurück.

Ich finde es ...

Ich bin mit recht hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Freute mich auf gute Anregungen und Beispiele. Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, bleibe ich etwas enttäuscht zurück.

Ich finde es bemerkenswert wie eisern sie an den eigenen Regeln (Start war der Verzicht auf Plastik) festhalten. Wie sich die ganze Familie darauf einstellte und die Anforderungen immer größer wurden. Gerade mit drei Kindern stelle ich mir den Alltag mit den ganzen „Auflagen“ nicht so einfach vor. Das Buch wird in viele kleine Kapitel eingeteilt. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass die Kapitel abgearbeitet wurden, da manche Themen nur ein bis zwei Seiten erhielten und schon war das nächste Thema dran. Beim letzten Drittel des Buches wiederholte sich der Inhalt etwas. Es kam nichts Neues. Sie nannte es Lösungswege, aber diese hätte man gut den jeweiligen Kapiteln aus dem ersten Teil zuordnen können, so dass eine runde Sache entsteht. Für mich war es irritierend und wenig ansprechend.

Die praktischen Tipps waren größtenteils für mich nicht neu. Ich habe zu diesem Thema vielleicht auch schon zu viel gelesen, so dass der Mehrwert für mich etwas zurückgeblieben war. Zudem fand ich den Schreibstil nicht wirklich ansprechend. Die Autoren und deren Bücher, die ich bisher gelesen hatte, wirkten offen und motivierend und man hatte das Gefühl, dass die Autoren auch einen gewissen Spaß bei der Sache hatten. Hier wirkte es leider etwas streng und zu verbissen. Schade.

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