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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2020

Entfaltet seine Kraft mit steigender Seitenzahl

Zerrissene Erde
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Bücher, die mit Preisen ausgezeichnet wurden, lassen mich momentan aufmerksam aufhorchen, bin ich doch aktuell auf der Suche nach Büchern, die aus dem Einheitsbrei hervorstechen.

Zerrissene Erde ist so ...

Bücher, die mit Preisen ausgezeichnet wurden, lassen mich momentan aufmerksam aufhorchen, bin ich doch aktuell auf der Suche nach Büchern, die aus dem Einheitsbrei hervorstechen.

Zerrissene Erde ist so ein Buch, um das ich lange herumgeschlichen bin. Da vor Kurzem der zweite Teil Brennender Fels bei Knaur. erschienen ist, habe ich kurzentschlossen dann endlich zum Buch gegriffen.
Mit relativ hohen Erwartungen bin ich also an das Buch herangegangen. Und ich muss gestehen, dass ich erstmal etwas überfahren war vom Weltenentwurf, der zu Beginn doch recht sperrig und schwer zugänglich für mich war. Ich musste mich hier in dieser so außergewöhnlichen Welt erst einmal zurechtfinden, was aufgrund des nicht stringenten Aufbaus doch meine volle Aufmerksamkeit forderte. 

Dieses Buch ist wirklich nichts, um sich kurz vorm Einschlafen noch kurz berieseln zu lassen. Es ist wuchtig und anspruchsvoll und aufgrund des Inhalts für mich auch eher kein typisches Fantasybuch für junge Leser, sondern hier wird der durch viele Seiten gereifte Leser eher seine Freude haben.

Das Worldbuilding ist eine richtige Wucht. Es ist düster und athmosphärisch geschrieben, dazu gepaart mit authentischen Charakteren, die erst nach und nach ihre Geheimnisse und Besonderheiten mit dem Leser teilen. So entpuppt das Buch auch erst mit fortschreitenden Seiten seine wahre Kraft - leider kann ich hier nicht zuviel verraten ohne zu spoilern, aber nur soviel: die vielen Erzählperspektiven und Zeitsprünge zu Beginn ergeben nach und nach immer mehr Sinn und führen die Idee des Buches hin zu einem unvorhersehbaren Cliffhanger.

Ein typischer Reihenauftakt, bei dem die Autorin soviel an Vorbau für die zukünftigen Teile vorbauen muss ohne dabei langatmig oder gar langweilig zu sein. Der geneigte Leser, der sich durch die erste Verwirrung durchbeißt, wird hier mit einer wirklich außergewöhnlichen Geschichte belohnt, die gerade erst begonnen hat.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Magische Reise

Das Lied des Achill
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Letztes Jahr hat Ich bin Circe in mir wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. Wie auch bereits in Circe greift die Autorin Stoff der griechischen Mythologie, genauer der Ilias auf und macht daraus etwas auf ...

Letztes Jahr hat Ich bin Circe in mir wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. Wie auch bereits in Circe greift die Autorin Stoff der griechischen Mythologie, genauer der Ilias auf und macht daraus etwas auf eigene Art tief berührendes.


Wir folgen Patroklos auf seiner steinigen Reise des Erwachsenwerdens, auf der er unverhofft auf jemanden trifft, der ganz unerwartet sein Leben verändern wird. Die Rede ist von Achill, dem aufstrebenden Helden. Eher durch Zufall geraten die beiden aneinander und sind zu beginn unbeholfen im Umgang miteinander, zwei Jungen, die aneinander gebunden scheinen und sich erst langsam aneinander gewöhnen müssen. Aus den ersten zaghaften Annäherungen entsteht mit der Zeit eine tiefe Verbundenheit und beide werden schnell unzertrennlich.


Durch Achill wird Patroklos eine gleiche Ausbildung zuteil und er gerät in Berührung mit der Welt der Götter. Wie auch in Circe sind hier die Beschreibungen und das Setting so traumhaft schön beschrieben, dass man förmlich den Wind der griechischen Inseln auf sich spürt und das Salz der See riechen kann. Madeline Miller ist eine starke Autorin, die perfekt mit Wörtern umzugehen weiß. Dabei schlägt sie einen eher ruhigen Erzählton an, der das Gesagte oft umso einprägsamer werden lässt.


Die zarten Bande und das Entdecken der eigenen Körperlichkeit sind wirklich wahnsinnig zart und ausdrucksvoll geschrieben. Man fühlt richtig mit Patroklos mit und ist mal ergriffen, mal leidet man richtig mit. Als schließlich das Ende naht, das wir alle aus der Mythologie kennen, war ich richtig ergriffen und wollte die beiden Protagonisten anschreien, anders zu handeln.


Ein berührendes, emotionales Buch voller Tiefe und wunderschöner Beschreibungen.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Forever, Lara Jean!

Always and forever, Lara Jean
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Die Erscheinung der Verfilmung des zweiten Teils auf Netflix habe ich zum Anlass genommen, auch endlich den finalen Band vom SUB zu befreien. Und was soll ich sagen? Lara Jean wird für immer zu meinen ...

Die Erscheinung der Verfilmung des zweiten Teils auf Netflix habe ich zum Anlass genommen, auch endlich den finalen Band vom SUB zu befreien. Und was soll ich sagen? Lara Jean wird für immer zu meinen liebsten Charakteren gehören.

Sie und Peter sind ein wirklich super süßes Paar, bei dem es einfach Spaß macht es zu begleiten. Neben Lara Jean und Peter treffen wir natürlich auch wieder auf altbekannte Charaktere, die unglaublich herzlich sind und so wahnsinnig authentisch rüberkommen.

Im letzten Teil merkt man nun, dass Lara Jean langsam erwachsen wird und für sie der Ernst des Lebens beginnt. Ich konnte mich so gut in sie hineinversetzen, als eins ihrer Lebensziele nicht erreicht werden konnte. Solch eine Erfahrung hat sicher jeder schon einmal machen müssen und Lara Jeans Empfindungen waren sehr greifbar beschrieben.

Lara Jean muss sich für vieles entscheiden und auch viel in Frage stellen, was für sie vielleicht bisher immer selbstverständlich war. Dabei bleibt sie sich aber treu und findet sich in ihren letztendlichen Entscheidungen wieder.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, war es doch ein prima Lesevergnügen für ein Wochenende auf der Couch. Schade, dass die Geschichte um Peter und Lara Jean vorerst auserzählt ist, die beiden werden mir fehlen!

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Gelungenes Wiedersehen mit Lara Jean und Peter

P.S. I still love you
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Endlich geht es weiter mit Lara Jean!

Sie und Peter haben im ersten Teil trotz einiger Hürden endlich zusammengefunden und müssen sich nun in der Fortsetzung den großen und kleinen Problemen stellen, ...

Endlich geht es weiter mit Lara Jean!

Sie und Peter haben im ersten Teil trotz einiger Hürden endlich zusammengefunden und müssen sich nun in der Fortsetzung den großen und kleinen Problemen stellen, die auf jedes Paar zukommen. Dabei sind beide wie gewohnt unendlich sympathische und authentische Charaktere, mit denen man richtig schön mitfiebern kann.

Natürlich erscheinen neue Protagonisten auf der Bildfläche und plötzlich werden Lara Jeans Gefühle völlig durcheinander gewirbelt. Sie muss sich nun nicht nur den Vorbereitungen aufs Abschlussjahr und den Collegebewerbungen richten, sondern erstmal ihre Emotionen ordnen.

Der Erzählstil bleibt gewohnt mitreißend und man fliegt nur so durch die Seiten. Dabei steht die Buchvorlage der süßen Verfilmung von Netflix in Sachen Unterhaltung in Nichts nach. Natürlich gibt es trotz der Irrungen und Wirrungen ein Happy End für Peter und Lara Jean.

Und so dürfen wir uns auf den dritten und letzten Teil der Trilogie freuen!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Streitbare Heldin in fantastischem Epos

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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Auf die Übersetzung dieses Buches habe ich – wie so viele von euch wahrscheinlich auch – sehnsüchtig gewartet, war die Buchwelt doch schon so begeistert vom Original, The Poppy War. Wunderbarerweise dürfen ...

Auf die Übersetzung dieses Buches habe ich – wie so viele von euch wahrscheinlich auch – sehnsüchtig gewartet, war die Buchwelt doch schon so begeistert vom Original, The Poppy War. Wunderbarerweise dürfen auch deutsche Fans sich nun über die Übersetzung bei Blanvalet freuen.

Ich liebe einfach Geschichten mit Anlehnung an das feudale Japan beziehungsweise Asien im Allgemeinen. Geschichten mit dieser Grundidee des Worldbuildings finde ich wahnsinnig erfrischend, ist doch allzu oft das europäische Mittelalter Grundlage von Fantasybüchern. Und so greift auch „Im Zeichen der Mohnblume“ diverse Ideen asiatischer Mythologie auf, ebenso wie die Idee der schulischen Ausbildung einer jungen Kriegerin. So treffen wir auf Rin, die alles dafür tut, ihrer lieblosen Ziehfamilie und einer Zwangsheirat durch Aufnahme in der Eliteakademie Sinegard zu umgehen. Mich konnte die Idee überzeugen, dass Rin durch Entbehrung, Fleiß und harte Arbeit rein durch eigene Anstrengung den Lauf ihres Schicksals in die eigenen Hände nehmen kann und eben nicht – wie so oft – als zufällig gefundenes, als einziges zur Weltrettung beitragendes Wunderkind dorthin gelangt.

Die Idee der Begleitung eines Charakters durch eine (schulische) Ausbildung mit der Eröffnung neuer Horizonte ist nicht erst seit Harry Potter ein beliebtes Thema. Auch hier ist die Umsetzung einfach wundervoll und gemeinsam mit Rin können wir als Leser mit ihr neue Erfahrungen machen und zu uns selbst finden. Dabei hadert sie wie jeder junge Mensch immer wieder mit sich und ihren eigenen Wünschen und Zielen für die Zukunft.

Die Zeit an der Akademie ist nicht buchfüllend, da Krieg heraufzieht und Rin sich bald im echten Leben beweisen muss. Rein aus der Fülle an verpackter Story hätte man bereits aus dem ersten Teil bereits einige selbständige Teile machen können, die Geschichte ist packend und äußerst rasant. Spätestens ab den ersten kriegerischen Auseinandersetzungen kommt man kaum zum Durchatmen und kann das Buch vor lauter Spannung kaum aus der Hand legen!

Das liegt nicht zuletzt an der gelungenen Mischung an Charakteren und deren Reibungspotential. Rin ist wirklich ein streitbarer Charakter, bei der ich mir selbst jetzt noch unsicher bin, ob ich sie lieben oder hassen soll. Ihr Charakter ist nicht rein schwarz oder weiß, sondern vielmehr in diversen Grautönen gezeichnet. Diverse hitzige Momente zwischen den Protagonisten sorgen für eine ganz eigene Tiefe und Dynamik des Buches. So frägt sich wohl nicht nur der Leser, sondern wohl auch Rin des öfteren, ob ihre Entscheidung wirklich die Richtige war und wo das alles eigentlich noch hinführen soll. Ich bin großer Fan solcher eben nicht glattpolierten Antihelden, sodass Rin ein erfrischend anderer Charakter ist.

Einige Kritikpunkte führen dann aber zu Punktabzug in der B-Note – für mich sogar Punkte, die womöglich den ein oder anderen triggern könnten. Es werden Thematiken wie Selbstverletzung und Suchtmittel- bzw. Stimulanzienmissbrauch angesprochen, die ich im großen Ganzen für nicht ganz unkritisch halte. ACHTUNG SPOILER! Zum einen bin ich davon enttäuscht, dass sich Rin beim Aufkommen ihrer Periode dazu entschließt, sich ihre Gebärmutter „zerstören“ zu lassen, damit sie nicht durch ihren Zyklus in der Ausbildung eingeschränkt ist. Zwar passt dieser radikale Schritt zur Geschichte und zu Rins Persönlichkeit, doch hätte ich hier eine Heldin viel cooler gefunden, die auch mit ihrer Periode großes erreichen kann. Weiter fand ich den Genuss von Opium und anderen Substanzen als Mittel zur Kommunikation mit den Göttern vor dem Hintergrund des Schamanismus zwar sinnig, aber dennoch irgendwie mit einem gewissen Geschmäckle behaftet. Ich hätte mir hier vielleicht noch den ein oder anderen Moment des Aufzeigens der Missbrauchsgefahr mehr gewünscht, vielleicht kommt dieser ja aber noch in den Fortsetzungen (wie gegen Ende ganz zart angedeutet).

Insgesamt aber ein wuchtiges, spannendes Buch mit einer ganz einzigartigen Grundidee, die mich begeistert hat. Ich werde auf jeden Fall Rins Geschichte weiter verfolgen!

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