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Veröffentlicht am 17.02.2020

Wie aus einem "Ich breche ab" ein "Das ist ja großartig" wurde...

C'est la fucking vie
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Dieses Buch und mich verbindet eine Art Hassliebe, wie ich sie nur selten erlebt habe. Bereits im Vorfeld war ich am strugglen, ob ich es überhaupt lesen mag, denn als ich das Buch zum ersten Mal in der ...

Dieses Buch und mich verbindet eine Art Hassliebe, wie ich sie nur selten erlebt habe. Bereits im Vorfeld war ich am strugglen, ob ich es überhaupt lesen mag, denn als ich das Buch zum ersten Mal in der Vorschau entdeckt habe und den Klappentext las, da dachte ich: Hab ich schon tausendmal gelesen.

Wer mich aber kennt, der weiß, dass ichs mir ja dann doch ganz gerne nochmal anders überlege und mir vor allem doch immer ein eigenes Bild machen muss. Und genau deshalb hatte ich mich also dann doch auf eine Leserunde zum Buch beworben und es eben nun gelesen.

Und jetzt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich doch ein bisschen was dazu zu sagen habe.

Vielleicht starte ich einfach mal damit, dass ich das Buch am Anfang überhaupt nicht mochte, wobei das so eigentlich auch nicht stimmt. Ich war nämlich direkt begeistert von Michaela Kastels außergwöhnlichem und fantastischen Schreibstil. Der hat mich echt beeindruckt. Die persönliche Anrede von Sanni an Niko hat mich allerdings zunächst ein bisschen verwirrt, denn Bücher in dieser Art sind doch sehr selten und deshalb vielleicht auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich aber einfach darauf einlässt, dann ist man schnell voll dabei.

Richtig abgenervt war ich dagegen direkt von Protagonistin Sanni, die sich egoistisch und ich möchte fast schon sagen "toxisch" verhält. Vor allem in Bezug auf Niko, ihren besten Freund.

Niko und Sanni sind seit Kindesalter die besten Freunde. Wo Sanni hingeht, da ist auch Niko. Für mich als Leserin war schnell klar, dass sich die Freundschaft der beiden in etwas weitaus größeres verwandelt hat. Und es war auch absolut sichtbar, dass Niko tiefere Gefühle für Sanni hegt. Erst dachte ich, dass sie es einfach nicht merkt, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto offensichtlicher wird, dass diese Gefühle erwidert werden, auch wenn Sanni sie überhaupt nicht zeigen kann. Stattdessen vergrault sie durch ihre absolut blöden Aktionen jede Freundin die Niko anschleppt.

Sanni ist absolut ziellos, hat keinen Plan was sie mit ihrem Leben anfangen soll, treibt von einer Party zur Nächsten und lebt am liebsten in den Tag hinein. Richtig krass unsympathisch die Gute.

Und genau das war der Punkt, warum ich echt versucht war, das Buch abzubrechen. Drangeblieben bin ich dann, weil ich einfach wissen wollte, ob Sanni eine Wandlung erlebt und auch deshalb, weil mir eine befreundete Bloggerin gesagt hat: Bleib dran, es wird !

Und es wurde. Ab circa der Hälfte flogen die Seiten nur so dahin und Sanni erlebt tatsächlich die ersehnte Wandlung. Plötzlich und mit jeder weiteren gelesenen Seite, wurde ein Schuh aus Sannis Verhalten. Die Angst vor Gefühlen, die Planlosigkeit, ihre Unsicherheiten, die sie hinter dieser rotzigen Fassade versteckt, werden immer greifbarer.

Es erfolgt ein Wendepunkt in der Geschichte, den man bereits nach Lesen des Klappentextes erahnen kann. Doch wer glaubt, die Geschichte würde sich jetzt in eine rosarote Richtung entwickeln, dem kann ich diesen Zahn direkt ziehen: Tut es nicht. Die Geschichte bleibt spannend, entwickelt sich, aber eben anders, als man annehmen möchte.

Und das immer wieder. Sanni will sich ändern, was ihr nur erstmal nur bedingt gelingt. Das Leben bietet immer wieder Verlockungen, bei denen sie wirklich mit sich ringt. Durch Nikos Bodenständigkeit wird sie einerseits offener für Zukunftspläne, aber andererseits auch in eine Ecke gedrängt, in der sie nicht stehen möchte. Es ist ein unglaublich intensiver Kampf mit sich selbst und es war großartig zu sehen, wie sie für sich selbst einsteht und sich durch blöde Situationen beißt.
Auch Niko erlebt eine Wandlung und irgendwann waren die Rollen so vertauscht, dass ich total bei Sanni war und mich Niko aufgeregt hat. Total verrückt, aber vielleicht nachvollziehbar, wenn ihr das Buch selbst lest.

Fakt ist, dass mich die Geschichte ab der Hälfte total für sich einnehmen und gewinnen konnte. Ich hab das Buch innerhalb eines Tages verschlungen und bin noch immer überrascht, wie aus einem "Ich breche ab" ein "Großartig" werden konnte.

Eine Anmerkung habe ich zum Schluß allerdings noch: Das Buch wird als Jugendbuch geführt und ab 14 Jahren empfohlen. Für meinen Geschmack passt es aber tatsächlich besser ins Genre New Adult, denn es gibt reichlich Nacktheit und Sex, viel Alkohol und Drogen und die Sprache ist mitunter ein wenig derb.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine wirklich süße, außergewöhnliche Liebesgeschichte, die mich gut unterhalten hat !

Kissing Lessons
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Stella, 30 Jahre alt, erfolgreiche Ökonometrin, Asperger-Autistin, hat die Nase voll davon, dass ihr ihre Mutter ständig mit dem Wunsch nach Enkelkindern in den Ohren liegt. Um schwanger zu werden müsste ...

Stella, 30 Jahre alt, erfolgreiche Ökonometrin, Asperger-Autistin, hat die Nase voll davon, dass ihr ihre Mutter ständig mit dem Wunsch nach Enkelkindern in den Ohren liegt. Um schwanger zu werden müsste Stella nämlich erstmal Sex haben und dazu bräuchte sie wiederum erst einmal den richtigen Mann.
Außerdem hat sie es auch gar nicht so mit dem Sex, weil ihre Erfahrungen damit sie bisher eher verstört und unglücklich gemacht haben. Um aber in Sachen Beziehung doch mal voran zu kommen, mietet sie sich beim Escortdienst einen Mann: Michael.

Der trifft sich aber eigentlich mit keiner Kundin zweimal, weil das bisher immer Probleme mit sich brachte. Als er Stella jedoch kennen lernt, da wird ihm schnell klar, dass sie wirklich ein bisschen Hilfe brauchen könnte und so lässt er sich, zögerlich, auf einen Deal ein und wird ihr "Übungsfreund". Ob das gut gehen kann ?

Die Handlung ansich ist jetzt nicht unbedingt ganz neu, aber die Umsetzung überzeugt einfach total !

Nach den ersten Seiten hatte ich ganz kurz Zweifel, ob die Story wohl in die Erotikschiene abdriftet, was ich ja wirklich sehr selten lesen, einfach weil mich das permanente Rumgemache nervt. Aber zum Glück war dem nicht so und neben all den doch intimen und knisternden Szenen war es vor allem eine rundum süße Liebesgeschichte.

Kein Wunder, dass die Autorin mit diesem Debüt bereits so einen Erfolg hatte, denn die Geschichte lebt vor allem durch ihre Figuren und die sind der Autorin in ihrer Charakterzeichnung unglaublich gut gelungen.

Ich war besonders fasziniert von Stella. Warum? Weil es der Autorin gelungen ist, absolut authentisch zu vermitteln, wie das Leben als Asperger Autistin sein muss. Obwohl ich damit so noch nie in Berührung kam, konnte ich mich unglaublich gut in Stella hineinversetzen. Ich habe ihre Ängste verstanden und ihre Denkweise und Vorgehensweise hat mich wirklich fasziniert. Sie kann oft nicht deuten, wie Aussagen, besonders von Michael gemeint sind, einfach weil ihr dafür das Gespür fehlt, was ja glaube ich, ein typischer Zug von Autisten ist. Sie können Gefühle schwer deuten und wirken dadurch oft sehr distanziert.

Helen Hoang hat das wirklich ganz wunderbar verpackt, so dass sich mein Bewusstsein für Autismus noch erweitert hat. Aber nicht nur Stella ist ihr gut gelungen, auch Michael ist ein wahnsinnig toller Charakter. Er hat sich aus Gründen reiner Nächstenliebe für einen wirklich bescheidenen Job entschieden, der ihm zwar Geld bringt, der ihn aber nicht glücklich macht.
Obwohl er Stellas Angebot eigentlich ausschlagen will, ist er ihr viel zu schnell erlegen und lässt sich schließlich doch darauf ein. Nicht aus Mitleid, sondern einfach, weil er ihr helfen möchte. Michael ist echt einer von den guten Jungs, den sich wohl jede Frau in ihrem Leben wünscht.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, gespickt mit reichlich Emotion und auch mit viel Witz, der vor allem Stella geschuldet ist, die ungefiltert raushaut, was sie gerade denkt. Es gab durchaus prickelnde Szenen, aber auch Momente in denen man beide mal hätte anschreien wollen, weil sie sich, wie so viele andere Romanpaare selbst im Weg stehen.

Einziger Kritikpunkt den ich habe, ist, dass sich am Ende alles mal wieder ganz wunderbar harmonisch und scheinbar leicht ineinander fügt, so wie es im wahren Leben einfach niemals passieren würde. Davon abgesehen, ist es eine unglaublich tolle Geschichte, die ich innerhalb eines Tages verschlungen habe, was wohl schon für sich spricht. Deshalb gibts von mir auch eine klare Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 28.08.2019

Eine fantastische, neue Idee, die gut umgesetzt wurde ! Mehr davon !

Kristallblau - Magisches Blut
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Endlich ein neues Buch von Amy Ewing ! Wer mir auf dem Blog folgt oder auch in den Social Medias, der weiß sicherlich, dass ich von der JUWEL-REIHE absolut begeistert war. Und genau deshalb, war ich auch ...

Endlich ein neues Buch von Amy Ewing ! Wer mir auf dem Blog folgt oder auch in den Social Medias, der weiß sicherlich, dass ich von der JUWEL-REIHE absolut begeistert war. Und genau deshalb, war ich auch Feuer und Flamme für den neuen Roman der Autorin, auch wenn diesem Buch bereits viele negative Stimmen vorausgegangen sind.

Denn im englischsprachigen Raum kam das Buch nur bedingt bei den Fans an und hat viel negative Kritik einstecken müssen. Ob berechtigt oder nicht, davon wollte ich mich dann natürlich selbst überzeugen.

Amy Ewing schreibt keine gewöhnlichen Geschichten, dem sollte man sich vorab schon bewusst sein. Bei der Juwel-Reihe hat sie einige wirklich kontroverse Themen verarbeitet, die mich im ersten Moment schockiert haben. Bei KRISTALLBLAU stand vor allem "Queer-Bashing" als Kritikpunkt im Fokus und ich will gar nicht abstreiten, dass es vielleicht zutrifft, da ich aber in der Beziehung nicht betroffen bin, mich folglich auch nicht wirklich mit dem Thema auskenne, hatte ich natürlich einen sehr objektiven Blick auf alles, was in der Geschichte um Sera passiert und muss sagen, dass mir das Buch recht gut gefallen hat.

Sera ist eine Cerulean und lebt in einer Stadt im Weltall, die durch ein faszinierend funkelndes Band mit einem Planeten verbunden ist, aus dem die Stadt Ressourcen zieht. Man kann das alles wirklich schwer erklären, weil die Stadt der Cerulean und auch ihr ganzes Lebenskonzept sehr komplex ist.

Und damit bin ich auch direkt schon beim ersten positiven Punkt: Der Weltentwurf hat mir unglaublich gut gefallen. Amy Ewing beschreibt alles sehr bildhaft und gut vorstellbar und man möchte sich gerne in den Nacht- und Taggärten der Cerulean verlieren.

Die Ceruleans selbst sind ausschließlich Frauen, leben meist in Dreierkonstellationen zusammen und ziehen ihre Töchter groß.Ihre Körper sind silbern, ihre Haare blau. Sie sind ein sehr harmonisches und gläubiges Volk. Und folgen den Worten ihrer Hohepriesterin bedinungslos. Sera bricht aus diesem Gerüst jedoch ein wenig aus, denn sie ist absolut wissbegierig, hinterfragt vieles und sie lechzt nach mehr. So gerne würde sie einmal den Planeten unter ihnen besuchen. Das ihr dieser Wunsch bald auf unangenehme Art und Weise erfüllt wird, das ahnt sie nicht.

Der Planet, der mit Seras Stadt verbunden ist, ist in zwei verfeindete Kontinente aufgeteilt: KAOLIN und PELAGO. Hier spielt sich der zweite Teil der Geschichte ab und wir lernen das Zwillingspaar Leo und Agnes kennen, die sowohl optisch als auch charakterlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Agnes muss sich dem patriarchalischem System von Kaolin fügen. Hier haben Männer das Sagen und eine Frau braucht für jedes bisschen die Einverständnis eines verwandten oder angeheirateten Mannes. Solche Systeme regen mich grundsätzlich gerne auf, Agnes mildert es aber ein wenig ab, da sie sich nichts gefallen lässt. Sie ist eine sehr kluge Protagonistin, die die Wissenschaft liebt und am liebsten Zeit in ihrem hauseigenen Labor verbringt. Ihr Ziel ist die Universität in Pelago und dafür ist sie bereit zu kämpfen. Ich mochte Agnes sehr, was man von ihrem Bruder Leo zuerst leider nicht behaupten kann.

Leo ist zunächst ein richtig ätzender Charakter, gänzlich unsympathisch. Er eifert seinem Vater, einem gefeierten Theaterregisseur nach, der die Leute um sich herum wie Dreck behandelt. Leo ist verzogen und selbstsüchtig. Zum Glück erlebt er im Verlauf der Geschichte eine komplette Wandlung, erkennt, dass die Dinge die sein Vater leistet, gar nicht so erstrebenswert sind, wie er dachte.

Und als er sich schließlich mit seiner Schwester zusammentut, da fing ich sogar an ihn ein wenig zu mögen.

Ich will bei meinen Beschreibungen nicht so sehr in die Tiefe gehen, weil es in diesem Buch wirklich viele interessante Themen und Parts gab und ich nicht unabsichtlich etwas vorwegnehmen will. Aber ich kann Euch sagen, dass die Geschichte, auch wenn sie sich stellenweise ein wenig lahm entwickelt, echtes Potenzial hat.
Amy Ewing ist echt ein Ausbund an grenzenloser Fantasie. Während die Welt der Cerulean irgendwie magisch erscheint, ist Old Port, die Stadt in der Agnes und Leo Leben eine Mischung aus viktorianischer Ära und Moderne. Außerdem beschreibt sie ihre eigene "Freakshow", es gibt magische Wesen, die der Vater der Zwillinge für seine eigenen Zwecke fängt und "ausstellt", was mich gleichermaßen fasziniert, wie auch abgeschreckt hat. Und ich fand die Themenfülle ziemlich interessant, auf beiden Seiten.

Ich muss nochmal auf das "Queer Baiting" zurückommen, weil ich diesen Kritikpunkt einfach nicht verstehen kann. Es wird kritisiert, dass Sera, als eine Cerulean, die ja nun nur unter Frauen aufwächst, die Beziehungen unter einander hegen, sich später in einen Mann verliebt und das muss ich hier einfach mal klar dementieren, denn ich habe dieses Gefühl, dass sie sich von einem männlichen Charakter angezogen fühlt, nicht als Liebe, sondern als reine Neugier empfunden. Und selbst wenn, wieso sollte sie sich nicht von einem Mann angezogen fühlen dürfen. Nur weil sie von einem Planeten kommt, auf dem Frauen Beziehungen miteinander haben ? Es gibt ja gar keine Möglichkeit, hier eine heterosexuelle Beziehung einzugehen, woher soll sie also wissen, ob sie sich nicht vielleicht zu Männern hingezogen fühlen könnte ?

Wäre dies jetzt bei Agnes der Fall, die sich ganz offensichtlich von Frauen angezogen fühlt, dann würde mich das alles sehr wundern, aber bei Sera hat mich das überhaupt nicht gestört.

Sorry, das geht einfach über meinen Verstand hinaus, vielleicht auch einfach deshalb, weil mich dieses Thema selbst nicht betrifft und so habe ich daran überhaupt nichts Verwerfliches gefunden und kann hier keine Kritik anbringen.

Im Übrigen gibt es in diesem ersten Band auch gar keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne, es geht natürlich viel um die Verbundenheit zwischen Geschwistern und um freundschaftliche oder mütterliche Liebe, aber dabei bleibt es, was ich überhaupt nicht schlimm fand. Dafür punktet Amy Ewing mit ganz anderen Dingen.

Ich fand diesen Auftakt wirklich mehr als gelungen, die Idee ist grandios und ich bin schon so gespannt, wie sich alles weiterentwickeln und wie die Fäden am Ende zusammenlaufen werden. Lediglich im Mittelteil hätte ein wenig mehr Spannung aufkommen dürfen. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe !

Ach und das Cover, aber dafür gibt es keinen Punktabzug, denn oft ist es ja schwierig, die Rechte am Original zu bekommen. Ich finde das deutsche Cover wunderschön, ohne Frage, passender ist allerdings das Amerikanische, denn es spiegelt einfach einen wichtigen Teil der Geschichte wider. Aber man kann halt leider nicht alles haben. So what !

Veröffentlicht am 26.07.2019

Eine rundum süße Geschichten, die tolle Lesestunden beschert !

Kiss Me Once - Kiss The Bodyguard, Band 1 (SPIEGEL-Bestseller, Prickelnde New-Adult-Romance)
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Obwohl mir mein Ruf als Neuerscheinungsqueen vorauseilt, übersehe auch ich tatsächlich hin und wieder ein Buch, das mir gefallen könnte.

Umso toller ist es da, dass die Bookcommunity so super funktioniert ...

Obwohl mir mein Ruf als Neuerscheinungsqueen vorauseilt, übersehe auch ich tatsächlich hin und wieder ein Buch, das mir gefallen könnte.

Umso toller ist es da, dass die Bookcommunity so super funktioniert und man immer wieder auf ein Buch aufmerksam gemacht wird, das die LeserInnen in Lobeshymnen ausbrechen lässt. Plötzlich war KISS ME ONCE von Stella Tack überall und ich MUSSTE es einfach lesen !

Die Story ist so wunderschön, Liebesroman-typisch-kompliziert und hat mich so unglaublich gut unterhalten und mir so viel Spaß gemacht, hach.
Und dabei hatten das Buch und ich, trotz aller vorfreudiger Euphorie, erstmal einen schwierigen Start.

Denn obwohl mir Ivy direkt sympathisch war, war ich von ihren "Holy Moly"s ihren "Jeese"s und ihrer unstillbaren Gier nach blauem Gatorade ehrlich gesagt extrem genervt.

In den ersten Kapiteln werden genau diese drei Dinge und Ausrufe ziemlich oft wiederholt und ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Angst, dass sich das durchs komplette Buch so fortsetzen könnte.

Hat es glücklicherweise nicht. Erst habe ich die Ausrufe einfach versucht zu überlesen, irgendwann wurden sie weniger und die Geschichte dafür immer amüsanter, rasanter und herziger.

Ivy ist die Tochter eines sehr sehr wohlhabenden Ölmagnaten. Der Vater immer besorgt um das Töchterchen und natürlich den eigenen Ruf, die Mutter eher kaltherzig und nur darauf fixiert, dass die Tochter auch präsentabel aussieht.

Ivy lebte also bisher ein Leben im goldenen Käfig und genau darauf hat sie keine Lust mehr, weshalb sie sich in der Entscheidung, welches College sie künftig besuchen wird, einfach über ihre Eltern hinwegsetzte, was aber nicht bedeutet, dass es nicht ein paar Bedingungen gibt.
Naja, eine um genau zu sein: Ryan MacCain.

Ryan ist Bodyguard und verantwortlich für Ivys Sicherheit fernab der Heimat.

Eigentlich würde ihr das mächtig auf die Nerven gehen, wenn da nicht direkt diese knisternde Atmosphäre zwischen ihr und Ryan wäre...

Eigentlich ist es unausweichlich, dass die beiden sich näherkommen, aber natürlich sind da jede Menge Probleme und Zweifel. Und vor allem Ryan muss an seinen Job denken, mit dem er sich beweisen will.

Herrlich komplizierte Geschichte also, die vor allem durch ihren unglaublichen Humor, ihre Leichtigkeit und ihre süße Coolness bei mir punkten konnte.

Stella Tack hat einfach einen unglaublich tollen und leichten Schreibstil und in die Ausarbeitung ihrer Charaktere hat sie sehr viel Liebe gesteckt. Ich mochte sowohl Ivy als auch Ryan richtig gerne, hab ihre schlagfertigen Dialoge genossen, denn auf den Mund gefallen sind sie beide nicht. Mochte aber natürlich auch die knisternden Momente sehr und fand die Spannung in der zweiten Hälfte super eingesetzt.

Es ist einfach eine rundum süße Geschichte, die tolle Lesestunden beschert und die wirklich unglaublich viel Spaß macht.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Süß und sommerlich leicht, aber nicht mein Lieblings-Hülsmann.

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Ich liebe Petra Hülsmanns Romane wirklich immer sehr. Sie entführt mich mit jedem Buch auf eine entspannte Sommerreise in Deutschlands schönste Stadt Hamburg und ich genieße das jedes Mal sehr.


Dieses ...

Ich liebe Petra Hülsmanns Romane wirklich immer sehr. Sie entführt mich mit jedem Buch auf eine entspannte Sommerreise in Deutschlands schönste Stadt Hamburg und ich genieße das jedes Mal sehr.


Dieses Mal wollte der besondere Funke, der ihre Geschichten umgibt, aber nur so halb zünden. Es fing schon damit an, das ich mir nach wie vor, den Titel einfach nicht merken kann und ich dauernd nachsehen muss, wie denn das neue Buch jetzt noch mal heißt. Das war und ist schon mal ein schlechtes Zeichen.


Aber nee, ganz so schlimm wars dann auch wieder nicht. Aber eben auch nicht ganz gut. Hach, ich bin wirklich hin- und hergerissen, fange aber am besten einfach mal von vorne na, nech.


Nele, die wir schon aus dem letzten Roman kennen, hat endlich ihren Traumjob in einer großartigen PR Agentur ergattert, in der sie sich schon fünf Mal beworben hat. Dort will sie sich beweisen und hat den festen Vorsatz, sich hochzuarbeiten. Allerdings kommt ihr ihr Chef Claas da gehörig dazwischen, denn je länger und enger die beiden zusammen arbeiten, desto lauter wird das Knistern, das es da zwischen ihnen gibt. Nach langem Hin und Her geben die beiden dem schließlich nach, wollen es in der Firma aber geheimhalten. Und das ist anstrengender und zermürbender als gedacht, denn Nele will auf keinen Fall, das ihre Kollegen das herausfinden und denken, sie würde sich hochschlafen.


Auch familiär hat Nele viel um die Ohren, die Eltern heiraten nach vielen Jahren wilder Ehe und Neles Bruder Lenny, der mit Down-Syndrom und Herzfehler geboren ist, hat nicht nur seine erste Freundin, sondern will mit seinen 21 Jahren auch endlich aus dem elterlichen Nest ausbrechen und auf eigenen Beinen stehen. Ah und dann ist da auch noch Kai, Neles Nachbar, einer ihrer besten Freunde, der sich irgendwie sonderbar verhält und sich plötzlich immer weiter von den Freunden zurückzieht. Und die Kampagne eines Bürgermeisterkandidaten, die ziemlich viel Kraft erfordert.


In diesem Roman ist wirklich einiges los und Petra Hülsmann schildert das auf altbekannte, federleichte und wunderbare Art. Trotzdem hatte ich immer wieder das Gefühl, das mir der ein oder andere Handlungsstrang zu gewollt wirkte, zu aufgesetzt, zu erzwungen. Ich habe dieses gewisse "Hamburg-Feeling", das sonst sehr ausgeprägt ist, vermisst und selbst das Wiedersehen mit Knut, der ja schon eine Kultfigur ist, hat mich dieses Mal nur so halb zufriedengestellt.


Also Fakt ist, das es mich dieses Mal einfach nicht so sehr erreicht hat. Das Buch hat 512 Seiten und obwohl ja eigentlich immer was passiert, war mir vieles zu sehr in die Länge gezogen. Diese ganze RHK Kampagne zum Beispiel.


Was mir sehr gut gefallen hat, um auch mal was Positives zu nennen, waren die Figuren. Ich mochte Lenny so unglaublich gerne und konnte total gut nachvollziehen, das er sich von seiner Familie überbehütet und erdrückt fühlte. Andererseits konnte ich auch seine Eltern und Nele verstehen, die sich, aufgrund seiner langen Krankheit und auch seiner Behinderung, die er ja eben nun mal hat, immer Sorgen um ihn machen. Vor allem, weil es auch einfach viele dumme Menschen auf der Welt gibt, die Behinderte grundlos anpöbeln.

Auch Claas und Nele mochte ich sehr gerne. Vor allem Claas, weil er sich als ganz anders entpuppt, als man im Vorfeld vielleicht vermutet hätte.

Und natürlich habe ich mich über das Wiedersehen mit Anni, Sebastian und Kai gefreut.


Ganz glücklich gemacht hat mich das trotzdem alles nicht, aber seien wir mal ehrlich. Es ist mittlerweile der 6. Band aus der Hamburg-Reihe, wenn man sie denn so bezeichnen will ( man kann die Bände alle unabhängig lesen, begegnet aber immer wieder mal Personen die man schon kennt. Sonst haben sie nicht viel miteinander zu tun ), da darf dann schon mal ein Buch dazwischen sein, das einen eben nicht so begeistert. Ich bin zuversichtlich, das das nächste Buch dann wieder ein Kracher für mich wird.


Trotz aller Kritik hat mich das Buch aber natürlich gut unterhalten, gibt halt diesmal nur nicht die volle Punktzahl.

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