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Veröffentlicht am 17.02.2020

Verzwickte Tätersuche

Kellertod
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Das Cover ist dunkel gehalten, man sieht einen Tunnel (?), aus dem Stufen herausführen. Darunter in weißer Schrift auf rotem Grund der Titel "Kellertod" und der Name des Autors Sean Timothy Foster. Es ...

Das Cover ist dunkel gehalten, man sieht einen Tunnel (?), aus dem Stufen herausführen. Darunter in weißer Schrift auf rotem Grund der Titel "Kellertod" und der Name des Autors Sean Timothy Foster. Es macht im ganzen einen düsteren Eindruck.

Und ganz düster ist auch der Fall, den die Kriminalisten Holger Thoma und sein Kollege Mannfred Wille aufzuklären haben. Im Kriechkeller der Uniklinik wurde eine stark verweste Leiche gefunden. Verhältnismäßig schnell stellt sich heraus, dass der Tote ein vor Monaten abgängiger Patient ist. Zudem war er der Vater der Sekretärin des Klinikdirektors, die allerdings nach ihren Angaben nicht wußte, dass er in der Uniklinik zur Behandlung war. Aufgrund verschiedener Ergebnisse bei der Obduktion muss als erstes herausgefunden werden, ob es sich um einen Suizid oder um einen Mord handelt.

Eins stellt sich auf jeden Fall rasch heraus: sollte es sich um einen Mord handeln, so wird die Tätersuche nicht einfach. So gut wie jeder, der mit dem vor einem halben Jahr Verstorbenen jemals zu tun hatte, könnte der Täter sein. Davon sind weder die große Familie, Ehefrau und vier Kinder aus zweiter Ehe, sowie eine Frau und eine Tochter aus erster Ehe, noch weitere Verwandte und sogenannte Freunde ausgenommen - jeder hatte ein Motiv, denn zu Lebzeiten war der Tote ein absolutes Ekelpaket.

Der 260 Seiten umfassende Roman von Sean Timothy Foster ist gut aufgebaut und zeigt die Kleinarbeit der Polizei bis zur absolut überraschenden Lösung. Es wäre nicht falsch gewesen, wenn der Kreis der Verdächtigen etwas kleiner gewesen wäre, denn die vielen Namen können schon verwirren.

Dennoch: ein Krimi, der sich gut lesen lässt.

Er wurde als e-Book veröffentlicht bei neobooks : ISBN 978-3-7427-4236-0. Seit Mai 2018 ist er auch als Taschenbuch erhältlich, ISBN 978-3-7467-2100-2

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Veröffentlicht am 08.01.2020

(K)ein Märchen

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
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Das Cover dieses Buches zeigt wieder ein schloßähnliches Weingut vor einem arg bewölkten Himmel, die Weinberge sind grün und hängen voller Trauben. Sie sind von Büschen mit rosabarbenen Blüten gesäumt. ...

Das Cover dieses Buches zeigt wieder ein schloßähnliches Weingut vor einem arg bewölkten Himmel, die Weinberge sind grün und hängen voller Trauben. Sie sind von Büschen mit rosabarbenen Blüten gesäumt. Ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Marie LaCrosse, darunter in dunkelrot "Das Weingut" im gleichen Schriftzug wie bereits vom ersten Teil, allerdings in rot - und darunter der Titel des 2. Teils "Aufbruch in ein neues Leben".

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch nicht unabhängig zu lesen ist. Man sollte deshalb unbedingt mit dem ersten Teil von "Das Weingut" beginnen - was sich aber auf jeden Fall lohnt. Deshalb bitte dann auch nicht hier weiterlesen.

Nun war es also nichts mit der Liebesheirat zwischen dem Weingutssohn und dem Dienstmädchen Irene, wie wir alle dachten - na, so etwas gibt es ja auch nur im Märchen. Irene bringt ihren Sohn Fränzel im Andenken an seinen Vater in der Fremde zur Welt. Unter schwierigsten Umständen ernährt sie ihren Fränzel und sich durch schwerste Arbeit in einer der Stofffabriken. Sie lernt einen Mann kennen, der für die Rechte der Arbeiter kämpft und sie ebenfalls für diesen Kampf gewinnt. Auch für mehr?

Derweil kann ihr Verlobter Franz Gerban sich nicht erklären, weshalb seine Irene nicht auf ihn gewartet hat. Ist es, weil er ein Bein im Krieg verloren hat? Das kann Franz sich nun mal überhaupt nicht vorstellen. Da ihm niemand helfen kann bei seiner Suche, richtet er sich darauf ein, im Elsass auf dem heimischen Weingut mitzuarbeiten, zumal seine Mutter im Irrenhaus sich weigert, ihn zu sehen. Doch da gibt es auch noch politische Hindernisse.

Marie LaCrosse beschreibt sehr verständlich die politische Lage im Elsass Anfang der 1870er-Jahre. Letztendlich ist dieses Werk - so darf man es, denke ich, mit seinen über 600 Seiten nennen - noch viel zu kurz. Auf jeder Seite lebt man Irenes schweres Leben mit. Der Roman ist hauptsächlich aus ihrer Warte berichtet, an zweiter möchte ich Franz als Protagonisten nennen und erst dann seine Mutter, mit der ich sehr gelitten habe. Da ich Irene und Franz samt seiner Familie bereits kannte, fiel es mir nicht schwer, mich wieder in sie hineinzuversetzen.

Im September 2019 ist bereits ein dritter Teil dieser Familiensaga erschienen. Darüber bin ich sehr überrascht. Doch ich glaube wohl wirklich noch an Märchen. Ich freue mich darauf, den nächsten Teil lesen zu können, allein der fesselnde Schreibstil der Autorin macht mich wieder neugierig.

Das Buch erschien beim Verlag Goldmann unter ISBN 978-3-442-20555-4 .

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Veröffentlicht am 08.01.2020

(K)ein Märchen

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
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Das Cover dieses Buches zeigt wieder ein schloßähnliches Weingut vor einem arg bewölkten Himmel, die Weinberge sind grün und hängen voller Trauben. Sie sind von Büschen mit rosabarbenen Blüten gesäumt. ...

Das Cover dieses Buches zeigt wieder ein schloßähnliches Weingut vor einem arg bewölkten Himmel, die Weinberge sind grün und hängen voller Trauben. Sie sind von Büschen mit rosabarbenen Blüten gesäumt. Ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Marie LaCrosse, darunter in dunkelrot "Das Weingut" im gleichen Schriftzug wie bereits vom ersten Teil, allerdings in rot - und darunter der Titel des 2. Teils "Aufbruch in ein neues Leben".

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch nicht unabhängig zu lesen ist. Man sollte deshalb unbedingt mit dem ersten Teil von "Das Weingut" beginnen - was sich aber auf jeden Fall lohnt. Deshalb bitte dann auch nicht hier weiterlesen.

Nun war es also nichts mit der Liebesheirat zwischen dem Weingutssohn und dem Dienstmädchen Irene, wie wir alle dachten - na, so etwas gibt es ja auch nur im Märchen. Irene bringt ihren Sohn Fränzel im Andenken an seinen Vater in der Fremde zur Welt. Unter schwierigsten Umständen ernährt sie ihren Fränzel und sich durch schwerste Arbeit in einer der Stofffabriken. Sie lernt einen Mann kennen, der für die Rechte der Arbeiter kämpft und sie ebenfalls für diesen Kampf gewinnt. Auch für mehr?

Derweil kann ihr Verlobter Franz Gerban sich nicht erklären, weshalb seine Irene nicht auf ihn gewartet hat. Ist es, weil er ein Bein im Krieg verloren hat? Das kann Franz sich nun mal überhaupt nicht vorstellen. Da ihm niemand helfen kann bei seiner Suche, richtet er sich darauf ein, im Elsass auf dem heimischen Weingut mitzuarbeiten, zumal seine Mutter im Irrenhaus sich weigert, ihn zu sehen. Doch da gibt es auch noch politische Hindernisse.

Marie LaCrosse beschreibt sehr verständlich die politische Lage im Elsass Anfang der 1870er-Jahre. Letztendlich ist dieses Werk - so darf man es, denke ich, mit seinen über 600 Seiten nennen - noch viel zu kurz. Auf jeder Seite lebt man Irenes schweres Leben mit. Der Roman ist hauptsächlich aus ihrer Warte berichtet, an zweiter möchte ich Franz als Protagonisten nennen und erst dann seine Mutter, mit der ich sehr gelitten habe. Da ich Irene und Franz samt seiner Familie bereits kannte, fiel es mir nicht schwer, mich wieder in sie hineinzuversetzen.

Im September 2019 ist bereits ein dritter Teil dieser Familiensaga erschienen. Darüber bin ich sehr überrascht. Doch ich glaube wohl wirklich noch an Märchen. Ich freue mich darauf, den nächsten Teil lesen zu können, allein der fesselnde Schreibstil der Autorin macht mich wieder neugierig.

Das Buch erschien beim Verlag Goldmann unter ISBN 978-3-442-20555-4 .

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Veröffentlicht am 10.07.2019

Glücklich gewonnen?

Tiefe Stille
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Das Cover wird beherrscht von einem hell bis dunklen Himmel, unten sieht man einen Förderturm. Oben in rot der Name der Autorin, darunter in großen weißen Lettern der Titel "Tiefe Stille".

Maria ist frisch ...

Das Cover wird beherrscht von einem hell bis dunklen Himmel, unten sieht man einen Förderturm. Oben in rot der Name der Autorin, darunter in großen weißen Lettern der Titel "Tiefe Stille".

Maria ist frisch verwitwet und sie ist froh darüber. Sie führte nämlich keine gute Ehe. Jetzt nimmt sie an Preisausschreiben teil und ist Mitglied in einem Krimiclub. In diesem letzteren hat sie einen Hauptpreis gewonnen. Sie reist an den Schliersee, um dort einen gestellten Mordlfall zu lösen. Sie und ihre zwei Mitstreiter Leon und Christof treffen sich dort, doch alles wird anders als geahnt. Zwar finden sie schnell eine Leiche - doch gehört diese wirklich zur Rallye?

Maria und ihre Mitspieler folgen falschen Fährten und bringen sich in allerhöchste Gefahr. Daran kann auch ihr Neffe Kriminalhauptkommissar Lukas Zieringer nichts ändern, der von München dorthin versetzt wurde. Als er hört, dass drei Menschen vermisst werden, eine von ihnen seine Tante, setzt er alle Hebel in Bewegung, um sie zu finden. Doch die Verbrecher sind auch nicht ohne.

Susanne Rößner hat einen teils humorvollen, teils starken und spannenden Krimi geschrieben. Im Prolog ahnt man etwas vom Thriller, gefolgt vom augenzwinkernden Beginn der Krimirallye und dann wird es hart. Die absolute Spannung findet sich in einem alten Bergwerk. Man fiebert sehr lange mit, ob alle Vermissten gefunden werden können.

Der Schreibstil der Autorin verspricht wachsende Spannung. Die Protagonisten sind mir sympathisch. Erzählt wird von Maria und Lukas, dem Kommissar, jeweils in der dritten Person.

Dies ist der erste Fall für Kommissar Lukas Zieringer, man kann auf den nächsten gespannt sein.

Das Buch erschien im Dezember 2018 im Edition-M-Verlag. Ich hab es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Der kalte Krieg schläft nicht

Schatten der Toten
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Der kalte Krieg schläft nicht


Das Cover des Buches ist dunkel gehalten, an einer Mauer führt eine Treppe ins Tiefe. Der Titel ist hell und erhaben, darüber der Name der Autorin Elisabeth Herrmann. Es ...

Der kalte Krieg schläft nicht


Das Cover des Buches ist dunkel gehalten, an einer Mauer führt eine Treppe ins Tiefe. Der Titel ist hell und erhaben, darüber der Name der Autorin Elisabeth Herrmann. Es macht sofort den richtigen Eindruch, dass der Roman ein Thriller ist.

Judith Kepler ist Tatortreinigerin. Ihr Chef liegt nach einem wiederholten Herzinfarkt auf der Intensivstation und möchte ihr die Firma übergeben. Als sie einen alten Bekannten wiedertrifft und dann auch noch ihr Kindermädchen, aus dem Waisenhaus stirbt, brechen alte Wunden auf. Judith will sich an ihrem Vater Richard Lindner, alias Bastide Larcan rächen, der ein gesuchter Verbrecher ist und viel Leid verursachte. Aber erst soll er ihr die für sie wichtigste Frage überhaupt beantworten. - Er war zu Zeiten des kalten Kriegs ein Romeo. Er machte sich an Frauen heran, die Geheimnisträger waren. Die Stasi war überall. Ist sie es noch?

Wird Judith sich auf die Suche in ihre Vergangenheit begeben, oder so weiterleben wie bisher? Wie der Titel verrät, entscheidet sie sich für Reise zu den Schatten der Toten, die ihr Vater zu verantworten haben soll.

Elisabeth Herrmann hat eine wunderbare Art, ihre Charaktere in den Romanen herauszuarbeiten. Der Roman ist sehr spannend und es ist erschreckend, wie grausam Staaten durch ihre Geheimdienste vorgehen, auch heute noch. Für Leser, die die beiden vorhergehenden Romane nicht kennen, ist es leider mühsam, in die Handlung einzusteigen.

Der Roman erschien im März 2019 im Verlag Goldmann.