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Veröffentlicht am 29.05.2020

War mir zu oberflächlich und nicht genug ausgearbeitet

Als du mich sahst
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Solène begleitet ihre Tochter Isabelle auf ein Konzert einer bekannten Boygroup. Beim dortigen Meet and Greet wird sie von Hayes, einem der Bandmitglieder, angesprochen. Sofort sind beide voneinander fasziniert, ...

Solène begleitet ihre Tochter Isabelle auf ein Konzert einer bekannten Boygroup. Beim dortigen Meet and Greet wird sie von Hayes, einem der Bandmitglieder, angesprochen. Sofort sind beide voneinander fasziniert, und kurz darauf macht Hayes Solène überraschend an ihrer Arbeitsstelle ausfindig. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden mehr, was unweigerlich Schwierigkeiten mit sich bringt. Denn Solène ist doppelt so alt wie Hayes und hat bereits eine Tochter im Teenageralter, die noch dazu Fan jener Boyband ist!

Der Klappentext hat mich begeistert, und ich habe mich sehr gefreut einen Liebesroman lesen zu dürfen, der sich auch dem Thema Altersunterschied annimmt. Mal was anderes! Doch im Nachhinein weiß ich gar nicht so richtig, was ich von der Geschichte halten soll.

Die ersten Kapitel waren für mich im Grunde ein großes Fragezeichen, denn etwa um Seite 40 herum war die seltsame „Flirtphase“ der Protagonisten bereits vorbei und man hatte ein „Arrangement“ getroffen, welches ich zuerst nicht so ganz verstanden hatte. Das alles ging mir viel zu schnell, ich hatte mich überhaupt nicht richtig warm gelesen. Warum sich die beiden ineinander verguckt hatten, blieb mir bis zum Schluss ein Rätsel. Die ganze Geschichte ist sehr oberflächlich gehalten, angefangen von der Beziehung, über den Charakter der Figuren, bis hin zu der Welt, in der beide Leben. Was mir aufgefallen ist, und mich sehr genervt hat, war die aufdringliche Erwähnung von Luxusmarken. Auch die beträchtliche Aufzählung von mir unbekannten Künstlern und Kunstwerken hat mich stellenweise etwas überfordert, es war einfach too much, zu unnahbar.

Den Charakter von Solène und Hayes konnte ich nicht richtig wahrnehmen, vor allem, weil sich diese Beziehung hauptsächlich zwischen den Beinen abgespielt hat. Ich denke, der Rockstar-Status von Hayes hat den Fokus des im Klappentext angepriesenen Themas abgelenkt. Wäre Hayes kein Promi gewesen, hätte man die Problematik des Altersunterschieds viel besser und tiefer herausarbeiten können. So mussten sich die Protagonisten mit Presse und Fans herumschlagen. Für das (viel zu abrupte) Ende wäre dann vielleicht auch eine andere Lösung möglich gewesen.
Ich gebe zu, nach etwa einem Drittel wollte ich das Buch abbrechen, denn ich fand es langweilig und nervig, dass sich Solène und Hayes rund um die Welt nur in den Betten gewälzt haben. „Aus Leidenschaft wird Liebe“ (Klappentext) konnte ich nicht wirklich erkennen. Dazu die vulgäre Sprache, die für mich auch nicht so ganz zu passen schien. Die ganze Situation war für mich unharmonisch. Vor allem konnte ich für beide Protagonisten keine echte Sympathie entwickeln, die Figuren waren für mich nicht stimmig. Das Alter der beiden passte meines Erachtens nicht zu deren Verhalten.

Ab etwa der Mitte des Buches gewann die Handlung mehr an Substanz, wobei ich jedoch in manchen interessanten Situationen wirklich viel verschenktes Potenzial sah. Hier wurden Umstände teilweise nicht genügend ausgearbeitet und letztendlich einfach fallengelassen.

„Als du mich sahst“ ist ein Roman mit hohem Erotik-Faktor. Ich hatte mir etwas anderes versprochen. Kurz: Zu wenig Tiefe – zu viele Oberflächlichkeiten.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Wo hat sich der Thriller versteckt?

VANITAS - Grau wie Asche
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Carolin Berger versteckt sich in Wien als Floristin in einem Blumenladen auf dem Zentralfriedhof vor der russischen Mafia. Sie bemerkt Grabschändungen, die auf einen satanischen Kult hinweisen könnten ...

Carolin Berger versteckt sich in Wien als Floristin in einem Blumenladen auf dem Zentralfriedhof vor der russischen Mafia. Sie bemerkt Grabschändungen, die auf einen satanischen Kult hinweisen könnten und kann diesbezüglich ihre Neugier nicht zügeln. Ihre privaten Nachforschungen werden unterbrochen, da sie den Eindruck hat verfolgt zu werden. Wird ihr nun ihre geheimnisvolle Vergangenheit zum Verhängnis?

Ich bin enttäuscht! Diese Thriller-Reihe der hochgelobten Autorin wollte ich mir nicht entgehen lassen und habe mich mit entsprechenden Erwartungen und Vorfreude in die Lektüre gestürzt. Da mir dieser zweite Band als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, habe ich vorher noch schnell den ersten Band gelesen, um mit Vorwissen in die Geschichte einsteigen zu können. Und genau wie im ersten Buch, habe ich hier die Spannung vergeblich gesucht.

Vor allem kam ich mit dem Charakter der Protagonistin überhaupt nicht zurecht. Ihre extreme Paranoia hat mich sehr genervt, zumal ihre Handlungen in den meisten Fällen beim besten Willen nicht nachvollziehbar waren. Selbst als sich Carolin bis an die Zähne bewaffnete, erlebte ich sie nicht als ernstzunehmenden Charakter, sondern mehr als eine panische, verängstigte und gestörte Person.

Vom angekündigten Kniff, mittels Blumen zu kommunizieren, habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet, denn viel mehr als eine Randerscheinung war es letztendlich nicht. Fand ich total unnötig, irgendwie kompliziert und zu gewollt. Im Gegensatz dazu wurde der ernste Hintergrund des eigentlichen Falles durch lächerliche Dialoge abgemildert und zudem nur nebenbei abgehandelt.

Grundsätzlich hat mir der Schwerpunkt gefehlt, denn im Buch geht es doch eigentlich um das Geheimnis von Grabschändungen, zumindest laut Klappentext. Für mich steht allerdings, wie auch im Vorgänger, Carolins enorme Angst vor Verfolgung ganz klar im Vordergrund. Diesbezüglich erfährt der Leser immerhin häppchenweise etwas aus Carolins, so sehr von der Autorin gehüteten, Vergangenheit und ihren Erlebnissen in Frankfurt.

Auf mich wirkte das ganze Buch sehr konstruiert, verfasst in einem Erzählstil, der mir zu verspielt war. Teilweise wusste ich nicht, was ich von der Geschichte halten sollte, ich konnte sie nicht richtig einordnen. Als Thriller würde ich das Buch jedoch nicht bezeichnen.

„Vanitas – Grau wie Asche“ hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Ich empfand es viel zu konstruiert, mir fehlten Spannung, authentische Charaktere und Handlungen, sowie eine ausreichende Ermittlung in dem im Klappentext versprochenen Fall. Sollte es einen dritten Band geben, werde ich einen weiten Bogen darum machen!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Vom Klappentext in die Irre geführt

Das neunte Haus
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Galaxy Stern, genannt Alex, kann Geister sehen. Eines Tages wird sie von einem Professor an die Yale Universität geholt, um bei der Organisation „Lethe“ mitzuarbeiten, welche die Verbindungshäuser vor ...

Galaxy Stern, genannt Alex, kann Geister sehen. Eines Tages wird sie von einem Professor an die Yale Universität geholt, um bei der Organisation „Lethe“ mitzuarbeiten, welche die Verbindungshäuser vor Ort überwacht. Die regelmäßigen Rituale der Häuser sind etwas gewöhnungsbedürftig und gefährlich, daher sorgt Lethe für die Einhaltung von Regeln. Doch eines Tages geschieht ein Mord und nur Alex vermutet mehr dahinter.

Heute habe ich endlich dieses Buch von Leigh Bardugo beendet. Bereits mit „King of Scars“ konnte ich mich nicht wirklich anfreunden und nun konnte mich auch dieses Buch nicht überzeugen. Der Klappentext war es, der mich dazu überredete, es nochmal mit der Autorin zu versuchen, allerdings habe ich mir von der Geschichte etwas ganz anderes versprochen. Nach dem Lesen der ersten hundert Seiten habe ich mich immer noch schwer getan, genauso wie nach zweihundert.

Etwa ab der Mitte des Buches wurde es dann doch ganz interessant und ich wollte wissen, wie es endet.
Für mich war es kein Lesegenuss, ich fand die Story zäh, viel zu viele Ab- und Ausschweifungen, vollgestopft mit Namen, Personen und Zeitenwechseln, und vor allem fühlte ich mich während des Lesens die ganze Zeit unterschwellig deprimiert. Kam wahrscheinlich vom Charakter der Protagonistin, die sehr verloren auf mich wirkte. Die Geschichte an sich plätscherte lange Zeit vor sich hin, verlor den Faden, um dann zum Ende ziemlich kompliziert zu werden. Mir war irgendwann alles zu viel, ich konnte die ganzen Informationen und die Beziehungsgeflechte kaum noch nachvollziehen.

Vom Klappentext her erwartete ich einen unterhaltsamen College-Roman mit Hokuspokus, Verschwörungstheorien und Ritual-Schnick-Schnack. Das Buch ist allerdings das Gegenteil: unheimlich - fast psychedelisch, ohne Glamour und ganz weit weg vom kunterbunten College-Flair.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Diese Kunst war nichts für mich

Milchmann
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Der „Milchmann“ hat ein Auge auf die Protagonistin geworfen. Problem ist, dass „Milchmann“ mehr als doppelt so alt ist wie sie. Mehr ist da nicht, aber die Leute reden gerne. Sie sieht sich schutzlos den ...

Der „Milchmann“ hat ein Auge auf die Protagonistin geworfen. Problem ist, dass „Milchmann“ mehr als doppelt so alt ist wie sie. Mehr ist da nicht, aber die Leute reden gerne. Sie sieht sich schutzlos den Annäherungsversuchen des „Milchmanns“ ausgeliefert und sucht Möglichkeiten ihre Selbstbestimmung zu erhalten.

Nachdem ich das erste Kapitel Probe gelesen hatte, war ich begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich und erschien mir ziemlich schräg. Alle Figuren in diesem Buch werden anonymisiert, z.B. nennt die Protagonistin ihre Schwager lediglich Schwager 1, Schwager 2 und Schwager 3. Diese Umschreibungen, gepaart mit trockenem Humor haben ich mich wirklich amüsiert! Aufgrund der Namenlosigkeit begann ich mir selbst ein Bild zu machen, versuchte Orte oder Personen irgendwo einzuordnen, bis ich mir darüber klar wurde, dass sich die Geschichte in der Art eigentlich überall ereignen könnte. Fand ich total interessant!

Ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht, dass sich dieser Schreibstil bis zum Ende durchzieht und auf eine Aufklärung dieser Anonymisierung bald darauf gewartet. So, als wäre dieses erste Kapitel lediglich dazu da, die aktuelle Situation der Protagonistin zu beschreiben. Ich habe mir vorgestellt, die Hauptfigur wäre in eine Verbrechenssituation verstrickt und darf aus diesem Grund niemanden verraten. So in etwa. Aber dieser Schreibstil das ganze Buch durch....das war mir dann doch zu viel. Es war so gar nicht meins, habe absolut keinen Zugang zu der Geschichte gefunden. Gefühlt habe ich mich durchgemogelt.

Der Text war für mich schwer zu lesen, da vieles nur angedeutet wurde und die Erzählung der Hauptfigur für mich einem monotonen Geplapper glich. Ich bin ständig mit den Gedanken abgeschweift, wusste teilweise gar nicht mehr, um was es aktuell genau ging. Die Problematik habe ich zwar verstanden, konnte aber weder mit der Geschichte, noch mit irgendeiner Figur eine Verbindung aufbauen. Es rauschte sozusagen alles an mir vorbei. Den Aufbau der Kapitel fand ich viel zu lang und zu unstrukturiert. Hier hat sich der Inhalt des Textes gespiegelt, ohne Punkt und Komma.

Leider habe ich mich bei diesem Buch vergriffen. Ich konnte nichts damit anfangen. Es ist wirklich ein spezielles Buch und ich rate allen potenziellen Lesern, sich zuerst eine ausgiebige Leseprobe zu gönnen, bevor man sich vom Prädikat des „Man Booker Prize“ blenden lässt.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Alles schon mal dagewesen

Herz in Reparatur
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Das Buch hat mich ziemlich gelangweilt, die Story war zu vorhersehbar und von dieser makellosen Protagonistin brauchte ich ab und an eine Pause. Zu oft war ich genervt von den platten Sprüchen und bemüht ...

Das Buch hat mich ziemlich gelangweilt, die Story war zu vorhersehbar und von dieser makellosen Protagonistin brauchte ich ab und an eine Pause. Zu oft war ich genervt von den platten Sprüchen und bemüht witzigen Passagen, das war so gar nicht meins. Die Figuren werden nur oberflächlich angerissen und manchmal hatte ich das Gefühl, dass Situationen oder Begegnungen mitten in der Handlung einfach gekappt wurden.
Wem es gefällt, dem sei es gegönnt....

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