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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2020

Brandheiße Ermittlungen

Karl Valentin ist tot
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Das Karl-Valentin-Gymnasium in der Münchner Altstadt steht in Flammen, die stellvertretende Direktorin Marianne Eichstätt stirbt dabei. Bereits einige Zeit vorher gab es einen Toten an der Schule, der ...

Das Karl-Valentin-Gymnasium in der Münchner Altstadt steht in Flammen, die stellvertretende Direktorin Marianne Eichstätt stirbt dabei. Bereits einige Zeit vorher gab es einen Toten an der Schule, der Schüler Fabian Brühl soll Selbstmord begangen haben. Doch war es wirklich Selbstmord, beginnt sich Hauptkommissar Tom Perlinger zu fragen, als er den Umständen des Brandes nachgeht. Könnte es sein, dass die beiden Taten zusammenhängen? Je tiefer Tom mit seinem Team gräbt, umso unliebsamer werden die Erkenntnisse, die sie daraus ziehen. Und der Täter hat etwas gegen diese Ermittlungen…

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um den Münchner Hauptkommissar Tom Perlinger. Für mich war es der Einstieg in diese Krimi-Reihe, fehlende Informationen aus den Vorgängerbänden wurden gut in diese Geschichte eingebaut. Schnell ist der Leser drin in der Erzählung, fast atemlos geht es weiter, Schlag auf Schlag gibt es neue Erkenntnisse – und der Leser muss erkennen, wie brisant die Geschichte um dieses Vorzeige-Gymnasium ist. Der Autorin Sabine Vöhringer schickt den Leser auf eine Münchner Schnitzeljagd, die sowohl die polizeilichen Ermittlungen wie auch das Privatleben ihres Protagonisten betreffen. So kommt eine interessante Riege von Verdächtigen zusammen, neue Erkenntnisse werfen immer wieder ein neues Licht auf die Geschehnisse. Da will man unbedingt wissen, was wie warum zusammenhängt! Gut gelungen sind auch die Referenzen zu Karl Valentin, nach dem die Schule ja benannt wurde – und wer genau liest, wird die Mehrdeutigkeit des Titels schnell erfassen. Als Regionalkrimi wird auch immer mal wieder bayrisch gesprochen, das bleibt aber auch für alle Nicht-Bayern gut lesbar.

Damit hat dieser München-Krimi mein Interesse an der Reihe geweckt und mir zudem irre spannende Lesestunden geschenkt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Eine Geschichte voller Eigendynamik

Das Gerücht
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Joanna zieht mit ihrem sechsjährigen Sohn Alfie von London in die Kleinstadt Flinstead. So sehr sie den Flair der Großstadt vermisst, so dankbar ist sie dafür, mit ihrer Mutter, die um die Ecke wohnt, ...

Joanna zieht mit ihrem sechsjährigen Sohn Alfie von London in die Kleinstadt Flinstead. So sehr sie den Flair der Großstadt vermisst, so dankbar ist sie dafür, mit ihrer Mutter, die um die Ecke wohnt, jederzeit einen Babysitter zu haben. Da hört sie das Gerücht, dass die Kindermörderin Sally McGowan im Ort wohnen soll. Diese hat als Zehnjährige einen fünfjährigen Spielkameraden getötet. Joanna erzählt das Gerücht weiter, ist froh darüber, endlich Zugang zu den Müttern der anderen Kinder zu finden. Doch sie ahnt nicht, welche Ereignisse sie damit freigesetzt hat…

Sehr überzeugend stellt die Erzählung eine Geschichte dar, wie ein Gerücht sich verselbständigt und eine Eigendynamik entwickelt, die plötzlich nicht mehr zu stoppen ist. Und unversehens ist auch der Leser mittendrin, mit Joanna, aus deren Sichtweise das Buch erzählt. Ganz unvermittelt lauert die Gefahr aber nicht nur auf Sally McGowan, die inzwischen mit neuem Namen unerkannt leben möchte, sondern zieht überraschende Kreise. Denn die Autorin Lesley Kara deckt ihre Geheimnisse nur scheibchenweise auf, streut Hinweise, die man leicht überlesen kann, die aber im Nachhinein die Geschichte rund werden lassen. Authentisch wirken auch ihre Protagonisten: Wie Joanna sieht der Leser jede Bekannte in neuem Licht, überlegt, wer die verdeckt lebende Sally McGowan sein könnte, wird misstrauisch bei allem, was nur halbwegs seltsam wirkt. Und doch trifft sowohl Joanna wie auch den Leser die Wucht der Erkenntnis völlig unerwartet.

Diese Geschichte, die eher unauffällig beginnt, dann aber zunehmend Tempo aufnimmt, hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Den Menschen Michael Ende kennenlernen

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
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Michael Endes Bücher sind ein Begriff für jedermann, sie sind Kult, mit ihnen wachsen inzwischen Generationen von Kindern auf. Obwohl er nicht nur Kinder als Zielgruppe hatte. Wer steckte hinter diesem ...

Michael Endes Bücher sind ein Begriff für jedermann, sie sind Kult, mit ihnen wachsen inzwischen Generationen von Kindern auf. Obwohl er nicht nur Kinder als Zielgruppe hatte. Wer steckte hinter diesem Namen auf den Büchern? Die Autorin Charlotte Roth und Roman Hocke, langjähriger Freund und Nachbar von Michael Ende, haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, den Menschen hinter dem Namen Michael Ende dem Leser näherzubringen.

Entstanden ist ein spannender Roman, keine Biografie, wie sowohl Roman Hocke im Vorwort wie auch Charlotte Roth im Nachspann bekräftigen. Doch die faszinierende Persönlichkeit des Menschen Michael Ende spiegelt das Buch wieder, erzählt von seiner Kindheit in Kriegszeiten, von Begegnungen, die später ihren Niederschlag in seinen Büchern finden werden, von Ereignissen, die ihn geprägt haben. Dabei gelingt es der Autorin, dem Leser einen Einblick in die Gedankenwelt von Michael Ende zu gewähren, sehr schnell fiebert man bei den Geschehnissen mit. Manchmal habe ich es vermisst, nicht so genau zu wissen, was nun hinzugedichtet wurde, doch die Geschichte hat mich sehr schnell verschlungen, so dass mir der Mensch hinter den Fakten wichtiger wurde. Dies darzustellen ist diesem Buch auf wunderbare Weise gelungen. Da mag man sofort alle Bücher von Michael Ende nochmal neu lesen (und erkennen).

Wer sich auf dieses Kennenlernen von Michael Ende einlassen möchte, wird neben der „Geburt“ der bekannten Buchfiguren den Menschen selbst kennenlernen, der die Fantasie zu diesen Geschichten in sich hegte und pflegte. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Äußerst informativ und spannend

Tagesschau & Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen
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Wie werden Nachrichten ausgesucht, die in den Nachrichtensendungen ausgestrahlt werden? Wer wählt sie aus, wie werden sie bearbeitet? Kann man sich auf ihren Wahrheitsgehalt verlassen? Gibt es auch mal ...

Wie werden Nachrichten ausgesucht, die in den Nachrichtensendungen ausgestrahlt werden? Wer wählt sie aus, wie werden sie bearbeitet? Kann man sich auf ihren Wahrheitsgehalt verlassen? Gibt es auch mal Pannen im Studio? Diese und noch mehr Fragen rund um die täglichen Nachrichten beantwortet dieses Kindersachbuch, altersgerecht geschrieben und mit vielen Illustrationen, Fotos und Faktenkästen. Interviews mit bekannten Nachrichtensprechern wie Ingo Zamperoni und Marietta Slomka vertiefen die Themen weiter.

Sehr ansprechend zeigt sich dieses Kindersachbuch, die Fragen werden kindgerecht beantwortet, dabei bleibt das Buch sehr realistisch und gleichzeitig spannend. Beispielhaft werden viele Fragen anhand der Tagesschau beschrieben, doch alle Berichte gelten auch für andere Nachrichtensendungen, gerade auch für Kindersendungen. Die Antworten auf die Fragen sind kurz und knapp gehalten, auf das Wesentliche konzentriert. Die Illustrationen ergänzen den Informationsgehalt der Berichte über das Nachrichtenwesen.

Dieses Sachbuch für Kinder ab 10 Jahren nimmt seinen Auftrag sehr ernst und schafft es, sowohl informativ wie auch spannend den Sachverhalt zu beschreiben. Dafür vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Fulminanter Abschluss der Reihe

Die Furcht in deinen Augen
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Andreas zehnjährige Tochter Julie kommt nach der Schule nicht nach Hause, eine polizeiliche Suche bleibt erfolglos und lässt das Schlimmste befürchten. Da steht Julie überraschend vor der Tür, sie wurde ...

Andreas zehnjährige Tochter Julie kommt nach der Schule nicht nach Hause, eine polizeiliche Suche bleibt erfolglos und lässt das Schlimmste befürchten. Da steht Julie überraschend vor der Tür, sie wurde zwar entführt, aber nach einiger Zeit freigelassen. Es stellt sich heraus, dass das Mädchen die Vorbereitungen zu einem Terroranschlag beobachtet hat. Die Polizei macht sich auf die Suche nach den Entführern, um eine Katastrophe zu verhindern, und Andrea hilft tatkräftig mit. Dabei kommen jedoch auch sie und ihre Familie ins Visier der Täter…

Welch einen Alptraum muss Andrea Thornton in der letzten Folge der Profilerin-Reihe erleben! Sehr schnell ist der Leser in der Geschichte drin, und fast atemlos geht es durch das gesamte Buch durch. Wie bei einem Feuerwerk gibt es immer wieder einen Knall, gefolgt vom nächsten und übernächsten… Es geht Spitz auf Knopf zu, die Ereignisse verdichten sich zusehends. Die Gefahr für die Familie Thornton wird immer deutlicher greifbar, als Mutter mag man sich diese Gedanken gar nicht zu Ende denken. Auch wenn es ein bisschen schade ist, von Andrea Abschied zu nehmen (ist dies doch der Abschlussband der Reihe), nach diesen fulminanten Ereignissen hätte es keine Fortsetzung mehr geben können: Wie sollte man dies hier noch toppen können?

Wer gerne Thriller voller Action und mit gut recherchiertem psychologischen Hintergrund liest, liegt mit dieser Reihe goldrichtig. Deshalb kann ich das Buch nur empfehlen, allerdings bevorzugt in der richtigen Reihenfolge, um die Geschehnisse bestens zu erfassen. Selbstverständlich vergebe ich hier alle 5 möglichen Sterne.

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