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Veröffentlicht am 10.01.2017

Startet etwas wirr...

Rattenkinder
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In Linz wird in einem Park eine tote junge Frau entdeckt,neben ihr im Kinderwagen ihr halbjähriges Baby. Der Psychiatriepatient Viktor Maly sagt den Tatort voraus und Kommissar Tony Braun eilt sofort in ...

In Linz wird in einem Park eine tote junge Frau entdeckt,neben ihr im Kinderwagen ihr halbjähriges Baby. Der Psychiatriepatient Viktor Maly sagt den Tatort voraus und Kommissar Tony Braun eilt sofort in den Park...doch er kommt zu spät. Er entdeckt neben dem Baby einen Rattenschädel und niemand kann sich vorstellen was dieser Hinweis mit dem Mord an der jungen Mutter zu tun hat.

Der Prolog, also der Start ins Buch ,hat mich sehr verwirrt. Da sprach ein vermeintlich Toter in Ich Perspektive und was er sagte ,empfand ich als durchwegs undurchsichtig und wirr. So zu beginnen braucht etwas Durchhaltewillen.Zum Glück habe ich weiter gelesen. Denn die Story hat einen grossen Sog entwickelt und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Zwar nicht unbedingt wegen einer mitreissenden Spannung : Wie alles zusammen hängt ahnt man als Leser gegen Mitte Buch, die Hinweise wurden vom Autor zu eindeutig gestreut . Die Story ist jedoch ungeheuer abwechslungsreich. In verschiedenen Erzählsträngen schaut man als Leser dem Ermittlerteam über die Schulter, taucht ab in die Slums „Dogcity“ der Roma und ist hautnah dabei als ein Täter seine dreckigen Geschäfte offenbart. Zudem wechseln immer wieder die Zeiten, mal ist man im Jetzt, mal um 1990.Und dies alles in einem flüssig zu lesenden, tollen und einnehmenden Schreibstil.

Dies ist nicht der erste Fall von Tony Braun und seinem Team. Obwohl ich die vorderen Bände nicht kenne, konnte ich mich schnell mit den Figuren anfreunden und problemlos folgen.

Einzig die auf dem Cover versprochenen unkonventionellen Ermittler empfand ich als gar nicht so unkonventionell . Tony Braun leitet sein Team mit viel Können und kam sehr authentisch daher. Dass er einen Kollegen im Rollstuhl hat(der in einem Kellerloft lebt...) ist nun auch nicht so unkonventionell?

Veröffentlicht am 08.01.2017

Abschied nehmen...

Für immer ein Teil von mir
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Als die 16 jährige Ashlyn stirbt, bricht für ihre Freunde eine Welt zusammen. Allen voran für ihre beste Freundin Cloudy und ihren Freund Kyle. Ashlyn hatte einen Organspendeausweis und ihre Organe wurden ...

Als die 16 jährige Ashlyn stirbt, bricht für ihre Freunde eine Welt zusammen. Allen voran für ihre beste Freundin Cloudy und ihren Freund Kyle. Ashlyn hatte einen Organspendeausweis und ihre Organe wurden an drei verschiedene Menschen gespendet. Cloudy und Kyle machen sich auf einen ungewöhnlichen Roadtripp; Sie wollen die drei Menschen, die mit Asylyns Organen leben, besuchen. Die beiden haben sich nicht viel zu sagen, einzige Verbindung ist dieser Wunsch...dich auf der Reise kommen sie sich näher und sprechen zusammen über Ashlyn.



Die Geschichte beginnt sehr emotional, wenn auch meiner Meinung nach etwas übertrieben. Paige, die Mutter von Ashlyn ,schreibt einen Brief an ihre tote Tochter. Einerseits konnte ich mich gut hineinfühlen, anderseits war er mir auch zu „übertrieben-amerikanisch“.

In wechselnden Perspektiven ,aus der Sicht von Kyle und aus der Sicht von Cloudy ,erfährt man dann nach und nach was für eine Persönlichkeit Ashlyn war und wie gross der Verlust für ihre Angehörigen ist . Auch hier hatte ich immer wieder das Gefühl, die tote Person wird sehr verklärt und mit Heiligenschein dar gestellt. Ein Stück weit vielleicht normal, dass man von einem geliebten Menschen nur noch das Postive sieht...doch das immer wieder zu lesen, war mir etwas zu süsslich und mit der Zeit etwas langweilig . Hier hätten ein, zwei negative Seiten an Ashlyn dem Ganzen etwas Pfeffer gegeben.Die Rückblenden, die entweder Cloudy oder Kyle erzählen, helfen die Beziehung zwischen den Freunden zu erfassen und zu verstehen.

In der Geschichte geht es um Verlust, Trauer und Abschied nehmen ...und sehr wenig um Organspenden. Erhoffen sich Leser ein vertieftes Thema „Organspende“ sind sie hier vielleicht enttäuscht und sicher fehl am Platz. Mir waren die Besuche bei den Organspendern etwas zu banal und zu oberflächlich abgehandelt. Hier habe ich mir einfach mehr, tiefere Gespräche und Emotionen erhofft.

Der Schreibstil ist schwierig zu beschrieben. Ich denke, dass hier die Uebersetzung sicher nicht optimal ist.So hatte es doch einige Schreibfehler und teilweise empfand ich die Satzstellungen als holperig.

Die Charakterisierung der Figuren empfand ich als gut gelungen, wenn auch die Frauen mehrheitlich unsympathisch dargestellt waren, respektive ich sie so empfunden habe.

Dieses Jugendbuch behandelt nicht nur Verlust und Trauer, sondern auch erste Liebe und Freundschaft,ist jedoch so geschrieben, dass es auch von erwachsenen Lesern nicht als eintönig empfunden wird.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Ein Kind verschwindet...

Toter Himmel
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Rachel Jenner ist wie so oft mit ihrem 8 jährigen Sohn Ben auf dem Weg zu dem Waldspielplatz. Als Ben mit seinem Hund voraus rennt , verschwindet der Junge spurlos, nur der Hund wird später verletzt aufgefunden. ...

Rachel Jenner ist wie so oft mit ihrem 8 jährigen Sohn Ben auf dem Weg zu dem Waldspielplatz. Als Ben mit seinem Hund voraus rennt , verschwindet der Junge spurlos, nur der Hund wird später verletzt aufgefunden. Trotz sofortiger Suche, an der sich Freiwillige und die Polizei beteiligen ,bleibt Ben wie vom Erdboden verschluckt. Für die Ermittler beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn mit jedem Tag an dem Ben nicht wieder auftaucht, sinken die Chancen ihn lebend zu finden.

Der Start in die Geschichte empfand ich als etwas schwierig, denn noch bevor die Tat beschrieben wird und man als Leser weiss, wie alles zusammen hängt, erfährt man sehr viele Gefühle aus der Sicht der Mutter. Dies hat bei mir Unverständnis ausgelöst, denn ich habe zu dem Zeitpunkt noch nicht das Leid der Mutter nachvollziehen können. Ich war froh, als danach erstmal die Tat ,das Verschwinden von Ben, erläutert wurde. Allerdings waren auch danach und bis Mitte Buch Erinnerungen, Gefühle und die Hoffnung der Mutter zu einem grossen Teil Mittelpunkt der Geschichte. Die Handlung hat dadurch zwar nicht unbedingt geplätschert, doch hier haben mir ein paar einschneidende Höhepunkte, die die Story mitreissender gemacht hätten, gefehlt. Zudem wird das Leben der Hauptprotagonisten erklärt ,was mir die Figuren sehr schnell sehr nahe kommen liess.

Die Kapitel aus der Sicht von Rachel wechseln sich ab mit Kapiteln, in denen ein Ermittler, Jim Clemo ,zu Wort kommt. Durch die beiden Perspektiven, zu denen noch Emails, Protokolle, Auszüge aus Chatrooms und Zeitungsartikel dazukommen, wird die Story sehr abwechslungsreich. Einzige Kritikpunkte hier sind die Protokolle, die die Gespräche von Jim Clemo mit einer Aerztin, widergeben. Die waren meiner Meinung nach langweilig und langatmig . Dazu die Auszüge aus den Chatrooms, die ich als reine Seitenfüller empfunden habe.

Die Autorin begnügt sich nicht nur mit dem Verschwinden von Ben...Nein. Wir Leser können auch noch über die Beweggründe einer Indiskretion von einer Ermittlerin rätseln. Etwas, das der Geschichte noch einen zusätzlichen Reiz eingehaucht hat. Absolut überraschend und ein Höhepunkt der Schluss, als die Identität des Täters aufgedeckt wird.

Hervorheben möchte ich den Schreibstil von Gilly MacMillan. Sehr detailliert beschreibt sie Umgebung, Figuren und Handlung und rutscht praktisch nie in die Langatmigkeit oder in langweilige Ausführungen und /oder Wiederholungen ab.

Veröffentlicht am 27.12.2016

Neubeginn...

Vergissmeinnicht war gestern
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Marieke ,frisch getrennt von ihrem Freund Jochen , zieht in die zur Zeit leer stehende Wohnung einer Freundin. Da sie nicht nur mit Jochen privat verbandelt war, sondern auch in seiner Zahnarztpraxis gearbeitet ...

Marieke ,frisch getrennt von ihrem Freund Jochen , zieht in die zur Zeit leer stehende Wohnung einer Freundin. Da sie nicht nur mit Jochen privat verbandelt war, sondern auch in seiner Zahnarztpraxis gearbeitet hatte, sitzt sie nun zu Hause und muss sich neu orientieren. In dem Mehrfamilienhaus in den sie nun lebt, herrscht ein herzlicher Umgang.Die Nachbarn helfen und schauen zueinander . Schon bald ist Marieke fester Bestandteil der Wohngemeinschaft und beginnt mit der Hilfe ihrer Nachbarn ihr Leben neu zu organisieren.



Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn grosse Mühe hatte in die Geschichte rein zu finden. Da war der manchmal fast poetische, manchmal arg verschachtelte Schreibstil, an den ich mich gewöhnen musste. Und dann war mir die Hauptprotagonistin Marieke nicht sonderlich sympathisch. In der ersten Zeit in der neuen Wohnung beobachtet sie ihre Nachbarn...für mich hatte das was Uebergriffiges . Dazu kam noch, dass im ersten Drittel die Handlung etwas zu kurz kommt und sehr viele Gefühle von Marieke, sowie Dialoge , die sie mit verschiedenen ihr nahestehenden Personen führt, im Mittelpunkt waren. Nach dem ersten Drittel hat sich dann auch die Handlung aufgebaut und man konnte Marieke Verwandlung von der verlassen zu der selbstbewussten Frau richtig spüren und nachvollziehen. Obwohl sie mir auch hier durch einige Handlungen nicht wirklich sympathischer wurde. Protagonisten in Büchern muss man halt einfach nehmen wie sie sind…ganz wie Menschen im wirklichen Leben.

Die Geschichte behandelt Themen wie Trennung, Freundschaft , Liebe und Neuanfang …enthalten sind jedoch auch jede Menge Passagen rund um Blumen und gärtnern. Diese sind mitreissend beschrieben und haben Lust auf Blumenduft, frischem Gemüse und Sommer gemacht. Ein Highlight sind die Kapitelüberschriften, denen verschieden Blumen Pate standen.

Veröffentlicht am 26.12.2016

Thriller aus Cornwall!

Stiefkind
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Rachel verliebt sich in den reichen David ,der mit seinem 8 jährigen Sohn Jamie auf dem Anwesen Carnhalow auf Cornwall lebt. Jamies Mutter ist vor 2 Jahren unter geheimnisvollen Umständen ums Leben gekommen ...

Rachel verliebt sich in den reichen David ,der mit seinem 8 jährigen Sohn Jamie auf dem Anwesen Carnhalow auf Cornwall lebt. Jamies Mutter ist vor 2 Jahren unter geheimnisvollen Umständen ums Leben gekommen und Vater und Sohn trauern noch immer um sie. Als Jamie immer wieder Gedanken zu dem Tod seiner Mutter und zu Rachels Zukunft äussert,ist Rachel erst verwirrt. Kann Jamie in die Zukunft sehen? Oder hat er gar gesehen, wie seine Mutter umgekommen ist ?

Die Geschichte spielt in Cornwall ,der „Rosamunde Pilchner -Gegend" am Meer. So wurde auch die felsige Küste, die Landschaft und das Anwesen „Carnhalow“ vom Autor sehr bildlich und stimmungsvoll beschrieben. Etwas zu viel des Guten waren allerdings die alten Minengeschichten und die Auszüge aus alten Büchern,die mich eher gelangweilt und in meinem Lesefluss gebremst haben.

Doch in all der Idylle habe ich im Buch auch von Beginn weg etwas unterschwellig Bedrohliches zwischen den Zeilen herausgelesen. Etwas, dass die Story für mich von Anfang an sehr faszinierend gemacht hat. Sie lebt nicht von viel Blut, Gänsehaut und Mord...doch die Spannung habe ich ganz deutlich gespürt und hat mich das Buch sehr schnell lesen lassen, da ich wissen wollte was mit Jamies Mutter geschehen und ob Rachel auch in Gefahr ist.

Der Schreibstil von S. K Tremayne hat mich schon bei „eisige Schwestern „ begeistert und auch hier hat er mir gefallen. Zwar fand ich in dieser Geschichte die Uebersetzung nicht ganz gelungen. Ein paar Mal bin ich über spezielle Satzstellungen gestolpert. Ebenfalls einige Stolperstellen habe ich in der Handlung empfunden. Da waren doch ein, zwei Reaktionen der Protagonisten, die ich nicht nachvollziehen konnte und wohl dem reibungslosen Fortlauf der Handlung gestundet waren. Der grosse Kritikpunkt meinerseits ist allerdings das Ende der Geschichte. Das war doch sehr konstruiert und hat mich enttäuscht.