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Veröffentlicht am 06.09.2020

Eine magische und ganz besondere Geschichte ...

Cursed Love
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"Cursed Love" ist mein drittes Buch der Autorin und als ich erfahren habe, dass es endlich Nachschub von ihr gibt, habe ich mich wirklich wahnsinnig darüber gefreut. Denn sowohl "My First Love" als auch ...

"Cursed Love" ist mein drittes Buch der Autorin und als ich erfahren habe, dass es endlich Nachschub von ihr gibt, habe ich mich wirklich wahnsinnig darüber gefreut. Denn sowohl "My First Love" als auch "My Second Chance" von Tanja Voosen haben mir, als ich sie gelesen habe, so so gut gefallen. Auch hier ist ihr Schreibstil gleich von Anfang an wieder super angenehm, leicht und flüssig. Er erleichtert einen nicht nur den Einstieg in die Geschichte, sondern sorgt auch dafür, dass die Seiten während des Lesens nur so dahinfliegen.
»Wenn etwas kaputtgeht, denkt man immer zuerst daran, was für eine Katastrophe oder für ein Unglück das ist. Nicht nur bei einer Vase oder einem Bilderrahmen - auch bei Menschen. Kaputt zu sein, zerbrochen … das heißt, nicht normal zu sein in den Augen der meisten. Aber weißt du, was ich dann dachte? Dass die Menschen mit ihren goldenen Rissen und Narben stärker sind als alle anderen, denn sie wissen, wie sie zerbrochene Dinge wieder zusammensetzen.«


Mia, die Protagonistin, ist ein sehr sympathisches Mädchen mit hin und wieder ein paar naiven und sprunghaften Charakterzügen. Sie wurde von ihrem Freund abserviert und trauert ihm anfänglich noch mit gebrochenem Herzen nach. Hierbei muss ich sagen, dass ich zunächst wirklich mit ihr mitgelitten haben, mir die ständige Erwähnung ihres Ex-Freundes dann aber doch irgendwann ein wenig auf die Nerven gegangen ist. Denn im einen Moment scheint Mia total glücklich zu sein und auch mal wieder das Positive im Leben zu sehen, nur um dann im nächsten Moment gleich wieder todtraurig und der Meinung zu sein, dass sie auf ewig eine Hälfte ihres Herzens verloren hat. Da hatte ich dann oftmals meine Schwierigkeiten dabei, ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen zu können. Ansonsten habe ich sie aber unglaublich gern gehabt. Sie ist ein sehr offener und direkter Mensch mit ebenso viel Humor wie großem Hang zum Sarkasmus. Sie ist niemand, der Vorurteile hat, besitzt ein wirklich großes Herz und ist ein absoluter Familienmensch. Die Menschen, die ihr wichtig sind und ihr am Herzen liegen, können sich immer und zu jeder Zeit auf sie verlassen. Und alleine das hat sie in meinen Augen gleich doppelt so sympathisch gemacht.

Bei Joe hingegen hatte ich eine Weile ziemliche Probleme damit, ihn richtig einzuschätzen. Schon gleich zu Beginn umgibt ihn etwas Düsteres und Geheimnisvolles. Er wirkt recht distanziert und in sich gekehrt und man weiß nicht so genau, wo man bei ihm dran ist. Allerdings muss ich sagen, dass es mich dafür umso mehr überrascht hat, dass bei ihm auch immer wieder eine Seite durchblitzt, die Spaß zu verstehen scheint und die sich Mia's sarkastischen Bemerkungen anpasst. Im Laufe der Geschichte schafft er es dann tatsächlich auch, sich nach und nach zu öffnen und einem einen tieferen Einblick in seine Gedanken sowie sein Leben zu geben. Und auch, wenn es einem so ermöglicht wird, ihn näher kennenzulernen, muss ich sagen, dass ich es einfach nicht geschafft habe, eine wirkliche Bindung zu ihm aufzubauen. Etwas hat mir gefehlt. Etwas, das ich nicht richtig benennen kann, aber bei dem mir mein Gefühl einfach sagt, dass es so ist.

»Orte haben nicht immer etwas mit dem eigenen Glück zu tun - manchmal sind es auch bestimmte Menschen. Denn egal, wie weit oder wohin du gehst, sie sind in deinem Herzen, und ein ganz bestimmter Mensch wird dann zu deinem Ort.«


Was die Liebesgeschichte der beiden angeht - auch diese hat in mir gemischte Gefühle geweckt. Durch Joe's Familienfluch ist vom ersten Kennenlerne der beiden an bis zum Ende des Buches alles etwas anders als normalerweise. Zwar ist es so, dass er und Mia gleich von Anfang an total locker miteinander umgehen, ihre Gespräche super unterhaltsam sind und man spüren kann, dass zwischen ihnen etwas ist, aus dem sich mehr entwickeln kann. Aber da ist eben auch dieses Ungewisse, dieses Magische und gleichzeitig Gefährliche. Die Entwicklung ihrer Beziehung ist irgendwie schräg. Nicht nur, dass sie unter keinem guten Stern zu stehen scheint - auch sonst scheint es zwischen den beiden lange Zeit ein einziges Auf und Ab zu sein. Sie beide befinden sich immer zwischen ihren Gefühlen, die ihnen zeigen, was sie wollen und ihrem Verstand, der ihnen sagt, was sie eigentlich auf keinen Fall dürfen. Was mir leider gefehlt hat, war eine tiefe Verbindung zwischen ihnen, sowie etwas, an dem ich festhalten kann. Es gibt durchaus schöne Momente zwischen den beiden und ich will auch nicht sagen, dass die Liebesgeschichte auf mich nicht authentisch gewirkt hat - denn das ist nicht der Fall. Aber sie hat es leider einfach nicht geschafft, mich emotional zu erreichen und mich zu berühren.

»Jede Information über den Fluch ist wie ein Puzzlestück. Irgendwann ist das Ganze fertig, und dann erkennt man darin etwas, das vorher nicht da war.«


Dafür muss ich aber sagen, dass ich alles rund um den Familienfluch total interessant und irgendwie auch echt cool fand. Die Autorin hat es geschafft, einem diese magische kleine Welt gut verständlich näherzubringen und einen immer nur häppchenweise mit Informationen versorgt, sodass die Spannung immer aufrecht erhalten worden ist und man immer darauf aus war, endlich mehr zu erfahren. Es hat der Geschichte etwas Besonderes verliehen, hat für etwas Pep in die Liebesgeschichte und dem Ganzen natürlich einen magischen Touch verpasst, der mir echt gut gefallen hat. Ich muss zwar gestehen, dass es für mich an einigen Stellen etwas zu viel Drama diesbezüglich gab, aber darüber kann ich sehr gut hinwegsehen, weil das nur ein minimaler Kritikpunkt ist.

Zwei weitere Dinge, die mir ebenfalls wirklich gut in diesem Buch gefallen haben, war zum einen die Beziehung von Mia zu ihren Geschwistern - vor allem zu ihrer kleinen Schwester. Ich finde es immer wahnsinnig schön, wenn das Thema "Familie" eine wichtige Rolle in Büchern spielt und zwischen Mia und ihren Geschwistern ist die Verbundenheit, die Liebe sowie der Zusammenhalt deutlich zu spüren.
Und zum anderen ist das die Freundschaft zwischen Mia und Lila ( wobei Lila eigentlich auch zur Familie gehört, da sie ihre Cousine ist ). Bei den beiden merkt man wirklich gleich vom ersten Moment an, wie lange und gut die beiden sich kennen und wie wichtig sie einander sind. Und im Verlauf der Geschichte beweisen sie mehr als nur einmal, dass sie sich immer aufeinander verlassen können und mit Sicherheit wissen, dass sie in der jeweils anderen einen Menschen gefunden haben, der immer für sie da ist. Und sowas lieeeeebe ich!

Mein persönliches Highlight? - Das Setting! Whidbee Island ist nicht nur ein wirklich magischer und somit besonderer Ort, sondern vor allem auch ein absoluter Wohlfühlort. Ein Ort, bei dessen Beschreibung man sich automatisch wünscht, man wäre gerade selber da und könnte alles mit eigenen Augen sehen. Ein Ort, dessen verschiedene Plätze zu schön um wahr zu sein klingen. Und ein Ort, der tief in einem drin das Fernweh weckt.

Alles in allem kann ich sagen, dass mir "Cursed Love" wirklich wieder richtig gut gefallen hat. Es gibt zwar hier und da ein paar Kleinigkeiten, die ist zu kritisieren habe und bei der Liebesgeschichte hätte ich mir einfach mehr Gefühl und mehr Tiefe gewünscht. Aber ansonsten habe ich das Lesen total genießen können und bin echt froh, dass ich diesen kleinen Ausflug nach Whidbee Island machen durfte! :)

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Schwächer als der erste Band, aber trotzdem unglaublich unterhaltsam und humorvoll!

Kiss Me Twice - Kiss the Bodyguard, Band 2 (SPIEGEL-Bestseller, Prickelnde New-Adult-Romance)
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Nachdem mir "Kiss Me Once" so unfassbar gut gefallen hat und sogar eines meiner Jahreshighlights 2019 war, musste "Kiss Me Twice" natürlich auch bei mir einziehen. Der Schreibstil von Stella Tack ist wahnsinnig ...

Nachdem mir "Kiss Me Once" so unfassbar gut gefallen hat und sogar eines meiner Jahreshighlights 2019 war, musste "Kiss Me Twice" natürlich auch bei mir einziehen. Der Schreibstil von Stella Tack ist wahnsinnig flüssig und vor allem unglaublich humorvoll, wodurch einem das Lesen total viel Freude bereitet. Man beginnt zu lesen, vergisst die Zeit und ehe man sich versieht, hat man das Buch auch schon beendet. Man kommt sehr leicht und gut in die Geschichte rein und auch eine Verbindung zu den Charakteren lässt sich super schnell aufbauen. Was mir aber noch am allerbesten bei den Büchern der Autorin gefällt ist, dass sie es trotzdem schafft, eine gewisse Tiefgründigkeit mit in die Geschichte einzubauen. Egal wie oft man schmunzelt oder lacht, es gibt auch immer mal wieder diese ernsteren Momente, in denen etwas gesagt oder gedacht wird, das tiefer geht.


»Wenn ich eins gelernt habe, dann dass wir uns selbst oft am meisten im Weg stehen. Die negativen Stimmen sind häufig viel lauter als die positiven, und dabei übersehen wir gern, wer bereits alles hinter uns steht.«


Silver ist eine absolute Badass-Protagonistin. Sie ist unglaublich selbstbewusst, direkt und eine richtige Draufgängerin. Sie sagt immer geradeheraus was sie denkt, ist super schlagfertig und sie spricht fließend Sarkasmus. Ich habe es geliebt, dass sie diejenige ist, die in diesem Buch "die Hosen an hat" und sich von nichts und niemandem irgendwas gefallen lässt. Zudem verstellt sie sich nicht, sondern steht dazu, wie und wer sie ist. Und genau damit - mit ihrer natürlichen Coolness und dieser absoluten Echtheit - hat sie mich voll und ganz überzeugen können. Mit den Sprüchen, die sie andauernd drückt und der positiven Frische, die sie mit sich bringt, kann man sie wirklich nur lieben!


»Ich bin kein Engel. Mir hat das Leben schon vor langer Zeit die Flügel ausgerissen. Eigentlich besteh ich nur noch aus Narben, die mich notdürftig zusammenhalten.«


Auch mit Prescot bin ich sehr schnell warmgeworden. Er ist humorvoll, charmant und sehr offen, was es einem erleichtert, ihn schneller näher kennenzulernen. Er redet nie lange um den heißen Brei herum, redet ehrlich über seine Gedanken und Gefühle und besitzt eine sehr weiche Seite, die irgendwie total niedlich ist. Er drückt zwar auch immer mal wieder den ein oder anderen Spruch, ist aber kein bisschen draufgängerisch wie Silver - im Gegenteil. Für mich hat er in manchen Situationen manchmal sogar fast etwas hilflos und verloren gewirkt, aber dadurch, dass Silver der perfekte Gegenpol dazu ist, ist das sogar echt erfrischend gewesen.


»Ich verstehe, wie es ist, keinen Platz in dieser Welt zu haben. Aber der Trick liegt darin, sich selbst einen zu schaffen.«


Die Liebesgeschichte zwischen Silver und Prescot ist dadurch, dass er ein Prinz und sie (s)ein Bodyguard ist, alles andere als normal. Schon die erste Begegnung ist besonders und vor allem enorm unterhaltsam. Dadurch, dass Silver eben ist, wie sie ist, bestehen die meisten Dialoge der beiden aus Sarkasmus, Neckerei und hin und wieder auch lieb gemeinten Beleidigungen. Ich habe ihre gemeinsamen Momente, sowie die Entwicklung ihrer Beziehung wirklich genossen, muss allerdings sagen, dass mir die Gefühle hier etwas gefehlt haben. Die beiden haben auf mich die meiste Zeit eher wie Freunde gewirkt, aber emotionalere Momente oder solche, bei denen ich wirklich das Gefühl hatte, dass sich dort zwischen ihnen mehr entwickelt, gab es für mich nicht kaum. Gestört hat mich das eigentlich überhaupt nicht, weil Silver und Prescot mich die ganze Zeit über super unterhalten und des Öfteren zum Lachen gebracht haben. Aber wenn man bedenkt, dass dies eine Liebesgeschichte sein soll, dann muss ich ehrlich sagen, wurde das hier etwas verfehlt.


»Ich glaube fest daran, dass uns das Leben nur so viel aufbürdet, wie wir tragen können. Wenn wir weitergehen, ohne zusammenzubrechen, bekommen wir ein Geschenk, das all die Einsamkeit und den Schmerz wieder ausgleicht.«


Was mir dafür aber umso besser gefallen hat, war die gesamte Storyline rund um die königliche Familie und Prescot als Prinzen. Diese hat die Spannung im Buch die ganze Zeit aufrechterhalten und dafür gesorgt, dass man noch tiefer in die Geschichte hineingezogen worden ist. Es gibt Geheimnisse, Intrigen, ungelöste Rätsel und genau die richtige Portion an Drama, was mir wirklich unglaublich gut gefallen hat. Zudem hat die Autorin es geschafft, alles was das Königshaus betrifft und sonst vermutlich sehr kompliziert und schwer zu verstehen ist, interessant und gut verständlich dazustellen. Ich habe einige Nebencharaktere wirklich sehr ins Herz geschlossen und ein kleines Highlight für mich war, dass Ivy und Ryan ebenfalls Teil der Geschichte waren und ich ihre Beziehung hier noch ein Stückchen weiter mitverfolgen konnte. Die Freundschaft zwischen Silver und Ryan ist eine ganz Besondere und ich habe es sehr genossen, an dieser teilhaben zu dürfen.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich "Kiss Me Twice" etwas schwächer finde als seinen Vorgänger "Kiss Me Once", ich die Geschichte von Silver und Prescot aber trotz alledem sehr genossen habe und sie alleine wegen all der unterhaltsamen Dialoge und dem genialen Humor der Autorin nur empfehlen kann. Das Lesen macht unwahrscheinlich viel Spaß, die Seiten fliegen nur so dahin und man kann hierbei wirklich vollkommen abschalten und das Lesen genießen.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Etwas schwächer als Band 1, aber trotzdem gelungene Fortsetzung

Wir sind der Sturm
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Nach dem bösen Cliffhanger vom ersten Band war ich natürlich super gespannt auf die Fortsetzung und habe diese schon sehnlichst erwartet. Auch diesmal ist das Cover wieder wunderschön und ich habe mich ...

Nach dem bösen Cliffhanger vom ersten Band war ich natürlich super gespannt auf die Fortsetzung und habe diese schon sehnlichst erwartet. Auch diesmal ist das Cover wieder wunderschön und ich habe mich ganz besonders in die Farben diesmal verliebt! Gemeinsam mit Band 1 sind die beiden Bücher im Regal ein wirklicher Hingucker!


Und ich ließ den Schmerz und die Trauer zu. Es tat unfassbar weh, aber gleichzeitig machte mein Herz einen Satz, und es war, als würde ich wieder atmen können. So sehr atmen, wie ich es seit Jahren nicht mehr hatte tun können. Die Art von Atmen, die einen nicht überleben, sondern leben lässt.


Mein Highlight in diesem Buch und gleichzeitig auch das, was ich bereits im ersten Band in den höchsten Tönen gelobt habe, war der wahnsinnig poetische und gefühlvolle Schreibstil der Autorin. Ich glaube, ich kann tatsächlich sagen, dass dieser mittlerweile zu einem meiner liebsten geworden ist, weil er mich gleichermaßen fasziniert und berührt. Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand seinen Worten so unfassbar viel Poesie und Tiefe verliehen und es somit geschafft hat, einem wirklich unter die Haut zu gehen. Das Geschriebene hier scheint noch so viel mehr Bedeutung zu haben als das, was es eigentlich aussagt. Hinter jeder Aussage scheint mehr zu stecken, in jedem sowieso schon emotionalen Satz entdeckt man bei genauerem Hinsehen noch mehr Gefühl und den Dialogen wird durch den Schreibstil viel mehr Gewicht verliehen. Man bekommt hier tatsächlich das Gefühl, als würden die Worte einen durch das Buch hindurch tragen und einem währenddessen nicht nur unter die Haut gehen, sondern sich auch einen direkten Weg ins Herz bahnen.


Als ich aus dem Wohnheim in die Sonne trat, fühlte es sich so an, als wäre das alles, was Paul und ich jemals sein würden: ein unvollendeter Satz, eine halb geschriebene Geschichte, fertig erzählt und doch ohne Ende.


Louisa und Paul habe ich im ersten Band wirklich wahnsinnig gern gehabt, doch diesmal muss ich sagen, dass ich sehr lange Zeit ziemlich enttäuscht von Paul's Verhalten war. In gewisser Weise kann ich nachvollziehen, dass er jetzt, wo er weiß, dass es bei dem Unfall vor 5 Jahren Louisa's Vater war, der gestorben ist, absolut nicht weiß, was er tun und wie er mit Louisa umgehen soll. Und ich hätte es auch verstanden, wenn er zumindest teilweise ehrlich zu ihr gewesen wäre und ihr gesagt hätte, dass er erstmal Abstand und Zeit für sich braucht. Aber wie er sich hier verhält und wie lange er dieses Verhalten durchzieht, damit bin ich nur sehr schlecht klargekommen und das konnte ich leider absolut nicht nachvollziehen.
Mit Louisa hingegen bin ich, genau wie vorher auch schon, sehr gut klargekommen und sie hat sich im Laufe des Buches auch immer mehr in mein Herz geschlichen. Es hat mir selber weh getan, sie lange Zeit so leiden zu sehen, aber was ich wirklich super finde, ist die Entwicklung, die beide Protagonisten - Paul ganz besonders - hier durchmachen. Denn irgendwann kommt der Punkt, an dem beide einsehen, dass jetzt die Zeit für wichtige Entscheidungen gekommen ist.
Beide lernen innerhalb dieses Buches, die Vergangenheit endlich loszulassen und diesen Prozess mit anzusehen mag zwar am Anfang wirklich wehtun und ist mit sehr vielen unterschiedlichen Emotionen verbunden, aber er ist auch wunderschön, authentisch und vor allem wahnsinnig wichtig für die beiden. Die hiermit verbundenen Schlüsselszenen haben mir unglaublich gut gefallen und konnten mich nicht nur überzeugen, sondern vor allem auch berühren.
Und was die Liebesgeschichte der beiden angeht? Ich würde sagen, dieses Buch ist zum einen Teil eher die Leidensgeschichte der beiden und zum anderen die Rettung ihrer Liebesgeschichte. Und auch, wenn man hier wirklich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt wird, habe ich das Lesen doch sehr genossen.


»Wenn wir jemandem die Schuld geben können, und sei es uns selbst, dann gibt uns das das Gefühl, das Schicksal zumindest ein bisschen in der Hand zu haben, auch wenn es am Ende nichts an den Tatschen ändert - außer dass es uns und andere unglücklich macht.«


Mein absolutes Highlight in diesem Buch, neben dem Schreibstil, waren tatsächlich die Nebencharaktere, die ich fast noch ein bisschen mehr ins Herz geschlossen haben als die Protagonisten. Sie alle spielen so eine wichtige Rolle für die Geschichte, sind immer präsent, lassen einen nebenher an ihrem Leben teilhaben und erzählen zum Teil sogar ihre eigenen Geschichten. Sie alle erweisen sich als loyale, ehrliche und unfassbar tolle Freunde und sind wirklich wie eine kleine Familie bei der man sich wünscht, man könnte selbst ein Teil davon sein.


Das war Serenipität. Glück, auf das man durch Zufall stößt. Ich hatte nichts gesucht und alles gefunden. Denn wenn man glaubte, nichts zu haben, konnte man nur alles gewinnen. Und das hatte ich.


Das Ende ist der Autorin wunderbar gelungen. Es ist ein wunderschöner Abschluss dieser Dilogie - einer, bei dem man das Buch schließt und ein zufriedenes und glückliches Lächeln im Gesicht hat. Es ist nicht weit hergeholt und auch in keiner Weise klischeebeladen, was mir umso besser gefallen hat!

Alles in allem fand ich den zweiten Band etwas schwächer als den ersten, was wohl zum Teil an Paul's Verhalten gelegen hat. Außerdem ist es zwar so, dass ich die Liebesgeschichte zwischen ihm und Louisa wirklich schön finde, sie mich jetzt zum Ende hin aber nicht mehr richtig packen und fesseln konnte. Dafür ist sie einfach zu lange nur vor sich hingeplätschert und hat sich im Kreis gedreht. Trotzdem ist "Wir sind der Sturm" auf jeden Fall eine gelungene Fortsetzung und ich hoffe, dass ich ganz bald noch mehr von der Autorin zu lesen bekommen werde und mich erneut von ihrem Schreibstil verzaubern lassen kann.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Gefühlvoller als Band 1, aber mit einer Liebesgeschichte, der es an Tiefe fehlt ...

Light Up the Sky
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Wie auch beim ersten Band, finde ich das Cover mal wieder unglaublich schön. Ich liebe die Farben und die funkelnden Effekte, ebenso wie das Bild, das dieses Buch zusammen mit Band 1 im Regal abgibt. Auch ...

Wie auch beim ersten Band, finde ich das Cover mal wieder unglaublich schön. Ich liebe die Farben und die funkelnden Effekte, ebenso wie das Bild, das dieses Buch zusammen mit Band 1 im Regal abgibt. Auch der Schreibstil ist hier genauso toll, wie ich ihn von Emma Scott gewohnt bin. Das Buch lässt sich sehr schnell und leicht lesen und die Autorin schreibt einfach auf eine Art und Weise, die einem im Gedächtnis bleibt.

»Aber egal, was uns im Leben passiert, ob es gut, schlecht oder schlimmer ist, es macht uns stärker. Weiser.«

Während mir es beim ersten Band noch schwer gefallen ist, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, ist das diesmal überhaupt nicht der Fall. Einiges von dem, was ich in "Bring Down the Stars" zu kritisieren hatte, hat mir hier viel besser gefallen. Es ist, gerade zu Beginn des Buches und zum Ende hin, viel gefühlvoller und tiefgründiger, hält einige Szenen bereit, die einen wirklich mitfühlen lassen und bringt generell zumindest mehr Tiefe mit als Band 1.
Diesmal wird die Geschichte - mit Ausnahme vom Prolog - aus der Sicht von Autumn und Weston erzählt. Es gibt einige Zeitsprünge, die einen die Charaktere über einen längeren Zeitraum auf ihrem Weg begleiten lassen, aber so gesetzt sind, dass nicht das Gefühl aufkommt, man würde irgendeinen Teil der Geschichte verpassen.

»Kämpfen Sie für sich. Für das, was Sie sind. Kämpfen Sie endlich für sich selbst und für das, was Sie lieben. Für die, die Sie lieben.«

Der zweite Band setzt genau dort an, wo der erste Band einem mit einem unglaublich bösen Cliffhanger zurückgelassen hat. Keiner weiß, wie es um Connor und Weston steht, aber nach und nach prasselnd die Informationen auf einen ein und man kann sich langsam ein Bild davon machen, was passiert ist. Der Krieg hat bei beiden seine Spuren hinterlassen, wobei diese bei dem einen wahrscheinlich noch stärker sind als bei dem anderen. Was dort in Syrien passiert ist, hat das Leben der beiden verändert, was nicht nur Auswirkungen auf ihre gesamte Zukunft, sondern auch auf ihre Familie, ihre Freundschaft und und ihre Beziehung zu Autumn hat. Gerade deshalb hat mir die erste Hälfte des Buches, die sich nämlich eben genau mit diesem Auswirkungen und Folgen beschäftigt, so unglaublich gut gefallen. Man ist hautnah mit dabei, wie die beiden aus dem Krieg zurückkehren und lernen müssen, dass nichts mehr ist wie zuvor. Dadurch, dass die Geschichte diesmal nicht mehr von Connor, sondern nur noch von Weston ( und eben Autumn ) erzählt wird, ist es besonders er, der mich in diesem Buch so überrascht und sich vor allem meinen vollsten Respekt verdient hat. Seine Gefühls- und Gedankenwelt ist so wunderbar echt und greifbar dargestellt, dass ich mich super gut in ihn hineinversetzen konnte. Er hat sehr schwer mit den Folgen des Angriffs in Syrien zu kämpfen und was auf den ersten Blick so scheinen mag, als wäre es das Ende seines Lebens, ist eigentlich gerade erst der Anfang. Man begleitet hier einen gebrochenen, verletzten und zum Teil auch verbitterten Mann, der die Hoffnung auf ein glückliches Leben schon lange aufgegeben hat, auf seinem Weg zu sich selbst. Man begleitet ihn auf dem Weg raus aus der Vergangenheit - raus aus der Dunkelheit - und hinein in ein neues Leben. Und was er auf diesem Weg alles lernt, welche Lektionen ihm das Leben dabei erteilt, wie dieser Weg seine Sicht auf einige Dinge ändert, was dies in ihm drin auslöst und mit was für Einsichten er schließlich am Ziel angelangt, das war nicht nur unglaublich emotional, sondern vor allem auch super authentisch. Es ist mein liebster Part in diesem Buch, mein ganz persönliches Highlight.

»Wenn wir fallen, verwenden wir so viel Energie und Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass wir gefallen sind, und weniger darauf, wieder aufzustehen. Meinst du nicht?«

Connor, den ich im ersten Band überhaupt nicht leiden konnte, macht es mir auch hier lange Zeit nicht einfach. Während ich ihn vorher als unglaublich toxischen "Freund" angesehen habe, war ich hier vor allem furchtbar enttäuscht von ihm und seinem Verhalten. Aber auch er hat es tatsächlich später noch geschafft, mich zu überraschen und meine Sympathie für ihn ist deutlich gewachsen. Das besondere Band der Freundschaft zwischen ihm und Weston, das für mich in "Bring Down the Stars" leider überhaupt nicht zu erkennen war, zeigt sich hier diesmal umso deutlicher. Und diese Entwicklung ihrer Freundschaft, ebenso wie einige besondere Momente zwischen ihnen, die uns die Autorin hier schenkt, habe ich wirklich als sehr schön und vor allem herzerwärmend empfunden.

»Sag ihr, dass du sie liebst. Riskiere einmal im Leben, glücklich zu sein.«

Was mich allerdings nach wie vor nicht wirklich berühren konnte, war die Liebesgeschichte. Auch wenn ich mir im ersten Band so sehr gewünscht habe, dass aus Weston und Autumn mehr wird, konnte diese Entwicklung hier meine Erwartungen leider nicht wirklich erfüllen. Ich finde es total schön, was Weston in Autumn sieht, wie viel Glück und Freude sie in sein Leben bringt und welche Rolle sie auf seinem Weg raus aus der Dunkelheit spielt. Nur leider konnte ich vieles hierbei nicht ganz nachvollziehen. Generell ist es mir auch hier wieder sehr schwer gefallen, überhaupt eine Beziehung zu Autumn aufzubauen. Sie ist für mich nicht greifbar, ihr Denken und Handeln nach wie vor oftmals sehr naiv und sie hätte in meinen Augen einfach so durch eine andere Protagonistin ersetzt werden können, ohne dass es mir etwas ausgemacht hätte. Aber es gibt, wie ich zugeben muss, einige schöne und gefühlvolle Momente zwischen ihr und Weston. Die Liebesgeschichte ist nur einfach generell für mich nicht emotional oder tiefgründig genug gewesen und konnte mich nicht so berühren, wie ich es von den Liebesgeschichten von Emma Scott gewohnt bin.

Ansonsten besitzt die Geschichte eine schöne Rahmenhandlung und erzählt gleichzeitig auch die Geschichte der Nebencharaktere, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt einige überraschende Entwicklungen und die ein oder andere Person schließt man noch ein bisschen mehr ins Herz.
Alles in allem hat mir "Light up the sky" auf jeden Fall besser gefallen als der erste Band, ist für mich aber trotz alledem kein 5-Sterne-Buch und auch, wie ich finde, schwächer als die Bücher, die ich bisher von der Autorin gelesen habe.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Da ist noch Luft nach oben

Faded - Dieser eine Moment
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"Faded - Dieser eine Moment" ist das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und ihr Schreibstil konnte mich gleich von der ersten Seite an total begeistern. Er ist unglaublich ausdrucksstark, ...

"Faded - Dieser eine Moment" ist das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und ihr Schreibstil konnte mich gleich von der ersten Seite an total begeistern. Er ist unglaublich ausdrucksstark, emotionsbeladen und geht einem unter die Haut. Julie Johnson bringt sehr viele Vergleiche mit ins Schreiben ein, wodurch man automatisch eine Verbindung zu seinem eigenen Leben herstellt und somit umso tiefer in die Geschichte hineingezogen wird.

Felicity, die Protagonistin, lernt man als eine sehr fleißige, ehrgeizige und hilfsbereite junge Frau kennen, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist. Sie träumt von Freiheit und davon, endlich einen Ort zu finden, den sie ihr Zuhause nennen kann, doch ihre Vergangenheit hat sie stark geprägt und scheint sie noch immer in ihren Fängen zu halten. Man als Leser/Leserin bekommt nach und nach immer kleine Bruchstücke ihrer Vergangenheit mit und langsam schafft man es dadurch, zu verstehen, wie diese ausgesehen und was sie mit Felicity gemacht hat. Auch, wenn sie sonst kein schüchterner Mensch zu sein scheint, so verbirgt sie ein unglaubliches Talent, das sie hat - nämlich ihre wunderschöne Stimme - vor der Welt. Songs schreiben bedeutet ihr sehr viel und auch das Singen ist ein wichtiger Teil von ihr und es ist so schön, zu sehen, wie viel ihr die Musik bedeutet und wie sie diese wahrnimmt. Es hat irgendwie immer etwas Magisches an sich, wenn man mitansehen darf, wie jemand wirklich für etwas brennt, für etwas lebt.

»Und, was ist deine Geschichte?«
»Meine Geschichte ist noch nicht passiert.«

Während Felicity dabei ist, in Nashville ihr neues Zuhause zu finden, träumt Ryder davon, endlich raus aus dieser Stadt zu kommen. Sein größter Wunsch ist es, mit seiner Leidenschaft - der Musik - Geld zu verdienen und sich somit sein Leben finanzieren zu können. Er ist ein wirklich charmanter und humorvoller Mann, der aber ausnahmsweise mal nicht typisch arrogant ist. Er ist sehr direkt und redet nicht lange um den heißen Brei herum, was dazu beiträgt, dass man ihn sehr schnell sehr gut kennenlernen kann. Leider macht er es einem im Laufe der Geschichte nicht ganz so leicht, denn er verändert sich schleichend zum Negativen. Und hierbei habe ich gemerkt, dass es einen sehr großen Unterschied macht, ob man während des Lesens ergründet, wie kaputt ein Charakter bereits ist, oder ob man miterlebt, wie er langsam zu einem kaputten Menschen wird. Letzteres ist hier nämlich der Fall und hat mich viel verzweifeln, bangen und leiden lassen.

Was die Liebesgeschichte betrifft, war die erste Hälfte des Buches mein liebster Teil. Zwischen Felicity und Ryder herrscht gleich von Anfang an eine besondere Verbundenheit und die Anziehung ist deutlich zu spüren. Ich habe die neckenden und unterhaltsamen Dialoge der beiden ebenso sehr geliebt wie die intensiven, stillen Momente zwischen ihnen. Zudem verbindet sie beide auch natürlich die Musik, und die Art und Weise, wie sie über diese kommunizieren, ist einfach nur unfassbar schön und hat bei mir das eine oder andere Mal auch für Gänsehaut gesorgt. Was mich allerdings ein wenig gestört hat ist, dass zu schnell die Rede von tiefen Gefühlen ist. Zu dem gegebenen Zeitpunkt macht das einfach wenig Sinn und war für mich deshalb auch nur schwer nachvollziehbar. Aber nichts desto trotz ist da dieses gewisse Etwas. Es ist da - greifbar, schön und mit einer Andeutung dessen, was noch kommen mag. Die Geschichte wird hingeleitet zu einem ganz besonderen und bedeutsamen Moment, der irgendwie traurig und wunderschön zugleich ist und ab da ändert sie ihre Richtung. Es scheint, als würde es bergauf gehen und alles super laufen, aber man weiß ja, dass der Schein bekanntlich trügt.

Das Ende gefällt mir nicht, weil das, was dort geschieht, durch ungünstige aufeinanderfolgende Ereignisse passiert, die nicht so abgehakt zum Schluss hin hätten sein müssen. Ja, es ist eine Dilogie. Und ja, man sollte bei sowas einen Cliffhanger erwarten. Aber mir sagt die Umsetzung einfach nicht so zu. Ich hoffe sehr, dass die Autorin das Ganze im zweiten Band retten und wieder auf die richtige Bahn lenken, sowie all meine offenen und ungeklärten Fragen beantworten wird. Gespannt auf die Fortsetzung bin ich auf jeden Fall und hoffnungsvoll, dass diese mir wieder so gut gefallen wird, wie die erste Hälfte des ersten Bands, auch. Denn - wie schon erwähnt - ist der Schreibstil der Wahnsinn, die Gefühle sind vorhanden und die Charaktere sind auch wunderbar ausgearbeitet. Das sind eigentlich die besten Voraussetzungen, oder nicht?

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