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Veröffentlicht am 23.02.2020

Raffael zwischen Kunst und Kirche

Raffael - Das Lächeln der Madonna
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Als ich das erste Mal den Titel las, hatte ich noch wenige Erwartungen an die Geschichte mit ihrem Hintergrund. Ich bin froh, dass dies mit dem Lesen des Romans sich sehr schnell geändert hat. Mich persönlich ...

Als ich das erste Mal den Titel las, hatte ich noch wenige Erwartungen an die Geschichte mit ihrem Hintergrund. Ich bin froh, dass dies mit dem Lesen des Romans sich sehr schnell geändert hat. Mich persönlich hat dieses Buch sehr gefesselt und ich bin glücklich darüber, dass ich es gelesen habe.
Das Cover ist relativ typisch für einen historischen Roman. Es zeigt im Vordergrund eine Frau mit einem roten Kleid welche den Kopf leicht zur Seite gesenkt hat. Im Hintergrund sind einige Häuser bzw. ein Kirchturm abgebildet. Ganz leicht angedeutet erkennt man über den Häuserreihe ein Gesicht, welches grafiktechnisch schwach, fast wie ein Wasserzeichen auf einem Geldschein abgebildet ist. Dieses Gesicht zeigt vermutlich den Künstler Raffael, welcher sich als die Hauptfigur des Romans präsentiert. Der Klappentext umreist den Inhalt des Romans kurz und prägnant, ohne etwas von den entscheidenden Handlungen vorwegzunehmen. Sehr positiv aufgefallen ist mir eine Landkarte des Handlungsgeschehens welche im Innenband des Buches abgebildet ist. Des Weiteren sind alle im Roman hervortretenden Handlungsorte mit den dazugehörigen Personen danach folgend abgebildet. Diese Auflistung ist für den Leser hilfreich und dient auch sehr gut als Gedankenstütze um die einzelnen Personen und Orte nachvollziehen zu können.
Der Hauptkern der Geschichte handelt vom Leben Raffaels, welche sowohl mit historischen als auch mit fiktiven Elementen untermalt wird. Sie beschreibt eine Zeit in der Renaissance des Mittelalters um die Zeit zwischen dem 15. Und 16. Jahrhundert, welche unter anderem durch eine besondere Verbindung zwischen Kirche und Kunst in die Geschichte einging. Dieses Zusammenspiel zwischen Kunst und Glauben wurde dabei immer wieder durch die „Schattenseiten“ des Mittelalters nachhaltig gestört. Die wesentlichen Themen des Romans sind künstlerische Genialität, Liebe, Glaubens- und Machtanspruch der Kirche, Kriege, Krankheiten sowie persönliche Rivalitäten. Hauptprotagonist ist dabei der Renaissance Maler Raffael Sanzio, welcher immer wieder zwischen den Stühlen von Macht und Kunstschaffung steht. Bedeutsame Nebenfiguren der Geschichte sind Raffaels Freund Daniele, Raffaels Geliebte und spätere Ehefrau Margherita Luti, Michelangelo Buonarroti, Leonard da Vinci und Richter Piero Petrucci. Da ich mehrere Favoriten bei den Nebenfiguren hatte, möchte ich mich hier auf Michelangelo beschränken.
Der Autor lässt Michelangelo so lebendig wie die Hauptfigur Raffael in dem Roman aufleben. Einen herausragenden Künstler welche durch seine narzisstische und arrogante Art keinerlei Kunsterschaffung außerhalb seines Wirkungskreises zulässt. Die Konkurrenzsituation zu Raffael wird im Laufe des Romans immer wieder deutlich und sorgt damit für reichlich Spannung und schafft es den Leser zum Nachdenken und hin und wieder auch zum Staunen zu bewegen. Der Aufbau der Erzählung ist chronologisch von der Kindheit Raffaels bis zu seinem Lebensende im Jahr 1520. Größere Zeitsprünge finden nicht statt. Es tauchen im Laufe des Romans verschieden Handlungsorte auf, welche aber aufgrund der chronologisch aufgebauten Geschichte keinerlei Schwierigkeiten für den Leser darstellen. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, sehr gut lesbar und öfters historisch behaftet in der Wortwahl. Die Zielgruppe des Romans sind Anhänger der Renaissance Zeit, Freunde historischer Romane sowie Bewunderer der Malerei im Mittelalter. Er ist sowohl für Männer aber auch Frauen geeignet, da für beide Zielgruppen Personen erscheinen, welche als Identifikationsfigur in Frage kommen.
Noah Martin ist meiner Meinung ein sehr lebendiger, dramatischer und spannender Roman über das Leben Raffaels gelungen. Der Autor schafft es historische Fakten mit einer sehr interessanten Geschichte zu schmücken. Ich bedanke mich bei vorablesen, dass die Losfee mir hold war und ich den Roman lesen durfte, mein Dank geht selbstverständlich auch an den Verlag Droemer Knaur.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Wiesbaden 1945- Café in der Kriegszeit

Café Engel
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Großartiger Auftakt zu einer neuen Saga, die sowohl das Kaffeehaus wieder zum Leben erweckt als auch ein vom Krieg gebeuteltes Deutschland zeigt.
Das Cover bildet im Vordergrund eine Frau in einem roten ...

Großartiger Auftakt zu einer neuen Saga, die sowohl das Kaffeehaus wieder zum Leben erweckt als auch ein vom Krieg gebeuteltes Deutschland zeigt.
Das Cover bildet im Vordergrund eine Frau in einem roten Kleid ab, die auf einer Straße entlangflaniert. Im Hintergrund des Bildes befinden sich eine bebaute Straße sowie ein durch Markise und Stühle dekoriertes Gebäude, welches sehr stark an ein Café erinnert. Der Klappentext umreißt in wenigen Sätzen das Handlungsgeschehen und weckt in dem Leser Neugier.
Die wesentlichen Inhalte des Romans handeln von der „Endkriegszeit“, persönlichen Schicksalen, Liebe, Kaffeehauskultur, Theaterleben und Aufbruchsstimmung. Der Roman spielt in Deutschland größtenteils im Jahr 1945, wodurch für den Leser die historische Einordnung sehr leicht fällt. Der Kern der Geschichte handelt vom Café Engel der Familie Koch, welches als eine der wenigen Gebäude vom Bombardement des Krieges in Wiesbaden nicht zerstört wurde.
Hilde Koch und ihre Mutter versuchen das Café wieder zum Leben zu erwecken und werden vor einige Hindernisse und Prüfungen beim „wiedererwecken des altehrwürdigen Cafés“ gestellt. Die Hauptstory wird durch interessante und informative Nebengeschichte von einzelnen Personen sehr gut unterfüttert. Das Buch hat die findungsreiche Eigenschaft, dass durch die viele starken Nebencharaktere die Protagonisten sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Mir haben am besten die Nebenfiguren Gisela (Freundin von Hilde), sowie die Theaterschneiderin Julia und der Theatersänger Addi Dobscher gefallen. Letzterer hat sich als meine Lieblingsperson herauskristallisiert. Addi überzeugt als Mann mit seiner hemdsärmeligen, ehrlichen, und zugleich künstlerischen Art, welche der Figur einen ganz besonderen Glanz verleiht. Er schafft es zudem, durch seine Art ein Deutschland zu zeigen, welches trotz der Gräueltaten des Krieges offen, bodenständig und tolerant sein kann. Die Story ist chronologisch aufgebaut vom Ende des Krieges bis zur den Anfängen der Nachkriegszeit. In einzelnen Nebengeschichten sind kurze Zeitsprüngen von ein paar Monaten erkennbar, welche aber den Lesefluss nicht beeinträchtigen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bereichert durch kleine witzige, manchmal auch tragische Anekdoten das Lesevergnügen. Die Besonderheit des Romans liegt in seiner kulturellen Verzweigung. Das Zusammenspiel zwischen der „Theatergesellschaft“ in Verbindung mit dem Café als Zufluchtsort der „kunstvertriebenen der Kriegszeit“ lässt die Schatten des Leidens einer ganzen Gesellschaft etwas heller und hoffnungsvoller wirken. Der Roman richtet sich an Fans der Kriegszeit bzw. Nachkriegszeit in Deutschland, Kaffeehausliebhaber und Freunde einer facettenreichen Geschichte über Kultur und Gesellschaft in schwierigen Zeiten. Er ist sowohl für Frauen, als auch für Männer geeignet. Im Allgemeinen kann ich ein sehr positives Fazit über die Geschichte ziehen. Das Buch überzeugt durch seine vielen kleinen und nie langweilig werdenden Geschichten sowie sehr starken Persönlichkeiten, welche der ganzen Thematik eine emphatische und auch nachdenkliche Würze verleihen. Mir hat es große Freude bereitet den ersten Band zu lesen und ich bin gespannt wie Hilde und ihre Familie mit dem Café die nächsten Herausforderungen des Lebens meistern werden.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein zweiter Teil, der keine Wünsche offen lässt

Das Gutshaus - Stürmische Zeiten
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Auch der zweite Teil der Saga um das Gut Dranitz wartet wieder mit allem auf, was das Leserherz begehrt. Das Cover hat, wie auch schon bei der Tuchvilla, einen sehr hohen Wiedererkennungswert, zudem wirken ...

Auch der zweite Teil der Saga um das Gut Dranitz wartet wieder mit allem auf, was das Leserherz begehrt. Das Cover hat, wie auch schon bei der Tuchvilla, einen sehr hohen Wiedererkennungswert, zudem wirken die Wolken sehr bedrohlich was sehr gut zum Titel passt. Der Klappentext macht Lust auf mehr und zeigt deutlich die Spannungspunkte in der Geschichte auf. Zudem werden die Anknüpfungspunkte Vergangenheit und Zukunft thematisiert, welche Einfluss auf das aktuelle Geschehen haben. Es geht zum einen um das Gut Dranitz selber, aber vor allen Dingen um das Schicksal der Menschen in diesen bewegten Zeiten nach dem Mauerfall. Im „Osten“ ist alles im Umbruch, einige trauern der Vergangenheit hinterher, andere sehen ihre Chance und wollen ihre Zukunft aktiv gestalten.
Franziska und Walter haben ihr persönliches Glück gefunden und heiraten nach so vielen Jahren. Walters Tochter Sonja kämpft als niedergelassene Tierärztin jeden Tag für ihre vierbeinigen Patienten, dies hält sie aber nicht davon ab gleichzeitig ihren Träumen zu folgen. Franziskas Enkelin Jenny unterstützt ihre Großmutter beim Umbau des Guts, aber auch Jenny holen die Schatten der Vergangenheit ein und sie muss sich ihnen stellen. Auch sind da noch Mine und Karl-Erich. Mine hat als junge Frau auf dem Gut gearbeitet und schreibt nur für die Baronin von Dranitz ihre Erinnerungen auf, welche bei Franziska vieles wieder hervorruft. Ulli, der Enkel von Mine und Karl-Erich geht in den Westen, weil er seinen Job in der Werft verloren hat, doch sein Herz hängt immer noch an der alten Heimat. Aus diesen sechs Perspektiven erzählt die Autorin den Roman, sodass wir Leser einen sehr guten Eindruck von der Welt in Mecklenburg-Vorpommern nach der Wende bekommen.
Besonders die Gedankenwelt der Protagonisten schildert die Autorin sehr eindringlich und mitfühlend. Diese Darstellung hat mir besonders gut gefallen, da es zu keinen großen Verwirrungen kommt. Am Anfang braucht man ein wenig, um die Figurenkonstellation bis ins letzte Detail zu verstehen, doch dann steht dem Lesevergnügen nichts mehr im Wege.
Die Dialoge sind gekonnt in die Story eingebaut, erzählende Passagen wechseln sich gekonnt ab und bereichern den Roman. Logische Fehler oder Lücken sind mir nicht aufgefallen, was aufgrund der unterschiedlichen Perspektiven von einer guten und durchdachten Planung zeigt, mit der die Autorin den Roman konzipiert hat.
Wie auch schon bei den vorherigen Büchern der Autorin sind Frauen die primäre Zielgruppe, aber auch Männer sollten an diesem Roman ihre Freude haben, da auch die Männer nicht zu kurz kommen. Ich bedanke mich sehr bei der Verlagsgruppe Random House und dem blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars. Auf den dritten Teil der Saga freue ich mich jetzt schon und kann es kaum erwarten, wie es mit der Familie und dem Gut Dranitz weitergeht.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Teil 1 der Hebammen-Saga

Aufbruch in ein neues Leben
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Ich bin ein Fan von den Romanen von Linda Winterberg und so war auch ihre neue Hebammen-Saga sofort auf meiner Wunschliste. Allerdings habe ich mir diesen Band bewusst „aufgehoben“, um nicht eine so große ...

Ich bin ein Fan von den Romanen von Linda Winterberg und so war auch ihre neue Hebammen-Saga sofort auf meiner Wunschliste. Allerdings habe ich mir diesen Band bewusst „aufgehoben“, um nicht eine so große Lücke zwischen dem ersten und zweiten Band zu haben…
Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist eine gelungene Mischung aus verschiedenen Komponenten. Die drei Frauen wirken neugierig und gespannt. Das Haus spiegelt die Klinik wieder und gibt so der Saga weiter Charakter.
Der Klappentext fasst gut die Ereignisse zusammen und macht definitiv Lust auf das Buch. Themen des Romans sind neben dem Beruf der Hebamme und der Geburt, Freiheit, Selbständigkeit und Selbstbestimmung. Natürlich ist der Roman auch in der Zeit gefangen, sodass die Jahre 1917 und 1918 einen großen Einfluss auf die Ereignisse im Roman haben.
Im Mittelpunkt stehen die reiche Jüdin Edith Stein, die mittellose Arbeitertochter Margot Bach und Luise Mertens, die bereits bei ihrer Oma in Ostpreußen, die ersten Babys auf die Welt geholt hat. So unterschiedlich die Frauen auf den ersten Blick erscheinen mögen, eben so viel verbindet sie. Ein berührender Roman über Freundschaft, Liebe, Loyalität und Familie.
Die unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven helfen sehr eine intensive Beziehung zu den drei Freundinnen aufbauen zu können. Auch merkt man hier ganz deutlich den Einfluss der Zeit, sprich des 1. Weltkrieges auf die unterschiedlichen Milieus. Angereichert wird der Roman mit zahlreichen, liebevoll gestalteten Nebenfiguren, ob es die Köchin ist, der Professor oder eine der Hausschwangeren. So bekommt man einen noch vielfältigeren Einblick in die Gesellschaft Neuköllns in den Jahren 1917/18.
Man erfährt viel über die Geburt und Säuglingspflege zur dieser Zeit, aber nicht belehrend, sondern vielmehr unterhaltsam und jederzeit nachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist sehr atmosphärisch und begeisterte mich wieder von Beginn an. Die vielen Dialoge tun dem Roman gut, die erzählenden Passagen bringen hingegen wieder Ruhe in das Buch. Das Nachwort vermittelt ein gutes Hintergrundwissen und beweist, dass die Autorin sich bei der Recherche sehr viel Mühe gegeben hat.
Definitiv ein Frauenroman, der seine Fans finden wird. Ich bin begeistert und freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Männer dürften hier wenige Anknüpfungspunkte finden. Zwar gibt es auch ein paar Ärzte, dennoch liegt der Fokus deutlich auf der weiblichen Leserschaft.
Ein überaus gelungener Auftakt für eine neue Saga, die ich auf jeden Fall allen weiblichen Saga-Fans empfehlen kann.
Ich bedanke mich beim Aufbau Verlag und NetGalley Deutschland für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Liebe Niki herzlichen Dank für diese tolle Story

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Veröffentlicht am 17.12.2019

Grandiose Fortsetzung

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Sehnsüchtig wie alle Fans „Der Schokoladenvilla“ habe auch ich dem zweiten Band entgegengefiebert. Für mich war die Lesung im Schokoladenmuseum der absolute Höhepunkt, ein einmaliges Erlebnis, dass ich ...

Sehnsüchtig wie alle Fans „Der Schokoladenvilla“ habe auch ich dem zweiten Band entgegengefiebert. Für mich war die Lesung im Schokoladenmuseum der absolute Höhepunkt, ein einmaliges Erlebnis, dass ich nur allen empfehlen kann, die Schokolade und die Bücher von Maria lieben.
Das Cover der „goldenen Jahre“ passt sehr gut zum ersten Band der Saga. Hinzu kommt, dass das Flair der 20er Jahre schon im Titelbild, durch die Kleidung der abgebildeten Person, eingefangen wird. Der Klappentext fasst sehr gut das Geschehen des Buchs zusammen, ohne zu viel zu verraten. Insgesamt ist das Buch sehr lebendig und vielschichtig gehalten, es werden viele Dinge thematisiert und in den Roman verwoben, aber nichts wirkt dabei künstlich oder überladen. Es geht neben Schokolade und dem Familienimperium auch um Musik, das künstlerische Leben, Loyalität unter Freunden und der Bestimmung seinen eigenen Weg zu gehen.
Es gibt ein Wiedersehen mit einigen Protagonisten aus der Schokoladenvilla worüber ich mich sehr gefreut habe, teilweise ist es sehr interessant wie die Figuren sich über die Jahre weiterentwickelt haben und welchen Weg sie eingeschlagen haben. So waren Karl und Anton in Band 1 noch Jungs, sind sie doch nun erwachsenen Männer, die ihren Platz in der Welt suchen. Der Roman wird aber auch durch neue Figuren noch weiter angereichert, sodass eine zusätzliche Dynamik entsteht und man viele Dinge durch diesen neuen Input nicht vorhersehen kann.
Die Spannung ist im gesamten Roman sehr hoch, da er verschiedene Erzählstränge hat, die sich gekonnt abwechseln. Langeweile entsteht einfach nicht, denn auch die verschiedenen Themen tragen dazu bei, dass es einfach immer interessant bleibt. Hinzukommen die unterschiedlichen Perspektiven die den Roman bereichern und so auch dem Leser erlauben, eine intensivere Beziehung zu einigen Protagonisten aufbauen zu können.
Der Roman profitiert davon, dass die Autorin sich sehr ausführlich mit den 20er Jahre beschäftigt hat. Denn die Story atmet den Geist der goldenen Zwanziger durch die Musik, die Mode, die neuen technischen Errungenschaften und die neuen Rolle der Frau. Der Schreibstil der Autorin ist wie auch schon im ersten Band sehr mitreißend, am liebsten würde man das Buch gar nicht aus der Hand legen. Besonders die detailreichen und liebvollen Beschreibungen haben ihren ganz eigenen Zauber, dem sich der Leser nicht entziehen kann.
Ein nachstehendes Personenverzeichnis erleichtert dem Leser unter Umständen den Wiedereinstieg in die Saga enorm, eine Auflistung der realen Personen, die Teil des Romans werden, ist ausführlich und informativ, der historische Hintergrund wird ebenfalls noch einmal in Kontext gestellt, ebenso befriedigt ein Glossar das Hintergrundwissen vieler Leser und ein Rezept im Klappenumschlag sorgt dafür, dass man am liebsten mir Vicky und Mathilda in der Versuchsküche stehen würde.
Nicht nur für Fans der Kakao-Bohne ist dieser Roman uneingeschränkt zu empfehlen, denn dieser Roman ist mehr als eine Hommage an das süße Gold der Azteken, sondern auch ein Familien- und Gesellschaftsroman. Dieser Roman begeistert nicht nur die weilbliche Leserschaft, sondern auch viele männliche Leser zu Recht, da auch sie eine Gruppe an männlichen Protagonisten als Identifikationsfiguren zur Auswahl haben. Es besteht kein Gefälle zwischen den Geschlechtern im Roman, ähnlich verhält es sich mit der Altersstruktur, auch hier sind alle Generationen vertreten.
Im zweiten Teil ihrer Trilogie legt Maria Nikolai noch einmal gehörig nach, denn dieser Band übertrifft meiner Meinung nach noch den ersten Band, sowohl in seiner Thematik, als auch in der Umsetzung. Zudem hat der Leser in keinster Weise das Gefühl, dass die Autorin das Thema bereits ausschöpfend behandelt hat, vielmehr lechzt man nach dem dritten Teil. Ein Wiedersehen mit den Familien Rheinberger und Rothmann wird mit Sicherheit wieder sehr aufregend, spannend, unterhaltsam und leidenschaftlich.

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